Sommerliebe, Teil 6

Ich weiß jetzt, wie ich dich glücklich machen kann.
Ich glaube, ich weiß, was du dir wünschst. Worauf es dir wirklich ankommt und das finde ich so klasse!
Du wünscht Dir Erfolg! Du willst Deine Arbeit und Deine Beziehungen zu voller Blüte bringen.
Du glaubst voll daran. Du willst gut sein. Nicht irgendjemand. Sondern was besonderes. Jemand besonderes.

Du willst dich in den Erinnerungen der Menschen für ewig einbringen, da bin ich mir sicher.

Und ich soll dir dabei helfen. Denn du bringst schon viel mit. Hast Perfektion und den Willen.
Bist gut vernetzt. Kennst Dich mit der Technik aus.

Was dir aber noch fehlt, ist etwas ganz entscheidenes. Ein bisschen Herz, ein bisschen Gefühl.
Das künstlerische Geschick und das entscheidene Etwas, dass das normale Werk zu etwas besonderem macht!

Du brauchst dazu einen netten Menschen, für den es sich zu leben lohnt.

Ich muss den Kopf leeren

Nach der langen Reise muss ich erstmal den Kopf leeren.

Da ist noch zuviel drin, da geht noch nichts. Alles schwirrt und summt, tausend neue Eindrücke gilt es zu verarbeiten.

Einfach umschalten und direkt mit der „normalen Arbeit“ weitermachen? Das geht bei mir meistens nicht so einfach.

Besonders schwer ist es immer auf der „Gefühlsebene“. Wenn starke Gefühle berührt werden oder man Menschen trifft, die einen besonders begeistern, wo die Chemie gleich unglaublich gut stimmt. Oder ich es bereue, dass ich den Kontakt nicht intensivieren konnte. Dann denke ich mir immer „Hätte ich diese Leute doch früher getroffen! Wäre ich doch früher mutig gewesen und wäre ich ihnen schon früher begegnet. Warum hab ich nur so lange gewartet?“ Dabei vergisst man schnell, dass es den perfekten Zeitpunkt nicht gibt, bzw. er meistens dann kommt, wenn man unbewusst am meisten dafür bereit ist.

Ich merke diese Schieflage nach Reisen immer zuerst auf der Körperebene. Da drückt sich meistens etwas aus, was ich ansonsten nicht wahrgenommen hätte.

Z.B. durch eine Schieflage im Darm, durch Verdauungsprobleme, weil man „zuviel in rein gefressen hat“ oder auch bei den Gefühlen, weil man stärker berührt ist, als man das vermutet hätte. Nach einer langen Reise weine ich gerne mal. Einfach die Schleusen aufmachen und losheulen. Unglaublich befreiend! Wie äußert sich dieser Druck noch bei mir?

Gerne bekomme ich auch Kopfschmerzen, Migräne oder Schwindelattacken. Essen vertrage ich besonders schlecht und meistens ist dann erstmal Fasten angesagt oder mein Körper stopft sich irgendwelche ungesunden Dinge in sich rein.

Ich habe meistens einen „Kommunikationsstopp“. Ich kann und will plötzlich nicht mehr reden. Ich sitze einfach nur rum und starre in die Luft. Mein Körper schaltet auf „Not-Meditation“. Gerne höre ich auch sehr ausgiebig Musik und schreibe dazu einen Text oder mache Bildbearbeitung. Auch das Zusammenfassen von Gedanken-Schnipseln und die Abfuhr im Blog oder auf Twitter ist hilfreich.

Menschen denken dann schnell, ich wäre unhöflich oder ich interessiere mich nicht für sie, wenn ich nicht mit ihnen rede oder mich nur kurz halte. Dabei stimmt das gar nicht.

Ich kann nur einfach im Moment nicht gut reden, nicht mehr aufnehmen. Ich bin sozusagen „voll“.

Oft sage ich das anderen Menschen aber andere Menschen verstehen das nicht oder können die Grenze nicht akzeptieren.

Wie oft habe ich schon gesagt „mir geht es im Moment nicht so gut, ich brauche ein wenig Abstand“. Dann wird man schnell belächelt.

Andere Menschen wollen das nicht gerne akzeptieren. Wenn man von einer Reise zurück gekommen ist, denken alle, man ist ja erholt, dann kann man auch gleich wieder voll loslegen. Das Gegenteil ist der Fall! Die Leute, die zu Hause in ihren gewohnten Bahnen geblieben sind, sind diejenigen, die erholt sind.

Sie haben sich ja nicht verändert und Unmengen an Informationen und Gefühlen zu verarbeiten gehabt! Sie sind es nicht , die pro Tag 18.000 Schritte durch die Stadt, den Regen, die Ubahn-Stationen und die Untiefen der täglichen Verwandtschaftsverhältnisse gewandert sind!

Bereichernde, menschliche Begegnungen finden immer an der Grenze statt. An der äußeren und inneren Grenze.

 

Leben & Tod

Passende Musik: Klaxons Twin Flames

und Echoes

Leben

Da ist noch diese kurze Hoffnung.
Ein kleiner Funke, an den ich mich halten kann.

Ein kleiner Strahl aus Licht, der die 20 km durch den Tunnel gekrochen ist.

Es hilft mir, länger zu leben.
Aber hilft es mir auch, zu überleben?

Ich halte mich fest. Es geht kaputt.
Ich schöpfe Hoffnung. Dann ist sie weg.

Die Bitch hat mich enttäuscht. Die Kollegen waren blöd.
Das Geld ist weg.
Die Wohnung leer.

Da ist nichts, auch kein Leben mehr.

Warum sollte ich dann leben?

Wo ist der Sinn?

Tod

Lebendig oder tot?

Es spielt keine Rolle.

Finsternis zieht die Seele herunter.
Es scheint die Sonne, aber ich spüre es nicht.
Das Essen schmeckt wie Pappe.
Nichts macht Spaß.

Dann wieder diese tiefe Traurigkeit.
Wie eine Welle, die alles fort reißt.
Nicht nur eine Welle, nein ein ganzer Ozean aus Tränen und Schwermut.

Ich bin mittendrin. Da ist ein Strudel. Ich habe Angst.
Kein Ausweg. Kein Sinn. Nur das große Nichts.
Leere. Angst. Freiheit.

Ich habe die Freiheit zu wählen.
Das Leben zu beenden.
Einfach Schluss zu machen.
Oder mich weiter zu quälen.

Die anderen werden es nicht verstehen.
Es ist auch egal.

Danach – gibt es kein „Warum“, kein „Dadurch“, kein „wann“ mehr.

Todessehnsucht. Kein anderes Gefühl.
Nur dieses Bewusstsein, dass das mein Weg ist.

Schon in kurzer Zeit. Dann macht es „peng“. Und ich habe es geschafft.

Podcast: Leben und leben lassen

Neuer Podcast ist da:

Es geht hier um die Frage nach der Einstellung „Leben und leben lassen“. Ich mache mir Gedanken, wie ungenau Sprache eigentlich ist und wie sehr sie von jedem Menschen individuell interpretiert wird. Damit entstehen auch schnell Missverständnisse. Ich frage mich selbst, wie ich mit Kritik umgehe und warum ich kein „großes und erfolgreiches Blog“ habe- was (vermutlich) wiederum zu mehr Gegenwind und Kritik führen würde.

Was macht eigentlich glücklich? Wie kann man Toleranz im täglichen Leben üben und warum macht das frei?

Darum geht es in diesem Podcast. Viel Spaß beim Hören! (Das Gähnen vom Anfang hört später auf- sorry war schon nach 0 Uhr gestern)

Spielbrett

Manchmal fällt der Würfel auf die eine Seite, manchmal auf die andere.
Manchmal hat man Pech, dann fällt er immer auf die „Eins“.
Oder auf die „Zwei“.
Wenn denn das Unglück bedeutet.
Manchmal können auch der Überfluss, also die großen Zahlen, Pech bedeuten.
Es hängt immer von der Perspektive ab.
Direkt mit dem Auge auf der Tischplatte, von der Seite gesehen?
Oder 200 Meter weg, mit dem Fernglas?
Da erscheint alles klein.

Der Würfel ist unbestechlich.
Er wird geworfen. Manchmal nur geschoben. Manchmal nur gestrichen.
Manchmal einfach los gelassen.

Wie du auch willst. Du bist beim Spiel dabei. Gewürfelt werden muss immer.
Solange du noch würfeln kannst, lebst du noch.

Andere werfen auch ihre Würfel. Drehen sich im Kreis. Spielen immer das gleiche Spiel.
Das ihnen niemals langweilig wird. Das nur durch neue Spielfiguren aus dem gleichen Spielkasten neu aufgefüllt wird.
Man könnte ja auch mal das Spiel wechseln.

Aber das wäre zu anstrengend. Das kostet Kraft.
Keiner kennt die Regeln. Unbekanntes Terrain.
Lass uns lieber das spielen, was wir schon kennen.

Ein Level weiter

passender Song „Love will come through“ von Travis

Manchmal schreiben sich Drehbücher von ganz alleine. Man muss nur die große, schwere Tür zum Leben aufstoßen und den anfangs kalten Wind hinein lassen. Mit der Zeit, wie er so den Staub der alten Gehirnzellen und die lieb gewordenen, aber träge und schlapp machenden Gewohnheiten aufwirbelt, bringt er mehr Licht in das von Asche und Dreck zugeworfene Bild des Lebens…dann hält man diese Tür noch ein wenig weiter auf, schaut, was das Leben so hinein bläst. Freut sich über die eine oder andere Zeile, die mehr geschrieben wird, die völlig von selbst auftretenden Wendungen und unerwarteten Ereignisse. Wie die Spannungskurve steil nach oben schnellt, nur um kurz vorm Ziel noch nicht ganz aufzuschlagen. Eine bibbernde, vibrierende Spannung die den Atem flach hält und den Blutdruck stabil, über Normal-Null.

Plötzlich, in einem Moment, wird alles ganz klar, es sind nur ein paar Millisekunden, eine einzige Entscheidung, die alles verändern kann. Es ist, als ob plötzlich jemand auf den Lichtschalter gedrückt hat oder ein Trainer am Spielfeldrand ganz laut „Los“ ruft. Plötzlich laufen wir los, ein Zucken geht durch unseren Körper und ein kalter Schauer jagt uns den Rücken herunter. Das Adrenalin strömt durch den Körper und die Gefühle sind alle in einer Linie und auf vollem Impuls.

Wir sind jetzt ganz frei. Ganz klar und bei vollem Bewusstsein. Das Leben. Die Liebe, das schönste aller Gefühle.

Wir fühlen uns vereint und bei klarem Verstand. Verstehen die Welt plötzlich intuitiv. Es strömt in uns hinein und weil wir menschlich und anfällig und sensibel sind, können wir uns dagegen nicht mehr wehren. Dann strömt es wieder hinaus und wir werden süchtig nach diesem Stoff. Worte und Begriffe haben sich aufgelöst und wirken seltsam und ungewohnt machtlos.

Das Buch schreiben ist keine Arbeit mehr für bleiche Philosophen, die nie ihre Wohnung verlassen. Wir schreiben plötzlich die Hauptrolle, denn wir sind in die Hauptrolle geschlüpft! Wir brauchen nur das leere Buch aufzuhalten und zu warten, wie die Zeilen auf das Papier purzeln. Die Rolle verschmilzt mit unserer eigenen Persönlichkeit und in einem großen magischen Wandel aus zuckenden Blitzen wachen wir eines Tages auf und erkennen uns nicht mehr wieder.

Die Stimme verändert sich, der Körper verändert sich, das Denken verändert sich, das nächste Level wurde erfolgreich geladen.

Was bringt uns diese neue Welt? Welche Geheimnisse werde ich nun ergründen können? Nur der Autor des Spiels kann es bestimmen. Regie führen fremde Gestalten und Mächte, die mir nicht gehorchen. Sie lächeln mir zu, als sie mir die seltsamen Labyrinthe der Unergründlichkeiten vors Gesicht halten und sie freuen sich, wenn ich das Ganze nicht verstehe. Aber alles ist real, ein neues Laden nicht möglich. Jede Entscheidung zählt und die Sinne sind voll gefragt. Aber versagen, verlieren kann man nicht.

Nicht, wenn man sich unsterblich fühlt und zumindest die Grundlagen verstanden hat…

Zu leise gesprochen

und zu laut gedacht

> Wie wenig der menschliche Körper und vor allem die Seele nach den herkömmlichen Maßstäben der Mechanik und der uns bekannten „Logik“ funktioniert… darüber denke ich gerade nach, während der Feierabend langsam durch das Fenster fällt und die Müdigkeit die Augenlider schwer werden lässt.

Die Technik denkt in „Batterie“-Maßstäben- die Batterie des Handys ist morgens aufgeladen und abends ist sie leer. Beim Mensch kann sie aber auch schon mittags leer sein oder man verliert gleich das ganze Ladegerät. Der Computer denkt in Download-Fortschritt, in schönen, übersichtlichen Fortschrittsbalken, die sich bis 100 Prozent erfüllen müssen, bis der Task abgeschlossen wurde. Fast immer kommt die Maschine dahin. Und wenn sie fertig ist, sagt sie gleichmütig „der Nächste bitte“.
Beim Menschen erreicht man manchmal die 50 Prozent nicht und was ist dann: „Der Auftrag konnte nicht ausgeführt werden“ oder gar ein „unerwarteter Ausnahmefehler“, ein Bluescreen? Anstatt brav den nächsten Auftrag anzunehmen, hält er inne und verhält sich ganz und gar nicht maschinell. Ein paar kryptische Zeichen in den Augen, ein Fragezeichen über dem Kopf… beim Computer gibt es zum Glück den Neustart, der Mensch aber muss sich ohne diesen durch den Tag schleppen.

Das Auto hat bei einer Panne noch einen Ersatzreifen im Kofferraum, beim Mensch fehlt manchmal die Luft…der Schlüssel zum Kofferraum oder gleich die passende Werkstatt.

„Zu leise gesprochen“ weiterlesen

Die Fülle des Lebens II

Während der Sonntagmorgen-Kaffee noch gemütlich in seiner Tasse vor sich hindampft und hin und wieder von mir in kleinen Portionen genippt wird (heiß!), denke ich über das Weltbevölkerungsproblem nach und was es für uns bedeutet.

Vor ein paar Jahren habe ich in einem Buch vom Dalai Lama gelesen (der sich auch sehr für die Lage der Welt interessiert und interessante Meinungen dazu hat), dass es mit das drängendeste Problem für die mittelnahe Zukunft sein wird.

Warum ist das so? Ich denke, z.B. auf Grund der knapper werdenden Ressourcen.

Im Wikipedia-Artikel steht, dass es vor 75.000 Jahren nur noch 1.000 bis ca. 10.000 Menschen auf der gesamten Erde gegeben hat, auf Grund eines schweren Vulkan-Ausbruchs.

Das war so etwas wie der historische Tiefstand und was wir heute erleben, ist so etwas wie der historische Höchsstand und es wird wohl noch immer weiter gehen. (Grafik )

Wenn nur 10.000 Menschen auf der Erde leben, können sie sich alles aussuchen: Wenn sie einen Baum fällen, juckt es niemand und ähnlich wie die Indianer in den Wäldern mancher amerikanischen Kontinente können sie soviel jagen wie sie wollen und die Bestände erholen sich immer wieder (nachhaltige Wirtschaft). Bei ca. 7 Milliarden Menschen sieht es aber ganz anders aus: 7 Milliarden Menschen brauchen deutlich mehr zu Essen, was zu intensiver Landwirtschaft, zur Überdünung des Boden, zum Flächenverbauch und Umweltschäden führt. Der gestiegene Lebensstandard, die Ausstattung mit Luxus- und Konsumgütern, aber auch die Dinge des täglichen Lebens müssen alle hergestellt werden. Je höher der allgemeine Lebensstandard, desto mehr Autos werden gefahren und Kühlschränke gekauft. Dazu braucht man Unmengen an Material und Energie. Schon jetzt werden die fossilen Energieträger knapp oder künstlich knapp gehalten, die Erdtemperatur steigt auf Grund des CO2-Ausstoßes, die intensive Fleischwirtschaft führt zu Lebensmittelverknappung (oder Verseuchung) und einen hohen Methan-Ausstoß, z.B. bei Rindern (( die These ist allerdings umstritten, mehr Hintergrundinfos z.B. hier )).

Handel und Spekulation auf Lebensmittelpreise führen zur Überteuerung der wichtigen Rohstoffe wie z.B. Getreide, dazu kommt dass auf Grund des hohen Energiebedarfs z.B. Raps oder andere Biosprit-taugliche Pflanzen angebaut werden, die wiederum die Flächen für die Ernährung „verdrängen“. Hunger und Armut ist für viele Menschen schon heute ein derart grausamer Alltag, dass wir uns in der reichen EU noch nichtmal ansatzweise vorstellen können. Armut führt zur Flucht und Massen-Emigration aus den Heimatländern in reichere Regionen, was man heute schon ansatzweise an Hand der Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer oder der griechischen EU-Außengrenze beobachten kann.

Das ganze Thema ist wirklich komplex und ich könnte bestimmt noch tausende weitere Zusammenhänge überlegen und ausführen. Klar ist aber, dass das Thema Überbevölkerung und Umweltschutz ein wichtiges Thema sein wird, vor allem für alle Menschen. Ich denke, es wird kaum möglich sein, dass nationale Agendas über dem Interesse der gesamten Bevölkerung stehen können. Man sollte wirklich anfangen, global zu denken und sich als eine „Menschheitsfamilie“ zu betrachten.

Wenn wir alle letztendlich auf die 10.000 Menschen zurückzuführen sind, die sich damals im Einsatz ihrer letzten Kräfte vor dem Vulkan gerettet haben, wie können wir dann noch sauer auf unsere Mitmenschen sein oder uns von ihnen abgrenzen? Wenn sie damals nicht alles gegeben hätten, würde es uns heute gar nicht geben.

Aber dennoch, wenn ich nochmal an den übervollen Möbelmarkt von gestern denke, wie ist bei sovielen Menschen Freiheit und psychische Gelassenheit möglich? Die Enge führt automatisch zu Streß und Aggression und diese schwappt leicht über. (zu beobachten z.B. auf Autobahnen: Wenn es leer ist, fahren die Leute gelassen und ruhig und bei einer bestimmten Verkehrsdichte nimmt auch die Aggression deutlich zu).

Die herkömmliche Vorstellung von Freiheit muss überdacht werden:

Freiheit bedeutet für viele Individualität und Abschottung vor dem anderen.

Konsum und der Erwerb von Dingen beschert uns ein bequemes Leben, die gesundheitlichen und anderen Risiken werden von Versicherungen und Geldwerten abgesichert. Wir brauchen die Bande der sozialen Beziehungen nicht mehr so stark, und wenn wir mit einem Konflikt nicht mehr klar kommen, halten wir es für sinnvoller uns zu trennen (Scheidung) oder die Beziehung zu beenden, weil sie unbequem geworden ist (Freundschaft).

Wir halten uns normalerweise für frei, wenn wir alleine sein, wenn wir viel Platz um uns haben, wenn uns keiner stört, wenn sich unsere Gedanken und Taten ungehindert entfalten können. Das ist wohl die moderne Vorstellung von Freiheit eines „aufgeklärten“ Menschen im postindustriellen Zeitalter.

Ich würde aber weiter gehen und sagen, erst wenn eine bestimmte Harmonie mit uns selbst und der Umwelt besteht, können wir uns als frei betrachten. Bei sovielen Menschen ist es kaum möglich, nicht eines Tages in den Weg eines anderen zu laufen, wenn man recht überlegt, ist das sogar eher die Tagesordnung. Wir ständig von anderen Menschen umgeben, müssen uns ständig mit ihnen beschäftigen. Wir profitieren zwar auf der einen Seite von ihnen, aber die Probleme mit ihnen würde wir gerne verdrängen.

Ich staunte daher über die Leute gestern im Möbelmarkt: Obwohl es übervoll und tlw. echt unangenehm eng war, hatten die Menschen gute Laune und man wurde ständig angelächelt. Die Menschen (inklusive meiner selbst) fühlten sich in der Masse wohl. Man reibte sich Arm an Arm und Schulter an Schulter, aber doch hat sich keiner darüber beschwert. Obwohl es soviele Menschen waren, waren alle gleich und respektierten sich gegenseitig. Kein Hass, keine Panik, nur der übliche Streß, der in solchen Einkaufssituationen üblich ist.

Ich möchte das gerne (gedanklich) auf die Gesamheit übertragen können: Miteinander friedlich auf der Erde zu bleiben, könnte möglich sein. Es kommt aber sehr auf die Einstellung an. Und dass ein jeder an der Fülle und den Schätzen des Lebens teilhaben kann.

Die Fülle des Lebens

Frühling! Sonne in allen Ecken. Menschen in Massen. Autos in Reih und Glied. Es wird gehupt und gedrängelt. Hektik und Streß, Getümmel und dazwischen thront unerschütterlich die gute Laune. Positives Denken! Veränderung!

Ein Schelm wer meint, geradeaus gehen zu können. Fülle. Dichtheit und Einschränkung des persönlichen Raums, Warten in Schlangen, Gedränge. Massenkonsum. Dreckige Toiletten und nicht funktionierende Waschbecken. Trocknungspapier fehlt.

Streitende Eheleute und weinende Kinder. Mittelkleine und mittelgroße Versionen der gleichen laufen kreuz und quer oder werden wahlweise über den Lautsprecher ausgerufen, Mütter unterhalten sich munter plaudernd mit anderen. Eine volle Rolltreppe. Durchschnittsalter 35. Passt, hier bin ich unter gleichen, hier bin ich richtig. Die Marktforschung hat mich erwischt, die Werbung hat gewirkt. Wagen bis oben hin gefüllt. Ist heute Weihnachten? Nein, besser: Winter-Schlussverkauf.

Die Augen sind wieder schärfer als sonst, die Laune wieder oberhalb der imaginären Null-Linie. Das Gröbste ist überstanden und neue Hoffnung macht sich in allen noch so verstaubten (Gehirn/ Schrank-)Nischen breit. Das neue Jahr rast, braust, nein stürmt wie der Wind in die Seele der winter-geplagten Menschen.

Abends Tee und Entspannung am PC, der Tag schwankt noch etwas unter den Füßen, aber die Gedanken lichten sich schon bald. Die letzten Krankheitserreger werden abgewehrt und neue Kraft strömt in den Körper. Hände waschen nicht vergessen!

Aufbruch! Emotionaler Frühling? Nicht wirklich, aber so eine kleine Vorstufe davon.

Dazwischen ich, etwas müde, aber guter Dinge. Für das Blog war es die letzte Woche zu hektisch, aber ich hoffe, alles (inkl. der Diskussion und Kommentare) nächste Woche nachholen zu können.

Und nicht vergessen: 6,9 Milliarden Menschen auf der Erde, davon gefühlte 2 Millionen mit mir im Möbelmarkt.

Morgen wird geschraubt.

Verrückter Trubel-Dienstag

Jugendfreigabe: Dieser Text ist ab Null Jahren freigegeben. Ein wenig mitdenken und ein Blick für die Gesamtheit kann helfen, diese Zeilen zu verstehen. Unter Umständen muss man sich dafür anstrengen. Kinder dürfen das aber ruhig lesen. Erwachsene auch.
(mehr Infos zum Thema
JMStV hier )

Passender Song „Gebrünn Gebrünn
by Paul Kalkbrenner

Sonne im Gegenlicht
Sonne im Gegenlicht

Wow was für ein Tag! Neben dem verrückten und sehr kalten Wetter haben sich die Ereignisse mal wieder überschlagen. Ich hatte heute einen Tag nach meinem Geschmack, einen Tag voller Kommunikation und externer Erlebnisse. Es sieht so aus, als ob es nun mit einem Mordstempo auf den Jahresendspurt zugeht. Alles ist in Wandel, alles ist in Veränderung. Diese Tage vergehen schneller als die anderen. Sie sind intensiver, erlebnisreicher, aufregender. Es ist kalt, doch ist das Herz voll Wärme.

Im Supermarkt haben die Leute eingekauft wie verrückt. Mütter mit Kindern, die hektisch durch das Gewühl gefahren sind und dabei ihren Einkaufswagen zu 150 % vollgeladen hatten. Über-Mensch-große Adventskalender, Schleckereien, Geschenke, Regale mit Süßigkeiten und Weihnachtsgebäck, soweit das Auge reicht. Eine eigene Weihnachts-Deko-Abteilung, Sonderangebote, Medien- der Supermarkt war mal wieder voll mit Attraktionen. Es fällt manchmal schwer, die Übersicht zu behalten. Aber muss man das immer? Kann man sich nicht auch einfach mal fallenlassen und das Leben einfach leben, so wie es kommt?

Ich habe sogar eine „Freundin“ getroffen, eine mir bekannte Frau, die ich mal auf einer Konfirmation eines Art „Patenkindes“ getroffen habe. Sie ist sehr nett und war auch mit ihrem Mann einkaufen. Ich habe mich gefreut. Spontan treffen, spontan quatschen und sich sympathisch finden, ich finde das eigentlich unersetzlich und es könnte mir ruhig öfters passieren. 😉

Dann habe ich heute abend ein sehr gutes und langes Telefongespräch mit einer mir wichtigen Person gehabt, zwischendrin noch ein paar Mails geschrieben und alles in allem, was es sehr erfüllend. Abends gemütlich auf der Couch liegen und die neue „Kalkbrenner“ hören- es könnte immer so perfekt sein.