Fünf Tage Alpen

Bin wieder zurück aus dem Urlaub. Oh Mann, das hat gut getan, 5 Tage einfach mal alles hinter sich lassen und in der Ferne schweifen. Besonders lang war meine Reise nicht und ich bin auch nur im schönen Deutschland geblieben und hab ein bisschen Österreich gestreift, aber die Reise war sehr erholsam und schön.

Die Planung war diesmal sehr einfach, ich habe mir überlegt „wo war ich noch nicht und wo möchte ich unbedingt mal hin?“ dann bin ich quasi mit dem kreisenden Finger über die Google Maps Karte und bin schließlich auf der „Zugspitze“ gelandet. Das ist immer ganz gut bei der Reiseplanung, wenn man sich vorneweg auf ein Highlight oder eine Region festlegt und dann die Reise „drumherum“ plant. Viele Alternativen hat man ja in Corona-Zeiten nicht, daher wollte ich keine große Fernreise mit dem Flugzeug antreten. Aber realisierbare Träume gibt es auch hierzulande sehr viele! Einmal den höchsten Berg Deutschlands sehen, die atemberaubende Fernsicht genießen, die dünne Luft bestaunen, mitten in diese seltsame alpine Region- ich wusste irgendwie tief im Inneren, dass es genau das ist, was ich mal sehen und erleben möchte.

Aber in der Gegend gibt es noch sooviel zu entdecken. Schon bei der Vorbereitung kamen stille Zweifel in mir auf, ob ich das alles schaffen werde, dazu noch meine fotografischen Ambitionen, die ja meistens gut geplant und vorbereitet werden müssen und sehr viel Extra-Zeit kosten.

Fotografieren, Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen, Klettern, Städtebummel oder Sightseeing – alles ist möglich.

Wie so oft, muss man sich dann einfach festlegen: Will ich die Sachen nur mal gesehen haben oder will ich das perfekte fotografische Kunstwerk daraus zaubern? Das gelingt meistens nur, wenn man die Gegend schon ein bisschen kennt und nicht nur von der anfänglichen Schönheit und Veränderung der Luft geblendet ist. Für ein gutes Foto muss man in die Gegend einsteigen, braucht Zeit, Ortskenntnisse, braucht ein bisschen Glück, mehrere Versuche, usw.

Ich merke immer wieder, dass das nicht so meins ist. Ich will irgendwo „einmal hin“ und dann möglichst schnell alles gesehen haben! Haha!

Im Endeffekt haben wir dann wenigstens noch das Schloss Neuschwanstein und die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen geschafft. Wir haben das schöne Österreich und die Gegend in Nordtirol und die Zugspitz-Arena gestreift. Für Füssen waren wir schon zu müde und geschlaucht. Die bezaubernde, sehr touristisch geprägte Innenstadt von Garmisch haben wir wenigstens noch mit einem Stadtbummel und ein Stück Käsekuchen erklommen. Die Zugspitze mit ihren diversen Zügen und Seilbahnen war -wie erwartet- das absolute Highlight. Ja, das hat sich gelohnt und es war sogar noch besser, als gedacht. Was noch geblieben ist, waren die diversen Seen, z.B. Alpsee, Blindsee oder Heiterwanger See. Einmal um einen See wandern, einmal darin schwimmen. Und -schwupps- war die Zeit auch schon wieder weg.

Die Fotos und ausführlichen Reiseberichte zu den einzelnen Locations folgen demnächst. Hier und auf Instagram!

Urlaub in Schweden

Alles geht seinen Gang. Hab mich irgendwie schon seltsam an die neue Corona-Krise gewohnt. Schaue nur noch selten Nachrichten, rege mich selten auf. Innerlich hab ich das Jahr irgendwie schon abgeschrieben. Keine Vorfreude mehr, keine Reiseplanungen, keine Besuche. Ich merke das an der Benutzung meines Google-Kalenders. Letztes Jahr hab ich das fast täglich benutzt und immer wieder neue Treffen und neue Events eingetragen. Und in diesen Zeiten versiegt die Benutzung fast gänzlich. „Telefonkonferenz 15 Uhr“, das ist das einzige, was in dieser Woche eingetragen habe.

Dafür wird es sich drinnen gemütlich gemacht. Wir profitieren davon, dass wir uns damals ein sehr großes, wenn auch renovierungsbedürftiges Haus gekauft haben. Obwohl wir bereits 2007 eingezogen sind, gibt es immer noch Räume, bei denen man praktisch „Hand anlegen“ muss. Aber es wird so langsam! Wenn ich mich sonnen will, setze ich mich in den Hof, wenn ich etwas pflanzen will, mache ich das auf unserer Ackerfläche (auch „Schrebergarten“ genannt).

Und ich werde dieses Jahr bestimmt mehr anpflanzen als sonst, einfach und allein um Kosten zu sparen.
Es entwickelt sich bei uns langsam alles wie in einer Hippie-Kommune. Job weg, Aufträge weg, demnächst vermutlich „Geld weg“. Wir schrauben unseren Konsum immer weiter herunter. Ich bin am Überlegen, das zweite Auto abzumelden, usw. Jetzt wird es möglich, das Leben ohne Geld. Das Leben in der Autarkie.

Überall werden Kosten gedrückt, wo man sie nicht braucht. Ich esse einfacher, ich kaufe weniger, ich nutze die Dinge, die ich habe. Wenn ich genau überlege, ist es immer das, was ich wollte. Es fühlt sich seltsam befreiend an!

Wenn mich einer treffen will, erschrecke ich beinahe. Wie, mich treffen? Die eigenen, sicheren vier Wände verlassen? WARUM?

Das einzige, was ich im Moment außerhalb des Hauses mache, ist spazieren gehen. Die Luft ist klar, alles fühlt sich sauber, ruhig und rein an. Es ist wenig los. Keine Staus, kein Stress. Aber dennoch wird man auf der Straße noch angehupt. Vielleicht ist das einzige Möglichkeit der Kommunikation in diesen Tagen?

Die Natur ist so schön. Ich genieße die endlosen Spaziergänge in den Feldern. Den großen Sicherheitsabstand zu anderen Menschen. Und sie erscheinen mir noch freundlicher als sonst. Man freut sich jetzt richtig, wenn man jemanden trifft.

Wie lange wird dieses Schnarchige noch anhalten? Wie lange werden wir noch in der Virus-Stase gefangen sein?

Es fühlt sich an wie ein Urlaub. Irgendwo in Island. Oder in Schweden.

Der Alltag ist weit weg. Alle Dinge, die uns sonst immer so gestresst haben, sie haben plötzlich keine Bedeutung mehr.

Halbzeitpause


Juhu, ab heute hab ich frei! Zwei Wochen, extra für mich reserviert. 😉
Es wurde höchste Zeit. In diesem Jahr konnte ich leider bis jetzt noch überhaupt keinen Urlaub nehmen.
Die Selbstständigkeit hat ständigen Arbeitseinsatz verlangt und immer dann, wenn das eine Projekt abgeschlossen war, hat schon das nächste Projekt gewartet. Der Start in das Jahr war eher verhalten und nachdem nacheinander ein paar Kunden wieder abgesprungen sind, obwohl wir bereits sehr viel für sie gearbeitet hatten, war die Stimmung erstmal am Tiefpunkt. Dazu kam das schlechte Wetter und ein allgemein schwieriges Start-Up Umfeld in Deutschland. Die Selbstständigkeit verlangt mehr als jede andere Arbeit eine strenge Selbstkontrolle. Die Selbstausbeutung ist nicht weit entfernt. Man möchte gerne „alles annehmen“ und „auf jeden eingehen“, aber das geht technisch und vor allem menschlich gar nicht. Man muss Prioritäten setzen. Wo nehme ich was an? Und wo sage ich auch mal nein?
In Deutschland herrscht generell eine sehr pedantische, „ordentliche“ Mentalität. Es muss immer alles zu vollster Zufriedenheit erledigt werden. Und die Menschen (somit auch die Kunden) finden noch das kleinste Detail. Das sorgt auf der einen Seite für ein tolles, qualitatives Ergebnis und die Ansprüche sind hoch. Auf der anderen Seite würde ich mir manchmal auch mehr „Lockerheit“ wünschen. Warum tun sich Menschen so schwer mit „halben Projekten“? Alles, was neu angefangen wird, ist erstmal halb und unfertig, zur Reife kann es nur kommen, wenn man auch dem Spross eine Chance gibt. Warum wird so ungern mal was Neues ausprobiert? Besonders schlimm ist es, wenn Kunden an ihren alten „bewährten“ Methoden festhalten, wir aber dann mit unseren frischen Impulsen kommen (es geht hierbei hauptsächlich um Software, also die Schnittstelle zwischen dem Anwendungsfall und dem Menschen).

Wie auch immer. Meine Kunstprojekte habe ich fleißig „nebenbei“ am Laufen halten können, wie ihr auf Instagram sehen könnt. Die vielen Geschäftsreisen haben dafür gesorgt, dass ich die Kamera immer dabei hatte und „nebenbei“ Fotos schießen konnte. Die schnelllebige und etwas oberflächliche Welt auf Instagram hat zu meinem derzeitigen Lebensstil ganz gut gepasst. Tiefergehende Blog-Artikel hab ich eher weniger geschrieben. Außerdem habe ich gerade einen „Mentalitätswandel“ und schreibe immer weniger gerne über Politik. Die Politik wird vor allem von den Flüchtlingsthemen, von Trump und der Globalisierungskrise dominiert. Das sind letztendlich aber alles Symptome. Selten hab ich so eine schlechte Politik wie in Deutschland erlebt. Es wird gar nichts mehr angegangen, nur noch alles „ausgesessen“. Also macht auch das Schreiben über die Politik immer weniger Spaß. Aber irgendjemand muss sich ja Gedanken machen…

Menschen sind mir im Schnitt wichtiger geworden und ich habe daher im ersten Halbjahr auch versucht, meine sozialen Kontakte zu verbessern. Ganz seltsam ist es, dass der Todefall letztes Jahr in unserer Familie eine gewisse „Zäsur“ in unseren Kontakten verursacht hat. Wir sind etwas kritischer gegenüber unseren Freunden geworden und auf der anderen Seite (der Gegenseite) war nur wenig Bereitschaft, sich auf unsere veränderte, emotionale Situation einzustellen. Es war schwierig, die Unterstützung zu bekommen, die ich mir gewünscht hätte. Ich hab immer wieder „lieb angefragt“ und mir auch einige Mühe gegeben, aber wenn die Menschen nichts geben wollen, dann geben sie nichts. Im Gegenteil, die Funkstille und die Kontaktabbrüche zu alten, guten Freundschaften waren in diesem Jahr besonders stark.

Also ist mir dieses Jahr auch klar geworden, dass ich in Sachen Freundschaften und menschliche Beziehungen einige Veränderung brauche, was vor allem bedeutet, dass man sich „neue Leute suchen“ muss. Das ist so eine ewige Suche. Menschen und Biografien verändern sich, man kann nicht ewig an den immer gleichen Menschen festhalten.So wie man sich selbst verändert, so verändern sich auch die Beziehungen.

So ist es doch eigentlich immer im Leben, oder? Immer wenn du denkst, es geht nicht weiter, kommt jemand völlig neues in Dein Leben und – oh Wunder- er passt plötzlich perfekt in Dein Leben und Du fragst Dich, warum Du ihn nicht schon viel früher kennen gelernt hast?

Was auch ganz witizig ist: Ich habe in diesem Jahr einige Leute kennengelernt, die mir gesagt haben, dass sie eigentlich gerne bloggen würden. Aber es wäre so schwer, eine geeignete Software zu finden. Sie wissen nicht, wo sie anfangen können, etc. Also wird aus Bequemlichkeit eher Facebook oder Instagram genutzt. Schade eigentlich! Da gibt es so viel ungenutztes Autoren- und Blog-Potential. Alles Menschen, mit denen ich mich über das Blog vernetzen könnte.

Aber ja, das Blog ist Arbeit. So wie alles andere auch. Zuerst muss man die Grundlage schaffen, das Feld bestellen, Samen einsetzen und dann irgendwann kann man die Früchte ernten.

Das weiße Blatt Papier

Heute habe ich mal wieder Lust zu schreiben. Nicht sehr oft in der letzten Zeit. Die meisten Alltagssachen kommen ins Tagebuch, aber darüberhinaus denke ich mir, dass es wohl niemanden interessiert. Früher hatte das öffentliche Tagebuch schon seinen Reiz. Das war auch die Zeit, als Blogs noch „neu“ waren. Heute sieht das ganz anders aus. Andere Medien dominieren. Die schnelle Information von Facebook oder Twitter, die „status updates“ vom digitalen Ego. Ich sehe das ganze nicht mehr kritisch, verstehe sogar die Leute, die das machen. Aber doch hab ich immer noch keinen Drag, mitzumachen. Es kommt auch nicht von selbst, so wie erhofft. Im Gegenteil: je mehr ich Abstand vom digitalen Leben nehme, desto weniger vermisse ich es. Ich hab keine Leere in mir, die ich irgendwie füllen müsste. Und ich will niemanden belehren oder mich irgendwie aufdrängen.

Vielleicht liegt es daran, weil mich mein restliches Leben auch schon so genug ausfüllt. Früher hab ich oft geschrieben, wenn es mir schlecht ging. Das Schreiben war dann ein Ventil für angestaute Gefühle, für die Dinge, die schief lagen. Vielleicht schreibt man auch mehr, wenn man jünger ist? Weil man dann gewisse Dinge klären möchte und sich über bestimmte Sachen unklar ist. Robbie Williams sagte mal eins im Radio-Interview, dass er früher, als er Liebeskummer hatte und in seinem Leben einiges schief lief, viel bessere Lieder schrieb. Heute ist er glücklich verheiratet (glaube ich), befindet sich in einem ruhigen Lebensabschnitt und sagt über sich, dass seine Songs immer schlechter werden. Die Kunst braucht also das Extreme! Das Leben zwischen Extremen, das Leben an der Kante! Die jugendlichen Gefühle, die Aufregungen, hoch-trabende Emotionen. Nur ein glatter Ozean oder ein See im Inneren des Landes ist langweilig, was man braucht, sind Sturm, Wind und Wellen.

Auch der sturste Geist lässt sich formen, lernt mit der Zeit. Es kann also nicht ewig mit allen Extremen so weitergehen, das würde ja bedeuten, man würde nie etwas dazu lernen. Jedes Schreiben würde wieder auf das „ungebildete und neue Ich“ stoßen. Bei jedem Satz, jeder Idee wäre man wieder baff erstaunt. Wie ein kleines Kind im Spielzeugladen würde man sich über jeden bunten Teddy freuen und jeden Würfel dreimal umdrehen. Zur Natur gehört auch die Gewöhnung. Die Tatsache, dass Gras über die Sache wachsen kann. Dass aufgerissene Wunden wieder zuheilen.

Irgendwann hat man alles gesehen. Auch im Inneren. Kennt die eigenen Gefühle, aber auch die Grenzen. Die Neugierde ist in jede Ecke vorgestoßen, hat alles untersucht, alles ergründet. Die Bereiche, bei denen man enttäuscht wurde oder schlechte Erfahrungen gesammelt hat, werden fortan gemieden. Man muss sich die Nase nicht zweimal anstoßen. Schmerzen haben auch einen guten Charakter.

Die Zeit, die ich mir z.B. jetzt nehme um über alles nachzudenken, ist dann „freie Zeit“. Luxuszeit, die von der anderen Zeit großzügig abgetrennt und mit dem Kuchenmesser zur Seite geschoben wird. Man lässt die Gedanken wandern, einfach so, weil man es kann und gerade Lust auf Nachtisch hat. Das ist das menschliche Schicksal. Das Gehirn muss einfach immer arbeiten. Dem Gehirn ist es egal, womit es gerade beschäftigt ist, Hauptsache es arbeitet. Nichts ist schlimmer, als nicht genügend Input, nicht genügend Stoff zum verarbeiten und das lohnende Gefühl, das dabei entsteht, wenn man wieder etwas geistig verdaut hat.
Vielleicht liegt es auch an der heutigen Zeit, dass wir immer weniger bei uns selbst ankommen, immer weniger Zeit zum nachdenken und vertiefen haben. Wir sind ständig von außen abgelenkt. Über diverse Medien, hauptsächlich jedoch Bücher, Fernseher und Internet können wir unser Bedürfnis nach Input ständig stillen. Wie ein niemals endend wollender Fluss aus süßer Milch mit Honig werden wir ständig gesättigt, manchmal sogar übersättigt. Wenn uns dann noch langweilig ist, fahren wir irgendwo hin. Laden uns irgendwas herunter. Konsumieren irgendwas.

Zuletzt schrieb ich in mein Tagebuch einen Satz, der dazu passt und der mit jetzt wieder einfällt:
„Der Mensch braucht auch mal Urlaubsphasen. Phasen, in denen das Papier wieder weiß werden kann.“

Wer zuviel „schreibt“, zuviel lebt, und zuvielen Eindrücken ausgetzt ist, kann das Weiß des Papiers nicht mehr sehen. Die Tinte tränkt das Papier und lässt es an den Rändern verwelken. Der Radiergummi hat die Seiten zerfetzt, der Kugelschreiber hat feine, aber schwer zu entfernende Rillen reingerieben.
Wo bleibt die beruhigende Stille, die über allem liegt? Die Ausgangssituation, die wir letztendlich alle teilen? Unser Geist ist formbar, theoretisch haben wir darin alle die gleichen Anlage. Von Geburt an sprechen wir noch nichtmal eine Sprache. Haben kein Geschlecht. Keine Nationalität. Keine politische Weltanschauung. Keine Erziehung. Keine Werte. Wir starten alle mit einem großen leeren Block aus Papier in diese Welt. Und schreiben dann alle etwas anderes drauf. Lassen auf uns herumschreiben. Lassen an uns reißen, manchmal zerreißen, manchmal wieder mit Klebeband zusammenkleben.

Ab und an braucht man zwischen all den Zeichen ein leeres, unbeschriebendes und reines Blatt Papier. Ein eigenes Blatt.

Das Blatt, mit dem wir gestartet sind und das frei von Meinungen ist. Als Lesezeichen. Als Löschpapier. Als Zettel des Friedens, der die Dinge voneinander trennt. Ein leerer Zettel, der Platz schafft und uns- die nötige Zeit zum ausruhen.

Abends

sunout

Passende Songs zum Artikel:
„Something in the way“ und „Smells like teen spirit“ von Nirvana.

Stimmung: Sportlich und ausgeglichen

Der Urlaub neigt sich dem Ende zu. In den letzten Tagen habe ich nicht viel Zeit zum Schreiben gehabt, ich habe aber auch keine Lust gehabt. Ich genieße das Gefühl, nicht schreiben zu müssen, einfach das zu tun, worauf ich Lust habe.

Viele Menschen sagen „ach, das ist noch zu tun“ und „dies müsste noch gemacht werden“… aber ist das wirklich ein glückliches Leben, wenn man so gezwungen denkt, unsichtbar von außen getrieben und doch nie ganz selbst sein darf?

Ich denke an mein eigenes Leben und erwische mich oft dabei, auf diese Art und Weise zu denken.

Jetzt, mit dem zweiwöchigen Abstand zum Blog fällt mir auf, wie sehr ich mich eigentlich unter Druck gesetzt habe, etwas besonders gutes zu schreiben, irgendjemand besonders zu gefallen, oder nur schlichtweg „qualitativ“ zu schreiben. Ich stelle aber fest, dass ich kaum Leser habe, also war dieser Wunsch letztendlich nur Illusion, ein Produkt meines Geistes. Besser wird es sein, wenn ich mich wieder mehr vernetze, wenn ich wirklich Kontakt mit anderen suche, wenn ich wirklich ehrlich schreibe, wenn ich wirklich ich selbst bin.

Für wen schreibt man eigentlich und warum? Um diese Frage kreise ich oft und sie lässt sich in diesem Zusammenhang nur schwer beantworten. Wenn der Text mir selbst Erkenntnis bringt, ist das eigentlich genug, doch wenn ich es veröffentliche, kann es sein, dass es jemand anderen auch nützt- und das alleine reicht, um eine Motivation zu haben. Das war immer mein Ziel, das ist es noch heute und das soll es immer sein.

Was ist sonst noch passiert?

Im Haus geht es voran, mein Mann und ich waren jeden Tag (im Urlaub) auf der Baustelle und haben gewerkelt. Es ist ein komisches Gefühl. Die Straßen sind leer, die Menschen im Urlaub aber man selbst steht doch wieder nur im Dreck und schwitzt und ackert die acht Stunden pro Tag herunter (manchmal auch mehr). Als Hausfrau bin ich immer am Rotieren, bediene vorne und hinten und nie stehen die Küche oder die Waschmaschine still. Aber ich fühle mich nicht unwohl dabei, genieße die Aktivität, die Wärme und das schöne Wetter.

Ich hab es schon versucht zu vereinfachen und oft Fertiggerichte gemacht, aber auf die Dauer schmeckt das nicht so gut und man sehnt sich nach „etwas Besserem“. Ich würde gerne mal wieder backen, habe sehr viel Backmischungen zu Hause rumliegen, die auf Vollendung warten. Aber bei der Hitze backen? Wer kommt nur auf so Ideen? 😉

Dennoch bin ich motiviert. Abends freue ich mich auf die entspannten „Fallout 3“ -Abende vor dem Computer mit meinem neuen 5.1 Medusa-Headset, das ich sehr günstig bei Ebay für 25 € erstanden habe. (zugreifen lohnt sich, es sind noch sieben Stück übrig!)

Empfehlen kann ich dazu die sehr entspannende, elektronische Ambient- Musik des Künstlers „Diatonis“ , der eigenes Klänge und Songs für Surround-System komponiert, und die sich wirklich sehr gut anhören. Normale Mp3s klingen mit dem Medusa nicht so gut. In Spielen ist es aber sehr gut, die Positionierung der Sounds ist fabelhaft und der Bass sehr wuchtig und intensiv. Allerdings muss man ein wenig einstellen und mit dem EQ herumspielen, bis es perfekt klingt. Natürlich kommt es nicht an Highend-Systeme heran, aber für den Preis bekommt man viel geboten.

Fallout 3 ist ein einzigartiges, sehr gutes und spannendes Rollenspiel und der Nachfolger von „Oblivion“, das ich auch schon geliebt habe. Irgendwann schreibe ich einen eigenen Text darüber, aber viel muss man nicht sagen, es ist das Spiel von 2008 und auch von 2009. Wenn man sich eins kaufen sollte, dann das..

Die Vermischung der Shooter, Action, Story, Rätsel- und Dialog Anteile ist perfekt. Das Spiel spannt eine eigene Welt auf und lässt einen sehr tief versinken, elementarer Teil des Geschehens werden. Man läuft durch die Einöde des -durch einen Atomkrieg zerstörte- Washington D.C. und trifft skurrile Gestalten und meistert aberwitzige Herausforderungen.

Es ist wie ein spannendes Buch, nur dass man noch direkter, noch unmittelbarer und auf vielen Ebenen mitten im Geschehen ist, ich liebe es.. Trailers zum Spiel gibt es hier.

Der andere Sommerhit des Jahres ist UT 3. Abends kaputt vom Arbeiten, geschwitzt und abgenervt? Rein in die Arena, die Flak Cannon gegriffen und den doofligen Bots gezeigt, wo der Hase wächst. (oder so ähnlich). Noch mehr Spaß macht es gegen echte Menschen. Hehe.

Auf der Baustelle geht es gut voran, die Verletzungen und Ausfälle an Biomaterial halten sich in Grenzen. Das schlimmste war der Schnitt in den Finger, gestern mit dem überdimensionierten Brotmesser, mit dem ich versucht habe, die Melone zu zerschneiden- und die aktuelle Zerrung am linken Fuß.

Tja. Heute durfte ich dafür den ganzen Tag mit eigens dafür angefertigten Latex-Handschuh und darüber gestreiften Lederhandschuhen arbeiten. Das ist aber sehr praktisch gewesen und mein „Verarztungs-Tipp“ der Woche! 😉 (es fehlen noch die Basteltipps der Woche). Man nehme billige, Wegwerf- Latexhandschuhe (mit denen die Ärzte in den Serien auch immer fuhrwerken) streife sie über die verletzte Hand und schneide alle Finger bis auf den verletzten frei (das Latex, nicht die Finger!). Fertig ist der wasserdichte Verletzungsschutz, den man wie gesagt nur noch mit echten Lederhandschuhen ergänzen muss (wegen der Stöße und mechanischen Belastungen, die beim Handwerken halt anfallen).

Was wir im Urlaub u.a. gemacht haben:

  • neues Zwischendach, ca. 3 mal 2 Meter aus Acrylglasplatten mit Aluschienen als Wandanschluss
  • eigens angefertigte Regenrinne für dieses Dach
  • neue Regenrinne für vorderes Schuppendach
  • zwei Drähte (3 mm) je 15 Meter Länge vor die Mauer gespannt, damit unsere drei im Mai gepflanzten Weinpflanzen endlich ranken können
  • angefangen, die Mauer im Vorgarten zu reparieren (das ist viel Arbeit, weil sie wirklich sehr rostig und kaputt ist und wir alles mögliche ersetzen und austauschen müssen), alleine heute haben wir nur die eine Tür gespachelt, geflext und gestrichen (drei Stunden á zwei Personen)
  • Partyzelt aufgebaut
  • Grillparty veranstaltet (naja eine kleine.. 😉 )
  • tausend mal im Baumarkt gewesen und Kram gekauft
  • genauso oft im Supermarkt oder Getränkemarkt. Meine Güte, was drei Personen so wegtrinken können, wenn es heiß ist!
  • Schrebergarten gesenst und Garten gepflegt; dabei beide Unterarme komplett mit Brennesseln vollgekriegt (wer bedauert mich mal?)
  • viele kleine Reparaturen
  • usw. usf.

Beim Ausbessern der Gartentür heute ging es zu wie beim Renovieren eines alten Autos (ja, das finde ich besser, als es einfach nur abzuwracken, liebe Ex- und Hopp-Gesellschaft.)

Roststellen entfernen, ausgefressene Metalle wegflexen, Rostschutz auftragen, spachteln, feilen und polieren…

Mein Finger hat es gut überlebt und zum Abendessen gab es kalte Würstchen. Brrr!

Später hab ich mir noch die Leitathletik-WM angeschaut, das Versagen der Russin im Stabhochsprung gesehen, mich über Mikele- oder wie der heißt ((Sorry, der heisst Bekele, hier http://berlin.sportschau.de/berlin2009/disziplinen/10000m/protagonisten112.html ))- beim 10.000 m Lauf gefreut und mich gewundert, was am tollen 9. Platz irgendeiner deutschen Athletin so toll sein soll? Dafür hat die deutsche Stabspringerin aber schöner geweint. Und ihr Gesicht ist auch puppenhaft, zart- lustig.

Ich hab danach in den Spiegel geschaut und mich mit den Sportlerinnen verglichen. Hm, Glück gehabt, da fehlt noch ein bisschen. Aber den Bauchansatz, den kriege ich auch noch weg!

Und, wie war euer Urlaub so? Warum hört man von euch nichts? 😉

Foto – Welten

Das derzeitige Herbstwetter ist hervorragend dazu geeignet, die Bilderbestände des Jahres durchzugehen und zu überlegen, was denn zeigenswert oder besonders schön gewesen ist.

Ich habe mal mit der Hannover-Reise angefangen, die wir im Mai gemacht haben. U.a. waren wir im Mühlenmuseum in Gifhorn, das auf jeden Fall eine Reise wert ist. Zwischendrin gibt´s noch ein schönes Verwandtschaftsbild mit Dame, ein Osterlamm, den Stein der Liebe, und viel mehr. Aber seht selbst!

to be continued….
……………………………………..
PS: Falls ihr Probleme mit der Anzeige habt und in der Diashow die Köpfe abgeschnitten sein sollten, bitte nicht weinen! Einfach auf „Bilderliste“ klicken, da gibt´s die Bilder alle nochmal. 🙂 Und sogar noch größer!
Na ist das nichts??

Blogferien

Zeit für die großen „Blogferien“. Ich bin die nächsten drei Wochen beschäftigt, bekomme zwei Wochen lang Besuch und werde mich mehr um praktische Angelegenheiten kümmern müssen.

Im Haus muss es weiter gehen, Urlaub hin oder her- viele Dinge auf der Baustelle sind noch liegen geblieben. Vor dem nächsten Winter hat vor allem die Isolierung und Abdichtung der Wände Vorrang. Im Außenbereich ist eine Menge zu streichen und wie der Garten momentan aussieht, schreibe ich lieber nicht. Unkraut kann so dermaßen schnell wachsen.

Natürlich musste mir gerade jetzt wieder eine Erkältung und eine Bronchitis derart quer schießen, dass ich meine Lebensführung grundsätzlich in Frage stellen müsste, hätte ich nur ein wenig mehr Zeit dafür. Also neben all den Dingen werde ich auch noch mal zum Arzt rennen müssen.

Nach der „Pause“ geht es dann höchstwahrscheinlich sinngemäß im Blog weiter. Die Identitäts- und Charakterthemen wurden gerade interessant, auch zum Thema Freunde müsste ich mal ein paar neue Gedanken entwickeln. Schließlich ist das ein großer sozialer Bereich, auf dem ich immer noch das Gefühl habe, irgendwie unterentwickelt zu sein. Ein großer Aspekt ist auf jeden Fall die Lebensweise und dass einfach wenig Zeit für Freunde bleibt, wenn man den Schwerpunkt auf Familienthemen liegen hat. Beides zusammen geht nur gut zusammen, wenn man Zeit und Ressourcen im Überfluss verwalten kann.

Vielleicht ergibt es sich auch, dass ich meine Foto-Phobie abbaue und neue Bilder einsammeln könnte. Wäre eine schöne Urlaubsbeschäftigung für nebenbei, genauso wie Wandern oder Bücher lesen.

Also, ich wünsche allen Lesern und Leserinnen schöne Ferien, vergnügliche Stunden zu zweit, alleine, am Pool, im Garten oder ganz weit weg.