Tropical paradise

Dazu: Bamboleo

oder Volare

Sonnenuntergang

Mein Abendessen bestand aus einer halben Galia-Melone und einem aufgematschten Cocos-Müsliriegel, dessen Schokoladen-Rand schon etwas tropfte.
Dazu ein leckeres, kühles Glas Apfelschorle. Und eine Serviette. An diesem schönen lauen Sommerabend in der Pfalz sind es um 19 Uhr noch 33 Grad im Schatten (Nordseite). Angenehmes „Schlafen“ und Schwitzen bei 29 Grad. Obwohl „schlafen“ ist übertrieben. Nennen wir es wachliegen und umdrehen- und sich um 2 Uhr in der Nacht irgendwo zwischen Schlafwandeln zum Ventilator und geistigem Delirium befinden. Keine einzige Mücke! Dafür jucken die Brennessel-Stellen noch etwas an den Knöcheln, weil irgendwie jemand gestern abend noch die geniale Idee hatte, im Garten hacken zu gehen…

Alle Welt jammert und spricht über die Hitze… Dabei haben wir doch jetzt die Tropen hier bei uns zu Hause! Ein ganz neues Gefühl, dass man erstmal begreifen muss. Klimawandel ich heiße dich willkommen. Du hast auch deine guten Seiten.

Also, positives Gesicht aufsetzen, rein in die kurzen Sachen, Salsa/ Latin Radio einschalten und ein DomRep-Bild als Hintergrundbild einrichten. Schon besser.

Irgendwann um 23 Uhr gehe ich mit den Schlappen vor die Strandhütte und stelle fest, dass es immer noch angenehme 28 Grad hat. Ach was Zahlen! Das ist so typisch deutsch, das vergessen wir jetzt mal wieder. Wer braucht putzen und aufräumen? Das mach ich, wenn es wieder kälter wird. Ein gewisser Schlendrian schleicht sich ein. Dinge bleiben liegen. Es ist halt warm. Es ist schön. Es fühlt sich gut an. Fehlt nur noch der Cocktail und die Strandparty. Die Wellen… der Sonnenuntergang.

Ich schwanke schon förmlich davon. Die Hitze trägt mich immer weiter. Das Wasser umspielt sanft die Beine. Irgendwo in der Ferne hört man ein paar Möven. Und Gelächter von der Beach-Party. Ich brauche noch einen Cocktail… es ist immer noch warm. Der Mond prangt groß und golden vom sternenklaren Himmel.

 

Der nordeuropäische hellhäutige Typ

Dazu : Baila me

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
mag die Sonne gar nicht.

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
ist umständlich, trägt nur weiße Hosen und ein helles Oberteil.

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
neigt zu Sommersprossen und Sonnenbrand.

… und hält es maximal 10 Minuten in der prallen Sonne aus.

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
Benötigt 500 ml Sonnenmilch pro Tag, Faktor 35
bekommt dennoch einen Sonnenbrand
hat einen schwachen Kreislauf
ist keine Hitze gewohnt

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
jammert über die Hitze
braucht einen Hut
und eine Sonnenbrille
und eine Jacke
und Socken
und einen Kühlakku

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
sitzt viel im Schatten
und schimpft trotzdem über die „grelle Sonne“

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
ist für den Sommer einfach nicht gemacht.

Der nordeuropäische hellhäutige Typ
sollte endlich mal locker werden! 😉

Allerlei skurriles

Schatten

Feierabend! Heute morgen hatte ich eine gute Idee für einen gender-theoretischen Text, aber zum Schreiben und Vertiefen komme ich erst jetzt. Mittlerweile hab ich sowieso alles vergessen. Muss an der Hitze liegen.

Dafür ist die Laune gut. 😉

Ich bin demnächst auf die Hochzeit meiner Cousine eingeladen und schon furchtbar aufgeregt. Warum, frage ich mich? Ich bin ja nicht diejenige, die heiratet. Dennoch „schwingen“ nahestehende weibliche Verwandte mit und sind genauso aufgeregt wie die Braut. Ein festliches Ereignis, passend zum Wetter! Heiraten ist so old-school. Aber irgendwie trotzdem schön.

Also renne ich schon die ganze Woche wie blöd hin und her und organisiere Sachen. Die Handtasche muss zum Kleid passen! Überhaupt, welches Kleid? Und was machen wir wenn es zu heiß wird? Soll ich die Strumpfhose einpacken oder nicht? Brauche ich eine Jacke? Was mache ich, wenn Mücken kommen? (Autan-Spray in die Handtasche gepackt) Das Geschenk wurde dann heute noch zusammengedröselt. Eine ganz witzige Idee, die mir erst vor drei Tagen gekommen ist. Weißes Band für die Auto-Antenne flog in den Koffer, schon passend vorgeschnitten.

Soll ich was gegen Migräne mitnehmen? Warum bekomme ich die erst jetzt, wenn die Arbeit erledigt ist? Und warum schmecken mir Marshmallows zur Zeit so gut und alles andere nicht?

Heute war dann noch der Friseurtermin dran. Sitzen die Haare auch mal wieder! Beim Eintreten in den Salon noch auf einen unangenehmen Gast getroffen. Der war so skurril, der muss einfach ins Blog. Er hat- bei dem Wetter- einen schicken Anzug, eine lange Hose und ein langes Hemd an. Alter, ca. 70. Auf jeden Fall schon Rentner, vom ersten Eindruck. Oder kurz vorm-in-die-Rente-gehen. Etwas gelangweilt und unterfordert. Daher auch voller Energie und Tatendrang!

Greift zum Sakko auf dem Bügel, als ob es das normalste der Welt wäre und zieht es auch noch an!! Spätestens als er dann den Mund aufmacht (im Grunde war er gar nicht zu, er redete schon beim Reinkommen pausenlos) … ging es um die Griechenland-Krise. „Und dass die Kommunisten schuld sind! Und was der Schäuble alles mit sich machen lässt! Und die Merkel überhaupt! Die (Griechen bzw. griechische Regierung) sind nämlich noch viel größere Geldgeier als die Kapitalisten! Nicht wahr, junges Fräulein (er blickt zu mir, es dauert ca. 10 Sekunden bis ich realisiere, wer gemeint ist), da waren sie noch nicht auf der Welt, aber da hat der so-und-so Diktator aus einem kommunistischen So-und-so-Land schon seine Anzüge im Westen gekauft. Ha! Wenn das kein Beweis ist! Es sind eben doch alles Kapitalisten…“ bla bla. Ich war froh, als er weg war…auf eine Diskussion wollte ich mich nicht einlassen. So ungefragt schon gar nicht. Außerdem gibt es bestimmte Themen, über die kann man nicht diskutieren. Die Griechenland-Krise ist doch nur zum Ablenken da. Das Geld ist eh schon weg und zahlen muss der deutsche Steuerzahler sowieso. Aber nicht für die armen griechischen Rentner, die jetzt überall zu sehen sind, sondern für die gierigen Banker, Spekulanten und Geld-aus-dem-Land-Schaffer. Von denen sieht man so gut wie gar nichts. Die haben sich schon längst verdrückt. Was jetzt kommt, ist die Rechnung. Und die wird bitter.

Tagelang, wochenlang, ist die Krise in den Medien, als ob es nichts anderes gäbe! Wer schreibt mal über Innenpolitik und deutsche Themen, z.B. den Poststreik? Seit fast drei Wochen bekommen wir überhaupt nichts mehr! Nur zwei kleine Briefchen sind durchgeflattert. Alles andere liegt in irgendwelchen Lagern. Eine Zustell-Garantie muss die Post ja nicht geben. Das steht schön alles in den Klauseln. „Höhere Gewalt“. Aber das interessiert scheinbar keinen. Sind ja keine Kommunisten, die das verursachen. Nur ein paar harmlose Kapitalisten, die mal wieder Kosten sparen und keine anständigen Löhne zahlen wollen. Meine Geduldsfäden schrumpfen mit jedem Grad Außentemperatur. Die Hitze verstärkt zudem skurilles Gedankengut und unterstützt „Psychopathien“, wie es heute im Biowetter stand. Ich fange gleich an zu kreischen. Da fällt mir ein, ich muss mir noch die Nägel machen und die Beine epilieren! Aber was mache ich mit den roten Flecken, die dann immer kommen? Gehen die bis dahin überhaupt weg??

Tut mir leid, ich bin in Eile… das nächste Mal gibt´s wieder mehr.

Der heißeste Tag

Der heißeste Tag

Das war also der heißeste Tag des Jahres, gestern. Fühlte sich auch ganz so an. Sehr warm. Widerlich warm und schwül, schön für alle, die es mögen. Bei Kälte kann man sich wenigstens noch „einpacken“ , Mütze und Schal, abends einen heißen Tee, früher schlafen und im Bett aufwärmen. Aber bei Sommer-Tropen-Dschungel Hitze kann man nirgendwo hin! Man muss es aushalten. Geduld ist gefragt. Diese widerliche Wärme-Wolke kommt einem schon morgens in der Tür entgegen. Bis 8 Uhr ist es vielleicht noch 21 Grad, aber dann geht es los. Der Rekord war um 9:30 Uhr schon 29 Grad Hitze. Ächz… tagsüber nimmt die Wärmeblase dann so richtig ihren Gang, heizt Steine und Straßen voll auf, diese speichern die Hitze wie ein Pizzastein und geben sie schön langsam wieder ab… die ganze Nacht lang.. schön, wer ein Schlafzimmer im Keller hat, nah am Berg, mitten im Wald, neben einem Gebirgssee… ich hör schon das Plätschern…

Schwitzen wäre so eine Möglichkeit, wenn es nicht so furchtbar schwül wäre. Ventilator wäre eine Möglichkeit, wenn er noch was bringen würde und einem dann nicht ständig die Augen tränen würde und man Heuschnupfen-Alarm bekommt. Klimaanlage wäre theoretisch auch ganz gut, wenn sie nicht soviel Krach machen würde und so viel Strom fressen würde. Der ja jetzt teurer wird. Weil wir Energiewende haben. Bzw. eine Energiewende mit Hindernissen, die einseitig gefördert, verteilt und auf dem Rücken des „Nicht- im – Besitz – von Anlagen-Kapital- stehenden“ Verbrauchers ausgetragen wird.

Eis essen ist eine Möglichkeit. Eine gute. Und viel trinken. Trinken. und äh trinken. Sport! Aber nicht zuviel. Regt den Kreislauf an, wird flexibler und so. Körper können auch dazu lernen. Waschlappen. Nicht ich.. äh an die Stirn! Kühlt, ungemein gut und Füße ins Wasser. Schwimmen, natürlich. Weniger denken, mehr machen. Ganz gute Ausgangslage für Kopfschmerzen Kopfmenschen und grüblerische Menschen, die sonst nie rauskommen.

Aber ach, was soll das ganze Jammern nutzen? Der nächste Winter kommt ja bestimmt. Dann wird es wieder kalt, so ca. sechs Monate lang, Winter und Schnee. Ist für jeden etwas dabei in unseren Breiten. Es kann sich ja keiner beklagen. Aber diese Hitze, es klebt schon wieder alles… ächz.