Neue Wege, aber welche?

Der Fragezeichner stellt diese Woche eine sehr interessante Frage, die ein bisschen meine derzeitigen Gedanken über meine zukünftigen Schreib- und Arbeitsprojekte berührt. Schreiben war schon immer mein Leben, ich mache es sehr gerne. Ich möchte es auf jeden Fall ausbauen und habe darin meine Leidenschaft gefunden.
In der letzten Zeit hat sich allerdings auch eine gewisse Unzufriedenheit angehäuft und ich habe den starken Drang, etwas neues zu schaffen und andere Wege einzuschlagen. So grübel ich schon seit ein paar Monaten und möchte den aktuellen Stand meiner Überlegungen „in die Runde werfen“ (auf dass die Hunde sich drauf werfen und mir die Stücke aus dem Geist reißen!).

Bloggen ist schön und gut, aber es bleibt „brotlose Kunst“. Wenn man nicht gerade Meisterin im SEO und solchen Dingen ist und tausende von Anzeigen geschaltet hat, wird man kein Geld damit verdienen. Also, hab ich gedacht, muss ein Buch her. Ein handfestes Produkt aus der guten alten Zeit. Ein Buch ist aber langwierige Arbeit. Außerdem, was soll ich schreiben: Einen Roman, ein langwieriges Ding? Ich selbst lese so gut wie keine Romane, es interessiert mich nicht so. Wenn ich Geschichten lese, dann Kurzgeschichten oder ich schaue Sachen im Fernsehen an.

Zudem interessiert mich die interaktive Sichtweise in Computerspielen viel mehr, ich finde sie moderner und reizvoller. Moderne Spiele können den Leser stundenlang vor den Monitor fesseln, sie sind interaktiv und regen das Gehirn auf ganz unterschiedliche Art und Weise an. Ein Buch erscheint mir da wie ein mickriger Schwarz-Weiß Fernseher im Vergleich zur modernen HD- Surround – Heimkinoanlage mit 20 Lautsprechern und 40 Milliarden Farben. Überhaupt- ein Buch heißt, einen Gang zurückschalten, etwas langsamer vorgehen und nicht gleich an die höher gehängten Würstchen zu kommen und das passt mir nicht! Es würde bedeuten, ich müsste mein Wesen ändern, um ein Werk zu erschaffen, aber im Grunde sollte es doch so sein, dass das Wesen ein Werk erschafft!

Also, so ein langweiliger Roman kommt für mich nicht in Frage. Vielleicht eher ein Sachbuch, eine Ansammlung von Überlegungen und Recherchen zu einem bestimmten Thema. Sachbücher lese ich selbst ständig und greife viel darauf zurück. Ich finde sie interessant und hilfreich.

Innerlich sehe ich mich dann zu den Bibliotheken in der Umgebung pilgern, angestrengt und vertieft hänge ich über den Büchern, verliere auch noch meine letzten Freunde, werde immer wunderlicher und habe in fünf Jahren ein Buch, das keiner lesen möchte?

Wie verlockend da das Blog erscheint, dieses dynamische Schreiben, die ständigen Rückmeldungen, die wie Honig über meine gestreßte Seele fließen, dieses lockere „einfach aus Spaß schreiben“, diese freiwillige und stets motivierende Art und Weise des Meinungsaustauschs. Wie nebenbei erschafft man Inhalte, wie nebenbei ergeben sich Verknüpfungen, Kontakte und Interaktion mit den schwierigsten Themen. Aber kein Geld.

Und das Blog hat noch weitere Nachteile: Man trennt nicht so. Privates rutscht gerne mal dazwischen. Die Fehlerquote ist höher. Inhaltlich wie technisch ist ein Blog ein „Bananenprodukt“ und reift erst beim Leser. Oder schlimmer noch: Es reift nie, es bleibt immer ein unfertig Ding!

Dann die Inhalte: Philosophie reizt mich zwar sehr, aber ich habe das Gefühl, dass ich mal neue Themen brauche.

Wenn ich Philosophisches schreibe, gerät immer alles vom Hundersten ins Tausendste. Ich würde mir mal wünschen, bei einer Sache zu bleiben und die fertigzustellen. Ein Themenblog zum Thema Medien und Computer, z.B. das wäre mal was Neues. Auch hier gibt es Zweifel, denn Technik und Medienseiten gibt es eigentlich sehr viele. Aber warum nicht doch mein Pflänzchen in den Internet-Garten stellen? Vielleicht ein paar Kollegen/innen finden, die auch dazu schreiben wollen? Die ähnliche Interessen haben? Mal abseits vom ewig gleichen Humanisten-Gequatsche?? (Scherz)

Was Bodenständiges? Etwas, mit Werbung, etwas kommerzieller? Soll ich das in diesem Blog machen? Oder einen Strich ziehen und völlig neue Wege gehen?

Dass etwas Neues her muss, ist mir klar. Aber wie genau, dessen bin ich mir noch sehr, sehr unsicher!

Und daher: ein prädestinierter Beitrag für das nie fertige und stets vor sich hin tröpfelnde Blog.