Der Gutmensch

und das „schlechte“ Gewissen

Gestern ist es mir wieder passiert: Auf dem Supermarkt-Parkplatz sehe ich eine junge Frau, Anfang 20 die mit einem Blatt Papier und einem Kugelschreiber herumrennt und Passanten anspricht. „Aha eine Umfrage“ denke ich mir. „Spart sich der Supermarkt mal wieder Personalkosten und macht eine billige Marktforschung mit außertariflichen Niedriglohnmitarbeitern“… denn sowas hatte ich in der Vergangenheit schonmal erlebt. Reicht ja nicht, dass man die Dinge im Markt kauft und dann fein säuberlich in den Kassen und überall registriert ist, nein die Jagd nach Daten und der Wunsch einen „gläsernen Kunden“ zu haben, kennt keine Grenzen und erstreckt sich bis ins Unendliche.

Bei der Frau war ich aber skeptisch, weil sie so übertrieben freundlich zu allen Leuten war und komische Gesten gemacht hatte. Sie kam dann auch auf mich zu und drückte mir eine Liste unter die Nase und gestikulierte weiter. In den dicken Lettern war auf den oberen Rand gedruckt, dass es sich um eine Spendenaktion für einen „Blinden- und Taubstummen – Verein“ handeln würde und man nun Unterschriften sammeln würde, um sich ein Gemeindehaus oder etwas in der Art bauen zu können. Da dachte ich mir noch, wozu braucht man denn Unterschriften… das ist ja nichts illegales, warum muss das denn genehmigt werden oder mit irgendeiner Initiative durchgesetzt werden?

Unten am Blatt waren allerlei Siegel und Auszeichnungen und Titel, dass das ganze offiziell ist. Ich wunderte mich nur über die schlechte Qualität des Ausdruckes und erkannte eigentlich sofort, dass das ganze eine billige Kopie war. Die Farbe war verwaschen und ein offizieller, frisch gedruckter Stempel nicht zu erkennen. Auch trug die Frau keinen Ausweis um die Brust und ihr Gebahren war sehr auffällig, da sie es anscheinend sehr eilig hatte. An der Stelle hätte ich also schon stoppen können und der Frau sagen, dass ich nicht unterschreiben werde. Meine kalte Seite zeigen und das Eisen-Gesicht der Abschottung aufsetzen. Bei Bedarf noch etwas die Ellenbogen ausfahren und auf Krawall gebürstete Zicke machen. Leider ist das nicht meine „Lieblings-Attitude“.
„Hach, eine Unterschrift schadet mir ja nicht und vielleicht ist es ja doch was legales?“ Zwei Stimmen in meiner Brust fochten in Millisekunden einen neuronalen Kampf um die ethische Vorherrschaft und das Gewissen verknäulte sich ineinander wie zwei verschiedenfarbige Woll-Arten, die sich beim Stricken der Gedankenfäden verheddert hatten. Und mal wieder siegte die schwache Seite…. Hatte ich nicht eben die andere Frau mit den zwei Gurken und dem Stück Butter in der Hand an der Kasse vorgelassen, weil ich so gerne freundlich war? Wie konnte ich da jetzt so eine – wesentlich höher zu bewertende- Aktion abwimmeln? Wäre nicht alles andere gegen die innere Logik des aufrechten und rechtschaffenden Menschen gewesen? Wie sonst soll man die Welt verbessern, wenn nicht mit gutem Beispiel vorangehen! Und die tausend Kameras des inneren Auges waren in dem Moment alle auf mich gerichtet, auf die göttliche Entscheidung, den Stift entweder zu nehmen oder ihn mit einem verächtlichen Blick fallen zu lassen.

Zum Glück wurde mir diese Entscheidung von der jungen Dame abgenommen, denn sie erkannte meinen aufschäumenden, inneren Kampf und drückte mir kurzerhand den Stift in die Hand und drängte mich nochmals freundlich, endlich mit meinem guten Namen meinen guten Willen auszudrücken.

Ich hielt den Stift, der alles entscheiden sollte, noch etwas fester und kritzelte hastig meinen Nachnamen auf die Liste, wo sich schon ca. 6 Leute vor mir eingetragen hatten. Noch schnell den Wohnort hinterher und fertig war es. Das war der jungen Frau aber nicht ganz genehm, denn sie verwies mich auf die letzte Spalte, wo es um die Höhe des Spendenbetrages ging. Vor mir hatten Leute schon 10 Euro oder 20 Euro eingetragen und da ich nun nicht dumm dastehen wollte, gab ich auch einen kleinen Betrag. Die Frau schäumte über vor Freude, betatschte mich überall, hielt meinen Arm fest und verhielt sich recht sonderbar. So schnell wie sie gekommen war, war sie dann auch wieder verschwunden.

Hinterher grübelte es sehr heftig hinter meiner Stirnseite und der Kampf des Gewissens war noch nicht ganz abgeschlossen. „Und wenn sie nun doch illegal waren? Sowas hört man ja immer wieder! Warnt Aktenzeichen XY oder andere Verbrauchersendungen nicht ständig vor solchen Trickbetrügern? Könnte ja auch eine ost-europäische Bande gewesen sein. Geschult im Erhaschen von Mitleid, schnell, von der Autobahn kommend und noch schneller wieder verduftend, und die mangelnde Polizeipräsenz ausnutzen und die Grauzonen des Gutmenschentum schamlos ausnutzen“. Je länger ich also über mein Verhalten nachdachte, desto ärgerlicher wurde ich. Im Grunde eine kleine Sache, die man schnell wieder vergessen konnte und die mich aber noch heute beschäftigt.

Zu Hause im Internet recherchierte ich noch kurz zum Thema und wurde in meinen anfänglichen Bedenken bestätigt. Man findet eigentlich überall und in großer Zahl Hinweise auf solche Betrügereien und überall wird gewarnt, ja nichts zu geben, weil es wahrscheinlich gefälchte Spendenaktionen sind. Die Wut über meine Dummheit und Naivität wurde immer größer. „Warum hast du nur was gegeben? Das Geld hätte man auch sinnvoller ausgeben können!“

Aber wenn ich das ganze Revue passieren lassen, dann bricht sich die Situation herunter, auf den genau einen Moment, bei dem ich in Millisekunden entscheiden musste „gut“ zu sein und etwas zu geben oder „böse“ und den kalten Knochen heraushängen zu lassen. In der kurzen Zeit war einfach kein Platz für eine längere Bewertung. Man konnte das „Gut“ nicht genauer definieren und musste die Entscheidung rein aus dem Bauch treffen. Ich hätte erst alle Fakten, alle Hintergründe wissen müssen. Ging es der Frau wirklich schlecht? War sie behindert? Wenn nein, warum wird sowas gemacht? Hätte sie es wirklich nötig gehabt? Hätte sie das Geld nur ihrem Boss gegeben? Hat der sich davon einen teuren Mercedes gekauft? Oder ist das nur ein frustrierter Arbeitsloser, der sonst nicht weiß, woher er das Geld nehmen soll? Hat der vielleicht vier Kinder, bekommt von seinem Staat aber keinen müden Euro-Cent? Ist er überhaupt in der europäischen Union? Sind solche Aktionen nicht etwas besser, als wenn man nur bettelt? Verdient nicht auch der Einfallsreichtum und das Talent so einer Aktion ein wenig Aufmerksamkeit?

In südamerikanischen Ländern findet man solche Bettelaktionen ja häufiger. Oder es kommen Kinder an der Ampel ans Auto gerannt und wollen die Scheiben putzen. Oder irgendeinen Plunder verkaufen. Man wird betascht, angemacht, angeschaut, bedrängt etwas zu geben. Soll man immer kalt bleiben? Das Geld zusammen halten? Grundsätzlich nichts geben? Können wir uns als „reiche Deutsche“ überhaupt leisten, geizig zu sein? Was sind schon 5 oder 10 Euro für uns? Kein Gedanke wert. „Geben ist seeliger als Nehmen“ heißt es so schön. Aber geben wir nicht schon genug Geld weg für Griechenland, für die Energiepreise, für Steuern, für Arbeitslose und für Großkonzerne? Wer will heutzutage schon freiwillig etwas geben, wo einem doch das meiste genommen wird und es der übliche Weg zu sein scheint, an Geld zu kommen. Die Lektion in der kapitalistischen „Gier-Gesellschaft“ scheint ganz einfach: Wer reich sein will muss das eigene Geld zusammenhalten und möglichst schauen, dass er von anderen viel erhält oder es ihnen mit Tricks und Einfallsreichtum wegnimmt. Der Trickbetrüger auf der Straße unterscheidet sich in seinen Grundsätzen nicht wirklich von überzogenen Gebühren der Banken, Energiepreis-Abzocke von Großkonzernen oder windigen Gesetzen, die von Klientel-Politikern über die Hintertür eingeführt werden. Nur dass die einen eher wenig und die anderen riesige Summen „verdienen“ oder wahlweise in den Sand setzen. Der ehrliche ist der Dumme. Wer nur gibt, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, kann eigentlich nur verlieren… christliche Ethik oder Nächstenliebe kommt in dem Kontext einfach nicht vor.

Wenn ich über solche Aktionen nachdenke, dann komme ich zum Schluss, dass sie häufiger werden. In dem gleichen Supermarkt war mir vor zwei Monaten genau das gleiche passiert. Diesmal kamen sie in den Markt und sprachen die Kunden direkt an. Der deutsche Kunde ist etwas reserviert und meistens total überrumpelt über so eine „Offenheit“. Er möchte dann nicht kaltherzig erscheinen, außerdem ist soviel Trubel meistens unangenehm. Dann gibt man lieber etwas und hat seine Ruhe. Oder die Leute, die von Tür zu Tür ziehen und irgendwas sammeln. Selbst hier auf dem Land hat man sie ständig an der Klingel. Entweder es werden irgendwelche Dienstleistungen verkauft, die kein Mensch braucht, z.B. Scheren schleifen oder „Matratzenwäsche“ oder es gehen Handwerker herum, die fragen, ob was am Haus zu machen ist. Leider weiß man nie, ob es „richtige Handwerker“ sind oder ost-europäische Banden… Es gibt Leute, die wollen nur den „Wachturm“ verteilen, andere verkaufen Wäsche-Klammern, andere betteln einfach so. Und dann gibt’s noch die bösen Geister, die über das Telefon kommen und einem Dinge andrehen oder Daten sammeln wollen. An Sperrmüll-Tagen wird die Dorfstraße von einer – wie ein Hornissen-Schwarm surrenden Armee- weißer Lieferwagen überschwemmt, die den ganzen Tag die gleichen 200 Meter abfahren, in der Hoffnung ein altes Eisenrohr oder zwei Eisenbleche für den Schrottverkauf zu finden. Das Benzin, das sie dabei verfahren, wird die Verkäufe wahrscheinlich niemals aufwiegen, aber wen interessiert das schon, wenn es etwas „umsonst“ gibt?

Soll man jedesmal über alles nachdenken und sein Gewissen kämpfen lassen? Oder einfacher- den kurzen, praktischen, einfachen und abweisenden „bösen Weg“ gehen und alles kategorisch und mit Nachdruck abwimmeln?

Der Gute muss sich auch schützen können, indem er das Böse an der richtigen Stelle abwehrt. Wenn z.B. von Betrügern „im Namen des Guten“ gesammelt wird, dann schaden sie den wirklich Hilfsbedürftigen. Es entsteht dann die paradoxe Situation, dass es „gut“ ist, wenn man sich „böse“ verhält. So wie man einem bettelnden Kind auch nicht ständig Süßigkeiten gibt, sondern hart bleibt und erstmal das Gemüse aufessen lässt. Die Leute, die im Namen des „Guten“ sammeln, schaden auch dem gesamten Ansehen der Spendenbereitschaft, weil die Leute immer misstrauischer werden und immer mehr fragen stellen werden, bevor überhaupt irgendwas gespendet wird. Grundsätzlich nichts zu geben, scheint also auch keine gute Option.

Welcher Weg ist zu wählen? Wenn ich das wüsste, könnte ich den inneren Kampf endlich beenden und mich geruhsam zurücklegen…. Dann wäre es nicht mehr meine Sache, dann wäre nichts mehr zu entscheiden. Ich würde es mir gerne einfach machen… aber die Welt, mit der man täglich zu tun hat, ist meistens viel zu kompliziert. Und selbst der einfache Weg des „Guten“ kann manchmal falsch sein. Oder der Gute ist – geblendet und abgeschreckt vom Bösen- in der richtigen Situation nicht achtsam genug und verschläft seine Chance.

Spendenaktionen im Fokus: Haiti

Haiti dürfte den meisten Menschen ein geläufiger Begriff sein, wenn man an arme Länder und Bedarf für Spenden und Hilfsbereitschaft denkt. Im Januar gab es das schlimmste Erdbeben in der Geschichte des amerikanischen Kontinents . Das löste eine wahre Welle der Hilfsbereitschaft in vielen Ländern aus.

Schon in der ersten Woche hatten die Bundesbürger mehr als 10 Millionen Euro gespendet (( noch eine Quelle http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/hilfe-fuer-haiti-die-wucht-der-guten-tat/1667040.html )) und im März 2010 war das Spendenaufkommen auf 200 Millionen Euro gewachsen. Auch die Österreicher spendeten fleißig und hatten mit einem Aufkommen von 32 Millionen Euro eine Spendenleistung von 3,8 Euro pro Kopf erreicht, womit sie im internationalen Vergleich weit vorne liegen.

Mit dem Ausbruch der Cholera ist der Bedarf an Hilfe aber weiterhin groß und dieses Land sollte nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Hintergrund

Wie kam es eigentlich zu dem Leid und was ist Haiti für ein Land? Die Wikipedia gibt dazu viele Auskünfte.

So liegt das BIP (Bruttoinlandsprodukt) pro Kopf ((nominal)) bei gerade mal 630 US Dollar pro Kopf, Deutschland hat im Vergleich 40.875 US Dollar pro Kopf. D.h. die allgemeine Wirtschaftskraft und der statistische Reichtum pro Kopf ist in Deutschland 65-mal größer als der von Haiti.

80 Prozent der Bevölkerung müssen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben, das sind derzeit umgerechnet 1,50 Euro. In einem Monat sind das 45 Euro von der die Masse der Bevölkerung auskommen muss. Das schließt aber alles ein: Unterkunft, Ernährung, Gesundheit, Kindererziehung, Bildung..

Bei diesen augenscheinlich armen Verhältnissen wundern auch die anderen Zahlen nicht, die man zu diesem Land findet: Die Lebenserwartung liegt gerade mal bei 61 Jahren, eine deutsche Frau kann mit ca. 83 Jahren ganze 22 Jahre (!) länger auf der Welt bleiben.

95 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, 50 Prozent sind arbeitslos, 50 Prozent sind unterernährt, davon 1,9 Millionen chronisch. Gute Bildung ist leider Mangelware, so kommt das Land auf 55 Prozent Analphabeten. ((zum Vergleich: Deutschland hat zwischen 6,5 und 11 Prozent Analphabeten, eine erstaunlich hohe Zahl für ein Industrieland, aber immer noch wesentlich geringer als in Haiti))

Man sieht, es mangelt überall. Wie ist es aber dazu gekommen? Ein kurzer Blick in die Geschichte gibt Aufschluss:

Das Land war eine ehemalige französische Kolonie und galt lange Zeit als die reichste Kolonie Lateinamerikas. Zu diesem „Zweck“ wurde die indigene Bevölkerung vollständig ausgerottet und das Land mit Sklaven bevölkert. So kam es zwar zu einem zeitweiligen großen Reichtum, aber es führte zwangsläufig auch zu späteren Sklavenaufständen und Abschaffung der Sklaverei. Haiti wurde die erste unabhängige Republik von Schwarzen und half auch anderen Ländern bei der Befreiung aus der Sklaverei. Die Folge war, dass das Land im Zuge der Befreiung hohe Entschädigungszahlungen an Frankreich zahlen musste, was die eigene Wirtschaftsleistung bei weitem überstieg (ca. 90 Millionen Franc).

Die Agrarreform und Umverteilung des Landbesitzes in kleine Parzellen führte zur einer Übernutzung der Böden und zur fast vollständigen Abholzung des Regenwaldes. Da immer weniger Böden fruchtbar wurden, machte sich schon bald der Hunger und die Unterernährung breit.

Eine richtige Industrie (wie in Deutschland) kennt Haiti nicht, die Haupteinnahmequellen waren stets die Landwirtschaft und die Dienstleistungen. Exporte von Kaffee oder Mango führen aber weiterhin dazu, dass für die Einheimischen keine Lebensmittel angebaut werden, sondern alles verkauft wird (ein globales Ernährungs-/Geld-Problem in vielen Ländern).

Größte Tourismus-Quelle ist ein Hafen für Kreuzfahrtschiffe, der aber – wen wundert´s – gegen den Rest der Insel abgeschottet wurde. Urlaub machen ja, aber bitte keine Probleme sehen.

Die weitere Geschichte Haitis liest sich wie das traurige „Who is Who“ der Grausamkeit und Entbehrungen. So gab es lange Militärdiktaturen und selbst von den „guten“ USA war das Land schon mal besetzt (zwischen 1915 bis 1934). 2004 gab es nach einem Bürgerkrieg eine UN-Intervention, der ehemalige Präsident Aristide floh ins Exil,  seitdem sind Blauhelm-Soldaten vor Ort stationiert.

Ein weiteres großes Problem ist die Korruption und natürlich die ungünstige Lage in einem Erdbebengebiet. Auch tropische Wirbelstürme erreichen das Land regelmäßig.

Nachdem 2008 die Inflation schon weit angestiegen und die Preise für Grundnahrungsmittel explodiert waren, kam 2010 das schwerste Erdbeben in der Geschichte des Landes und einer der schwersten Erdbeben weltweit.

Kein Wunder, dass sich das Land mit einer derart traurigen und schwierigen Vorgeschichte bis jetzt noch nicht erholen konnte. Nun kommt auch noch die Cholera hinzu.

Spenden – aber richtig

Spenden sind sicherlich weiterhin willkommen. Was muss der Spender und die Spenderin dabei beachten?

Hier gibt es eine gute Zusammenfassung der Spendenkonten großer Hilfsorganisationen, man sollte darauf achten, nur an seriöse Organisationen zu spenden und aufpassen, nicht in eine geschäftliche Masche verwickelt zu werden.

Generell gilt: Auch bei großer Hilfsbereitschaft von freiwilligen Helfern oder Sachspenden, sind direkte Geldspenden immer noch das beste Mittel. Es kann ohne großen bürokratischen Aufwand schnell eingesetzt werden. Damit ist sichergestellt, dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie benötigt wird.

Haiti- ein Land das unsere Hilfe weiterhin dringend nötig hat.

Weihnachtszeit – Spendenzeit

Alle Jahre wieder… kommt die schöne Weihnachtszeit.

Und was gehört neben der obligatorischen Weinachtsdeko, den Plätzchen, die Gemütlichkeit in den vier Wänden, den Schoko-Nikoläusen und die horrenden Ausgaben für Konsum und Weinachtsgeschenke ganz eindeutig auch zum Fest der Liebe? Genau, das Spenden.

Wenn man in einem reichen Land wie unserem Land lebt und mit fließend Wasser, ausreichend Ernährung, einer guten Gesundheitsversorgung und einer Mindestabsicherung für alle Menschen aufgewachsen ist, kann man sich kaum vorstellen, dass es Länder gibt, bei denen es nicht so ist. Das Leid kommt oft durch die Fernsehbildschirme und dabei drängt sich das Gefühl auf, dass das nicht unsere Welt ist. So fern und so fremd erscheinen diese Probleme und diese Länder.

„Im Fernsehen“ gibt es Kinder, die mit zwei Jahren schon sterben, Menschen die auf der Straße im Dreck kochen, keine eigenen vier Wände haben, Kinder, die auf Müllhalden arbeiten oder dort ihr Essen suchen. Dazu kommen Verstümmelungen durch Kriegsfolgeschäden (z.B. Minen), Krankheiten durch schlechtes Trinkwasser (Cholera), Armut, Unterernährung …

Aber was können wir, in den reichen Industrieländern schon machen? Spenden wäre eine gute Lösung.

Auf der Seite Fundraisingverband gibt es viele Statistiken zu diesem Thema. Wer spendet in Deutschland und wieviel? Interessant ist diese Tabelle, aus der hervorgeht dass die privaten Spenden gar nicht die Hauptquelle für viele Hilfsorganisationen ist (3 Prozent), sondern die öffentliche Hand (64 Prozent).

Der Spendenanteil der Deutschen liegt mit 0,18 % vom Gesamteinkommen gerade mal knapp über dem internationalen Durchschnitt.

Wer weniger verdient, spendet dabei prozentual sogar mehr, aber absolut gesehen weniger.

Weihnachten ist ein christliches Fest und im Christentum heißt es, dass man alles teilen soll, was man hat. Aber teilen heißt im ursprünglichen Sinne: 50 Prozent von allem. (bzw. 50 Prozent von dem, was nach den Steuern und freiwillig erzwungenen Abgaben noch übrigbleibt)

Ganz gleich, wie man darüber denkt oder man nun eine Moralkeule braucht oder nicht: Jeder Euro wird helfen. Im Internet gibt es viele Seiten, die sich auf Spenden spezialisiert oder zu großen Gruppierungen zusammengeschlossen haben:

Exemplarisch sind diese beiden genannt: Aktion Deutschland Hilft
und Spenden.net .

Besonders betroffen sind im Moment Länder wie Haiti oder Pakistan. Aber auch nach dem Erdbeben in Chile wird noch Hilfe gebraucht und dann gibt es noch viele Länder, die nach der medialen Aufmerksamkeit schnell in Vergessenheit geraten: Kongo, Simbabwe, Sudan, Tansania und viele weitere.

Was ich persönlich auch noch sinnvoll fände, wäre eine Spende für die Wikipedia.
Ich benutze sie eigentlich in fast jedem Blog-Artikel oder als Recherche fast täglich.

Auch wenn die Zahlungen und die Entwicklungen dahinter etwas unklar vermittelt werden,
so kann es sicher nicht schaden, diesen gemeinnützigen Verein mit einer kleinen Spende zu unterstützen.

Irgendwie gehört das auch zur Netiquette … man gibt etwas zurück, was man im Netz kostenlos geschenkt bekommen hat. (nochmal eine andere Erklärung dafür: http://www.techfacts.de/ratgeber/was-ist-eine-netiquette )

Und wenn das alles nichts für das Seelenheil hilft, dann kann man darüber nachdenken, ob man statt Geld lieber Werte schenken möchte…

Das klingt zwar sehr abstrakt, ist aber vielleicht eine Überlegung wert.

Denn das Wertvollste was der Mensch dem anderen schenken kann, ist die eigene Zeit. Nett sein kann man allerdings das ganze Jahr. 😉