Mother Merkel

Die Flüchtlingskrise ist weiter in den Medien. Deutschland stellt sich als das rettende Land Europas dar. Menschen in Ungarn protestieren gegen die schlechte Unterbringung der dortigen repressiven Regierung und rufen „Germany, Germany“ in die Kameras. Kleine Kinder haben zerknitterte Fotos von Angela Merkel in den Händen und bei vielen wird sie schon „Mother Merkel“ oder „die Mutter Europas“ genannt. Das war so ein Moment im TV, bei dem es mir kalt den Rücken runterlief. Einerseits gerührt angesichts der großen Anteilnahme, die völlig fremde Menschen aus sehr fernen Ländern plötzlich mit unserem Land und unserer Regierung haben. Andererseits aber auch erschrocken: Wie sie sich so täuschen können und was das für uns (die eigenen Bürger in diesem unseren schönen Land!) bedeutet.

Die vielen jubelnden Menschen am Münchner Hauptbahnhof erinnern mich an die verträumten Fans in diesen Science-Fiction-Filmen, als plötzlich fremde Wesen auf dem Planeten landen, man aber noch nicht weiß, was für Absichten sie haben. Neben ein paar warnenden Stimmen, die keiner hören will (immer diese Nörgler und Kritiker!) überwiegt die Euphorie und die emotionale Botschaft! Die Anhänger der neuen Außerirdischen stürzen sich ihnen mit verklärten Blick und Tränen in den Augen entgegen. Zeigen Ihnen große Schilder mit „Willkommen“ darauf und dürfen endlich mal ihren Helferinstinkt ausleben. Deutschland, das weibliche Land der Empfangenden. Das Land (und die Wirtschaft) freut sich auf die fremden Gene, auf das Fremde, das in den eigenen geschützten Körper eindringt. So ist es bestimmt kein Wunder, dass der typische „Flüchtlings-Unterstützer“ auch jung und weiblich ist. Ältere Männer hört man in der derzeitigen Diskussion überhaupt nicht. Das Wort „abgrenzen“ ist nicht mehr chic. Wir sollen alle reinlassen, alle in uns eindringen lassen, zum Wohle, zur Bereicherung! Die Berichterstattung in den Medien kommt mir vor, als ob es ein paar Teilnehmer der letzten Heilpraktiker-Tagung doch noch in die Fernseh-Studios geschafft haben. Die Berichterstattung ist so einseitig „pro-asyl“, dass man sich wirklich fragt, wozu man eigentlich noch GEZ-Gebühren bezahlt, wenn doch immer nur eine Seite der Medaille diskutiert und erörtert wird, aber alles ungeliebte, kritische, nachfragende, möglichst schnell in die rechte Schmuddel-, Nazi-Ecke kackbraun um-etikettiert wird. (Ich erwarte von den Medien mehr Objektivität und weniger Nähe zur derzeitigen, politisch gewollten Meinung.)

Dies ist nicht gerecht. Der eigenen Bevölkerung gegenüber nicht, weil es Tatsachen und Realitäten verschleiert. Aber auch den Einwanderern, und von Not und Armut geplagten Asyl-Suchenden gegenüber ist es ungerecht. Man nimmt den Krisenländern die besten Leute weg, die Chance auf einen friedlichen Wiederaufbau im eigenen Land wird erschwert. Über eine Lösung von Krisen-Herden, wie z.B. Syrien wird überhaupt nicht mehr geredet. Dabei wäre die Befriedung des dortigen Bürgerkriegs eine wesentliche Lösung zur Verhinderung der Flüchtlingsströme. Man macht es viel zu einfach, wenn man einfach die „Fachkräfte“ aus fernen Ländern abschöpft und zum Wohle der eigenen Wirtschaft bei uns integriert. Das ist zynisch und verschleiert die wahre, egoistische Absicht. „Am Deutschen Wesen wird die Welt genesen“ hat es einmal geheißen. Aufgrund seiner Vergangenheit hat sich Deutschland gewandelt. Es agiert auf der Bühne nicht mehr groß, stark, aggressiv und expansiv oder mit militärischen Mitteln – aber es agiert. Nun mit anderen Mitteln. Nun wollen wir plötzlich Weltmeister im Retten sein. Die moralische Goldmedaille abholen. Von allen bewundert und geliebt werden. Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen. Von einer neuen deutschen Bescheidenheit kann ich da nichts sehen. Wie wäre es, sich erstmal mit europäischen Nachbarn abzusprechen, bevor man wieder vorsprecht und ein Abkommen wie Dublin II mal eben aussetzt und allen Asylanten aus Syrien plötzlich freie Einreise gewährt?

Darf man als deutscher Bürger nicht mehr sagen, dass man sich überfremdet, überfordert und auch ausgenutzt fühlt? Darf man als deutscher Bürger nicht mehr die berechtigte Frage stellen, wie das alles zu finanzieren ist und ob man dafür noch mehr Steuern und einen 10 Milliarden hohen Nachtragshaushalt übernehmen möchte? In der Griechenland-Krise wurde die Fremdbestimmung durch die Politik schon etwas sichtbar. Doch alle Belastungen in der Finanzkrise wurden uns indirekt aufgetischt, daher gibt es nur wenig Widerstand. Die Ersparnisse und Lebensversicherungen werden schleichend entwertet, eine nachlassende Inflation ist erstmal was positives. Die große Belastung kommt verzögert, in Form von Schulden und Deflation für die nachfolgenden Generationen. Bei der Flüchtlingskrise aber helfen die drastischen Fernsehbilder von den vielen Fremden dabei die Emotionen viel stärker zu formen. Jetzt wird plötzlich deutlich, dass die eigene Politik überhaupt keine Politik mehr für „die eigenen“ Menschen und Steuerzahler macht. Sondern ungefragt hoch-beliebte Fachkräfte in unser Land schleust, die Allgemeinheit für die Unterbringung und Integrationskosten aufkommen lässt, um sie dann Jahre später als neue Konkurrenz auf dem Lohn- und Fachkräfte- Markt gegen uns einzusetzen! Eine Gesundschrumpfung -wie sie der demografische Wandel immer wieder prophezeit- wäre meiner Meinung nach sogar gut für das Land. Weniger Konkurrenz um Wohnungen und Platz, weniger Energieverbrauch, gerechtere Antworten aus der Industrie bei Lohnverhandlungen. Knappe Ressourcen ( in diesem Fall qualifizierte Arbeit) müsste dann höher und gerechter vergütet werden. Diese ungute Drucksituation auf der Arbeitgeber will man unbedingt vermeiden und das ist der einzige Grund, warum auch konservative Parteien wie die CDU derzeit beim Asylthema so auf Öffnung setzen.

Man lese nur die derzeitigen Meinungen in diversen Online-Zeitungen. Bei manchen Artikeln hab ich tlw. überhaupt keine Stimmen mehr gelesen, die „pro-asyl“ disktutiert haben. Teilweise waren es über 100 Kommentare, die alle gegen die ungefragte, ungesteuerte, massenhafte Einwanderung sind. Warum hört man davon nichts im öffentlichen Diskurs? Wie kann es sein, dass die Meinung der eigenen Freunde, Verwandte und auch aller anderen Menschen aus der „normalen Mittelschicht“ soviel anders lauten, als die Propaganda, die uns tagtäglich von Nachrichten und Politik entgegen schallt?

Nie hab ich mehr Zweifel an der objektiven Berichterstattung der Massenmedien gehabt, wie in diesen Tagen. Nie war es mir klarer, wie sehr die eigentliche Meinung „des Volkes“ mit der politisch gewollten und gelenkten Stimmungslage divergiert.

Dieses Thema wird Angela Merkel noch um die Ohren fliegen. Ihre Taktik-Spielchen gegen das eigene Volk werden immer transparenter, immer klarer erkennbar. Dies kann sie uns nicht mehr als „Nutzen für das deutsche Volk“ verkaufen, von dem sie doch eigentlich Schaden abwenden wollte. Ihre Popularitätswerte sind bereits im Sinken.

Und andere werden kommen, die beliebter sind.