Doppelmoral

Ohne Worte: „Doppelmoral“ wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Ach, dabei ist es so ein wichtiges Wort, zu dem man soviel sagen könnte. Gerade die Kategorie „Ethische Haltung“ ist doch für die Betrachtung vieler gesellschaftlicher Phänomene u. Vorgänge höchstinteressant.  Aber vielleicht besteht hier einfach ein gesellschaftlich-geisteswissenschaftlicher Mangel?(denn es heißt ja bei der Studiumswahl immer: Was willst du denn damit mal machen??)

Oder liegt es daran, dass solch philosophische Themen nicht zu einem so ernsthaften Lexikon passen, das sich immer wieder das Etikett wissenschaftlich auf die Stirn kleben will? Aber wie weit ist die Wissenschaft und der Erkenntnisstand in einer Kultur, wenn man noch nicht einmal die einfachsten Worte erklären kann?

via: http://twitter.com/Artikelsterben

Unmoralischer Gehirnknoten

Okay, ich hab lange darüber nachgedacht, wie mein Blog weitergeht, ob überhaupt – aber eins ist mir klar: Ich brauche neue Themen und vielleicht auch eine neue frühlingsfrische Denkweise!

Jetzt wo mein Blog schon fast an den Top 100 kratzt, jeden Tag 50 Kommentare an den Artikeln erscheinen, die Backlinks nur so eintrudeln , dass ich mich kaum davor retten kann und kaum zum Freischalten komme – selbst die Nachbarn grüßen mich bereits alle höflich mit (dem gekauften) Doktor-Titel und Namen!

Aber wieso sollte ich dann den Kurs ändern, hm? Wo doch eigentlich alles in Butter läuft? Die Freunde halten zu mir, ich habe mir ein riesiges Netzwerk aufgebaut, die Gleichberechtigungs- und Geschichtsthemen kommen super an, die Leute sind charmant und überhaupt nicht neidisch. Es gibt keinerlei Intrigen, keinen Neid, keine Missachtung, kein Mobbing. Alle halten sich an den Händen und singen „Flowers to the world!“. Streitigkeiten werden offen angesprochen, die Leute sind dialogbereit und nehmen Kritik ehrlich zu Herzen. Es herrscht eine Aura der konstruktiven Streitkultur, die vor allem vom gegenseitigen Respekt und dem Altruismus der Einzelnen zueinander gekennzeichnet ist. (im Science Fiction Film „Back to Basics“ von 2020, ein Machwerk des heute noch völlig unbekannten Regisseurs Prof. Arlus Neillson-Barre)

Es geht nicht darum, selbst das beste Blog oder die besten Ideen zu haben, sondern der freie Austausch der BloggerInnen untereinander überwiegt. Man beneidet einannder nicht die Menge der Kommentare oder des virtuellen PageRanks, nein das sind Dinge, die man gar nicht wahrnimmt. (nur im manuell zuschaltbaren Neid-Modul, dass meistens auf OFF oder zumindest im 200 Watt -Standby geschaltet ist) Auch marktwirtschaftliche oder persönliche Machtinteressen gibt es in diesem Kontext gaar nicht, da wir alle die perfekten Übermenschen sind und nach einem genetischen Muster funktionieren, das uns damals bei der Geburt die gute Mutter Matrix implantiert hat.

Es geht jetzt einfach darum, das Netzwerk voranzutreiben, die Gemeinsamkeit zu erkennen. Jeder Mensch ist nur eine kleine Gehirnzelle im großen ganzen virtuellen Gehirn, nur ein kleiner Teil und doch ist jeder Teil wichtig. (Die garstigen Teile sind weniger wichtig, aber sie verbreiten sich schneller)

Und so kommt es zu einem Kampf. Zu einem ewig-dauernden Kampf der Gehirn-Knoten und das Gehirn frisst sich am Ende von selbst, von innen auf.

Kein schöner Anblick! Überall hängen Fetzen! Die Blutgefäße sind hässlich aufgerissen, der rote Saft fließt, manches ist schon gestockt, anderes wird eitrig. In manchen Gängen befindet sich eine nicht zu vernachlässigende Menge Kalk, in der anderen nur moralisch schwarze Dunkelheit und dann gibt es noch ein paar Engel, die haben sich LSD eingeschmissen und grinsen die ganze Zeit.

Aber was wollte ich eigentlich schreiben?

Ich hab es vergessen.

Das Bla-Bla Blubb Phänomen


So ihr lieben Besucherinnen und Besucher, ich begrüße sie recht herzlich in der „Wie werde ich erfolgreich“- Akademie und freue mich, dass sie so zahlreich erschienen sind. Wie sie mitbekommen haben, geht das Sommersemester jetzt erst so richtig los und die erste Lerneinheit beschäftigt sich daher mit dem sehr wichtigen „Bla bla Blubb-Phänomen“.

Wenn sie diesen Kurs belegt haben, gehören sie sicherlich zu einer (mir sehr) wichtigen und großen Zielgruppe des World Wide Webs: Sie sind Blogger, bloggen bis jetzt aber privat und wollen auf der anderen Seite so richtig durchstarten! Sie haben ihre ersten Anzeigen geschaltet, es fehlen aber noch Besucher und Hits. Sie wollen einen festen Leserstamm aufbauen, aber die meisten Leute benutzen sie als Stamm und pink… aber das führt jetzt zu weit.

Wie auch immer, sie wollen Erfolg- und wenn sie den haben wollen, müssen sie wissen, was sie hindert und was sie voranbringt. Sofern sie sich schon durch die schwierige Struktur der WordPress-Installation geschlagen haben, ihre ersten Plugins aufgespielt und Erfahrungen mit Analyse-Programmen und Tools gesammelt haben, erzähle ich ihnen nichts neues. Ich möchte daher vor allem auf die Gefährdung hinweisen, die durch andere Leute und deren oberflächliche geäußerte Meinung entstehen kann: Das „Bla Bla Blubb Phänomen“.

Sie sind uns aus der Schule schon bekannt: Alle Menschen stehen vorm Klassenzimmer und sind angesichts der gleich folgenden Klassenarbeit sehr aufgeregt und nervös. Man fragt sich, ob etwas gelernt wurde und natürlich verneinen alle diese Frage, sie hätten nichts gelernt und seien daher auch so aufgeregt. „Schön, dann bin ich ja in bester Runde“ denkt man sich und betritt mit den Händen in der Hosentasche lässig den Saal. 90 Minuten später, die drei vollgekritzelten Blätter abgegeben und erstmal auf dem Weg in die Raucherecke ahnt man noch nichts böses, nein im Gegenteil, fühlt sich erleichtert.

Eine Woche später wird die Arbeit rausgegeben… und man fragt sich, warum alle- „die nichts gelernt haben“ plötzlich mit Einsen und Zweien belohnt werden und man selbst anscheinend nicht soviel auf dem Festspeicher gebrannt hatte und mehr mit einer Vier oder Fünf im Regen steht…

Opfer des „Bla Bla Blubb Phänomens“! Eindeutig!

Heute, ein paar Jahre später in der Bloggerwelt, ist es ähnlich. Alle geben vor, dass sie mit diesen Besucherzahlen und diesem ollen Streben nach Geld und Einfluss doch überhaupt nichts zu tun hätten, nein dass sie die Humanisten in Person wären und es nur „für sich selbst“ machen. Komischerweise sind dann aber gerade diese Blogs sehr erfolgreich und wimmeln nur so von Aufmerksamkeit, Hits und Lesern.

Hmmm, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor?