Mischmaschtag

Gestern war der langweiligste Tag des Jahres. Ein Wetter zum Vergessen. Weder Fisch, noch Fleisch. Weder warm, noch kalt, nicht sonnig, aber auch nicht regnerisch. Ich habe schöne Kerzen angemacht und wir haben „Bruschetta“ mit Tomatenwürfeln und Mozarella gegessen. Die Zutaten hab ich eigentlich für warme Tage gekauft, aber sie haben auch in dieser heimeligen Herbst-Sonntagsstimmung gut geschmeckt.

Dieses Jahr ist so ereignislos, es fühlt sich so leer an. Keine richtige sichtbare Krise für die meisten von uns, aber dennoch eine „unsichtbare“, deren unheilvolles Damoklesschwert nur in schemenhaften Konturen am Horizont zu erkennen ist und an unserer eigenen Unbeschwertheit nagt. Bei jedem Husten und Niesen denke ich jetzt „es ist vielleicht Corona“ und fang schon ängstlich an, die Symptome zu googeln. Meistens liege ich dann doch daneben und vergesse, wieviele Schnupfenviren und Hustenarten den Menschen schon seit Angedenken plagen. Dazu kommt das völlige Ausbleiben von Events. Keine Weinfeste, keine Festivals, keine größeren Familienfeierlichkeiten. Ein schwarzes Jahr, inmitten von vielen bunten.

Wir sind losgefahren, um einen schönen Ausflug zu machen, aber mir fiel kein richtiger Zielort ein. Also sind wir ein bisschen durch die Wingerte spazieren gegangen, mit der Hoffnung, dass dann ein Geistesblitz „von oben“ kommen würde, was wir am besten aus diesem von Schnecken angefressenen Mischmasch-Tag machen sollen. Es kam keiner.

Stattdessen hab ich mich in mein Innerstes zurückgezogen und mich wieder auf das Studium von Büchern und Computerspielen beschränkt. Es ist schon eine seltsame Mischung, die ich zur Zeit konsumiere:

Da ist zum einen „Assassins Creed, Teil 4 Black Flag“ , ein Computerspiel in einem schönen Piraten-Südsee-Setting, ersetzt mir ein bisschen die Fernreise und den Urlaub unter Palmen. Die Geschichte ist hervorragend erzählt und das ganze Game ist mit Ereignissen und Action nur so vollgepackt.
Es lässt einen wirklich abtauchen und in ferne Welten versinken, genau das, was ich jetzt nötig habe. Allerdings stoße ich immer wieder auf Ruckler und kleine, schlampige Programmierfehler, was die Immersion doch etwas behindert und für ein Vollpreisspiel für so einen großen Entwickler nicht ganz würdig ist. Dennoch komme ich gut voran und stehe jetzt bei 16 Prozent Spielfortschritt.

Morgen lese ich meistens ein paar Zeilen im „Werther“, den ich schon als Kind gerne gelesen habe, und auf den ich letztens bei der Suche nach einer guten Vertonung für mein Video drauf gestoßen bin. Es gibt bei „Amazon Kindle“ solche alten Bücher alle gratis zu lesen, das ist wirklich gut.

Die Sprache von Goethe ist einfach einzigartig und obwohl er ja schon lange tot ist und man die Sprache als „alt“ bezeichnen muss, ist sie irgendwie noch gut zu verstehen. Nur ein paar Vokabeln von damals haben es nicht in unseren neuen Wortschatz geschafft.

Ich habe mir eine schöne Passage aus dem Buch genommen und sie zu den Bildern von meinem letzten Worms-Trip vermischt. Ihr findet das Video unter meinem Youtube-Kanal, wie gewohnt (Link):

Leider läuft der Youtube-Kanal noch nicht so gut wie andere Soziale Netzwerke. Ich bin nicht sicher, woran es liegt.
Zur Zeit bin ich so sehr mit der Bearbeitung der Videos beschäftigt, dass für die „Werbung“ und „Vernetzung“ nicht soviel Zeit bleibt. Bei Instagram ist es etwas einfacher, mit neuen Beiträgen Rückmeldungen und Austausch zu bekommen. Daher würde ich mich auch über Likes von Euch freuen oder wenn Ihr meinen Kanal abonniert.

Zu guter Letzt, vor allems abends habe ich wieder „Friedhof der Kuscheltiere“ von Stephen King rausgekramt. Das Buch ist schon alt und wurde so ca. 1983 auf den Markt gebracht. Es geht um den Tod, und die Auferstehung davon. Gewissermaßen katholisch, aber auch ein bisschen heidnisch. In der Wikipedia steht, dass das Buch den größten kommerziellen Erfolg von Kings Werken darstellt, und es gab ja auch eine Verfilmung. Aber auch mein tatsächliches Taschenbuch hat einen alten „DM“ Aufkleber und ein kleines Datum daneben verrät, dass es damals im Juni 1996 gekauft wurde. Ich weiß nicht mehr, von wem, von mir oder meiner Schwester.

Im Sommer vor zwei Jahren hab ich dieses Buch zufällig bei meinen Eltern im Schrank gefunden, ein paar Seiten gelesen und es dann hier zu mir nach Hause mitgekommen. Gestern ist es mir wieder ins Auge gestochen. Man mag über Stephen King denken, was man will, ob man das Genre „Horror“ nun mag oder nicht, aber ich finde, er schreibt genial. Seine Beobachtungen der Natur, der Menschen, der inneren Empfindungen- ich finde es einfach großartig. Und die Geschichte ist so spannend. Man wird vom ersten Moment an völlig „hineingesogen“. Ich wünschte, ich könnte so gut Romane und Geschichten schreiben wie er !