Vergiftete Stimmung

Der destruktive Effekt negativer Menschen u. wie man ihn überwindet

In der Zeitung las ich heute den Ausdruck „vergiftete Stimmung“, und zwar im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um die geplanten Steuersenkungen („Milliardenentlastungen“) und die gegensätzliche Meinung der Bundesregierung und einiger Ministerpräsidenten. Mir fiel auf, dass dies psychologisch u. gesellschaftlich ein wichtiger Schlüsselbegriff ist, über den man oft stolpert und greife ihn daher im folgenden Artikel (in so objektiver Weise wie möglich) auf.

Zum persönlichen Erfolg, ganz gleich ob privat oder beruflich gehört der (richtige) Umgang mit anderen ganz eindeutig dazu. Wir profitieren von den sozialen Kontakten meistens und wie bei der Muttermilch ist es etwas, dass wir von früh auf schon zu uns nehmen und auf eine natürliche Weise abhängig sind. Wie die Milch und die Nahrung, die wir zu uns nehmen, sollte diese frei von Giften sein, denn der Mensch entwickelt sich bekanntlich nur bei guter Kost und er geht ein und wächst nicht bei vergifteter „Nahrung“ – unter Umständen stirbt er sogar daran (vielleicht innerlich?).

Von Anfang sollte man sich darauf einstellen, dass nicht jeder Mensch mit den eigenen Maßstäben an das Leben und an Projekte herangeht, so dass es unausweichlich ist, dass man früher oder später auf unterschiedliche Meinungen, also Differenzen stößt. Je nach Art und Weise des Kontakts gibt es Möglichkeiten, damit fertigzuwerden, aber die naheliegendste Form, der Dialog führt nicht automatisch zum Erfolg. Dazu sind die Probleme meistens zu kompliziert (und wer kann schon von sich aus schon behaupten, unumstößliche(r) u. stets fehlerfreie(r) Kommunikationsexperte/in zu sein?).

Im Beruf, im Privaten aber vor allem im Leben ganz allgemein stößt man immer wieder auf negativ eingestellte Menschen. Menschen bei denen man schon früh merkt, dass hier etwas nicht stimmt, dass die anfängliche Frische schnell abstirbt oder eine (grundlos) feindliche Gesinnung einem selbst gegenüber zu spüren ist. Es gilt diese Stimmung zu identifizieren und nicht von vorneweg als feindlich zu interpretieren. Hinter jedem Anklagen verbirgt sich oft mehr, ein Wunsch, eine Botschaft, denn Kommunikation ist vielschichtig und mehrgleisig. Also lieber über eine Sache zweimal nachdenken, als zu schnell ein Urteil zu fällen und sich negativ zu verhalten.

Diese Menschen haben vielleicht objektiv nicht viel Macht und verhalten sich auch ganz leise. Meistens übersieht o. überhört man sie, was man aber regelrecht spüren kann, ist ihre negative Energie, mit der sie den Raum verpesten. Wenn diese Menschen es richtig anstellen, können sie einen ganzen Betrieb lahmlegen, eine Familie entzweien und überhaupt viel negative Macht entwickeln, vor der man immer in Acht sein sollte. Sie schaden mit diesem unnsinnigen Verhalten nämlich nicht nur andere, sondern vor allem auch sich selbst. (Wo man alle und jeden psychisch kaputt macht, ist bald niemand mehr da, der eine Freundschaft möchte, die Folge ist Einsamkeit u. Isolation).

Solche negative Menschen möchte jeder Mensch instinktiv gerne umgehen, es ist ganz klar, jeder, über den ich mich ärgere, jeder der mich in Frage stellt, kritisiert oder sich vielleicht heimlich lustig macht, ist ein FEIND, auf jeden Fall kein Freund (mehr).

Und wie behandelt man Feinde? Bekämpfen, besiegen?

In den meisten, modernen Formen der Kultur kann man Feinde nicht direkt bekämpfen, dazu ist unsere Gesellschaft und auch wir meistens zu feige. Es gibt Tabus, die davon abhalten (das ist auch gut so, führt aber psychologisch gesehen zu Stau u. das wiederum zu Neurosen, u.ä.)

Anstatt jemand die Meinung zu sagen, schlucken wir es herunter oder schreiben es in Blogs.. wir sublimieren Aggressionen, anstatt sie auszuleben. Der gesellschaftliche Kodex verlangt das meistens von uns und wenn wir in der Freizeit keine aggressive nach außen gerichtete Sportart wie Fußball oder Boxen betreiben, sind wir gut beraten, andere, gesunde Mittel des Streßabbaus zu finden. Auch sollte man sich für seine negativen Gefühle, seine Aggressionen nicht hassen, aber doch hin und wieder überlegen, was sie bedeuten und wie man am besten damit umgehen kann.

Aber nochmal zurück zu den Verursachern, den negativen Leuten, zu den Energie-Absaugern, den ewigen Spaßbremsen, den Gestrigen, zu Langsamen, zurückgebliebenen und übergangenen, Unglücklichen.

Warum verhalten sie sich so, wie sie tun? Und wenn man selbst Erfolg haben möchte, sollte man überhaupt länger als eine Mikrosekunde darüber nachdenken, warum sie so sind? Wäre es nicht einfach, die Freundschaft zu kündigen und den Kontakt so gut es geht, zu ignorieren? Ja, in den meisten Fällen würde ich sagen, ist dies die beste Methode. Es bringt nichts und es ist verschwendete Zeit und Energie, sich mit Streit, Neid-Diskussionen und ewigen Zweiflern herumzuschlagen. Je älter ich z.B. geworden bin, desto untoleranter werde ich solchen Leuten gegenüber. Sie sind mir schlichtweg egal, und ich habe keine Lust, darüber nachzudenken. Ignoranz und weitere Kälte sind die Folge.

Dieses Verhalten kollidiert beim ersten Nachdenken mit einer ethischen Lebens-Einstellung, denn soll man anderen denn nicht stets Wärme und Mitgefühl entgegenbringen? Ist der andere nicht auch ein Mensch, der das Recht zu leben, zu argumentieren und zu denken hat?

Ja, das hat er. Aber er hat kein Recht, das Leben von anderen ungefragt u. negativ zu beeinflussen. Meinungen formuliert man für sich und das ist auch gut so. Niemand hat den Störenfried darum gebeten, einen selbst zu provozieren. Man überwindet den Störenfried nur mit zwei Methoden: Entweder man ignoriert ihn völlig, was die einfachste und schnellste Methode ist. Oder man heiratet ihn (bildlich gesehen) und lässt sich mitunter ein Leben lang auf das Geqäuke, Gequake und unnütze Geplapper ein. Mitunter sind ein. zwei Mikrogramm verwertbares Material dabei, das lohnt sich vielleicht. Und jemand, der dich stark reizen kann, ist bekanntlich jemand, von dem du auch viel lernen kannst. Wenn du aber merkst, dass dieser jemand keine Macht mehr über dich hat, dann hast du die Lektion bestanden.

Dann wird der Mensch unwichtig für dich, dann ist es kein Feind mehr und kein Freund- dann ist es einfach nur noch ein Mensch.

Und wer weiß, von diesem Status aus lässt sich vielleicht eines Tages wieder sowas wie Freundschaft aufbauen.

Eine Garantie aber gibt es dafür nicht.

Weibliche Aggressionen

(Serie Pro-Mann III)

Wann habe ich eigentlich den Unsinn verzapft und diese einfache Schublade Frauen= Ständiges Mitgefühl aufgemacht?

Leider, auch wenn ich wollte, es ist schon etwas differenzierter!

Die besten Erlebnisse und Lerneffekte hat man meistens auf Reisen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ich ein exemplarisches Beispiel für zwischen-weibliche Aggressionen bei meiner Reise nach Südamerika im Jahre 2004 festgestellt habe.

Diese Geschichte habe ich früher schonmal erzählt, soweit ich mich erinneren kann, sie ist aber nicht mehr online, also mache ich es aus der heutigen Perspektive nochmal.

Allerdings ging es hierbei nicht um Aggression beim Menschen, sondern um Hunde.

Wir haben eine befreundete Familie besucht, die auf dem Land in der Nähe eines beliebten Touristenortes in Chile ein Grundstück und Haus besitzen. In Chile geht die Neigung dahin, Hunde frei laufen zu lassen. Anleinen kennt man dort so gut wie nicht, es gibt auch viele streuende, herrenlose (vaterlose?) Hunde und niemand schert sich darum.

Unsere Freunde hatten einen Rüden und eine Hündin. Der Rüde war ein kleiner munterer und die Hündin ein relativ großer, aber träge wirkender Mischling.

In der Nachbarschaft gab es eine Schäferhündin, die gerade Junge im „Nest“ hatte.

Die Freundin erzählte mir, dass es schon öfters Probleme zwischen den beiden Hündinnen gegeben hatte und die sich nicht riechen konnten.

Wie auch immer- wir beschlossen an dem Tag spazieren zu gehen und nahmen beide Hunde mit, ohne Leine. Beim Vorbeigeben am fremden Haus wurde klar, dass wir hier jemanden provoziert hatten, denn fünzig Meter weiter drehten wir uns um und stellten fest, dass die besagte Schäferhündin hinter uns herhetzte und sich sogleich auf „unsere“ Hündin stürzte!

Der daraus entstehende Kampf war brutal und sitzt mir heute noch tief in den Gliedern. Sofort verbissen sie sich ineinander und kämpften und wälzten sich im Gras. Schreie, Winseln und allerlei Hundelaute mischten sich darunter. Wir Menschen waren natürlich aufgebracht und überlegten, was zu tun war. Wenn Hündinnen miteinander kämpfen, weiß man, dass es keinen Sieger, sondern nur einen „Toten“ geben kann und es sah so aus, als ob die beiden das gerade miteinander vorhatten.

Die Schäferhündin wurde von unserem Mischling rücklings in einen Graben gekämpft und unterlag augenscheinlich, biss aber noch munter weiter. Unsere Freundin ging (dummerweise!) dazwischen und holte sich einen blutigen Arm und eine blutige Hand.

Irgendwie gelang es dann, beide Kontrahentinnen zu trennen, aber die Spaziergangs-Stimmung war natürlich futsch. Hund verarzten, Nachbarn Bescheid geben, Hand verbinden, usw.

Nie werde ich den Anblick vergessen.

Und jetzt die psychologische Frage und die Möglichkeit zur Spekulation: Warum haben Rüden eine Rang- und Hackordnung und warum haben Hündinnen offensichtlich keine? Welchen Sinn macht es aus der Sicht der Evolution, Hunde-Konkurrentinnen umzubringen, anstatt sich mit ihnen zu einigen? Welches System ist das bessere?

Und warum gelingt es menschlichen Frauen, trotz ellenlangen Diskussionen, oft nicht, eine Siegerin auszumachen und einen Konflikt zu beenden? Weil sie vielleicht nicht verlieren können und immer weiterkämpfen, so wie die Hündinnen? Frauen werden dann als „zickig“ bezeichnet, was die Aggression abwertet. Vielleicht liegt das Korsett gerade in der weiblichen Rollenerwartungen, dass Frauen „lieb“ sein sollen?

Oder sind es grundsätzlich die Frauen in der Tierwelt, die weniger Spaß verstehen und alles immer so ernst nehmen?

Wie eingangs erwähnt, muss vor allem für den Mann in der heutigen Gesellschaft klarwerden, dass Frauen genauso wie Männer kämpfen, nur eben anders, subtiler und verdeckter. Wir beißen uns zwar nicht mehr, dafür sind die Mittel des psychologischen Terrors und der verbalen Mittel umso größer.

Man sollte sich nicht für Gewalt schämen, noch die Aggressionen unterdrücken. Sie müssen raus, das ist natürlich. Nur sind wir Menschen und haben bessere, edlere und lehrreichere Mittel als die Tiere. Zum Glück.

—-Ring- Telefonanruf! ——–

Aus der hypothetischen Welt des Fabulierens in die Realität zurückgeholt worden. Ich schreibe morgen weiter!