2019 – Das Jahr des Umbruchs

Es wird Zeit für meinen ganz persönlichen Jahresrückblick auf das Jahr 2019.

Das Jahr 2019 war das vielleicht schwierigste Jahr in meinem Leben. Es hat sich alles in allem sehr ungut angefühlt.
Hin und wieder gab es Lichtblicke, kleine Hoffnungsschimmer, dann aber wieder die große Depression, die alles verschlungen hat. Es war ein Jahr, in dem ich endlich aufgebrochen bin, um neue Menschen kennenzulernen- es war aber auch das Jahr, in dem ich die meisten Menschen in den sozialen Netzwerken blocken musste, als je zuvor.

Es war ein Jahr, in dem ich voller Hoffnung und freudiger Erwartung Menschen kennengelernt habe, die mich sehr positiv verändern konnten – nur, um dann ein paar Stunden später alles über ihre „Schattenseiten“ zu erfahren, die ich vorher noch ausgeblendet hatte.

Es war ein Jahr des beruflichen Widerstandes. Die Kunden haben nicht gut gekauft und alles lief sehr zäh. Wir wurden ausgenutzt, wir haben die falschen Dinge entwickelt und am Ende des Jahres wären wir fast pleite gewesen.

Dann wieder gab es ein paar unverhoffte „Glücksverkäufe“ und plötzlich ging wieder alles aufwärts.

Es war ein Jahr des ständigen Streits und der Auseinandersetzung mit meinem Partner. Wir „waren uns nicht grün“, wie man so schön sagt. Wir haben ständig unsere eigenen Fehler auf den anderen projiziert und konnten uns so nicht weiter entwickeln.

Es war ein Jahr, bei dem ich erkennen musste, dass es bei meinen anderen Verwandten (im gleichen Alter) allesamt besser läuft, dass ich diejenige bin, die die rote Laterne trägt und die größten Probleme und das geringste „Glück“ hat. Es war aber auch ein Jahr, in dem ich schmerzlich erkennen musste, dass niemand bereit ist, mir zu helfen. Dass es großen Egoismus gibt und jeder „für sich verantwortlich“ ist.

Es war ein Jahr der Reife! Auf der einen Seite konnte ich Berge versetzen und habe plötzlich Dinge gemacht, die mir jahrelang verschlossen waren, die ich nie für möglich gehalten hätte! Ich bin z.B. plötzlich mit dem Auto überall hingefahren, meine früher Fahr-Phobie ist völlig überwunden! Ich bin davon geheilt. Plötzlich kann ich auf andere Menschen zugehen, mich anfreunden – alles läuft gut. Und diese Fähigkeiten kommen in einer Zeit, in der sie am dringendsten brauche.

Es war ein Jahr, in dem ich erkennen musste, dass die Menschen älter werden, dass sie sterben. Dass ich nicht stehenbleiben darf, dass ich mich weiter entwickeln muss!

Es war ein Jahr der ständigen emotionalen Achterbahn. Stellenweise hat es sich wie Pubertät angefühlt. Ich war nie ausgeglichen. Ich hatte nie die gleiche Stimmung. Ständig pendelte alles hin und her. Eben noch lustig und gut drauf, dann wieder am Boden zerstört.

Es war ein Jahr, in dem man mir ständig „Egoismus“ vorgeworfen hat, obwohl die Belange der anderen Menschen für mich immer an erster Stelle stehen.

Es war ein Jahr der gesundheitlichen Probleme und der Depression. Des Übergewichtes und der kleinen, leisen Erfolge, die mir eine Diät gebracht hat. Es war ein Jahr der Ausflüge, der Fototouren und der mentalen Bereicherung. Es war ein sehr aufregendes, schwieriges Jahr voller Umbrüche.

Es war ein Jahr, in dem ich endlich erkennen musste, wer ich bin, wo ich stehe und wo ich eigentlich hin will.

Geschriebener Jahresrückblick 2015

Und schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu… und ich hab es dieses Jahr noch nicht einmal geschafft, meinen LeserInnen frohe Weihnachten zu wünschen. Zuviel hatte ich um die Ohren, zu sehr war ich anderweitig involviert und zu gering war die Motivation, überhaupt einmal ein paar Worte zu formulieren.

Die obligatorische Nabelschau

Rein blogtechnisch war 2015 sicherlich das „schwächste Jahr“ und ich hab nur wenige, nämlich 29 Artikel geschrieben. Das macht ca. zwei Artikel pro Monat.

Auch war es mir auf Grund der Seltenheit des Schreibens nicht möglich, mich in irgendein Gebiet zu vertiefen oder mehr Zeit zu investieren. Daher hat es in diesem Jahr auch keine Specials und fast keine Neuzugänge in der Blogroll oder größere Vernetzungen/ Kommentaraktionen gegeben.

Eigentlich könnte ich das Blog jetzt schließen und sagen „danke für die tolle Zeit, man sieht sich in 30 Jahren“, aber das bringe ich nicht so ganz übers Herz. Das Blog hatte immer unterschiedliche Bedeutungen für mich. Wie ein Werkzeug wird es mal mehr und mal weniger stark benutzt und beansprucht.

Sollte ich jetzt darüber traurig sein, dass ich das Werkzeug nicht mehr brauche, weil in meinem Leben alles rund läuft?

Werde ich überhaupt je wieder bloggen? Mich mit meiner ganzen Persönlichkeit einem Menschen, einem Text oder einem anderen Kunstwerk hingeben? Ja, auf jeden Fall! Allerdings ändern sich die Gegenstände, die man bearbeitet und der Ton, den man aus dem Regal holt oder per Musikinstrument produziert. Auch die Zuschauer ändern sich. Die Bühne, auf der man auftritt. Die Kostüme, die man trägt, die Masken, die man auswechselt.

Alles ändert sich, nichts bleibt gleich. Dinge die vor ein paar Jahren noch große Bedeutung hatten, sind nun völlig unwichtig.
Und Dinge, über die man früher nicht mal ansatzweise nachgedacht hat, stehen plötzlich total im Mittelpunkt.

Alles hat sich verändert. Auch meine Einstellung gegenüber den Dingen. Meine politische Richtung. Meine Einschätzung gegenüber dem Weltgeschehen. Die Naivität verändert sich und der Idealismus läuft in Wellenform (meistens jedoch bergab).

Meine persönliche Meinung ist im Grunde total unwichtig. Ich sehe mich immer mehr als Sensor, der viele Entwicklungen aufnimmt und verarbeitet, aber sehr oft vergesse ich dabei das „abgeben“, das Zurückgeben von Meinungen und Kommentaren in diesem Blog oder in anderen. Das ist sicherlich etwas, an dem ich arbeiten sollte, das mir aber schwer fällt.

Über etwas nachdenken, dann einen langen Text zu schreiben und diesen öffentlich ins Internet zu stellen, ist für sich genommen eine starke Einflussnahme auf die Öffentlichkeit. Das merke ich vor allem bei negativen Kommentaren… wenn das Geschriebene Anstoß nimmt und manche Menschen diese Meinung nicht teilen können. (Auch wenn wir die negativen Kommentare fürchten- die vor allem dann enstehen, wenn man das persönliche Engagement erhöht oder sich kritischen Themen widmet- sind sie es eigentlich, die hilfreich sind und uns wirklich voran bringen.)

Bloggen ist also eine zutiefst persönliche und direkte Meinungsäußerung, die erstmal Bestand hat, auch wenn sie nicht direkte Echos in Form von Kommentaren oder Backlinks erzeugt. Das wichtigste am Schreiben ist immer, dass man sich selbst verändert. Durch die Art des Denkens, durch die Art des emotionalen Ausdruckes, durch die Art, wie man sich die Dinge zurecht liegt und welche Logik man ihnen anheim gibt. Auch ein Kommentar von jemand anders ist ja nichts anderes, als ein neuer Eindruck (diesmal von außen) der das Innere verändert. Aber nicht der/das Äußere verändert das eigene Innere, sondern man selbst erklärt sich bereit zu ändern und das Äußere an sich selbst zu lassen und Gedanken oder Gefühle entsprechend zu verändern. Diese Erkenntnis klingt sehr simpel, war aber eine zentrale Erkenntnis, die mich 2015 stark beschäftigt hat und tlw. auch geholfen, bestimmte Krisen und Missverständnisse leichter zu durchstehen.

Nicht der andere ist für die eigene Befindlichkeit verantwortlich, so sehr man sich auch über ungewolltes Verhalten ärgern oder wundern mag.
Der einzige Mensch, der die Fähigkeit und die Möglichkeit hat, das eigene Denken und die eigene Befindlichkeit zu ändern ist man selbst. Daher ist es auch so wichtig, dass man seine eigenen Gedanken und Gefühle „unter Kontrolle“ hat (die Pflege des Geistes würden die Buddhisten sagen).

Und für diese Selbstkontrolle und Selbstsortierung sind geschriebene Texte von großem Vorteil.

Und die Welt so?

Viele Ereignisse in den letzten Monaten haben mich zutiefst erschüttert. Krisen durchziehen Europa und die ganze Welt. Es war im Grunde das schlechteste, schwärzeste Jahr, was wir je erlebt haben und so wie es derzeit aussieht, wird es nicht viel besser. Viele Dinge erinnern mich an die Vorkriegsjahre und Krisenzeiten des ersten Weltkriegs. Zum 100jährigen „Jubiläum“ des ersten Weltkrieges (1914-1918) wurde viel zu wenig geschrieben und gesagt.

Mich erschrecken die Entwicklungen, tlw. hab ich auch dazu gebloggt (z.B. die Flüchtlingskrise), tlw. hab ich nichts dazu geschrieben, weil Worte einfach fehlen und nicht gefunden wurden (z.B. Terroranschläge in Paris).
Tlw. beschäftige ich mich sehr intensiv mit den Zusammenhängen und fiebere lesetechnisch mit Experten aus dem Internet mit (z.B. in Sachen Wetter und Klimawandel).

Das ganze macht mich oft traurig und laugt mich aus. Die Entwicklungen auf der Welt sind negativ und berauben einen an positiver Energie und Schaffenskraft. Die Medien verstärken andauernd die negativen Trends und blenden das positive völlig aus. Das hat Auswirkungen auf unsere Einstellung zur Welt. Wir werden auch immer negativ und sehen alles ohne Farben oder sarkastisch oder sogar voller Hass und Ablehnung (z.B. in Bezug auf die Flüchtlingsthematik).

Bei all dem Negativen darf man also das Positive nicht vergessen. Wenn die Reize von außen zuviel werden (gerade von den Nachrichten)- einfach mal abschalten. Ein Tag ohne TV und Tageszeitung wird man verkraften können. Und die eigene Seele dankt es mit Entspannung und Entfaltung.

Wenn wir weniger Medien konsumieren, uns nicht so beeinflussen lassen und stattdessen den einen oder anderen Artikel ins Internet stellen, wird uns das helfen, gelassener und innerlich gereifter ins neue Jahr zu blicken.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein fröhliches, erfolgreiches Neues Jahr 2016!

Und allen Web-Autoren wünsche ich weiterhin frohes Schaffen! 😉

Jahresendtext

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern des J.A. Blogs fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch in das Neue Jahr! Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder.

Passender Song: Wolke 4 von Marv & Philipp Dittberner

Jahresendspurt! Die Ereignisse überschlagen sich mal wieder und ich tippe immer noch auf meiner neuen/ alten Tastatur.
Soviele Dinge sind passiert, dass ich nicht sagen könnte, wo ich eigentlich anfangen soll. Nimmt man noch den Filter „nichts privates“ dazu und stülpt ihn über die Kamera-Linse, bleibt das Bild sowieso nur schwarz. Egal, eine Zusammenfassung muss trotzdem sein, oder wenigstens nur eine Momentaufnahme, ein Zwischenfazit, ein „snapshot“ aus dem Leben. Ja, mein Leben, was passiert denn gerade so mit Dir? Komm mit und lass uns mal schnell ein Selfie machen:

Im Großen und kleinen haben sich Dinge und Prioritäten verschoben und oft hatte ich das Gefühl „ja, das passiert jetzt so“… aber wirklich aufhalten oder ändern konnte ich es eigentlich nicht. Das ist erstaunlich, lebt man doch in einer sehr freien Welt, in einer „freien Marktwirtschaft“ und mit dem aufgeklärten „freien Willen“, der nur „aus der Vernunft heraus“ agieren vermag, stellen wir uns oft vor, dass wir völlig frei sind und dem Wandel nicht unterworfen. Und doch stellt sich am Jahresende heraus „huch, ich hab wieder sehr viel für andere, aber nix für mich gemacht“ oder „die großen Prioritäten des Lebens, die großen Ziele wurden nicht erreicht“, dafür viele kleine Zwischenziele. Und das große Ganze? Kommt viel zu oft aus dem Blickfeld.
Dazu die Prozesse des Alterns, die anscheinend ganz von selbst innere Schwerpunkte, Vorlieben und Leidenschaften verschieben. So dass es mir z.B. überhaupt nicht leid tut, wenn ich nicht ständig auf Facebook/Twitter aktiv war und dort meine Zeit vertrödelt habe und auch über die eine oder andere entgangene Party keine Träne vergieße (genau genommen, war dieses Jahr fast ganz ohne Feste oder feierliche Höhepunkte, bis auf die übliche Handvoll Einladungen zu Hochzeiten oder Geburtstagen). Aber Feiern bis in die Nacht? Unrealistische Träume träumen? Sich die Welt kunterbunt malen und doch nie in der Realität ankommen? Mir scheint, diese Zeiten sind so unendlich weit weg. Stattdessen stehen jetzt andere Dinge auf dem Programm. Dinge, die Ende 30 nunmal wichtig werden: Familie, Stabilität, Zuverlässigkeit, finanzielle Unabhängigkeit, Reisen.. auch mit dem einen Auge wird schon auf die Rente geschaut, denn die schlechten Nachrichten aus dem deutschen Polit-und Gesellschaftsumfeld scheinen nicht abzureißen. Was ist da noch sicher? Worauf kann man sich noch verlassen? Die Russen vor der Tür mit ihren Manövern, die „Ausländerproblematik“, der demografische Wandel und der unsichere Euro. Die „Germans“ sind von Angst und Unsicherheit umgeben und das, wo sie die Sicherheit und Planbarkeit doch so lieben. Was auch erklärt, warum Bewegungen wie „Pegida“ so erfolgreich sind. Wo wir doch alle meinten, die braune Gefahr in der bürgerlichen Mitte sei längst überwunden… Angst und Ressentiments sind aber die denkbar schlechteste Reaktion auf Veränderungen. Eigene Anpassung und Flexibilität scheinen mir besser zu sein (zugegeben, aber auch deutlich schwerer umzusetzen).

Für größere, kreative Projekte ist mir dies Jahr nicht soviel Zeit geblieben. Das Blog z.B. : Dieses Jahr hat es sehr gelitten, weil ich soviele andere Ideen und Pläne hatte und auch viel auf Reisen war. Ich hatte mehr Lust, im Äußeren was zu verändern, als immer nur im Inneren zu verharren und die Impressionen des Lebens wie ein Memory-Spiel tausendmal umzudrehen. Da es diesmal fast nur Geschäftsreisen und keine Privatreisen waren, mussten sie jeweils gut vorbereitet und nachbereitet werden. Kaum war eine Reise vorbei, folgte auch schon die nächste. In den Reiseberichten kam das etwas zum Ausdruck. Auf dem Zettel standen vor allem Frankreich, Dänemark und Belgien. Alles Länder, die ich kaum kannte, die mich aber alle auf ihre Art beeindruckt haben. Und ich hab Blut geleckt! Ich will noch mehr sehen. Das Reisen rückt den eigenen Kompass und die – manchmal starre- Weltanschauung zurecht.

Der Zeitrahmen für das intensive Bloggen war daher auch das erste, was abgeschnitten und anderswo zugeteilt wurde. Ja, ich muss es zugeben: Das Blog ist eben nur ein Hobby, Geld wird damit nicht verdient, es ist „freie Kunst“ und die leidet am ehsten, ordnet man sie den übrigen Pflichten des Alltags unter. Und wenn ich das Blog nicht pflege, mich nicht aktiv vernetze, kommen auch nicht soviele aktive LeserInnen und Kommentare. Dennoch sehe ich an den Suchergebnissen, dass die Leute durchaus mit der Suchmaschine hier landen und ganz gezielte Antworten auf bestimmte Fragen bekommen. Das freut mich irgendwie, leistet so das Blog auch seinen Dienst, wenn ich nicht ständig davor sitze und neue Texte produziere.

„Jahresendtext“ weiterlesen

Ein Jahresrückblick

Ein Jahresrückblick? Ja, ein Jahresrückblick! Sollte man doch mal gemacht gehabt haben, würde sich ja anbieten.
– Gäähn- hab ich genauso wenig Lust drauf wie auf alle anderen Artikel und Ideen. Und außerdem, warum soll man gerne auf Jahre zurückblicken, die vielleicht im Detail weniger erfreulich waren? Warum immer alles noch mal austreten? Die persönlichen Highlights herauspicken? Eine Show draus machen. Wenn überhaupt, das Ganze ist eh schon zu spät, wird doch meistens vor Weihnachten gemacht.

Warum lädt man das Ende des Jahres eigentlich immer so mit Bedeutung auf? Muss auch eine menschliche Angewohnheit sein! Im neuen Jahr wird alles besser! Und dieser eine entscheidende Tag, ab dem 31.12. soll ALLES ändern. Der Weltfrieden wird kommen, wir nehmen spontan 25 kg ab, die Menschen werden alle genug zu essen haben und wir persönlich noch reicher.

Wenn schon, dann ist mir die Zeit „zwischen den Jahren“ eh viel lieber. Eine Zeit bedeutungsvoller Ruhe, das große Echo vergangener Feierlichkeiten verhallt noch leise im Raum, die Schweißperlen des Koch-Marathons sind noch nicht ganz abgewischt, die Nerven noch ein wenig am Flattern, aber schon bald wieder in Nullstellung. Um dann schwupps, einen neuerlichen Anlauf zu nehmen und auf das letzte- große- Fest- des- Jahres zu rennen. Und locker hineingleiten.. vorzugsweise mit etwas Alkohol. Der jetzt in Russland teurer wird, übrigens. Damit nicht mehr 43 Prozent der Todesfälle bei Männern (zwischen 25 und 54) vom Alkohol verursacht werden, sondern nur noch von 42,5 Prozent.   Und bei uns könnte es demnächst auch noch teurer werden, wenn die ermäßigte Mehrwertsteuer wegfällt. Aber psst, erst nach den Wahlen!

Aber die Deutschen (zumindest unsere Großeltern) sind sowieso Kriegs-gestählt, die lassen sich auch von Madame Merkel auf härtere Zeiten eintrimmen. Der brave Steuerzahler zahlt ja alles bereitwillig. Gerne, bitte, danke, nur die Höflichkeit nicht vergessen. Was tut man nicht alles für die da oben, damit die armen notleidenden Banken endlich mal geretttet werden. Von den armen Griechen indes redet keiner mehr, da sind wir froh, wenn wir möglichst bald wegzappen können. Dieses Elend, so kurz vor der europäischen Haustür, ach nein, die liegen ja schon im Flur, diese Elends-Menschen, die sich kein Auto mehr leisten können (den deutschen Autobauern egal, die verkaufen ja international) … die kein Geld mehr für Heizöl haben und jetzt Holzabfälle verbrennen müssen, die Umwelt und die Gesundheit wird’s nicht freuen. Aber für Medikamente ist auch bald kein Geld mehr da, was soll´s. Und alles nur, damit die Banken und Finanzspekulanten weiterhin dicke Gewinne einfahren können und die Privatvermögen weiter ansteigen… und das versammelte Europa schaut tatenlos und hilflos zu und bedankt sich mit guten Ratschlägen und weiteren Sparauflagen. Der deutsche Stammtisch-Michel hat natürlich auch eine Meinung! Die Griechen sind eben nicht so fleißig, weiß doch jedes Kind! Die Korruption war´s, das ist doch klar. Gibt’s ja alles in Deutschland nicht… wenn, dann nur so ein bisschen… achso, die werden noch gar nicht bestraft? Korrupter Arzt sollte man sein! Dann könnte man viel rumjammern UND noch dick verdienen.

In den USA hat man es ja letztens auch versucht, so ein bisschen mehr Steuern, ein wenig mehr Verantwortung der Reichen gegenüber das von Waffen- und Kriegsrüstung runtergewirtschaftete und überschuldete Land vor der Fiskalklippe zu retten! Wie das klingt! Als ob es unausweichlich gewesen wäre. Als ob die ganze Landschaft nur aus Klippen besteht, die man vor lauter Selbstüberlegenheit die ganze Zeit übersehen hatte und jetzt mit einem übereilten, nicht ausgereiften und überhaupt nicht gangbaren Versuch wieder auszubügeln und umschiffen zu versucht.

Da könnte man ja glatt zum Amokläufer werden.. wenn es nicht schon soviele gäbe. Soll man doch die Schulen aufrüsten, schlug letztens jemand aus der Waffenlobby ernsthaft vor! In der Grundschule, der Polizist neben der Tafel mit dem Sturmgewehr, eine schöne Vorstellung. Fehlt noch der Stacheldraht auf dem Pausenhof, der Panzer im Lehrerzimmer und die Granaten und Raketenwerfer in der Turnhalle, neben den Fußbällen und den Trampolinen. Aus dem Turnkasten kann man übrigens prima eine Panzersperre bauen (man muss die bloss etwas verschachteln), man hat ja genügend Erfahrung in Kriegen rund um den Globus sammeln können…

Und wenn das alles nichts hilft, steckt man halt jedem Lehrer noch eine Waffe einzeln zu. Das gibt auch einen guten Umsatz, Moment, mal Taschenrechner rausholen, .. so und soviel Millionen…

Nene, da reicht mir das Geknalle an Sylvester schon gerade. War auch wie im Krieg diesmal. Und teuer dazu!
Aber so oft macht man das ja nicht, also was soll die grüne Gutmenschen-Meckerei?

Ich muss jetzt sowieso aufhören, Strom sparen. Der wird teurer ab 2013. Ein bisschen. Kennt man ja, wie jedes Jahr

Und wenn dann die Depression und der Burn-Out kommen, kann man ja auch zum Arzt gehen und sich was verschreiben lassen. Der wird günstiger, weil es keine Praxisgebühr mehr gibt. Das ich das noch erleben darf… *Tränen aus dem Augenwinkel reib*

Also, schluchz – auf ein frohes Neues Jahr !

………..

ps: Wer jetzt zu depri geworden ist, dem können vielleicht die Musiktipps aus dem letzten Jahr wieder hoch helfen:

natürlich der Gangnam Style, der Hit des Jahres… aber auch „Try“ von Pink fand ich sehr schön … und einmal um die Welt reist es sich nicht besser als mit Cro

Sieben-Gummistiefel

Gummistiefel-Zeichnung

Oh, ich sehe gerade, das Jahr rennt mit Sieben-Gummistiefeln auf das Ende zu und ich hab seit über einem Monat keinen anständigen Artikel mehr formuliert? Da wird es aber Zeit was zu ändern und ich denke, ich fange gleich mit dem wichtigsten Thema an.. also mal überlegen, was gab es so 2011? Irgendwas wichtiges, was philosophisches? Was für die urdeutschen Bedenkenträger und die political korrekten Aufregungs- und doch wieder vergessen-Medien-Mentalität?

Also, da gab es Fukushima, den schwarz-gelben Atomausstieg, Stuttgart 21- Geplärre, den ersten grünen Ministerpräsidenten im Ländle, Guttenberg & sein fettes Comeback, das dunkelrote Traumpärchen Wagenknecht und Lafontaine, den Niedergang der FDP Richtung Nullinie, es gab den ekelerregenden EHEC-Erreger (wow 11 E’s in drei Worten), es gab die grausligen Anschläge in Norwegen, so bissel Finanzkrise und Euro-Gezerre, Osama bin Laden wurde getötet, Gaddafi ebenfalls, einige Revolutionen in islamisch geprägten Ländern des nahen und fernen Ostens, es gab eine royale Ehe a la carte, ein Pummelchen aus der Kelly-Familiy wird Dancing Star, aber hey, das war doch eigentlich alles NICHTS.

Das ist alles kein Artikel wert, denn das Wichtigste von allem, das war….

*Trommelwirbel*

…..dass „Wetten Dass!“ endet und es keinen Nachfolger gibt! Buhuu! Und ich habe schon gedacht, das hübsch-blöde Blondchen aus der Schweiz zeigt, was in einer echten Feministin steckt und durchbricht die Männer-Machowelt mal für einen Tag lang… wenigstens für einen Tag, bitte! das wird doch nicht so schwer sein… hat man eigentlich je ernsthaft über diese Option nachgedacht?? Berlusconi ist doch auch gegangen (worden) und der weiß, wie man das mit dem Feminismus und den Blondinen im Fernsehen macht.. (süße Verpackung und bittere Botschaft, da können sich die konservativen, biederen deutschen Feministinnen mal eine dicke Scheibe von abschneiden, ach ne, am besten gleich das ganze Brot! )

Aber jetzt DAS! Keiner – will – es – machen! Meine Lieblings-Show, die einzige Sendung, bei der (bevorzugt deutsche) Promis problemlos 10fach recycelt werden können und man den ausländischen Stars zeigen kann, wie bieder und blöd das deutsche Fernsehen eigentlich sein kann.

Buhuu! Ich bin so unendlich traurig.

Wann findet man endlich einen Nachfolger? Nicht, dass die Sendung ganz eingestampft werden muss… das wäre nun wirklich keine Option.

Traurige Nachrichten und ein ereignisreiches 2011. Und drei grippale Infekte in zwei Monaten.

Und kein Schnee. Und noch keine Geschenke. Zeit, den Rückblick zu beenden, bevor es wieder zu tragisch wird.

Jahresrückblick 2010

länger geworden als geplant

Hoppla, jetzt hab ich ihn glatt vergessen, den Jahresrückblick.

„Zwischen den Jahren“ ist doch eigentlich eine gute Zeit, mal inne zu halten und sich neue Ziele und Pläne für das neue Jahr auszudenken.

Ich finde das eigentlich sehr gut und interessant und lese sowas auch immer furchtbar gerne bei anderen (befriedigt meine natürliche Neugierde), aber selbst sowas zu schreiben, erscheint mir oft zu anstrengend oder wenig zielführend. Gute Vorsätze, beispielsweise sind doch bekannt dafür, dass sie nicht sehr lange halten.

Und dass, was wirklich wichtig im Leben ist (Gedanken über das Privatleben oder persönliches Verhalten) ist wiederum etwas zu privat, als dass ich es alles bloggen möchte. Abnehmen müsste ich -ja freilich-, mit dem Rauchen habe ich indes schon lange aufgehört. Vielleicht mehr Sport treiben (noch mehr?) weniger vorm Computer sitzen (och!) und sich nicht mehr soviel mit anderen vergleichen (wichtig!).

Wo fange ich also an und was ist für das Blog und euch Leserinnen und Leser interessant?

Ja, mein Blog, meine Freunde, die sozialen Netzwerke- das wäre ein guter Ausgangspunkt. Dieses Jahr war kein besonders „erfolgreiches“ Blogjahr und auch meine anderen Schreibprojekte habe ich meistens anderen Zielen untergeordnet. Ich schreibe, also bin ich.. und das Schreiben ist mir zu wichtig, als es einfach aufgeben zu können. Wenn ich blogge, habe ich das Gefühl, dass das auch andere Leute lesen können und ich die vielleicht indirekt beeinflusse, so wie sie mich beeinflussen. Irgendwie motiviert das dann immer mehr, als wenn ich nur im Tagebuch schreibe (was ich dieses Jahr natürlich auch wieder sehr intensiv gemacht habe und dadurch im Grunde jeder Tag, jede Gefühlsregung und jeder Eindruck, Link und sonstiger Gedanke offline protokolliert ist).

Das hat mich dazu gebracht, mal über meine Backup-Lösungen näher nachzudenken und es hat mich auch davon abgehalten, meiner partiellen Blogmüdigkeit nachzugeben und das Ding ganz zu schließen. Größter Ärger in dieser Richtung war sicherlich der JMStV.. und ich bin heilfroh, dass hier die Politik nochmal Einsicht gezeigt hat.

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