Egoismus

Der moderne Egoismus ist seltsam, kaum zu verstehen oder gar mit Worten zu belegen. Egoisten erkennt man daran, dass sie immer nur sich im Sinn haben und nur an sich denken. Sie jammern: über ihr Leben. Sie denken nach: Über ihr Geld. Sie kümmern sich: Um niemanden.

Egoisten machen andere Menschen krank, weil sie ständig positive Energie anziehen und vernichten. Sie saugen und saugen und sind niemals satt. Wer mit einem Egoisten zu tun hat, wird dadurch traurig und krank. Die Bedürfnisse werden nicht gespiegelt, der Egoist (auch ein Narzisst) sieht immer nur sich selbst und kann keine Empathie für andere aufbringen.

Egoisten entstehen meiner Meinung nach dadurch, dass wir sie nach Beruf und Lebenssituation zu wenig sozialverträgliche Strukturen entwickeln und anwenden. Der moderne Alltag ist un-pädagogisch und jeder lebt und redet so, wie er mag und es ihm gerade in den Sinn kommt. Gerade aber die unbewusste und nicht durchdachte Kommunikation fördert diesen egoistischen Sprach- und Denkstil, der so krankheitsfördernd und entzweiend für die Menschen ist.

Wir sind nicht gezwungen, gut zu kommunizieren, meistens geht es so. Der harte, zielstrebige Egoist, der sich stets zu seinem Vorteil durchsetzt und andere unterdrückt, kommt unter Umständen sogar schneller ans Ziel, als der stets zurückhaltende, passive und rücksichtsvolle Mensch.

Eine Leitstruktur, wie eine für alle verbindliche und angewendete Religion gibt es schon lange nicht mehr. Moderne Werte wie Unabhängigkeit und Autonomie haben Hochkonjunktur. Entweder man macht mit oder man richtet sich in einer Nische ein und wird nicht beachtet.

Das Ungleichgewicht zwischen Männer und Frauen besteht noch immer. Egoismus wird bei Männern viel eher belohnt, bei Frauen eher abgewertet. Frauen dürfen auf keinen Fall offen egoistisch oder durchsetzungsbetont agieren, schnell gelten sie als unweiblich und nicht ihrer weiblichen Rolle entsprechend. Die typische weibliche Rolle, sanft und einfühlsam zu sein und sich den Wünschen ihres Mannes „eben anzupassen“ ist die immer noch gültige Allgemeinregel, die man sehr oft findet.

Für Frauen ist es also umso schwieriger, egoistische Werte in ihr Leben zu integrieren und wird immer dann problematisch, wenn sie es gut gebrauchen könnten. Wenn Egoismus eher eine männliche Domäne ist, so ist es die schwierige Aufgabe der Frau, sich gegen den männlichen Egoismus und seine grundsätzliche Aggression anzukämpfen, ohne ihre eigenen Ideale aufzugeben und ganz ins gesellschaftliche Abseits zu geraten.

Der kalte, berechende Egoismus des Mannes wird nur durch wenige Faktoren bestimmt und scheint somit grenzenlos. Durch die gesellschaftliche Anerkennung des hart arbeitenden Macht-Menschen gibt es für ihn keine sozialen Hindernisse. In der Familie und der Erziehung kann er sich noch immer zurückhalten, ohne komisch angesehen zu werden.
Wenn Frauen in dieser männlichen Art und Weise handeln und denken, werden sie schnell zu ungeliebten, stets mürrischen Zeitgenossinnen, denen man nichts recht machen kann und die ständig gereizt und misslaunisch reagieren. Bei jeder Kleinigkeit fahren sie aus der Haut, nie sind sie zufrieden. Der entfesselte Egoismus und die tiefe seelische Unzufriedenheit kann bei Frauen emotional schlimmere Folgen haben, als bei Männern.

Zum Thema „Geben und Nehmen“ habe ich eine einfache PDF als Grafik erstellt, die man sich Download \"Geben und Nehmen\" PDF hier herunterladen kann. Sie sollte eigentlich selbsterklärend sein.
Die Grafik illustriert im Wesentlichen, dass wir in einem Netzwerk aus Menschen eingebunden sind und jedem etwas geben können. Wir erhalten meistens nur etwas zurück, wenn wir auch geben und wir müssen uns auf jeden Menschen neu und anders einstellen.

Die schwierige Wahl der richtigen Worte

Nimmt man zwischenmenschliche Gespräche, egal nun in welcher Form, als Grundlage für das menschliche Miteinander, so wird schnell klar, wie wichtig eine gute Sprache und gewählte Worte für den Frieden und das Verständnis untereinander sind.

Ich analysiere die unterschiedlichsten Gespräche und merke oft, dass die meisten über die gewöhnlichen Töne der Anschuldigung, des Vergleichens, Vorhaltens, Zurechtweisung und andere verletzungsfördernde Töne nicht herauskommen. Herzlichkeit und Menschlichkeit zeigen sich aber gerade in der Sprache, in dem, was wir anderen vor den Kopf knallen. Worte können ungeheuer verletzend und böse sein, ich denke sogar, Worte sind die schlimmsten Waffen, die ein Menschen führen kann.
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