Musik-Frage

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Via den scharf beobachtenden Fragezeichner wird die berechtigte Frage gestellt, wieviel Musik-Hits man aus bloß vier Akkorden basteln kann?

Eine Gruppe von Künstlern nahm anscheinend die immer gleiche Melodie (Akkord-Folge) und glich diese auf die verschiedensten, allseits bekannten Songs ab.

Mal ganz abgesehen davon, dass das Ergebnis eingängig zu hören ist, zaubert es ein Schmunzeln auf die Lippen, dass spätestens nach dem 100ten Lied zu einem lauten Lachen wird.

Bleibt am Ende die Frage: wie vielseitig ist Musik wirklich? Wieviel gibt das klassische Notensystem her?

Ich komponiere schon längst nicht mehr nach Noten, sondern meistens frei…nach Gehör (allerdings benutzen die Programme und Klaviaturen Notensysteme) Tja wenn Musik Emotionen weckt, dann werden diese Emotionen immer gleich bleiben, von Mensch zu Mensch, so dass sich hinterher feststellen lässt, die Kodierung der Gefühle verlief immer gleich! Verblüffend! (Aber auch ein Hinweis, dass sich der menschliche Geschmack durch kulturelle Prägung Lernen und Gewöhnung angleicht)

Aber, man muss auch sagen, ein wenig getrickst wurde bei dem Video auch, das Tempo hat sich z.B. angepasst und nicht immer wirkt es so haargenau identisch…

Eine weiterer satirischer Seitenhieb für die ewig gleiche Konserven-Musikindustrie ist es auf jeden Fall!

5 Gedanken zu „Musik-Frage“

  1. Ja, ist irgendwie klar. Aber es sind halt nur die Grundakkorde des Klaviers. Dazu die von Dir angesprochenen Wechsel der Tempi.
    Würde man nur diese Akkorde hören, würde man nach kurzer Zeit verrückt.
    Deshalb wird Musik meist auch von mehreren Instrumenten oder eben der Stimme getragen. Das macht die Komplexität der Musik aus, Verschiedene Harmonien oder gar im einzelnen Disharmonien so unter einen Hut zu bringen, dass daraus ein Musikstück erwächst.

    Das wurde gar früh in der klassischen Musik erkannt, daher begann man recht schnell, das Klavier mit zwei Händen zu bedienen 🙂
    Und genau deshalb hat ein einzelner Alphorn-Bläser noch nie einen Welthit geblasen 🙂

  2. stimmt! Musik ist schon ein Stück weit Individualität, allein durch die Stimmen der Sänger. aber manchmal ist es halt auch einfach nur Hit-Gemansche. 😉

  3. Ich komponiere auch nach Gehör. Musiktheoretisch bin ich bisher sehr beschränkt – aber, wer braucht’s?
    Ich verstehe allerdings nicht, was du damit meinst, dass Musik immer die gleichen Emotionen weckt. Nur weil sie aus den gleichen Akkorden besteht, oder wie meinst du das?

  4. Also das ist etwas kompliziert, gut dass Du nachfragst: Ich meinte damit, dass sich unterschiedlichste Menschen auf der ganzen Welt hinsetzen und überlegen „oh ich bin verliebt, jetzt mach ich einen Lovesong“, dann nehmen sie das klassische Notensystem und ihr Klavier und was kommt dabei heraus? Bei jedem Künstler hat die Liebe eine ähnliche Abfolge von Tönen entwickelt, eine bestimmte Tonlage und Färbung der Musik. Umgekehrt können dann auch die Zuhörer ähnliche Gefühle beim Hören („Dekodieren“) haben, so dass man feststellen kann: Musik ist eine internationale Sprache und für jeden Menschen gleich.

    Z.B. ist ja auch so, dass man sagt, Moll würde traurig wirken und Dur ist eher fröhlich. Aber was genau ist fröhlich, was genau ist traurig?

  5. Ist die Stimmung der Musik wirklich kulturuebergreifend, oder ist die Dur-Moll-Musik eine europaeische Erfindung? Empfinden also nur Menschen, die mit europaeischer Musik sozialisiert wurden Moll als trauriger als Dur?

    Ich jeden Falls bin definitiv europaeisch sozialisiert. Und als solcher empfinde ich Musik in Dur als froehlicher als Musik, die in Moll geschrieben wurde. Ich kann also, auch wenn ich wenig Klassik hoere, einen Hochzeitstanz von einem Trauermarsch unterscheiden. Sei es Beethoven, Bach, Beatles oder Babyshambels. Sie alle basieren auf dem europaeischen System.

    Wenn ich nun aber Indische oder Chinesische Musik hoere, kann ich gar nicht sagen ob ich egrade einen Trauermarsch oder ein Liebeslied hoere, denn diese Kulturen benutzen vollkommen andere Musiksysteme, die weder Dur noch Moll kennen.

    Von daher wuerde ich sagen, dass die Gefuehle zwar universell sind, ein Chinese und ein Deutscher koennen beide Liebe, Traurigkeit und Froehlichkeit empfinden. Aber sie druecken diese Gefuehle anders aus, sei es durch andere Gesten, sei es durch andere Musik.

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