Fußball WM 2011 – Zwischenfazit

Ganze zwei Spiele habe ich im Frauenfußball je in voller Länge gesehen- und wie es der Zufall so will, waren das die Vorrunden-Spiele der deutschen Mannschaft in dieser WM.
Fußball schaue ich an sich wenig und wenn, dann nur die großen Turniere und da auch nur die entscheidenen Spiele. Qualifikations- oder Testspiele sind meistens langweilig und nur was für echte Fans. Genauso wie die Bundesliga, die mich nur im Entferntesten interessiert (so ca. 0,56 Prozent, wenn Kaiserslautern mal wieder ein Spiel gewonnen hat oder aufsteigt, das war´s aber auch).

So konnte ich mir im Vorfeld auch überhaupt kein Urteil bilden: Kannte weder Spielerin noch Belegung und bis auf Sylvia Neid und Birgit Prinz auch keine Namen. Spielen die jetzt gut oder schlecht, wie ist überhaupt das Niveau im Frauenfußball- und warum heißt es eigentlich bei den Männern „Fußball“ und bei den Frauen immer mit dem Geschlechter-Zusatz? Aus feministischer Perspektive ist es klar: Die Männer bilden hier eine ungeschriebene, aber doch gültige Norm und die Frauen können höchstens versuchen, sie nachzuahmen oder ein wenig einzuholen- aber der Status Quo oder besser der „state of the art“ des Fußball ist eine männliche Perspektive und somit auch deren kraft- und körperbetonte Spielweise.

Schon im Vorfeld habe ich außerdem überlegt, wird man jetzt etwas „anderes“ erkennen an der Spielweise, wird das einholen einer männlichen Norm überhaupt irgendeine Rolle spielen? Wird mich das Spiel dadurch langweilen, werde ich in der Lage sein, mein Geschmack anzupassen oder ist mein Gehirn selbst von der männlichen Norm durchdrungen und ich die Frauen nur geringschätzig für ihren netten Versuch belächeln?

Wird es eine neue Form von Fußball sein, wird es langweiliger sein, werden weibliche Attribute oder gar Rollenmodelle eine besondere Rolle spielen? Wird man davon irgendwas bemerken, auf dem Platz, im Stadion, in der Berichterstattung, bei den Menschen im Umfeld, bei den anderen Zuschauen und Bloglesern-/ Schreibern?

Um es vorweg zu nehmen: Die Spiele haben mich sehr begeistert und der typische WM-Funken ist sogleich übergesprungen. Ein Blick durch die Straßen am heutigen Vormittag zeigte, das vereinzelt deutsche Fahnen aufgehängt worden sind und sogar ein Auto mit deutschem Wimpel ist an mir vorbeigebraust. Die Einschaltquoten der bisherigen Spiele mit deutscher Beteiligung waren fantastisch (( jeweils ca. 15 Millionen Quelle 1 und 2 ;  )) , was indirekt darauf schließen lässt, dass es auch andere Menschen interessiert und der Frauenfußball diesmal endgültig aus seiner Nische gekommen ist.

Nicht ganz so einfach, für „die Frauen“ diese vielen Erwartungen zu erfüllen oder sich daran anzupassen.

Doch schon bei den ersten Spielminuten merkte man, dass es hier eindeutig um Fußball und Sport- und automatisch deutlich weniger um Geschlechter oder „Frauen“ geht. Durch den athletischen Körperbau der meisten Spielerinnen passen diese sich schon rein optisch an ihre männlichen Kollegen an. Die Muskeln sind ausgeprägter als bei den typischen „Alltagsfrauen“, die weiblichen Rundungen perfekt wegtrainiert und die Haare streng auf dem Kopf zusammengenommen und mit Haarbändern noch zusätzlich gebändigt. Die Gesichtszüge bei den meisten Spielerinnen eher harsch und konzentriert und gänzlich ungeschminkt, ungepudert und ohne jeglichen Schmuckassecoires oder andere Dinge, die für das „schöne Geschlecht“ und seine Rolle ansonsten so ausschlaggebend sind. Man kann also etwas ironisch sagen, Frauenfußball ist rein optisch das natürliche Gegengewicht zu den hochgezüchteten und rein für einen finanziellen Zweck vermarkteten Superfrauen einer „Germanys Next Top Model“ Sendung. Die Frauen wirken einfach natürlich und voll und ganz auf ihre Sache konzentriert. Auch in den Emotionen standen sie den Männern in nichts nach: Bei Torjubel wird sich übereinander geworfen und eine frustrierte Birgit Prinz hätte nach ihrer Auswechslung vor Wut und Enttäuschung über ihre eigene Leistung am liebsten in ihr Handtuch gebissen.

Sogar ein eigenes Trikot gab es für diese WM. Bisher mussten die Fußballfrauen die Trikots der Männer tragen, aber mit dieser optischen Präsentation nach außen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Akzeptanz dieser Sportart gelungen.

Und das Spiel selbst? Wie sie da wuseln und den ein um anderen Pass in die Tiefe geben, sich bei den Zweikämpfen bemühen, die Dribblings um die Beine ihrer Gegnerinnen schlagen, rennen was das Zeug hält und mit einem Mordseifer einen Schuss aufs Tor abgeben- als Laie kann ich absolut keinen Unterschied zum Männerfußball erkennen. Noch nicht mal einen kleinen. Freilich der Kommentator der Spiels scheint mir sehr kritisch und den Eifer und Einsatz der deutschen Frauen nicht so recht zu erkennen- das könnte diskriminierend sein, passiert aber bei den Männern mind. genauso häufig und ist einfach eine Sache des Sports und seiner Berichterstattung.

Am Anfang wirken die Zweikämpfe etwas humaner, vor allem im Spiel gegen Kanada glänzte das Spiel mit einem hohen technischen Niveau und war sehr angenehm zu betrachten. Gegen Nigera fiel dann die ungewöhnliche Härte der nigerianischen Mannschaft auf und die besonders schlechte Leistung der koreanischen Schiedsrichterin. Auch das gibt es beides im Männerfußball: Übertriebene Härte, die ein ganzes Spiel kaputtmachen kann und Schiedsrichter, die man anscheinend irgendwo im Sonderangebot für einen schlappen 10er ersteigert hat. Auffällig, dass der männliche Cotrainer der Nigerianischen Trainerin hier beraten haben soll und nach Moderatorenmeinung einen höheren Körpereinsatz verordnet hatte, um die Technikfreude der Deutschen zu stören – kaum ist ein Mann dabei und gibt Tipps, wird das Spiel deutlich brutaler? Das passt wieder zum Klischee aber zum Klischee des brutalen Mannes. Letztendlich sind es die Spielerinnen selbst, die diese Tipps beherzigt haben und in der zweiten Spielhälfte gelang es dem deutschen Team dann auch endlich „dagegen zuhalten“ und sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen. Wodurch das Spiel noch brutaler wurde, aber wenigstens wieder ausgeglichener und irgendwie auch „fairer“.

Die kommentierte Statistik passte zum diesem Trend: Sind es im Männerfußball durchschnittliche 2.5 Verletzungen pro Spiel sind es im Frauenfußball schon 2.3. Kein gutes Argument also, wenn jemand behaupten würde, die Frauen würden „femininer“ oder freundlicher spielen oder hätten größere Hemmungen mit 25 Stundenkilometern und weit gegrätschen Beinen eine Spielerin von hinten „umzupflügen“….

Die schwache Torausbeute im zweiten Spiel war natürlich traurig und enttäuschend, aber man konnte auf beiden Seiten einen hohen Einsatz und den Willen zu gewinnen sehen- dadurch werden Fußballspiele interessant und spannend. Der Zuschauer wurde gut unterhalten, die deutsche erfolgsverwöhnte Mannschaft endlich mal gefordert und der Frauenfußball kommt noch mehr aus dem Schatten seiner selbst heraus.

Ich freue mich schon auf die nächsten Spiele und hoffe, dass die deutsche Mannschaft äh Frauschaft noch weit kommen wird!

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Pressekonferenz vom 1.7.2011 mit Kim Kulig und Simone Laudehr

9 Gedanken zu „Fußball WM 2011 – Zwischenfazit“

  1. Hallo Julia!

    Ich hoffe ja sehr, daß man Fußball in absehbarer Zeit etwas geschlechtsneutraler betrachtet. Das klappt beim Volleyball oder beim Handball doch auch (ganz zu schweigen von Leichtathletik oder Tennis). Zur Zeit nerven mich die bemühten Versuche, sich im Zusammenhang mit der WM betont „politisch korrekt“ auszudrücken, sogar mehr als die verbliebenen Chauvis, die unverdrossen ihren Spott über die fußballspielenden Frauen ausgießen.

    Wo ist eigentlich das Problem? Was macht Fußball zu einem Sport, der ausschließlich Männern vorbehalten sein soll oder der angeblich nur von Männern in entsprechender Ästethik ausgeführt werden kann? Und warum gibt es diese Diskussion in kaum einer anderen Sportart (okay, da ist der Stabhochsprung, den Frauen erst seit ein paar Jahren durchführen dürfen, aber eine richtige Geschlechterdebatte gab es darum ja eigentlich nicht, oder?)?

    Wie Du schon beobachtet hast, bilden die körperlichen Voraussetzungen kein Hindernis. Frauen können durchaus ihre Kraft, ihren schnellen Antritt und ihre motorischen Fähigkeiten in einer Weise trainieren, so daß ihr Spiel einem der Männer in nichts nachsteht. In diesem Zusammenhang würde es eher Sinn machen, den körperlich sicher deutlicher benachteiligten Asiaten von einer derartigen Sportart abzuraten. Was ich jedenfalls von der WM bisher gesehen habe, ist spannend, taktisch beeindruckend und sportlich teilweise ansprechender als so manches Länderspiel bei der Herren-WM letztes Jahr in Südafrika.
    Und wenn es dann doch einmal an diversen Kleinigkeiten hapert, dann liegt es schlicht daran, daß es für die Frauen noch keine so hochgezüchtete und überbezahlte Sportmaschinerie gibt wie bei den Männern. Das finde ich zum Teil aber auch ganz erfrischend.

    Ich denke, es ist ein psychologisches Phänomen. Fußball ist ein klassisches Männerthema aus einer Zeit, in der man die Dinge im Universum noch danach unterteilt hat, ob man sie eher den Männern oder den Frauen zuordnen sollte. Und zudem gilt er als Rückzugsgebiet für all die Männer, die mit der zunehmenden Auflösung dieser dusseligen Geschlechtertrennung nicht ganz zurecht kommen. Das ist aber nun beileibe nichts, wovon sich irgendeine Frau auf der Welt abhalten lassen sollte, Fußball zu spielen.

    Und gottseidank tun sie es auch nicht, denn dann würde mir in diesen Tagen diese wunderbare Fernsehunterhaltung entgehen.

    Viele Grüße,
    Yva

    BTW: Du hast natürlich trotzdem recht. Man sollte (zumindest heute noch) ein Auge auf diesen Sport werfen und auch beobachten, wie Prominenz und Medien damit umgehen. Gerade die kleine Homosexualitätsdebatte, die durch ein oder zwei unbedachte Äußerungen irgendeiner Trainerin ausgelöst wurde, zeigt, wie gerne man sich auf solche Nebensächlichkeiten stürzt, um direkt die ganze Sportart zu diskreditieren.
     

  2. Hallo Yva,

    ich weiß auch nicht so recht, was den Fußball so sehr auf ein Geschlecht reduziert und warum es so lange gedauert hat, bis diese Sportart gleichberechtigt wurde. Die psychologischen Gründe sind sicherlich ein wichtiger Punkt.

    Vielleicht auch am mangelnden Interesse der Frauen selber an diesem Sport? Dass es lange Zeit als „unweiblich“ galt und tlw. noch gilt, wenn eine Frau sich durchsetzt und an Konflikte mit körperlichen Einsatz und Aggression rangeht?

    Der hohe körperliche Einsatz, das Ertragen großer Schmerzen, verbunden mit einer aggressiven Grundeinstellung anderen gegenüber ist nicht jedermans/fraus Sache. Mich würde z.B. das hohe Verletzungsriskiko extrem abschrecken, daher fahre ich lieber Rad oder gehe eine Runde joggen, da passiert weniger und es macht genausoviel Spaß. Beim Fußball kommt noch der starke Teamgeist dazu und dass man sehr gut harmonieren muss, wo es ja bei Frauen auch dieses Klischee gibt, dass sie nicht miteinander, sondern nur gegeneinander arbeiten können.
    Allerdings gibt es das auch in anderen Disziplinen, wie du schon angedeutet hast. Ob das nun das „kämpferische“ und körperlich herausforderne Tennis oder Nahkampfsportarten wie Boxen sind- überall machen die Frauen das gleiche wie die Männer und bin auf kleinere körperliche Nachteile gibt es kaum Unterschiede.

    Schön, dass du die WM auch geschaut hast und es dir auch gefällt. Dann habe ich noch einen weiteren guten Grund, darüber zu berichten!

    Wie war das mit der Homosexualitätsdebatte? Ich habe das nur am Rande mitbekommen. Ging es darum, ob bestimmte Spielerinnen lesbisch sind? Und sind sie es?

    Und wenn ja, muss uns das interessieren? 😉

    Viele Grüße
    Julia

  3. Ich glaube das ist der Punkt bei der zögerlichen Herangehensweise an dem Sport. Wie auch bei den Männern leider der Sport an enormer Homophobie.

    Was sagt die Wahl des Partners über die Qualität des Spieler aus? Ich finde, das geht erstens niemanden etwas an und zweitens, wie schonmal gesagt, ist Homosexualität etwas ganz natürliches!

    Fußball selbst würde ich auch nie spielen wollen, zumindest nicht im Leistungssport, auch wegen den Verletzungsrisiko. Aber wer das machen möchte – warum nicht?

  4. @Julia: Die nigerianische Nationaltrainerin hatte sich in diversen Interviews (u.a. mit der New York Times) gegenüber lesbischen Spielerinnen sehr abschätzig geäußert und zudem angedeutet, daß einige Fußballerinen wegen ihrer Homosexualität im Vorfeld der WM aus dem Kader geworfen wurden. Dies hat natürlich nur indirekt etwas mit dem Frauenfußball zu tun; vielmehr ist es ein Ausdruck dafür, wie sehr strenge religiöse Auffassungen in Nigeria Gesellschaft und Politik beeinflussen (um nicht zu sagen drangsalieren). Immerhin drohen in dem Land (das religiös zweigeteilt ist in einen muslimischen Norden und einen christlichen Süden) für homosexuelle Praktiken langjährige Gefängnisstrafen.

    Ich muß meinen Satz aus dem letzten Kommentar aber etwas relativieren. Nach einem Blick auf die gängigsten deutschen Medien im Netz habe ich festgestellt, daß die meisten dann doch sehr sachlich und souverän mit dem Thema umgehen (oder sie haben die ersten Schnellschüsse aus der letzten Woche schon wieder gelöscht). Die wenigen Ausreißer, die unter dem Mäntelchen der Toleranz genüßlich aufgezählt haben, welche deutsche Nationalspielerinnen denn nun ebenfalls homosexuell sind, scheinen glücklicherweise ganz eindeutig in der Minderheit zu sein.

    Natürlich hat sich die FIFA – wie so oft – erst mal in nebulöses Schweigen gehüllt, aber das ist man von dieser merkwürdigen Organisation inzwischen gewöhnt. Für die Problematik, die es diesbezüglich im Männerfußball gibt, haben sie bislang ja noch nicht einmal ansatzweise eine Lösung gefunden.

     
    Ein weiterer Grund übrigens, warum der Frauenfußball so lange gebraucht hat, um sich medial und gesellschaftlich durchzusetzen, liegt eventuell auch darin, daß er eine Zeit lang als Aushängeschild einer dogmatischen Emanzipation mißbraucht wurde, was sicher so manche Frau, die durchaus Talent für diesen Sport hatte, davon abgehalten hat. Wer will sich schon mit einem wesentlichen Teil seines Lebens politisch einspannen lassen?

    Dies scheint inzwischen aber überwunden. Das Klischee einer männerhassenden Emanze in Fußballstollen existiert nicht. Und die ganze Welt kann das in diesen Tagen im TV sehen. Die Frauen auf dem Platz unterscheiden sich in Optik und Körpersprache in keinster Weise von Handballerinnen, Hockeyspielerinnen oder Leichtathletinnen – es sind ganz einfach Sportlerinnen, die sich eben genau diese Sportart ausgesucht haben, in der sie ihre körperlichen Stärken am besten einsetzen können.

    Sie unterscheiden sich jedoch von ihren männlichen Kollegen. Und dies vor allem in einem bemerkenswerten Punkt: Sie sind tatsächlich in der Lage, in Interviews mit Sportreporten gerade Sätze mit Sinn und Verstand zu formulieren! 😉 Da könnte sich so mancher männlicher Bundesliga-Profi eine Scheibe von abschneiden.

    @Alesandra: Ist das Verletzungsrisiko im Fußbal wirklich so viel höher als in anderen Sportarten?

    Viele Grüße,
    Yva

  5. @Yva nein auf keinen Fall. Ich kann mir vorstellen, dass man sich auch beim Turmspringen richtig bös verletzen kann.

    Ist mir auch ein Rätsel, warum gerade Frauenfußball von der Mehrheit nicht anerkannt wird. Es ist wahrscheinlich wirklich so, dass man es nur von Männern kennt, dass sie sich körperlich hart auseinander setzen.

    Das eingefahrene gesellschaftliche Bild einer Frau ist hier wirklich nicht sehr förderlich.

  6. Hallo Ihr beiden, habe jetzt mal kurz recherchiert und spontan zwei Links gefunden, die aussagen, dass Fußball tatsächlich das höchste Verletzungsrisiko hat:

    Link 1 und Link 2

    Im zweiten Link steht aber auch, dass es daher kommt, weil Fußball einfach die häufigste Sportart ist (von 1,5 Millionen Verletzungen entfallen 0,5 Millionen auf den Fußball).

    Meine eigene Erklärung dazu ist, dass Fußball ja ein Zweikampf- und Wettbewerb- orientiertes Spiel ist, bei dem mit hoher Geschwindigkeit und der stärksten Muskelkraft (den Beinen) um den Sieg gerungen wird. Die Spieler müssen sehr schnell laufen, können leicht umknicken und dann ist da noch die Belastung der Muskel und Sehnen über einen langen Zeitraum.

    Beim Turnen ist der Teilnehmer ja immer alleine, kann sich voll und ganz auf den Sprung konzentrieren und das Ganze dauert vielleicht nur 5 Minuten, beim Reck vielleicht 20.

    Auch das Unberechenbare auf den Platz wird wohl noch erschwerend hinzu kommen. Bei 22 Leuten kann einfach mehr passieren, als wenn man alleine eine Sportart macht. Da ja Körpereinsatz und eine „harte“ Vorgehensweise auch tlw. ein Spielelement ist, gehört das dazu. Schlimmer ist es wohl noch beim Boxen, wo die Verletzungen sogar Teil des „Spiels“ sind oder beim Rugby.

    Das Besondere an Fußball ist wohl, dass ja die Verletzungen eigentlich nicht Teil des Spiels sind, aber dennoch sehr zahlreich vorkommen. Und wenn, dann ist es auch immer richtig bitter und bestimmt nicht gerade schmerzfrei (Bänderriss, Muskelfaserriss, Gelenkschaden, usw.).

    Viele Grüße
    Julia

  7. @ Yva: Ich denke, für bestimmte Nationen ist die Frauenfußball-WM aus genau solchen politischen Gründen noch viel wichtiger als für „unsere Frauen“.

    Die Homophobie aus Nigeria ist ein Beispiel, aber auch die Sportjournalistin , die zu den Spielen reisen wollte und dann festgenommen wurde.

    Zum Thema Fußball und Gleichstellung der Frauen im Iran gab es letztens auch einen sehr guten Film:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Offside_%28Film%29

    Was mich ein wenig geärgert hat, war letztens die Berichterstattung über Frauenfußball in einer deutschen Zeitung, wo dann genüsslich die körperlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern aufgezählt wurden und dann damit begründet wurde, warum dieser Fußball nie so attraktiv wie der Männerfußball sein kann. (Niedriger Körperschwerpunkt, geringere Sprungkraft, usw.) Bei richtig durchtrainierten Frauen glaube ich aber, dass die Unterschiede sehr gering sind und sie tlw. von Geschlecht zu Geschlecht größer sind, würde man z.B. Sportlerinnen mit Nicht-Sportlern vergleichen.

    Aber eine witzige Seitennotiz: Die größte Frau im japanischen Team misst gerade mal 1,71m! Vielleicht sollte man die Tore doch ein wenig anpassen oder das Spielfeld kleiner machen?

    😉

  8. Es bereitet mir unendliche Genugtuung zu erleben das eine Mannschaft deren Spielerinnen sich nicht zu schade sind für eine der übelsten Boulevard-Zeitungen Europas zu werben, ihre bescheidenen sportlichen Fähigkeiten vorgeführt bekommt.

    Großartig auch das diese Typen bei der nächsten Olympiade niemanden mit ihrer Gegenwart belästigen werden.

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