Top-Suchbegriffe und Lese-Hits der letzten 90 Tage

Zusammenfassung für eilige 30 Sekunden-Leser:

Die beiden wichtigsten Artikel der letzten 90 Tage im J.A. Blog waren „Erfahrungsbericht: Knauf Easyputz“ und „Konstruktive und destruktive Menschen“. Andere Artikel werden zwar auch gesucht, aber hauptsächlich Google bestimmt darüber, was für das Internet relevant ist und was nicht. In den folgenden Zeilen interpretiere ich die Daten weiter und versuche eine mögliche Lösung für dieses Problem der Einseitigkeit zu finden.

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Mein Tag

Foto: Ein kleines Schiff auf ruhigem Meer

Heute war mein Tag. Heute hatte ich Zeit für mich. Ich hab mir nichts besonderes vorgenommen- keine Ziele, keine To Do Listen, keine Hektik, keine Termine, keine Einladungen und vor allem kein Stress.

Obwohl, das ist nicht ganz richtig. Ich habe natürlich, so wie immer am Anfang der Woche, eine „To Do Liste“ geschrieben.

Die wurde aber immer länger und länger und schon beim schreiben hab ich mir überlegt, wie ich das wohl alles schaffen soll.
Und wie idiotisch das eigentlich ist, was ich da mache. Mein innerer Ansporn, mein innerer Trainer! Er holte das Handtuch, die Sporttasche und die schweren Schuhe. „Nein danke“ entgegnete ich ihm prompt und schob die Unterlippe trotzig vor. „Meine Muskel tun weh. Hier und da ist die Sehne verspannt. Mental bin ich auch nicht ganz auf der Höhe. Chef, könnten wir vielleicht heute mal einen Tag Pause machen? Bitte, bitte!“. Der Trainer sagte nichts, schaute etwas streng, ließ mich dann aber in Ruhe.

Was für ein Glück!

Ein paar unwichtige Dinge standen auf dieser Liste, dann ein paar alltägliche, die sich sowieso immer wiederholen (Wäsche waschen, einkaufen), ein paar neue Ideen gab es auch. Aber so richtig gereizt hat es mich alles nicht. Der wichtigste Punkt fiel mir beim Schreiben dieser Liste ein und er stach mir so ins Auge, das ich ihn an den Anfang meiner geordneteten Liste copierte und paistete:

Er lautete „Zeit für mich nehmen“.

Also gab es heute keine Termine im Nacken, die dringend erledigt werden mussten. Keine innere Anspannung, kein Druck irgendwas tun zu müssen oder irgendeine Erwartung erfüllen zu wollen. Zugegeben, es fiel mir schwer. Wie neue Schuhe, die noch drücken und sich so neu anfühlen. Es fühlte sich schief an, so aus dem Takt gerissen zu werden. Immerzu drehte ich mich um „ist da wirklich keiner hinter mir? Jemand aus der Welt der Konkurrenz, demgegenüber ich schneller, besser oder leistungsbereiter sein muss? Keiner, der schneller fahren will und mich drängt, sein Tempo aufzunehmen? Niemand, der einen neuen Termin per Email oder Telefon schickt?“ Nein, da war heute keiner. Nur mein eigener Schatten. Und der Neid der ganzen angespannten Welt auf meinen freien Nachmittag.

Der Vormittag war noch etwas gewohnt hektisch, laut und rumpelig- aber spätetestens gegen Mittag gab es einen lauten „pufff“ und die ganze Luft entweichte aus mir. Das schöne Wetter half dabei und tat sein übriges. Sonne pur, nach gefühlten 20 Wochen Regen. Ich tat alles betont langsam, das hilft ungemein bei der inneren Entschleunigung. Langsam gehen, langsam reden, wenig Worte verwenden. Langsam hinsetzen, langsam essen, ab und zu mal nachdenken. Etwas länger auf den Gedanken kauen als sonst.

Zu Essen gab es Kartoffeln mit Schmand.

Das weiße Blatt Papier

Heute habe ich mal wieder Lust zu schreiben. Nicht sehr oft in der letzten Zeit. Die meisten Alltagssachen kommen ins Tagebuch, aber darüberhinaus denke ich mir, dass es wohl niemanden interessiert. Früher hatte das öffentliche Tagebuch schon seinen Reiz. Das war auch die Zeit, als Blogs noch „neu“ waren. Heute sieht das ganz anders aus. Andere Medien dominieren. Die schnelle Information von Facebook oder Twitter, die „status updates“ vom digitalen Ego. Ich sehe das ganze nicht mehr kritisch, verstehe sogar die Leute, die das machen. Aber doch hab ich immer noch keinen Drag, mitzumachen. Es kommt auch nicht von selbst, so wie erhofft. Im Gegenteil: je mehr ich Abstand vom digitalen Leben nehme, desto weniger vermisse ich es. Ich hab keine Leere in mir, die ich irgendwie füllen müsste. Und ich will niemanden belehren oder mich irgendwie aufdrängen.

Vielleicht liegt es daran, weil mich mein restliches Leben auch schon so genug ausfüllt. Früher hab ich oft geschrieben, wenn es mir schlecht ging. Das Schreiben war dann ein Ventil für angestaute Gefühle, für die Dinge, die schief lagen. Vielleicht schreibt man auch mehr, wenn man jünger ist? Weil man dann gewisse Dinge klären möchte und sich über bestimmte Sachen unklar ist. Robbie Williams sagte mal eins im Radio-Interview, dass er früher, als er Liebeskummer hatte und in seinem Leben einiges schief lief, viel bessere Lieder schrieb. Heute ist er glücklich verheiratet (glaube ich), befindet sich in einem ruhigen Lebensabschnitt und sagt über sich, dass seine Songs immer schlechter werden. Die Kunst braucht also das Extreme! Das Leben zwischen Extremen, das Leben an der Kante! Die jugendlichen Gefühle, die Aufregungen, hoch-trabende Emotionen. Nur ein glatter Ozean oder ein See im Inneren des Landes ist langweilig, was man braucht, sind Sturm, Wind und Wellen.

Auch der sturste Geist lässt sich formen, lernt mit der Zeit. Es kann also nicht ewig mit allen Extremen so weitergehen, das würde ja bedeuten, man würde nie etwas dazu lernen. Jedes Schreiben würde wieder auf das „ungebildete und neue Ich“ stoßen. Bei jedem Satz, jeder Idee wäre man wieder baff erstaunt. Wie ein kleines Kind im Spielzeugladen würde man sich über jeden bunten Teddy freuen und jeden Würfel dreimal umdrehen. Zur Natur gehört auch die Gewöhnung. Die Tatsache, dass Gras über die Sache wachsen kann. Dass aufgerissene Wunden wieder zuheilen.

Irgendwann hat man alles gesehen. Auch im Inneren. Kennt die eigenen Gefühle, aber auch die Grenzen. Die Neugierde ist in jede Ecke vorgestoßen, hat alles untersucht, alles ergründet. Die Bereiche, bei denen man enttäuscht wurde oder schlechte Erfahrungen gesammelt hat, werden fortan gemieden. Man muss sich die Nase nicht zweimal anstoßen. Schmerzen haben auch einen guten Charakter.

Die Zeit, die ich mir z.B. jetzt nehme um über alles nachzudenken, ist dann „freie Zeit“. Luxuszeit, die von der anderen Zeit großzügig abgetrennt und mit dem Kuchenmesser zur Seite geschoben wird. Man lässt die Gedanken wandern, einfach so, weil man es kann und gerade Lust auf Nachtisch hat. Das ist das menschliche Schicksal. Das Gehirn muss einfach immer arbeiten. Dem Gehirn ist es egal, womit es gerade beschäftigt ist, Hauptsache es arbeitet. Nichts ist schlimmer, als nicht genügend Input, nicht genügend Stoff zum verarbeiten und das lohnende Gefühl, das dabei entsteht, wenn man wieder etwas geistig verdaut hat.
Vielleicht liegt es auch an der heutigen Zeit, dass wir immer weniger bei uns selbst ankommen, immer weniger Zeit zum nachdenken und vertiefen haben. Wir sind ständig von außen abgelenkt. Über diverse Medien, hauptsächlich jedoch Bücher, Fernseher und Internet können wir unser Bedürfnis nach Input ständig stillen. Wie ein niemals endend wollender Fluss aus süßer Milch mit Honig werden wir ständig gesättigt, manchmal sogar übersättigt. Wenn uns dann noch langweilig ist, fahren wir irgendwo hin. Laden uns irgendwas herunter. Konsumieren irgendwas.

Zuletzt schrieb ich in mein Tagebuch einen Satz, der dazu passt und der mit jetzt wieder einfällt:
„Der Mensch braucht auch mal Urlaubsphasen. Phasen, in denen das Papier wieder weiß werden kann.“

Wer zuviel „schreibt“, zuviel lebt, und zuvielen Eindrücken ausgetzt ist, kann das Weiß des Papiers nicht mehr sehen. Die Tinte tränkt das Papier und lässt es an den Rändern verwelken. Der Radiergummi hat die Seiten zerfetzt, der Kugelschreiber hat feine, aber schwer zu entfernende Rillen reingerieben.
Wo bleibt die beruhigende Stille, die über allem liegt? Die Ausgangssituation, die wir letztendlich alle teilen? Unser Geist ist formbar, theoretisch haben wir darin alle die gleichen Anlage. Von Geburt an sprechen wir noch nichtmal eine Sprache. Haben kein Geschlecht. Keine Nationalität. Keine politische Weltanschauung. Keine Erziehung. Keine Werte. Wir starten alle mit einem großen leeren Block aus Papier in diese Welt. Und schreiben dann alle etwas anderes drauf. Lassen auf uns herumschreiben. Lassen an uns reißen, manchmal zerreißen, manchmal wieder mit Klebeband zusammenkleben.

Ab und an braucht man zwischen all den Zeichen ein leeres, unbeschriebendes und reines Blatt Papier. Ein eigenes Blatt.

Das Blatt, mit dem wir gestartet sind und das frei von Meinungen ist. Als Lesezeichen. Als Löschpapier. Als Zettel des Friedens, der die Dinge voneinander trennt. Ein leerer Zettel, der Platz schafft und uns- die nötige Zeit zum ausruhen.

Happy Halloween!

 

Halloween-2Puh! Gerade noch geschafft. (hoffentlich merkt keiner, dass es eine Melone ist..)

Meine christlich-philosophischen und -aus Kommentarspalten großer Newsseiten übernommenen- kulturpessimistischen Überlegungen trage ich dann das nächste Mal vor. Diesmal hatte ich einfach Spaß am Dekorieren und Ausschnitzen. Die Kürbissuppe kommt dann morgen.

Gehört und gelacht hab ich die letzten Tage solche Sachen:

https://www.youtube.com/watch?v=FQniisyjpHo
Atemlos!
Passt zwar nicht ganz zu Halloween, ist im Original aber auch gruselig. 😉

https://www.youtube.com/watch?v=iWQTHFma_is
Crazy in Love, aus der gleichen Reihe..

 

Und jetzt: Viel Spaß beim Feiern und Gruseln.

Update:
https://www.youtube.com/watch?v=RK-oQfFToVg
Für den Tag danach: Was passiert, wenn man Kindern sagt, man hätte all ihre Halloween-Süßigkeiten aufgegessen.

Hahaha!

 

 

 

An der Oberfläche kratzen

Cutoff/ Resonance Regler eines Keyboards mit scharfem Schatten

[audio:scratching.mp3]

Seit längerer Zeit mal wieder ein Song. Er heißt „Scratching the surface“. Erstellungsdauer: ca. 4 Stunden.
Chillout, Downtempo, am Ende etwas schneller.

Evt. muss ich ihn nochmal neu abmischen, derzeit ist es aber zu warm. Also schön Lautsprecher hochdrehen. 😉
Und bitte nicht über Laptop-Lautsprecher anhören, die haben einen miesen Klang…

Noch mehr selbstgemachte Musik:
Hier https://www.ja-blog.de/2009/04/explain-the-unexplained/

Die Präsi-Wahl

Okay, die gute Nachricht zuerst: Es ist vorbei.

Die Schlechte: Wofür steht Christian Wulff? Und warum ist es so verdammt heiß hier?

Ja, es war recht spaßig, die Reaktionen der WM-geprüften Twitterer zu lesen und nach langer Zeit auch mal wieder senfabgebend tätig zu sein. Sehr spannend: Im einen Fenster den ARD-Livestream im Bundestag zu verfolgen und im anderen Fenster die Twitters mit ihren Meinungen dazu. Vielmehr „live“ geht eigentlich nicht. Theoretisch könnte man auch seine twitternden Wahlmänner oder – Frauen anschreiben und sie darauf drängen, so oder so zu wählen. Sogar den Wahlzettel konnte man als „Twitpic“ anschauen. Okay, grau so wie meiner auch. Zum Greifen nah! Toll!

Mit Twitter hat jeder „Prominente“ und nicht ganz so Prominente seine Telefonnummer im Internet stehen- wenn man darüber nachdenkt ein wirkliches Novum, was die Transparenz und Bürgernähe angeht. Nur schade, dass die leicht abgewandelte Fußball-Weisheit „…und am Ende gewinnt immer Schwarz-Gelb“ auch diesmal galt. Aber Twitter wird generell ein wenig überschätzt, kann man z.B. hier nachlesen.

Ein paar vereinzelte Fans der deutschen Polit-Mannschaft haben sich sogar vorm „deutschen Reichstag“ (( hmm räusper, muss das nicht Bundestag heißen? Stimme aus dem Off, off. )) versammelt und warteten gespannt auf den „Sieger“

Bleibt die Frage: Haben wir überhaupt eine Wahl? Wir könnten, wenn wir wollten, selbst auch prominent, berühmt und theoretisch sehr einflussreich sein. Sind wir aber nicht. Wir hätten halt auch Jura und BWL studieren können. In der Schule mehr lernen. Ehrgeiziger und gerissener sein, wäre gut gewesen, wenn….

Also bleibt uns nur die Beobachter-Rolle, die der Ereiferer, die der Kritisierer und die wichtige Meckerer-Rolle und natürlich die Klugscheiß-Rolle, die ist besonders schön.

Und von der Couch meckert es sich bekanntlich besonders gut, was ich noch vermisse, ist die Möglichkeit bei BWIN auf einen Bundespräsidenten Kandidaten wetten zu können, das wäre doppelt spannend gewesen. 😉

Gauck vor, noch ein Tor, Komm mach das Ding, nein ABSEITS, grobes Foul der Linken, Buh! Der Schiedsrichter ist eine Pfeife, aber lustig.

Dabei-Sein ist alles. Brauchen wir noch mehr Aussagen?

Vielleicht die der Nachdenkseiten:  http://www.nachdenkseiten.de/?p=6059

Dann war da noch der Titanic-“Gag“: Hauptsache auffallen und auch mal in den Medien sein, gell. Okay, ich verlink euch, ihr Spaßvögel…

Aber warum ausgerechnet Martina Gedeck? Weil die eigene Reputation und das Image nicht mehr ausreicht, um ernst genommen zu werden?

Traurig-garstige Schreiberlinge! Möget ihr mir ein Vorbild sein…

Privat-Liebe

Eigentlich wäre das heute ein guter Tag für einen Blog. Draußen regnet es in Strömen und wir haben uns heute nicht viel mehr vorgenommen, als den Geburtstag für und bei meiner Mutter zu feiern. Das ist für mich als Mama-Töchterchen traditionell der wichtigste Tag im Leben, gleich nach Weihnachten, Ostern und kurz hinter MEINEM Geburtstag. 😉

D.h. ich muss nachher noch ein paar Sachen zusammensuchen, die Geschenke aufsammeln, noch kurz in die Dusche hüpfen, das Sonntags-Grinsen und die Samstags-Höflichkeit aufsetzen und dann geht es schon los.

Auf der anderen Seite, wenn ich meine neue Tastatur so unter meinen Fingern spüre, wie sie sich anmutig und weich schmiegt, aber doch hart und fest im Anschlag ist, da kommen gleich ganz andere Gelüste auf. Wenn ich den Computer leise summen höre, den Kaffee neben mir langsam die Kehle herunterspüle und mich dabei in die warme Decke gewickelt habe, dann lehne ich mich langsam zurück und denke…

Wie gerne würde ich mal wieder was Schreiben, z.B. !

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Liebe – und was dazu gehört

Kostbare, oh kostbare Zeit. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr nach langer Zeit der Abstinenz eines Menschen keine Gefühle mehr für diesen empfindet? Wenn er euch plötzlich gegenüber steht und ihr null spürt, kein leises Zucken, kein Aufflammen der Leidenschaft, nein noch nichtmal der Blutdruck oder der Herzschlag verändern sich. Man ist kalt geworden, so kalt. Man geht an ihm vorüber, als sei er eine Wand oder sei die Wand zum Mensch geworden, man sieht in sein Gesicht und schaut nur in sein eigenes Spiegelbild und weiter rechts, in graue Betonflecken.

Ich hab das immer mal wieder mal und es erschreckt mich jedes Mal neu. Menschen, für die man einst fieberte, die man mit jeder Zelle des Körpers liebte und begehrte oder immer in ihrer Nähe sein wollte, verändern sich nach Wochen, Monaten oder Jahren- bis sie irgendwann zu Menschen werden, die man niemals kannte- und vielleicht auch niemals mehr kennen möchte.

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Sag „Jein“

Die Verlorenheit der Worte und ein Fünkchen Hoffnung

Und ich schaue in dein leeres Gesicht. In deine kalten, von Tränen durchtränkten Augen. Ich sehe Angst, soviel Angst. Wo ist dein Mut geblieben? Wo ist die strahlende Person, die ich einmal kennen gelernt hatte? Dein Lachen, ich vermisse es. Deine Nähe, sie fehlt mir. Deine Gedanken, deine Worte, meine Welt ist nichts ohne sie. Wie du einst so fest im Leben standest, hat mir imponiert. Aber es soll es am Ende nur eine Folge von mir selbst gewesen sein? Wo ist die Person, die du damals warst? Die, die die Welt aus den Angeln gehoben hat? Die mutig, stark und selbstbewusst war? Hast du deswegen den Weg gemacht? Um jetzt ein einsames und dunkles Schicksal aus Angst zu leben?

Denkst du überhaupt noch? Lebst du noch? Oder folgst du nur einem dunklen Plan- so wie damals schon? Was willst du? Was möchtest du? Wer bist du?

So wie ich jetzt über deinem offenen Sarg stehe und die lebende Person in leichenblasser Starre betrachte, so erscheint mir dein Wesen: Du betest den Tod an. Du hast alles abgeschnitten, dich verkrochen. Du möchtest die Seite in dir, die dir einst Kraft und Mut gegeben hat, einfach vergessen. Du kannst sie nicht wegwerfen, es bist du! Wenn du diese Seite erhalten willst, nach der du dich sehnst, musst du einen Kompromiss gehen; Wenn du schwarz möchtest, musst du weiß zulassen, wenn du weiß möchtest, auch das schwarz akzeptieren. Der Mensch ist grau. Du aber bist schwarz. Das ist nicht gut.

Du verschlingst Energie wie ein Strudel. Du bist negativ. Deine Gedanken beschränken sich darauf, schlecht zu reden, zu negieren, zu zerspalten und zu töten. Du gibst kein Leben. Bist tote Materie, bist ein Ding geworden. Wolltest du das? War das dein Ziel?

Warum hast du die Mühen auf dich genommen- nur um so tot und unwichtig zu enden? Erregt es dich? Erregt dich die Unfähigkeit anderer, die Stummheit, die Tristesse mit denen du deine Welt durchziehst und ertränkst?

Nein, ich schweige nicht. Mich wirst du nie zum Schweigen bringen! Je mehr du schweigst, desto mehr werde ich reden. Und wenn ich dich zum reden bringen will, dann muss ich schweigen. Wenn wir aber beide schweigen- dann haben wir auch beide verloren!

Also komm raus! Raff dich zusammen! Überwinde deinen Stolz, deine Gier, deine Eifersucht. Erlöse dich selbst aus den Qualen, öffne deine Sinne, sei ehrlich zu dir selbst. Wage einen Schritt. Akzeptiere das Verrückte, das Ausgeflippte, deine dunkle Seite. Gib ihr Kraft, gib ihr Worte und lass sie endlich raus.

Sei ein Freak. Sei ein Zwischending.

Die Extremheit deiner Gedanken, die dich einst zerrissen hat. Lass sie wieder zu. Kitte die Wunde, leb die Wunde, dann wird sie verschwinden.

Sag nicht ja, und auch nicht nein. Sag jein.