Schuldgefühle – Eine Sammlung

Heute möchte ich mal über das Thema „Schuld“ und „Verantwortung“ schreiben. Ich bin darauf gekommen, weil ich es häufig von mir selbst merke, dass ich mich für Dinge oder Menschen verantwortlich fühle, für die ich nicht verantwortlich bin.

Ich fühle mich dann „schuldig“. Das Thema ist manchmal omnipräsent bei mir. Ich fühle mich für alles mögliche verantwortlich und ich fühle mich dann immer schuldig. Und was macht so ein Gefühl mit einem, wenn man es ständig oder oft erlebt? Richtig: Man entwickelt eine depressive und gedrückte Haltung. Dieses Gefühl, immer für andere da sein zu müssen und deren Fehler auf sich nehmen zu müssen, ist ein Gefühl, dass sich primär gegen einen selbst richtet und im eigenen Kopf stattfindet. Was tatsächlich passiert, oder wie der Ausgang einer Situation ist, ist erstmal unerheblich. Wenn man Schuldgefühle dauerhaft und langanhaltend erlebt, können diese ganz schön am Ego und Selbstbewusstsein „knabbern“. Man hat dann eine dauerhaft gedrückte Stimmung, man ist angespannt, hat Kopfschmerzen, Magen/Darm Probleme oder Schlafstörungen. Man bekommt das Gefühl nicht „weg“, es ist einfach da und geht einem auf die Nerven.

Das Schlimme an Schuldgefühlen ist, dass man sich häufig für Situationen, Menschen oder Dinge verantwortlich fühlt, die man nicht beeinflussen kann. Das liegt daran, weil man den eigenen Anteil an einer Situation nicht richtig erkennt und meistens überbewertet. Eine etwas objektive und distanziertere Haltung (weniger Gefühle!) kann dann manchmal hilfreich sein. Frage Dich : Bin ich wirklich verantwortlich? Konnte ich das kommen sehen? Wie stark kann mein Einfluss überhaupt sein? Was ist mit dem Willen der anderen und deren Entscheidungen? Meistens passieren negative Situationen auf Grund einer Ansammlung von verschiedenen Faktoren und Parametern. Sie entwickeln eine Eigendynamik, die man gar nicht richtig beeinflussen kann.

Das kann z.B. eine Entscheidung im Job sein, ein Missgeschick im Haushalt, die Lernunwilligkeit der Kinder, der chaotische und wilde Hund, ein misslungenes Essen oder der grantige Großvater sein, für dem an sich ständig verantwortlich fühlt. Ganz richtig: Es geht um das Gefühl, nicht die Tatsache. Und wenn es nur ein Gefühl ist, kann man es auch ändern. Durch eine andere Einstellung und eine andere Haltung.

Man übernimmt den Ärger, die Sorgen, die Anschuldigungen von anderen Menschen, weil man irgendwie meint, dass das so richtig ist. In der Familie übernimmt man die Verantwortung für den Haushalt, für die Kinder, für die Sauberkeit, für das Verhalten der Familienmitglieder, für das Netto-Einkommen, usw. Es kann einfach jeden Tag etwas „passieren“, es kann jeden Tag eine unerwartete Meldung eintrudeln, die einem das Gleichgewicht raubt. Viel besser ist es daher, dieses übermäßige Verantwortungsfühl von Anfang an ein bisschen zurück zu drängen oder anders damit umzugehen. Was auch sehr hilfreich sein kann, ist Urlaub oder „Abstand auf Zeit“. Nur das Loslösen aus dieser ganzen Verantwortung kann auch schon eine Aufgabe sein, je nachdem wie stark und wie tief man verstrickt ist und wie stark die Schuldgefühle sind, die wiederum von anderen erzeugt werden.

In den Medien und im Social Media- Alltag sind wir zusätzlich von negativen und unbeeinflussbaren Entwicklungen in der Welt umgeben. Es heißt ja nicht umsonst „die Macht der Medien“ bzw. die „Influencer“. Sie wollen uns beeinflussen, im guten wie im Schlechten. Wir sind das Opfer, weil wir empfangen und nichts ändern können- wir können nichts machen, außer uns negativ, positiv oder sonst wie zu fühlen.

Gefühle und Schuldgefühle werden also auch weitergegeben und über die Medien vermittelt.

Aber es kann im Grunde ja nur ein Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit hinterlassen, wenn man auf der einen Seite dieses starke Gefühl der Schuld hat, aber auf der anderen Seite praktisch nichts unternehmen kann. Mitfühlende und empfindliche Menschen mit einem starken Gerechtigkeitsempfinden werden auf die Äußerungen der Welt stärker als andere reagieren. Es ist also auch ein Problem der eigenen Empfindlichkeit und der Filter, die man der täglichen Medienwelt anlegt.

Man gewöhnt sich dann so eine dauerhaft negative Haltung an und sieht die Dinge im schwärzesten Licht. „Das wird bestimmt schief gehen“ oder „ich erwarte das schlimmste“ sind dann Gefühle, die leicht überhand nehmen. Auch wenn die Dinge objektiv vielleicht gut laufen oder gar kein Problem sind, ist man in der dauerhaften Erwartung, dass sie ins negative kippen könnten. Einfach, weil man mit dem Gefühl der Schuld und Unzulänglichkeit viel besser vertraut ist, als mit Erfolgserlebnissen und positiven Ausgängen.

Wenn man im Leben schon häufig negative Dinge erlebt hat, oder z.B. durch die Kindheit mit schlimmen Erfahrungen konfrontiert war, kann sich so eine automatische Erwartungshaltung leichter einstellen. Es ist 10mal schief gegangen, warum sollte es jetzt beim elften Mal ausgerechnet gut laufen? Dabei hilft, das „schief gegangen“ genauer anzuschauen und zu bewerten. Ist es wirklich „schief gegangen“? Welche Maßstäbe lege ich an? Welchen Anteil hatte ich dabei? Bin ich wirklich 100 Prozent dafür verantwortlich gewesen oder lag es jenseits meiner Möglichkeiten? Überschätze ich gar meine Möglichkeiten und meine Fähigkeiten?

Dann wäre ein bisschen mehr Bescheidenheit gut.

Ich bin oft so neidisch, wenn ich sehe, wieviel leichter andere mit ihrem Leben umgehen können. Sie können es unbeschwerter leben, weil sie von den Problemen der anderen nicht so mitgenommen werden. „Sie machen einfach ihr Ding“, ziehen es durch, machen worauf sie Lust haben und erkennen gar nicht, dass vielleicht ein Teil der „Verantwortung“ auch von ihnen verlangt wird.

Aber den Neid sollte man am besten durch was anderes ersetzen: Durch Verständnis für diese Menschen. Wie kann er/sie so reagieren? Wie laufen bei ihm/ ihr die Bewertungen? Was kann ich dadurch lernen? Was ist mein Fehler, meine Unzulänglichkeit im Bezug auf das unerwünschte Verhalten? Ein bisschen Selbstkritik und Arbeiten an einem selbst kann dann Wunder bewirken.

Linksammlung und weiterführende Infos

Häufig ist es so, dass sich in unserer Gesellschaft Frauen schuldig und verantwortlich fühlen und Männer häufig die sind, die ihr Leben freier und unbeschwerter leben. Über den weiblichen Anteil bei den Schuldgefühlen kann man hier mehr nachlesen: https://www.palverlag.de/schuldgefuehle-kapitel5.html

Es ist sicherlich Erziehungssache und moralische Grundsätze über das Leben werden auch sehr stark in der Gesellschaft durch Freunde, Familie, uws. weiter gegeben. Es ist also auch eine gesellschaftliche Frage, wie und wie stark Frauen in die Verantwortung genommen werden und was man von ihnen erwartet. In Deutschland ist die Bedeutung der „Mutterrolle“ und der klassischen Tugenden, die von Frauen erwartet werden, immer noch sehr hoch. Man kann sich also nicht wirklich „frei“ davon machen. Die Minderwertigkeitskomplexe, die häufig schon junge Frauen entwickeln, hat mit dem Verständnis und dem Selbst-Verständnis der weiblichen Rolle zu tun. Wer also diese speziell weiblichen Bereiche besser lösen möchte, dem würde ich empfehlen, sich mehr mit Emanzipationsthemen und Feminismus im Allgemeinen zu beschäftigen. Dies hilft, einen objektiveren Standpunkt im Bezug auf die weibliche Rolle und das eigene Selbstverständnis zu erlangen.

Wie schön es wäre, mal ganz losgelöst von allen Problemen zu sein, kann man bei der „Checkerin“ nachlesen, die darüber schreibt, wie verlockend für sie daher ein Gang ins Kloster wäre:

https://www.diecheckerin.de/ueber-verantwortlichkeit-und-ueberverantwortlichkeit/

Man muss aber auch bedenken, dass die übermäßigen Schuldgefühle, die man häufig bei Frauen findet, nicht immer so produktiv für das Zusammenleben sind. Sehr treffend beschrieben wurde das im folgenden Beitrag: https://wera-naegler.de/verantwortlich-fuehlen/

Es kann andere sogar in ihrem eigenen Ego verletzen oder kränken, wenn man sie ständig „bemuttert“ oder ihre Entscheidungen beeinflussen oder vorweg nehmen müssen. Dann muss die Frage lauten: Inwieweit dient meine Verantwortungsrolle, die ich gewählt habe, auch dem eigenen Ego?

Wenn man sich ständig verantwortlich fühlt, kann es auch leicht passieren, dass man diese Einstellung ins Berufsleben übernimmt. Man fängt dann an, zuviel zu arbeiten oder die Arbeit von anderen mitzumachen. Vielleicht übernimmt man die Arbeit von einem dauerkranken Kollegen? Vielleicht mutet man sich in der Selbstständigkeit zuviel zu? Das Thema Arbeit ist auf jeden Fall ein Thema, dass dann auch schnell in den Burnout führen kann. Einfach, weil die Arbeit unendlich ist und theoretisch „nie fertig“ wird.

https://janineallnoch.com/hoer-auf-dich-fuer-alles-verantwortlich-zu-fuehlen/

Auf die Probe gestellt

Feierabend.
Eine seltsame Zeit ist das im Moment.

Auf der einen Seite tut sich beruflich sehr viel, auf der anderen Seite gibt es emotional noch überall Blockaden.

Wer steht auf und wird sie mal lösen?

Ich sitze im Zahnarztstuhl und überlege, welches Konzept als nächstes kommt, was das beste ist, aber ich habe einfach keine Idee. Die alten Schablonen passen nicht mehr.
Es muss was neues her. Was komplett neues. Ich habe viel Zeit, die AssistentInnen haben mich vergessen, der Arzt, der „nur mal kurz schauen sollte“ kommt nicht. Nun sitze ich hier und starre Löcher in die Decke und habe Zeit. So. viel. Zeit.

Die größte Blockade gibt es im Bereich der „sozialen Medien“. Denn sozial sind die meisten nicht mehr und die Medien sind fad, grau und langweilig geworden.

Instagram macht mich nicht mehr satt und das Schreiben fehlt mir sehr.
Dieser Wunsch, mal wieder „nach innen zu gehen“ und mich selbst zu spüren. Wer bin ich, was möchte ich – jenseits der äußeren Bedürfniserfüllung und Aufgabenabarbeitung ?

Alles Auswirkungen von der Corona-Krise nehme ich an. Oder schon wieder eine neue Sinnkrise!

Der Austausch mit anderen Menschen ist stark zurück gegangen. Nirgendwo gibt es mehr „Input“.
Im Idealfall soll das dazu führen, dass das Virus beginnt sich zu langweilen.
Und wo es keine Party mehr machen kann, stirbt es ab. Aber wir sterben mit dem Virus gleichsam ab.
Ein Teil von uns muss sterben, damit der andere Teil leben kann.

Was kann ich im Moment beobachten? Auf der einen Seite ein großes Bedürfnis, sich zu öffnen, auf der anderen Seite eine große Verletzlichkeit.

Ich frage mich, wann diese Pandemie enden wird? Dieses Bedürfnis nach Nicht-Kontakt. Dieses Schweben unter dem Radar, dieses Unterdrücken von Lebendigkeit und Menschlichkeit?

Wann kommt der große Knall, auf den wir alle warten? Der Knall, der alles in die Luft fliegen lässt und endlich ein Ende bringt?

Aber dieses Virus geht nicht schnell weg. Es zehrt an unseren Nerven, es zermürbt und testet uns.
Es stellt alles auf die Probe.

Ohne Gefühle

Ich hatte einmal eine sehr gute Freundin. Wir haben alles miteinander geteilt, wir konnten immer miteinander reden, ständig flogen die WhatsApp-Nachrichten nur so hin und her. Es war gewissermaßen die „Liebe auf den ersten Blick“. Ich sah in ihre Augen und wusste sofort, hier ist mein Gegenstück, die beste Freundin, auf die ich so lange gewartet habe. Die mich versteht, die auf meiner Wellenlänge funkt, die genau weiß, was ich meine, wenn ich was sage. Nein, bevor ich es sage. Sie muss nur in meine Augen schauen, ein paar Zuckungen beobachten und sofort weiß sie, was ich denke und fühle. Es ging so tief, von Anfang an. Und so kamen auch die Probleme. Sie erzählte mir alles. Von innen heraus, ihr ganzes Leben, sie machte nicht Halt und so kopierte sie den kompletten Inhalt ihres Gehirns (ca. 45 Terrabyte) in ca. 24 Stunden in mein eigenes kleines Gehirn, dass unter der Last ihrer Selbst-Offenbarung ein bisschen stöhnte.

Aber je mehr ich sie kennenlernte, desto mehr wurde mir bewusst, dass sie doch ein wenig anders war als ich. Ich „ließ es immer gut sein“, wollte mich mit den Menschen gut verstehen, aber sie nörgelte ständig an allem herum. Sie war ständig unzufrieden. Mit sich, mit ihren Bildern, mit ihrer Arbeit, mit ihren Beziehungen und das schlimmste war: am meisten war sie mit sich selbst unzufrieden. Und ich saß friedlich in der Ecke, baute an meinen eigenen Lebenstürmen und wollte sie beschwichtigen, aber mit der Zeit merkte ich, wie sie immer unzufriedener und unglücklicher wurde. Die „Likes“ waren ihr sehr wichtig, aber selbst wenn sie 100 oder 500 Likes bekommen hatte, reichte es ihr nicht ganz. Tief in ihrem Inneren war kein „Like“ und so konnten die vielen Bestätigungen, die sie sich von außen holte, ihre innere Leere leider nicht füllen. Ich merkte das irgendwann. Besonders schlimm war es, wenn ich Likes bekam. Da wurde sie schnell neidisch und gönnte mir die Likes nicht. Das belastete unsere Freundschaft sehr.

Eines Tages redete sie über ein Projekte, dass sie gerne realisieren würde und ich fand es gut. Als ich dann ca. eine Woche später dieses Projekte realisiert hatte, platzte ihr der Kragen. Wie konnte ich es nur wagen, diese gute Idee vor ihr zu realisieren? Ohne sie um Erlaubnis zu fragen? Ohne schlechter zu sein, wie sie es von mir gewohnt war? Das war der Punkt, wo die Freundschaft an ihre Grenzen kam. Wo sie nicht mehr bereit war, mit mir „befreundet“ zu sein. Wir waren uns zu ähnlich geworden und die eine gönnte der anderen den Erfolg nicht mehr.

Die Freundschaft zerbrach. Lange saß ich vor den Scherben und überlegte mir, dass es vielleicht noch ein Zurück geben würde. Dass irgendjemand von uns „den ersten Schritt“ machen würde und die Flaggen auf Versöhnung setzen würde. Aber in der „Versöhnung“ steckt das Wort „Sohn“ und wir waren leider Schwestern. Also gab es keine „Verschwesterung“. Alles blieb wie es war. Sie ging ihren Weg und ich ging meinen. Es war so, als ob wir uns nie gekannt hätten. Von heute auf morgen. Es war einfach vorbei. Da war keine Reue, keine Liebe, aber auch keine Eifersucht mehr, kein Neid. Wir hatten einfach alle Gefühle von heute auf morgen eliminiert. Es tat uns beiden gut. Wir waren geheilt. Es gab keine Konkurrentin mehr, also gab es auch keine Probleme mehr. Es war eine herrliche Stille, die monatelang andauern sollte. Niemand wollte diese Stille verlassen. Sie gleitete langsam in die große „Corona-Stille“.

Eine endlose Ruhe, ohne Gefühle.

Ich weiß nicht, ob diese Stille irgendwann endet. Ob es wieder ein „Zurück“ gibt, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Ein „Zurück“ würde ja bedeuten, dass wir unseren inneren Entwicklungsprozess umkehren müssten. Dass wir zu einem Punkt gehen müssen, den wir schon längst überwunden haben. Es ist unwahrscheinlich, dass das passiert.

Wahrscheinlicher ist, dass man ähnliche Menschen trifft, mit denen man ähnliche Prozesse durchmachen wird. Und mit jedem Menschen, den man so trifft in seinem Leben, gibt es unterschiedlich starke Entwicklungsprozesse. Es gibt welche, die dauern nur kurz und dann wiederum gibt es welche, die werden einen das ganze Leben begleiten!

Erinnerungen an vergangene Zeiten

Kennt Ihr das? In regelmäßigen Abständen überkommen mich regelrechte „Flashbacks“- Gefühlswallungen, die sehr stark sind, meistens verbunden mit starken Erinnerungen an bestimmte Situationen. Es ist dann für mich eine Zeit lang unmöglich, dieses Gefühl zu verlassen oder ein anderes, „leichteres Gefühl“ anzunehmen. Ich muss dann durch das Gefühl hindurch, es abklären und mich fragen, was es wohl zu bedeuten hat. So ist es mir auch mit der Erinnerung an eine längst verflossene Liebe ergangen. Eine Erinnerung, von der man glaubt, dass man sie längst „verarbeitet“ und abgelegt hat. Aber wir können nicht anders, als mit diesen Erinnerungen zu leben. Sie haben unseren Bauplan, unseren Chip und somit unser Menschsein geprägt. Es ist bestimmt auch kein Zufall, dass es vor allem Erinnerungen an Dinge sind, die lange her sind, aber auch in Zeiten entstanden sind, als wir noch sehr „biegsam“ waren und äußere Einflüsse eine starke Wirkung auf uns hatten. Ich denke, dass man die gesamte Schulzeit, aber auch die Zeit bis 25 Jahre dazu zählen kann. Das ist die Zeit, in der wir „erwachsen“ werden, die Zeit wo sich unsere grobe charakterliche Richtung festlegt und die wir auch hinterher nicht mehr ändern können. So ist es z.B. bekannt, dass sich ältere Menschen vor allem gut an Jugenderlebnisse erinneren können. Es gab mal eine Sendung im Fernsehen darüber. Dort wurde auch berichtet, dass z.B. Musik aus dieser Zeit (als die heutigen Senioren jung waren) helfen kann, alte Gedankenmuster neu zu beleben und dass es meistens für die Stimmung und die Agilität der Menschen von großem Vorteil ist.

Und was fühle ich dabei? Ich denke, es ist gut. Es ist doch schön, wenn man sich so intensiv erinnern kann. Der ganze Schatz des Menschseins leuchtet auf. Es ist die Phantasie in der reinsten Form. Man wird sich bewusst, wer man war und wo man hingehen wird. Manchmal hat man das Gefühl „ja vielleicht würde ich es heute anders machen“. Wenn man sich ganz klar macht, wie man damals gefühlt hat und warum man sich oder so verhalten hat, kann auch klar werden, warum man vielleicht einen Fehler gemacht hat oder welchen Verhaltensmuster nicht gut war.

So ist es mir in den vergangenen Tagen gegangen. Ich war mal wieder sehr enttäuscht von einer Person. Traurig irgendwie und meine Tendenz war, „Rückzug“. Sich bloß nicht dem Problem stellen, bloß nicht darüber reden. Lieber schweigen und hoffen, dass der Gegenüber „von selbst“ drauf kommt. Was er natürlich meistens nicht kann! Dann habe ich nochmal darüber nachgedacht. Was habe ich falsch gemacht? Habe ich wirklich „richtig kommunziert“? Habe ich all das ausgedrückt, was ich sagen wollte? Und was weiß ich eigentlich von der Person gegenüber? Schätze ich sie richtig ein? Schätzt sie mich richtig ein? Habe ich eine Vorurteilshaltung eingenommen ? Oder sie vielleicht mir gegenüber?

Dann ist mir bewusst geworden, dass ich mich früher ähnlich verhalten habe. Dass ich mich zu schnell zurückziehe, wenn ich nicht weiterkomme oder mich eine Person vermeintlich enttäuscht. Aber mit diesem „Abbruch“ sende ich genau das falsche Signal. Genau dieser Abbruch ist es dann, der zu einer schlechten Veränderung in der Beziehung zu anderen Menschen führt. Meine damalige Jugendliebe habe ich aus den Augen verloren. Weil ich nicht genügend geredet und erklärt habe. Weil ich nicht offen genug war. Weil die Kommunikation einen Riss hatte. Weil es mir so Schwierigkeiten bereitete, über mein inneres Anliegen und meine Liebe zu reden. Und prompt- hat sie auch das Interesse verloren und konnte sich selbst nicht weiter öffnen. Wir haben damals keine Nummern oder Adressen ausgetauscht. Ein weiteres Treffen war unmöglich. Keiner wollte mehr von den starken Gefühlen berührt werden. Es war irgendwie aus- für beide.

Und jetzt, soviele Jahre später blickt man darauf zurück und erkennt, was man damals falsch gemacht hat.

Und wo die Chance zu einer Besserung liegt, wenn man es wieder mit neuen Menschen zu tun hat- in der die Liebe auch groß werden will!

Die äußere Krise

Aus der übersprudelnden Freude und Euphorie von gestern ist heute kalte Gelassenheit geworden.
Die Nägel sind so lang, dass ich fast nicht damit tippen kann. Die Haare frisch frisiert, die Augenbrauen gezupft und die Schatten unter den Augen breitflächig abgedeckt. Ab heute mache ich wieder Diät. Das Wetter ist ganz pünktlich wärmer und besser geworden. Mein Geburtstag kann kommen!

Das Handy wurde heute ausgiebig in Seifenlauge gebadet. Danach ließ es sich nicht mehr aufladen! Und ich habe mir einen schönen lilafarben Strauß Chrysanthemen gekauft. Und ein blaues Veilchen. Am Baumarkt-Eingang bekommt man seit Neuestem Belehrungen über den Sicherheitsabstand. Als ob es nicht schon längst alle wüssten!

Wir waren einkaufen, aber es war ziemlich trostlos. Immerhin, die Regale waren gut gefüllt. Es gab alles, sogar Klopapier, Nudeln und Mehl.
Auch bei den Eiern waren die Regale wieder voll aufgefüllt. An den Kassen überall abgeklebte Bänder für den Sicherheitsabstand. Eine gruselige Stimmung überall.
Keine(r) will so richtig mit dem oder der anderen reden, obwohl wir doch gerade jetzt die Wärme und Nähe zu anderen Menschen dringend brauchen würden.

Ich habe daher mit meiner Mutter Videochat über das Telefon gemacht und sie war ganz begeistet, wie einfach es geht. Außerdem mit einer guten Freundin über eine Stunde lang geskypt. Die Medien sind ein guter Ersatz für fehlende Nähe, wenn auch nur ein „Ersatz“.

In ein paar Jahrzehnten wird man auf dieses Jahr 2020 zurückblicken, dass so ganz besonders war. Für uns jetzt ist es noch nicht greifbar, da ist es mehr ein Schock. Jeden Tag überschlagen sich die Meldungen und man weiß oft nicht mehr, wo einem der Kopf steht.

Viele Menschen machen sich Sorgen, so scheint mir. Und nur ganz wenige können auch darüber reden, was sie wirklich belastet. Das ist das, war mir wieder am meisten auffällt. Dass wir so eine starke Krise haben, aber die richtigen inneren Bewältigungsstrategien noch nicht entwickelt haben.

So wie das Immunsystem stark und fit sein muss, so braucht auch die Seele einen äußeren Schutz. Abstand und Distanz und das richtige muss herausgefiltert werden.
Wir müssen wissen „was wir denken sollen“ , welche Gedanken positiv und hilfreich sind und wir müssen lernen, das Schädliche loszulassen.

Ich genieße die Tatsache, dass ich zu keinem „systemrelevanten Beruf“ gehöre und mir auch ansonsten wenig Sorgen um meine Liebsten oder meine eigene Gesundheit mache.

Ich habe das Gefühl, dass ich in gewisser Weise widerstandsfähiger gegenüber äußeren Krisen bin. Vielleicht, weil ich Jahre lang geübt habe, „allein zu leben“? Weil ich mich über Jahre mit einem seelischen-körperlichen Zustand anfreunden musste, der nie besonders befriedigend war? Weil ich immer in einer gewissen Art und Weise im „Ausnahmezustand“ gelebt habe. So erscheint mir die äußere Krise, die heute herrscht, überschaubar und leicht.

Mein persönlicher Tagestipp, um seelisch sicher und gut gelaunt durch die Krise zu kommen: Musik hören und sich künstlerisch ausdrücken, wo immer es geht!

Spiegelübung

Meine Stimmung ist derzeit zweigeteilt. Einerseits habe ich Aufbruchstimmung und fühle mich gut wie lange nicht.
Dann aber gibt es alte Schattenscheiten aus meinem Leben, die mich immer wieder einholen. Negative Erfahrungen, die noch nicht ganz verdaut sind. Die – wie verdorbenes Essen- schwer im Magen liegen und den Gesamtorganismus belasten. Ihr merkt es vielleicht an meinen Texten, die bilden meine derzeitige Stimmungslage ziemlich gut ab.

Wie auch immer, ich habe mir letztens ein paar sehr interessante Videos auf Youtube angeschaut, von so einem Esoterik-Heini. Zuerst musste ich lachen, weil er so ulkig aussieht und über so lustige Dinge wie „Dualseelen“ redet (das scheint derzeit ein ziemlicher Trend in der Esoterik-Welt zu sein und es bezieht sich hauptsächlich auf liebende und gute Beziehungen zu anderen Menschen).

Aber vor allem das Video über die Spiegelübung fand ich sehr interessant. Da geht es nämlich um die Frage, was einen an anderen Menschen stört. Welche Probleme man mit ihnen hat. Und wie man dann versucht, seine eigenen Anteile zu erkennen. Sich bewusst auf seinen eigenen Schmerz einlässt. Und ich stelle fest, dass es tatsächlich oft so ist, wenn ich wütend auf andere bin oder mit ihrem Verhalten nicht zufrieden, dass es oft auch an mir liegt. An meinem Verhalten ihnen gegenüber. Das ist vermutlich mit „Spiegeln“ gemeint.

Schlimme Erkenntnis! Da bricht erstmal viel über einen herein. Dann wird man kleinlaut. Dann ist es einem peinlich. Aber irgendwann befreit man sich auch wieder davon! Geht die richtigen Schritte aufeinander zu. Und dann ist wirklich „Heilung“ möglich.

Nutze Deine Lebenszeit

Ich hatte gestern mal wieder einen kleinen Disput mit meinem Schatz.
Es geht dann meistens darum, dass einer von uns beiden launisch oder körperlich schlecht drauf ist und die Schuld daran dem anderen zuschiebt. Wie so oft, möchte man die „positive Energie“ beim anderen absaugen und ärgert sich dann, wenn es gerade nicht möglich ist.
Entweder man schiebt eine Laune und hofft, dass der andere es registriert und sich um einen kümmert. Oder man schmollt und gibt sich absichtlich abweisend und kühl. Beide Verhaltensweisen führen nur selten zum Ziel, nämlich mehr Zuneigung und Liebe zu bekommen!

Indirekte Verhaltensweisen sind weiblich, aber oft wenig zielführend. Denn der innere Frust kommt nicht wirklich heraus, versteckt sich hinter fadenscheinigen Argumenten und führt zu Schuldzuweisungen, die nicht besonders hilfreich sein und auch nicht den Kern der eigenen Problematik berühren. Der andere kann niemals wissen, was man möchte oder braucht, wenn man es nicht formulieren kann. Die Ehrlichkeit den eigenen Gefühlen gegenüber muss von einem selbst geleistet werden!

„Was meinst du jetzt eigentlich?“ Fragt er mich entgeistert, nachdem ich gerade 15 Minuten am Stück all meinen Frust und alle meine Emotionen in einen Monolog gepackt hatte, der einfach nicht enden wollte.
„Dir zu zuhören ist wie eine Welle aus Nachrichten zu lesen und du willst dann genau eine Antwort. Das ist einfach nicht möglich.“ sagt mir der logische Teil meiner Partnerschaft.

Mir geht es hingegen oft um Gefühle und innere Abgrenzung. Dass ich z.B. auch mal meine Ruhe brauche und nicht immer, jeden Tag nonstop 100 Prozent alles geben kann. Er macht sich dann oft lustig und meint, dass ich mich unterfordern würde.

Wir haben es noch mehr auf die Spitze gebracht und weitere Motive aufgedeckt. Der Fernsehabend war gelaufen. Wir redeten eine Stunde lang. Am Anfang war ich noch aufgebracht und ärgerlich, aber mit der Zeit klärte sich das trübe Wasserglas. „Wenn Du im Bett liegst und schlecht drauf bist, dann ist das nichts weiter als eine Verschwendung von Lebenszeit.“.

Baff. Das hat gesessen. Er hatte so absolut Recht damit.

Man muss sein Leben nutzen. Auch wenn es einem schlecht geht.
Wenn man sich der ganzen Depression und dem ganzen Elend hingibt, dann ist das einfach nur destruktiv.
Man kan und sollte, auch in schlechten Phasen, wenigstens versuchen, kleine produktive Schritte zu unternehmen.

Denn niemand nimmt die Verantwortung für die eigene Laune ab.
Immer nur zu erwarten, dass andere für einen die Probleme lösen und einem aufbauen, ist kindisch und unreif.

„Dieses ständige Rückblicken und Aufschreiben macht einfach keinen Sinn.“ Schon wieder hatte er mich kritisiert.
„Okay das ist jetzt etwas übertrieben, aber was vorbei ist, ist vorbei. Mach was aus Deinem Leben“. sagt er mir.

Weiblichkeit bedeutet oft passiv und untätig zu sei und sich an andere zu hängen und zu brauchen.
Man lebt im Rückblick, in den Erinnerungen und der Nostalgie. Tick-Tack und die Uhr geht trotzdem weiter.

Man wird bedürftig, unreif und schwach und strahlt diese Bedürftigkeit nach außen aus. Am Anfang, wenn man jung ist, ist das noch süß.
Und man wird überall „starke Männer“ finden, die einen beschützen und einen mit positiver Energie versorgen. Man muss nichts machen, ist immer die kleine dumme Prinzessin.

Aber irgendwann wird es mit dieser Strategie schwieriger. Je älter man ist, desto mehr muss die eigene Passivität in etwas Positiv-Konstruktives umschlagen. Das ist der Weg des Lernens für weibliche Personen.

Nutze Deine Lebenszeit.

Die Königin des Leidens

Love Story von Indila

All Dein Glück ist eine Folge Deiner Einstellung.
Weißt Du das, wie kannst Du dann noch streiten?
Wie kannst Du noch traurig über Vergangenes sein?
Und die Toten vermissen?
Wenn alles in Deiner Hand liegt,
wer soll Dir sonst helfen, außer Du Dir selbst?

Stufen auf dem Weg zum Glück.
Nicht leicht zu ertragen und voller Leid.
Wie schön wäre es, wenn das alles weg wäre!
Und wir nur leicht wie ein Schmetterling wären!

Wunschträume
Wach endlich mal auf!
Und sieh die Welt, so wie sie wirklich ist!

Trauer,
Tränen,
Ein Kloß im Hals,
Wie lang soll das noch so gehen?
Wie lange willst Du am Alten festhalten und Dich quälen?

Dein Glück, es wartet schon auf Dich.
Es liegt hinter einer Tür, aber Du machst nicht auf.
Andere klopfen an, aber Du lässt keinen herein.
Du bekommst Einladungen, aber Du gehst nicht auf die Party.

Es wird Dir Arbeit angeboten, aber Du liegst lieber im Bett.
Du könntest das Leben gestalten, aber Du wählst die Agonie.

Das Leben,
es bietet alles, was Du brauchst.

Aber Du wählst das Leid.
Ganz bewusst.

Das Leid
ein dunkles, schwarzes Kleid
es steht Dir gut
es passt zu Deinen grauen Haaren und den Falten um den Mund.

Zieh das Leid zu Dir herüber
gib ihm endlich einen Kuss!

Das Leid, es zittert
und hat darauf so lang gewartet!

Verwandel es in Licht!
Mach es zu einem Schmetterling!
Und flieg davon
Du Königin des Leidens!

Direkte Ansprache

Gestatten- ich bin diejenige, die ständig ins Fettnäpfchen tritt. Ich bin eine Widderin mit Schütze-Aszendent. Das macht mich sehr direkt.

Ich sage immer, was ich denke und meistens ist es die Wahrheit. Das passt nicht jedem Menschen gleich gut.
Meistens habe ich das Geschick, mir die Leute auszusuchen, die darauf sehr empfindlich reagieren. Ich finde also meistens Leute, denen es selbst schwerer fällt, die Wahrheit auszusprechen. Wenn ich jemanden (z.B. von meinen Freunden) meine Meinung sage, dann immer sehr direkt und ehrlich. Ich mache das, weil ich die anderen Leuten mag, weil sie mir wichtig sind. Ich finde diese Ehrlichkeit wichtig.

In der letzten Zeit habe ich aber festgestellt, dass meine Freunde auf meine Ehrlichkeit „nicht gut reagieren“. Sie hätten mich lieber anders. Weicher vielleicht, nicht so ehrlich.

Sie hätten es vielleicht lieber so, dass ich ihnen immer nur das sage, was ich ihnen passt und nutzt. Also angepasst, weiblich und immer fürsorglich – selbst wenn der andere den größten Scheiß macht. Das ist die Liebe, wie wir sie eigentlich von der Mutter kennen. Die Mutter verzeiht immer. Die Mutter ist immer für dich da. Es ist ein allumfassende Liebe, die völlig ohne Bedingungen ist. Leider fehlt damit der mütterlichen Liebe oft die nötige Strenge, die oft eher von der Vaterfigur kommt.

Denn da wo die Mutter immer liebt, können keine Regeln gemacht werden. Die Regeln kommen vom Vater, vom männlichen Element.
Dieses stellt Bedingungen, stellt Forderungen und erzieht das Kind nach bestimmten Gesichtspunkten. Das ist nicht zum Nachteil vom Kind, sondern zum Vorteil.

Heutzutage haben wir gelernt, alles Männliche und alles Väterliche abzuwerten. Wir kennen nur noch das Weibliche. Es ist angenehmer für uns und der Vater „nervt“ uns nur.
Also aus dem Leben tilgen. Der Vater soll die Buhmannrolle und den schwarzen Peter bekommen. Die ganze Liebe ist allein der Mutter vorbehalten. Dabei ist die väterliche Liebe auch sehr wichtig.

Männliche Regeln helfen dir, in deinem Inneren besser klar zu kommen. Grenzen zu akzeptieren. Auch mal ein „Nein“ zu akzeptieren. Es schützt dich vorm Einfluss anderer Menschen. Dein „innerer Vater“ hilft dir innerlich stärker zu sein, also schützt es auch vor Drogen, vor Sucht, vor Ängsten. Wenn du stark sein willst, musst du „nein“ sagen können.

In der Realität ist es nicht so, dass du von allen geliebt wirst. Ganz im Gegenteil. Das Leben ist sehr hart und meistens stößt man auf Ablehnung, auf Konkurrenzkampf, auf Egoismus. Oft trifft man Leute, die Machtspielchen mit einem machen wollen und an der eigenen Energie zehren. Wirkliche Begegnungen auf „Augenhöhe“ sind sehr selten und damit kostbar. Meistens sind Beziehungen irgendwie ungleich. Einer gibt mehr, der andere nimmt mehr. Einer ist dominant, der andere eher unterwürfig. Wenn man in so einer Welt bestehen will, muss man wissen, wo die eigenen Grenzen sind. Was man geben kann, wo man bereit ist Energie zu investieren und wo es nicht mehr geht.

Wenn ich der Meinung bin, dass der andere was falsch gemacht hat oder ich mir ein bestimmtes Verhalten von ihm wünsche, dann sage ich es ihm direkt.
Ich denke unter Freundschaften hat man immer beide Elemente, also mütterlich-fürsorgliches, aber auch väterlich-strenges. Man gibt dem Freund auf der einen Seite was, aber man sagt auch deutlich, wo es nicht mehr weiter geht.

Ich mache dem anderen keinen Gefallen, wenn ich mit meiner Meinung immer hinter dem Berg halte. Denn so würde ich ungute Situationen, mit denen ich mich vielleicht nicht gut fühle, nur unnötig in die Länge ziehen. Wenn ich direkt sage, was ich denke, beende ich Situationen, bevor sie mich oder den anderen krank machen können.

Unsere Ängste

Vor allem haben wir heutzutage Angst:
Angst vor der unkontrollierten Zuwanderung, vor Messerangriffen, vor Clan-Kriminalität.
Wir fürchten uns vor dem Klimawandel, vor giftigen Autos und unsichtbaren Abgasen, wir misstrauen den Atomkraftwerken mit ihrem hohen Restrisiko und wir wollen noch nicht mal mehr ein Stück Kohle verbrennen. Am liebsten würden wir uns in die Waldhütten zurückziehen, aus denen wir einst gekommen sind und mit den Bienen und Insekten leben, die ja auch bald nicht mehr sind.
Um unser aufgeheiztes Gemüt zu kühlen, würden wir gerne einen Schluck aus dem kühlen Gebirgsbach nehmen, wenn er nicht bald vollständig verdunstet wäre.
Wir fürchten uns vor den anderen. Daher sind wir lieber mit völlig unbekannten Personen aus Timbuktu befreundet, aber kennen den Namen unseres Nachbarn nicht, der gerade einmal 10 Meter weiter wohnt. Wir fürchten die Überalterung der Gesellschaft und die Geburt.

„Unsere Ängste“ weiterlesen