Just do it!

In meinem WhatsApp-Profil habe ich eine einfache Lebensweisheit eingetragen.
Sie lautet „Just do it“. So kam es: Vor ca. einem Jahr habe ich einen interessanten Mann kennengelernt (nicht das, was ihr denkt, es ging um ein Verkauf und ich bin durch Zufall an sein Facebook-Profil gekommen), der hauptberuflich Schokoriegel verkauft und in seiner Freizeit Rennradfahrer ist (200 km+ am Tag) und mit seinem Wohnmobil überall hinfährt und dafür einen Standort sucht (so kamen wir in Kontakt). Kurzum, ein netter, lustiger interessanter Mann mit viel Humor. Mit all den Eigenschaften gesegnet, die ich nicht habe.

Auf seinem FB-Profil teilte er ein Bild von seiner letzten Berlin-Reise. Ich schrieb nur „wow, Berlin wie toll, da wollte ich schon lange mal hin“. Und er entgegnete mir einfach „Just do it“. Und mit einem einfachen Satz, mit einer einfachen, banalen und doch leichten Message war mir klar, was des Pudels Kern ist und wie man im Leben deutlich weiter kommt als wenn man sich immer einen grüblerischen Kopf macht: „Just do it“ ! Machs einfach.

In der Botschaft steckt Leichtigkeit. Einfacheit. Aber auch Mut, Entschlossenheit (Männlichkeit) und vielleicht doch einfach nur ein Schokoriegel?

Wer etwas anfängt, findet Lösungen. Wer losgeht, kommt an. Wer grübelt und vorher alles wissen möchte oder glaubt, alles zu wissen, wird NIE ANKOMMEN.

Wer zuviel in der Theorie, in den Gedanken lebt, braucht einen gesunden Pragmatismus.

Einfach machen. Einfach losgehen. Das alte hinter sich lassen. Die Zweifel beiseite legen. Mutig sein. Neu anfangen.

Das ist für mich die Melodie der Stunde.

Und das ist auch das, was ich für die Gesellschaft wünsche.
Dass sie die Angst ablegt und endlich einen neuen Mut findet.

Auf dem Boden der Tatsachen

Das Jahr dümpelt so vor sich hin. Es fängt genauso an, wie das letzte Jahr aufgehört hatte. Einsam, alleine, sitzen wir in unserem Atombunker. Kochen, essen, fernsehen. Langeweile.
Pläne für die Zukunft, die bis jetzt aber nur aus Gedanken bestehen. Kleine, krakelige Skizzen, die ich nicht wirklich ausmalen kann.

Noch nichtmal auf Shoppen hab ich richtig Lust. Keine „Kauffreude“, wie man so schön sagt. Die einzigen Highlights des Tages sind Essen und Spaziergänge.

Pläne für Reisen liegen auf Eis, ich habe noch nichtmal mehr Lust darüber nachzudenken. Dabei hatte ich soviel vor: Alle europäischen Hauptstädte wollte ich sehen, mal in die USA fliegen, mal etwas von Asien sehen.
Letztes Jahr hatte ich den Französisch-Kurs belegt, damit ich endlich mal wieder nach Paris komme. Und jetzt? Bin ich schon froh, wenn meine Autotouren länger als 20 km sind. Jeden Wanderweg kenne ich in-  und auswändig, in jedem Naturschutzgebiet bin ich schon dreimal gewesen.
Dieser Verlust an Kultur und Vielfalt ist besonders schwer zu ertragen.

Noch nichtmal mehr auf Instagram kann man sich in den schönen Traumbildern verlieren, weil keine neue mehr produziert werden.

Bali, Mallorca, New York oder Dubai: Das alles erscheint so weit weg, so irreal, das ich manchmal denke, vielleicht war es doch nur ein Traum?

Passend zur äußeren Krise werden im neuen Jahr meine Augen schlecht. Als ob ich nichts mehr sehen kann. Nichts mehr sehen möchte. Ich werde wie ein Maulwurf und ziehe mich unter die Erde zurück.
„Klopf .. Klopf .. “ nur noch die Geräusche der Regenwürmer und Käfer über mir, die ab und an auf meinen Teller plumpsen.

Ansonsten Stille. Regen. Schnee. Wind.

Corona hat die Menschheit in eine kollektive Depression geschickt. Alle leiden. Alle werden getroffen.
Heute habe ich etwas über die Zahl der Impfdosen gelesen, die benötigt werden, um alle Menschen zu impfen. Sie erschien mir unglaublich hoch.
Irgendwas mit 12 Milliarden Dosen oder so. Und welche Mengen hochwertigen Glases man braucht, um diese Dosen sicher von Ort zu Ort zu transportieren. 8000 Flugzeuge sind erforderlich und das mit der Kühlung ist besonders kompliziert. Man benötigt sogar Sensoren, um die Temperatur des Trockeneises zu überwachen, damit es nicht vorschnell in den gasförmigen Zustand übergeht…

Es wird eine Meisterleistung werden müssen, wenn die Menschheit ihr altes Leben zurück haben möchte.
Und vieles wird danach ganz anders sein als vorher. Wir werden über die Dinge neu nachdenken müssen. Luxus wird uns stärker erscheinen als vorher. Vielleicht werden wir auch wieder mit weniger zufrieden sein?

Erstaunlich, dass ich dennoch so gut drauf bin. Hin und wieder blitzt ein Geistesblitz auf. Die Erinnerungen an gemeinsame Aktivitäten jenseits der eigenen Wohnung verblassen zwar, aber sie sind noch da.

Ca. heute vor einem Jahr hatte ich das letzte große Instagram-Treffen mit meiner Mädels-Gruppe. Ich hatte es gerade erst gegründet.
Eigentlich sollte es „gemischt-geschlechtlich“ werden. Aber wie der Zufall so will, haben sich dann doch nur Frauen eingefunden, als eine Frau dazu aufgerufen hatte. Die Männer „hatten keine Zeit“ (und wollten anscheinend auch keine weibliche Führung). Soviel zur Gleichberechtigung. Ich wollte gerade darüber lachen, es wegwischen und dann weitermachen.

Es fing gerade an, mir soviel Spaß zu machen. Kontakte bildeten sich, neue Menschen kamen zusammen. Ich hatte großes vor. Es fühlte sich gut an, Menschen zusammen zu bringen.
Und nun liegt alles am Boden. Viele Restaurants werden wir nie wieder besuchen können. Viele Geschäfte nie wieder von innen sehen.

Viele Marken werden aus unserem Bewusstsein verschwinden. Vieles wird sterben, und vieles werden wir verlieren. Es gibt „kein Zurück“ mehr. Der große Knall des 21 Jahrhunderts ist da. Passend in den „20er Jahren“, ähnlich wie im vergangenen Jahrhundert, als die großen Krisen auch in den 20er Jahren kamen.

Unser Einkaufsverhalten wird sich auch langfristig ändern. Die Geschäfte werden nie wieder so einen großen Überfluss anhäufen, weil dann immer die Gefahr besteht, dass sie auf diesen Konsum-Bergen sitzen bleiben. Die Zukunft ist ein Stück weit „unberechenbar“ geworden. Dass es immer nur oben geht, ist eine Vorstellung aus dem letzten Jahrhundert. Dieses aber ist anders. Man wird wieder die Produktion „in das eigene Land“ holen. Die zu große Abhängigkeit von anderen ist Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können. Auch wenn man augenscheinlich „billiger produziert“ ist das kein Vorteil wenn „gar nichts mehr produziert wird“ oder im Zweifelfall diejenigen Länder Impfstoff oder Schutzmasken bekommen, die die besseren Fabriken haben und mehr Dollars auf den Tisch legen. Die Globalisierung wird sich zwangsläufig verändern. Derjenige, der am besten auf sich selbst aufpassen kann, wird am stärksten sein. Vielleicht gibt es auch eine „Re-Nationalisierung“. Wir werden nicht mehr den Luxus haben, auf Kinder und Jugendliche zu verzichten und unsere Gesellschaft für das Geld „altern zu lassen“. (Denn Kinder kosten ja Geld und eine reiche Gesellschaft verzichtet nur zu gerne auf dieses unangenehme Etwas). Wir werden wieder mehr auf unsere eigene Gesundheit achten müssen. Mehr gegen das Übergewicht tun. Mehr für unsere Lunge.

Wir werden die Mitmenschlichkeit stärker pflegen müssen. Wir werden noch mehr auf uns aufpassen müssen. Das Virus lehrt uns, dass wir nicht unbesiegbar oder gottgleich sind. Und das ist ein kleiner Lichtblick, ein kleiner Hoffnungsschimmer auf eine bessere Zukunft – bei all den schlechten Nachrichten.

Das bestialische Arbeitsleben

In der letzten Zeit häufen sich bei mir die Eindrücke
dass die Arbeit für viele ein großes Problem ist.

Immer wenn es Probleme mit der Freundschaft gab
wenn jemand „keine Zeit“ hatte
oder trotz langer Suche, einfach „keine Zeit“ gefunden hat
oder mangels finanzieller Möglichkeit zu keinem Treffen kommen konnte

war irgendwie „die Arbeit“ schuld!
Entweder beruflich so eingebunden, so überfordert, so ausgebeutet
oder das Gegenteil: Ohne Arbeit und ohne Geld.

Aber was ist das für eine Zivilisation, was ist das für eine Gesellschaft?
Wenn wir alle Sklaven der Arbeit werden? Und niemand mehr „freie Zeit“ findet?

Wer sind wir, wenn wir über das ureigene, nämlich unsere Lebenskraft und Lebenszeit nicht mehr frei verfügen können?

Dann sind wir nicht besser als Amöben, in einem großen Gesamtorganismus.

Jegliche Freiheit wird beschnitten! Und Freiheit ist heute auf jeden Fall auch „finanzielle Freiheit“. Die Freiheit, mal nicht arbeiten zu müssen, weil man „gespart“ hat. Die Freiheit, einen Beruf auszusuchen, der Spaß macht, nicht weil er „viel einbringt!“.

Die Freiheit, als Frau „zu Hause zu bleiben“, weil das Geld des Mannes reicht. Darüber wagt schon niemand mehr nur ansatzweise nachzudenken!

Die ganze Kraft der Menschen wird dem „produktiven Kapital“ untergeordnet alle werden ausgebeutet, wo es nur geht
damit es „dem Staat“ und den „Banken“ und dem „Finanzamt“ besser geht

Der Stempel, der für alles herhalten muss, ist die „Solidarität“.
Und es lebt sich gut mit der Vorstellung, dass es so sein könnte.

Wo bleibst du bei all dem?
Wo ist deine Würde?
Deine Freiheit?

Die Freiheit selbst zu bestimmen, wer dein Geld bekommt?
Die Freiheit, über Deine Gedanken und die Entfaltung Deiner Möglichkeiten selbst zu bestimmen?

Wir sind heute nicht besser dran als Sklaven.
Unsere Fesseln sind nur unsichtbar.
Sie heißen „Steuererklärung“, „Rentenlücke“, „Arbeiten bis 75“ und „Zurückgehende Staatseinnahmen“.
Sie heißen aber auch „Ökosteuer“, „Umsatzsteuer“, „Solidaritätszuschlag“ und „Sektsteuer“.

Die Fesseln heißen „Schichtarbeit“,  „Unbezahlte Überstunden“, „Fachkräftemangel“ und „Personalengpässe“.

Die Antreiber auf der Galeere heißen „Politiker“ und „Manager“. Oben herrscht Ego-Mentalität, Skrupellosigkeit, Korruption und Mitnahmementalität und die unteren Gesellschaftsschichten sollen brav in die Sozialkassen einzahlen.

Freiheit, vor allem materieller oder beruflicher Natur wird uns nur vorgegaukelt, aber wirklich möglich ist sie fast niemanden.

Erfolg und Glück

Wenn Du erfolgreich sein möchtest, lass alle Zweifel und Bedenken hinter Dir.
Mach einfach das, was du machen möchtest. Geh diesen Weg, weiche nicht davon ab.

Glaub an dich und überwinde die Zweifel. Sie haben keinen anderen Sinn als dich von deinen Zielen abzuhalten.

Wir alle haben Träume.
Die einen wollen mehr Geld, die anderen mehr Zeit, mehr Familie, mehr Freunde.
Wir wollen Gesundheit und Glück.

Aber warum erreichen wir das meistens nicht?
Weil wir es nicht zu lassen, weil wir es blockieren.
Weil wir uns selbst im Weg stehen.

Wer sich kreativ im Leben verwirklichen möchte,
muss lernen, an den eigenen Gedanken zu arbeiten.

Die Gedanken formen die Welt.
Wenn du positiv und optimistisch denkst, ziehst du automatisch positive und optimistische Menschen an.

Wenn du immer nur an allem zweifelst und das negative siehst,
bist du bald umgeben mit Menschen, die alle negativ denken und an allem zweifeln.

Wenn Du der Meinung bist, dass die Welt ungerecht und einseitig ist,
den Armen alles genommen wird
Hass und Kriege die Welt regieren
die Umwelt sehr darunter leidet
wirst du sehr schnell Beweise dafür finden.

Wenn du glaubst, den Reichen steht ihr Reichtum zu,
weil sie hart arbeiten und an der richtigen Stelle auch Glück gehabt haben
dass der Reichtum auch Verantwortung und Möglichkeit bietet
dass er auch positive Seiten hat

dann wirst du beginnen, selbst hart zu arbeiten
und die glücklichen Momente schätzen und lieben.
Dann wirst du den Reichtum nicht mehr hassen
sondern als Folge von Anstrengung und Arbeit sehen.

Es ist in der Summe nur die Kraft unserer Gedanken
und unserer Phantasie.
als Menschen haben wir die Gabe, zu erkennen, dass nichts beschränkt ist
außer unsere eigene Vorstellungskraft.

Selbst Menschen die nicht gehen und sich kaum bewegen konnten,
konnten im Geist phantastische Dinge ausdenken und mathematische Beweise führen.

Selbst als tauber Mensch kann man noch Musikstücke komponieren.

Selbst als Mann, kann man die Dinge weiblich empfinden
und auch als Frau kann man sich männlich durchsetzen.

Es ist alles möglich
du musst es nur akzeptieren

und zulassen.

Ich bin anders

Ich bin anders, stelle ich immer wieder fest.

Das letzte Jahr habe ich viel auf Facebook und Instagram verbracht. Es hat mir Spaß gemacht und ich habe viele neue Leute kennengelernt.
Ich habe versucht, das selbst-reflektive und mein schreibendes Ich gegen ein anders, sozialeres Ich einzutauschen. Ein innerer Mensch ist geboren, der mehr Spaß an der Vernetzung und der Kommunikation hat. Ich war mir immer sicher, dass mir dieser Teil fehlt. Dass ich im Denken und Schreiben alleine nicht all das finden kann, was ich finden muss.

Es macht mir jetzt mehr Spaß zu gucken, „was die anderen machen“, was ihre Interessen und Hobbys sind, womit sie ihre Zeit verbringen.

Es ist schön, wenn jemand was von sich teilt, wenn er sich öffnet und was preisgibt. Natürlich trifft man dann nicht gleich alles, die Begegnungen finden immer an der Grenze statt – da wo die Leute bereit sind, einen Schritt auf den anderen zu zugehen. Man kann nicht erwarten, dass es gleich die totale Schnittmenge gibt.
Es gibt immer nur kleine Schnittmengen, kleine Gemeinsamkeiten. An denen kann man anknüpfen, auf die kann man aufbauen.

Natürlich stellt man auch Unterschiede fest, dass es Dinge und Ansichten gibt, die man nicht mit anderen teilt.

„Ich bin anders“ stelle ich dann fest.

Mir fällt z.B. auf, dass ich selbst sehr gerne etwas von mir preisgebe, dass ich gerne kommuniziere und insgesamt immer versuche, „offen“ zu sein.
Aber es gibt viele Leute, die das nicht sind. Die z.B. überhaupt nichts auf Facebook schreiben, die sich nicht öffnen. Man erfährt dann gar nichts über diese Menschen. Ich weiß nicht, was für Musik sie hören, für welche Veranstaltungen sie sich interessieren, wie ihre politische Einstellung ist. Ich erfahre nicht, „was ihnen gefällt“, oder „was ihnen nicht gefällt“. Dadurch, dass sie nichts posten oder schreiben, muss ich davon ausgehen, dass sie Social Media nicht mögen.

Vielleicht sind diese Menschen im realen Leben ganz anders? Auch das ist mir aufgefallen. Social Media und Realität sind völlig andere Bereiche.
Leute können sich im Internet sehr gut verstellen und nur ihre „Schokoladenseite“ zeigen, aber in der Realität sieht man dann, wie der Mensch wirklich ist.

Die virtuelle Welt ist also auch eine Zerr-Welt und man kann sich leicht von ihr täuschen lassen. Ich befürchte, das gilt auch für die Blogs, denn auch ein Text ist ja nur ein Abbild meiner derzeitigen Gedanken und nie mein vollständiges Ich. Texte werden von Gefühlen geleitet und sind Ausdruck meiner derzeitigen Stimmung und Laune. Kann sein, dass morgen wieder alles anders ist. Wo ist dann mein Ich?

Noch etwas habe ich entdeckt, das für mich neu ist: Das Schweigen.
Es tut so gut, sich nicht gleich zu allem äußern zu müssen. KEINE politische Meinung haben zu müssen, KEINE Stellung zu beziehen, wenn sich alle aufregen und gleich der nächste Shitstorm losbricht. Es tut gut, in den eigenen Gedanken zu leben, denn sie bieten mir Halt. Niemand anders kann das bieten.

Die Welt, wie sie vor meinem inneren Auge entsteht und vergeht, ist einzig und allein eine Folge meiner Gedanken und Einschätzungen.

Was für ein Fazit bleibt mir also? Ich habe die Welt der Gedanken und Texte verlassen und bin auf andere zu gegangen. Dann habe ich festgestellt, dass sie in der Summe die gleichen Probleme und Sorgen wie ich habe. Dass jeder sein Päckchen zu tragen hat, wie man so schön sagt. Das ist so unendlich tröstlich.

Wir können das eigene Leid nicht vermeiden oder loswerden. Aber es wird weniger, wenn ich in der Gemeinschaft mit anderen bin. Es relativiert sich.

Das Band und die große Leere

Da ist ein Band, das uns verbindet.

Kein Leben ist egal.
Jeder ist wichtig.

Hautfarbe, Rasse oder Religion spielen keine Rolle.
Wir wollen alle essen, trinken, schlafen und glücklich sein.

Wir alle haben Eltern, Kinder, Geschwister und Verwandte.
Wir sind eingebunden in die kosmische Gesamtheit.
In den Kreislauf des Lebens und der Natur.

Wenn der andere leidet, leide ich mit.
Es sei denn, ich bin innerlich tot.
Dann „spüre“ ich nichts mehr.

Aber im Normalfall sind wir verbunden
und spüren das auch sehr stark.

Wenn unser Leid groß ist, wächst das Mitgefühl.
Wir brauchen dann Mitgefühl und es wird uns schmerzlich bewusst.
„Wer ruft mich an und wer tröstet mich?“ fragen wir in die Stille hinaus.
Aber in dem Moment, wo wir es am meisten brauchen,
sind wir auch am ehesten dafür bereit, mitfühlend zu sein.

Wenn es mir immer nur gut geht, übersehe ich schnell die Probleme.
Tiefe entsteht, wenn großes Unheil passiert.
Dann „berühren“ sich Menschen plötzlich wieder.
Irgendwas öffnet sich, irgendwas geht auf.

Wie oft leben die Menschen nebeneinander her
und keiner interessiert sich für den anderen.
Geld und Arbeit sind dann das Wichtigste.

Jeder funktioniert
jeder macht irgendwas
dabei ist das das Unwichtigste.
Man kann darüber das Wichtige vergessen

und abgelenkt werden.

Wir sehen den anderen nicht mehr.
Sind taub, blind und stumm geworden.
Da ist nichts mehr
als eine große Leere

und keiner wagt den ersten Schritt.

Freiheit und Zufriedenheit

Kornelkirsche

Heute war ein sonniger und trockener Tag.
Nach dem langen und kalten Winter fühlt sich diese große Wärme fast surreal an. „Sind wir schon im Klimawandel angekommen?“ frage ich mich. Doch für grüblerische und selbstquälende Gedanken war heute kein großer Platz.. ich hab die Sonne einfach genossen und mich über die neue Energie und die frische Schaffenskraft gefreut. Die Luft ist trocken und pollenreich, was man an dem ‚Staub‘ des Weltalls sieht, der sich überall niederlässt.

Die Menschen kommen aus ihren Löchern und werden wieder aktiv. Von überall hört man Hämmern und Schrauben, kleine und große Motoren. Trecker fahren vorbei, Kleinwagen und Limousinen mit Anhänger. Der feine Duft von Gülle liegt in der Luft. Nur zwei Stunden, dann ist es vorbei. Die Nachbarin hat keine Scheu und hängt trotzdem ihre Wäsche an die frische Luft.

Ich stelle fest, dass ich in meinem Leben nur noch an einem Ort wohnen möchte,
wo das fröhliche Vogel-Gezwitscher lauter als die Geräusche der Menschen ist.

Alle zwei Tage wird ein frischer Meisenknödel verspeist.
Manchmal kommt die Meisen-Gang im Rudel und macht kurzen Prozess mit dem Fett-im-Netz.

Wenn mir langweilig ist, gehe ich rein, an meine Zauber-Maschine und genieße die neue 50 Mbit-Leitung.

Gearbeitet wird so nebenbei an der Firma und am Haushalt, wonach mir gerade ist.

Ich stelle fest, dass ich maximal frei bin und dass es im Grunde nichts gibt, was mir fehlt.

passend dazu https://www.youtube.com/watch?v=fyMhvkC3A84

Mitgefühl oder Verstand?

Es wird Zeit, über Mitgefühl zu reden.

Falsch, da steckt schon ein Fehler! Man kann über Mitgefühl reden oder Mitgefühl empfinden.

Mitgefühl ist ein Thema, das mir in der momentanen Flüchtlingsdebatte manchmal zu kurz kommt.
Ein berühmter Publizist schrieb vor ein paar Tagen die eindringliche Headline „Wer nur Mitgefühl empfindet, der hat keinen Verstand“.

Der Artikel an sich ist etwas kurz und auch nicht besonders gut. Er bringt aber die beiden Themen „Mitgefühl“ und „Verstand“ sehr scharf zum Vorschein und stellt sie -als scheinbare Gegensätze- gegenüber. Ich möchte hier das ganze mit einem Artikel etwas vertiefen und mich der dialektischen Gegenüberstellung langsam nähern.

Man kann umgekehrt mal fragen:

a) Kann man Mitgefühl empfinden, ohne den Verstand zu benutzen?
b) Kann man über den Verstand eine Sache verstehen, aber keine Gefühle benutzen?

Ich denke, bei (b) erscheint es intuitiv einfacher, „ja“ zu sagen. Es gibt durchaus Menschen, die nur kühl über den Kopf handeln, dabei aber überhaupt keine Gefühle benutzen. Das mag funktionieren, blendet bestimmte Elemente einer Sache aber völlig aus. Ein kühler Kaufmann z.B. der seine Waren bestmöglichst anbieten möchte und dafür die Preise senkt und knallhart kalkuliert („rechnet“). Wenn er aber die Stimmung seiner Kunden nicht berücksichtigt und sich nicht in sie einfühlen kann, werden sie sich vielleicht über bestimmte Aspekte seines Geschäftes ärgern (kühle Ladenatmosphäre, unfreundliche Mitarbeiter die nur „Dienst nach Vorschrift machen“, weil sie schlecht, aber „gut kalkuliert“ bezahlt werden).

Bei vielen Verbrechern sagt man, dass sie einen scharfen Verstand besitzen, aber über keinerlei Gefühle. Diese Kombination ist sogar gefährlich, denn wenn wir alles nur über unseren Nutzen und Vorteil beurteilen, werden wir schnell einseitig und egoistisch. Das Mitgefühl schützt uns dann selbst, zu kühl und hart vorzugehen und es hilft, eine andere und weitere Perspektive einzunehmen.

Auch der reine Weg (a) erscheint zuerst plausibel und reizvoll. Das Mitgefühl ist sehr wichtig. Es hält die Gesellschaft zusammen und es ist frei von egoistischen oder materiellen Interessen. Eltern brauchen Mitgefühl für ihre Kinder und einen langen Atem bei der Erziehung und Unterstützung. So entsteht der soziale Kit, der alles zusammenhält. Das Vertrauen ist die Basis, auf dem alles wachsen und gedeihen kann. Ein Partner muss sich in seine Partnerin einfühlen können und umgekehrt, sonst zerbricht die Liebe. Freundschaften werden besser und nachhaltiger, wenn beide Seiten füreinander Mitgefühl und Anteilnahme empfinden.

Politisch gesehen führt das Vertrauen und Mitgefühl in stabile Institutionen, schützt vor Lobbyismus und Korruption. Polizisten, die mit Häftlingen Mitgefühl empfinden, können sie besser beschützen. Es gibt weniger Hass, weniger Aufstand. Wenn Menschen schlecht behandelt werden (so wie derzeit an der ungarischen Grenze), dann führt das zu Gegenprotesten und die Dinge können leicht eskalieren. Man muss ein Kind nur lang genug schlagen, dann schlägt es zurück!

Aber auch, wenn man nur und einseitig über das Gefühl agiert, kann es zu Problemen kommen. Wenn z.B. ein Lehrer sehr viel Mitgefühl mit seinen Schülern hat und sich auch in der Freizeit alle Probleme seiner SchülerInnen anhört und seine Zeit opfert, kann es zu einem „Burnout“ kommen. Psychologen, die Probleme ihrer Patienten zu sehr an sich ranlassen, Ersthelfer am Unfallort, die mitfühlen, sich aber nicht innerlich abgrenzen können, haben wahrscheinlich ähnliche Probleme. Eine Mutter, die für Kinder und Ehemann alles gibt, aber umgekehrt nur wie ein Fußabtreter und „Seelenmülleimer“ behandelt wird, hat das gleiche Problem: Zuviel Mitgefühl!

Im Idealfall sollte man also beides vereinen (a+b). Das eine geht nicht wirklich ohne das andere. Mitgefühl baut sich manchmal erst auf, wenn man den Verstand benutzt. Erst durch das Verstehen einer Sache, kann auch das Verständnis und die Toleranz für eine Sache wachsen.
Die Rechtsradikalen und andere Untolerante müssen z.B. verstehen, dass die Flüchtlinge, die zu uns kommen, auch Menschen sind, Bedürfnisse haben. Dass sie nicht kommen, weil sie uns primär ausbeuten oder ausnutzen wollen, sondern weil sie selbst große Probleme in ihrem Land haben. Und man muss verstehen, dass es nicht nur Terroristen, Diebe und Vergewaltiger sind, die zu uns kommen.

Man sieht die Menschen im Fernsehen mit dunkler Hautfarbe, es baut sich ein „ungutes Gefühl“ über diese fremden Menschen aus- aber man hat noch nie mit einem geredet, man kann sich keine eigene Meinung bilden. Man weiß nicht, wie sie „ticken“. Ein Mangel an Information und Kommunikation ist das Problem, aber auch ein Mangel an Aufklärung und Integrationsarbeit seitens der staatlichen Stellen, die z.B. die Anwohner auf die vielen fremden Menschen vorbereiten und Brücken zur Verständigung anbieten. Wenn dann nur schnell Häuser und Sporthallen beschlagnahmt werden, aber dazu keine Erklärungen oder Entschuldigungen abgegeben werden, ist das ein Mangel an Mitgefühl, das auf die Dauer Ablehnung produziert.

Gebildeteten Menschen mit mehr Wissen sagt man z.B. nach, dass sie toleranter sind und fremde Menschen leichter integrieren und akzeptieren können. Vielleicht haben sie mehr Geschichtsbücher und Zeitungen gelesen, wissen mehr über die geostrategischen, politischen Zusammenhänge und über die große Not und die Ausmaße des Elends. Auch dafür braucht man das „Wissen“, dass man mit „Einfühlen“ kombiniert. Es kann nicht das eine ohne das andere geben. Gebildete Menschen wissen aber vielleicht auch mehr über die Kulturen, haben schonmal eine Reise in den nahen Osten oder ein „arabisches Land“ gemacht. Vielleicht haben sie auch schonmal jordanisch oder türkisch gekocht, haben vielleicht gute Freunde oder Verwandte mit einer etwas dunkleren Hautfarbe.

Es ist mit diesem „Wissen“ hilfreich, wenn auch umgekehrt wieder Mitgefühl gegenüber Menschen aufgebaut wird, die wenig Ahnung von den Zusammenhängen haben und selbst in einer materiell schlechteren Lage sind. Was von der Politik z.B. sehr verletzend war, dass nach den Ausschreitungen von Heidenau Sigmar Gabriel die Rechten mit „Pack“ bezeichnet hat. Viele der Anwohner und Beteiligten der Demonstrationen haben sich nun angesprochen gefühlt und prompt folgte ja auch die Retourkutsche z.B. über Plakate oder Facebook-Kommentare „Wir sind das Pack!“. Gabriel wollte zwar nur eine bestimmte Gruppe von unliebsamen Steinewerfern treffen, hat aber doch das ganze Volk empfindlich getroffen. Und der Pegida-Bewegung neuen Zulauf beschert. Auch die Politik braucht also Mitgefühl und muss das sorgfältig für beide Seiten einsetzen.

Verstand kann helfen, nicht zuviel Mitgefühl (oder vorschnell) einzusetzen. Merkel hat z.B. vor ein paar Tagen verkündet, dass die Flüchtlinge sehr wohl bei uns willkommen sind. Und dass es mit ihr kein Deutschland gibt, das bei der Frage anders entscheiden würde.

Das war eine ziemlich emotionale Reaktion, auf die aktuelle Nachrichtenlage, z.B. die schlimmen Bilder aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Ungarn. Auch bei der damaligen Atomfrage und den überhasteten Atom-Ausstieg hat Merkel eine populistische, aber auch intutive Entscheidung getroffen. Es mag eine Stärke von Ihr sein, auf die Seele des Volkes zu schauen, sich sogar in sie „reinfühlen“ zu können. Leider sind Gefühle von kurzer Dauer und ebben die schlimmen Bilder wieder ab, neigt unser Gehirn zum Verdrängen der negativen Gedanken und der Verstand meldet sich wieder. Die Entscheidungen aber, die von so einer wichtigen Person wie die Bundeskanzlerin getroffen werden, sind von großer Wirkung und auch von Dauer- was man dadurch gesehen hat, wie die Flüchtlingsströme plötzlich zugenommen haben und die Leute in Syrien und anderen Ländern diese emotionale Botschaft als „Einladung“ verstanden haben. Beim Atomausstieg besteht die harte Realität darin, dass ehemals gesunde Unternehmen an die Wand gefahren werden, Verluste produzieren und nicht mehr abgesichert sind. Dass der Wandel zu schnell kommt und sogar Arbeitsplätze und volkswirtschaftliche Werte vernichtet werden.

Bei Politikern mag es verlockend sein, sich demagogisch zu orientieren und die aktuelle Stimmung in die eigenen Entscheidungen zu integrieren. Es ist aber gefährlich, wenn es darüberhinaus keine anderen Prinzipien und Grundhaltungen gibt. Politische Prinzipien müssen immer auch auf der Basis von Wissen, von Verstand, vom Begreifen der Zusammenhänge und von professionellen Gutachten gestützt werden. Leider hat die klassische Wissenschaft als „Lehre“ in der Politik einen schlechten Stand.

 

Ich wünsche mir Politiker, die beides vereinen können: Die Mitgefühl gegenüber notleidenden Menschen und schlimmen Situationen empfinden, aber auch mit fundiertem Wissen und vernunftsmäßig agieren, wenn es auf die richtigen Antworten auf aktuelle Krisen ankommt.

Nehmen und Geben

Einatmen und ausatmen. Konsumieren und selbst gestalten. Zuschauen und nachmachen.
Geld einnehmen und ausgeben.

Sich die Sorgen der anderen anhören und über die eigenen Sorgen sprechen.
Essen zu sich nehmen und Essen von sich geben.

Dem Krach Zuhören und selber schreien. Etwas schönes empfinden und andere streicheln…
Ein Bild anschauen, sich darüber freuen und dann selbst etwas malen.

Es bildet sich eine Einheit oder ein Gleichgewicht, wenn man die Brücke dazwischen überwindet… ganz natürlich eigentlich.

Eine Störung kann eigentlich nur auftreten, wenn etwas davon einseitig passiert. Also wenn man nur einatmet, aber nicht ausatmet. Wenn man nur Kalorien zu sich nimmt, aber keinen Sport macht. Wenn man nur anderen zuhört, aber nicht mehr über sich selbst sprechen kann.

Wenn man nur Fernsehen schaut, aber darüber nichts sagt, nicht redet und keine eigene Meinung „postulieren“ kann.

Es gibt viele Leute, bei denen ist dieses Gleichgewicht aus Nehmen und Geben etwas gestört, bzw. im Ungleichgewicht: Leute, die nur geben, die sich verausgaben aber nicht an sich selbst denken.

Oder Leute, die nur reden und reden wie ein Wasserfall, aber anderen nicht zuhören können.

Oder Leute, die nur Reichtum anhäufen, aber vergessen, das ganze wieder auszugeben und in den Kreislauf des Lebens zurückzugeben.

Es gibt viele Leute, die nehmen und halten alles für selbstverständlich: Die Lebensmittel, die Straßen, die Arbeit der anderen, das Gesundheitssystem, die Rente, die Polizei, das Wasser-Angebot, die Ordnung und die schönen, neuen gepflanzten Blumen am Wegesrand- aber sie geben nicht. Wollen keine Steuern zahlen, fühlen sich nicht verantwortlich, nehmen nur.

Der Weg zum Kriminellen ist nicht mehr weit : Auch der nimmt nur anderen etwas weg, ohne jemals zu geben. Spionage-Dienste und Hacker nehmen anderen ihre Daten und klauen ihre Identität, geben aber nichts von sich selbst preis. Der Internet-Troll zerstört die Kommunikation von anderen, kann aber selbst nichts produktives herstellen.

Daher ist es im Rahmen einer Religion (aber auch einer Ethik) so wichtig, über das „Geben“ nachzudenken. Es ist für die meisten etwas schwieriger zu erreichen als das „Nehmen“.

Besonders deutlich wird das auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen: Wir erwarten oft, dass der andere den ersten Schritt macht, erwarten, dass er etwas „gibt“ und wollen nur nehmen. Wir sitzen einsam und enttäuscht in unserem Zimmer und fragen uns, warum uns niemand etwas gibt…

So können Kontakte aber nicht funktionieren. Im Grunde basiert jede Freundschaft, jeder Kontakt auf einem aktiven Geben und einem Vertrauensvorschuss, den ich anderen quasi als Kreditgeber „gebe“…

… auch wenn ich schon weiß oder ahne, dass evt. nichts mehr zurückkommt und ich auf meinem investierten „Mitgefühl“ sitzengeblieben bin. Dieses Risiko muss man einfach eingehen. Denn meistens kommt deutlich  mehr zurück, als man eingesetzt hat.

Wenn man genau überlegt, kann die Welt nicht ohne diese beiden Elemente existieren. Weder nur aus dem „Nehmen“ heraus, noch nur aus dem „Geben“ heraus.

Zeit für Schönheit

Zeit für Schönheit. Jenseits des Pragmatischen, jenseits der Hektik, jenseits der Logik und des Verstandes. Schönheit ist einfach.

„Die Schönheit“ lebt eigentlich jenseits von Bewertungen und wird doch täglich neu bewertet. Schönheit ist ein Ideal, nach dem es sich zu streben lohnt. Für Frauen ist Schönheit ein zentraler Punkt und eine wichtige Frage.

Es gibt den Spruch „Wahre Schönheit kommt von innen“… aber auch „Über Geschmack lässt sich nicht streiten“.

Ist die Schönheit also ein absoluter Wert, der sich nicht herstellen, erreichen oder gar erkaufen ließe?
In der heutigen Zeit verkommt die Schönheit oft zur Ware. Dann wird versucht sie zu konservieren, sie einzufangen oder zu bewahren. Es gibt schöne Kleider, schöne Möbel, schöne, ästhetische Autos. Es gibt den Duft der Schönheit, das Gefühl von Schönheit und die sinnlichen Genüsse der Schönheit in der Form von gutem Essen.

Leider ist es mit der Schönheit oft so wie mit einer frisch gepflückten Blume von der Wiese: Auf der Wiese ist sie frei und unbeschwert, inmitten ihrer Freundinnen und Freunde, an der frischen Luft, in ihrem natürlichen Umfeld, frisch und gesund, versorgt von den nötigen Nährstoffen und jeder Menge Wasser.

Reißt man die Blume nun ab und will sich ihrer habhaft werden, verfällt ihre Schönheit. Sie beginnt zu welken, weil sie zwar Wasser bekommt, aber kein frisches. Die Nährstoffe sind verschwunden und selbst wenn man ein chemisches Rezept finden würde, um die Nährstoffe zu ersetzen, würde es doch nicht ganz so wie in der „reinen Natur“ sein und die Blume verwelkte doch.

Ihre Schönheit wird freigestellt, auf eine steinerne Vitrine, oder auf einen Tisch aus totem Holz gestellt. Die Schönheit ist kostbar und vergänglich…

Bis sie eines Tages von einer neuen jungen Blume ersetzt wird…

Zwei Elemente ringen miteinander: Das Haben und Bewahren auf der einen Seite und das lebendige, sich wandelnde Prinzip auf der anderen Seite.

Wer also wirklich schön sein will, muss lebendig sein. Muss viel erleben, viel wissen und von einem inneren Reichtum profitieren können. Wenn jemand äußerlich schön ist, aber nicht viel weiß oder gar dumm ist, erkennt man die Schönheit schnell als Maske und als oberflächlich.

Wenn es so was wie einen Idealzustand gäbe, wäre dies wohl die Verbindung von äußerer und innerer Schönheit.

Aber auch die Frage nach Idealen oder ästhetischen Grundsätzen ist schon wieder der Versuch des Menschen, mit dem Geist ein Muster in der Natur zu suchen… auch der Geist muss wandelbar bleiben und wird hässlich und abstoßend, wenn er eingefroren ist.