Erschöpft

Wie romantisch die Menschen sich die Liebe vorstellen!
Dabei habe ich die größte Liebe immer dann erlebt, wenn es mir selbst am schlechtesten ging.

Wenn ich nicht mehr weiter wusste, wenn die erbarmungslose Fessel der Depression mal wieder jede Lebendigkeit erstickte. Wenn die Migräne den Kopf explodieren ließ. Wenn ich nur einen langen Tunnel aus Süchten und Ich-Perspektive erlebt habe. Immer dann, wenn es mir am schlechtesten geht, treten Menschen in mein Leben, die alles radikal verändern.

Dann bin ich bereit dafür. Dann kann ich es akzeptieren.

Du entwickelst Dich nicht, wenn es Dir gut geht. Wenn alles supi-dupi ist. Dann gibt es keinen Grund dazu.
Du wirst Dich entwickeln, wenn es Dir schlecht geht.
Wenn Deine Beziehung an einem Ende angekommen ist, z.B. Wenn ihr nur noch streitet, aber euch nicht mehr liebt.
Wenn ihr nichts mehr spürt und nur noch ausbrechen wollt!

Wenn euer Leben stumpf, langweilig und grau geworden ist!
Wenn sich die ersten Spuren des Lebens zeigen. Unerbittlich wird es über dich kommen und dich niederringen.
Der Strahl der Zeit trifft auch Dich!

Wenn Du auf die Uhr schaust und erschrocken bist, wieviel Zeit schon wieder sinnlos vergeudet wurde!
Wenn Du Dir seit Wochen Projekte und Ziele gesetzt hast, aber nichts davon erreicht hast! Weil Du alt bist und keinen Schwung mehr hast! Sieh es endlich ein. Dann brauchst Du jemand neues in Deinem Leben.

Dann wirst Du aufwachen. Dann wirst Du begreifen, dass Du eine neue Perspektive brauchst.
Ein Mensch, der Dich von unten bis oben vollständig umkrempelt.

Es wird ganz leise beginnen. Er wird ein paar Schritte auf Dich zumachen und plötzlich neben Dir stehen.
Er wird dich anlächeln und „hi“ sagen. Und dir schießt das Blut in den Kopf und du findest keine Worte mehr.

Dann ist es der richtige Mensch. Er wird dich verändern. Lass es zu.

Sei nicht fröhlich. Sei traurig und erschöpft! Gib alles und scheitere.
Dann wirst du den richtigen finden.

Ich spüre Dich

passende Musik: Mama Call von Manu Chao

Wir haben den ganzen Tag geredet.
Heute ist alles aus uns heraus geflossen.
Gänsehaut stellt sich auf meinen Armen auf.
Im Bauch ist ein warmes Gefühl.
Ich liebe Dich, vom ersten Augenblick an.

Du erzählst mir alles und vertraust Dich mir an.
In langen Gedanken erläuterst Du mir Deine Welt.
Es klingt alles ganz logisch und durchdacht.

Der Schmerz, den muss ich zwischen den Zeilen suchen.
Aber er ist da.
Du unterdrückst es noch. Die Enttäuschungen deines Lebens.
Es sind schon einige dabei.
Zerbrochene Freundschaften, die Liebe, die keine war.

Tapfer gehst Du weiter.
Aufrecht und stark.
Du Kämpferin des Lebens.
Jetzt stehst Du vor mir.

Und ich bin ganz still.

Am Abend kannst Du nicht aufhören zu reden.
Ich habe dich angestupst und da hast zurück gestupst.
Jetzt fängt es an zu fließen.
Die Ventile sind geöffnet.

Wir reden und reden.

Wohin soll das noch gehen?
Ich habe Angst.
Es ist stark, das Gefühl ist überall.
Ich bin jetzt verantwortlich für Dich.

Kann ich diese Verantwortung tragen?
Sage ich das richtige?
Wird es Dir helfen?
Wirst Du es verstehen?

Im Bett dann muss ich an Dich denken.
Ich sehe Dein hübsches Gesicht vor mir.
Mit den vielen fragenden Augen.
Deinen zarten Körper.

Er vibriert ganz leise.
Es kribbelt überall.
Mittendrin sind bunte Bilder.

Dann musst du weinen.

Die Liebe in der Welt

Die Liebe
die keine war, der hängst Du ewig nach.
Die Liebe, die direkt vor Dir liegt
die willst Du nicht

schwierig bist Du geworden
mit jedem Tag mehr!
Ich will mit Dir reden
aber du rennst vor mir weg.

Ich weiß etwas, das du nicht weißt
ich kann Dir vielleicht helfen
aber du willst meine Hilfe nicht
denn du bist zu stark!

Und so kreisen wir wieder um uns selbst
wie sonst auch immer
ohne Berührungen nach außen
ohne wirkliche Veränderung

ein Sturm im Wasserglas
ohne berührende Körper
ohne Worte, die sich kreuzen
ohne Liebe, die schwingt.

Es ist endlos tot und traurig
es ist leer und ausgebrannt
ohne deine Liebe
ist auch mein Leben nichts.

Jeden Tag denke ich an Dich
wie es so mit Dir war
was Du mir bedeutet hast
und wo du mir fehlst

ich würde es dir gerne sagen
aber du hast alles abgeblockt
kein Gefühl dringt mehr an deine Ohren
alles ist stumm und taub

Ja, vielleicht ahntest Du
dass es mit mir anders ist
dass ich etwas in dir bewegen würde
und davor hast du Angst

Meine Hände auf deiner Haut
eine schöne Vorstellung
von der du mal geträumt hast
jetzt aber, wo ist sie hin?

in der hintersten Schublade
mit all dem Staub und Dreck!
da guckt doch keiner hin

mach endlich das Fenster auf!
Und lass die Sonne rein!
Putz die Scheiben und guck mal wirklich durch
was siehst du?
außer deinem eigenen Spiegelbild?

mach das Fenster auf
steig hindurch
geh nach draußen
auf die Straße!

Die Welt
saug sie tief ein
lass sie dich verändern
und verändere sie!

In Love with Mannheim

Da bleibt noch die Stadt, die Du mir hinterlassen hast.
Eine riesige Ansammlung aus Lichtern, Industrie und Gestank.
Die Kneipen sind überfüllt.
Man kann sich nur setzen, wenn man reserviert hat.

Alles ist herausgeputzt, alles ist exklusiv.
Wer nimmt Platz am Tisch der Reichen und Mächtigen?

Für den armen Schlucker ist kein Platz.
Der springt lieber in den Rhein.
Brücken gibt es genug.
Oder nimmt einen tiefen Schluck.

so viele arbeiten!
LKWs fahren rund um die Uhr
Geschlafen wird nicht wirklich.
überall drehen Maschinen.

Gehörst du zur High Society?
Oder mischt du dich unter das Volk?
Es ist Dein Weg, Deine Entscheidung!

Nimmst du die normale Straße?
Oder doch lieber die VIP- Spur?

Gehst du zum Fußball,
oder zum Pop-Konzert?

So viele Straßen
und alle führen irgendwo hin.

Wer mal raus will, der nimmt den Zug,
Wer über den Ozean möchte, das Schiff.

Die Zufriedenen bleiben hier.
Gehen einkaufen.
Genießen das Flair.

Und ich-

gehe zur Kirche
möchte ein bisschen beten
und anhalten.

ich mache Fotos
ich schau mir alles an
ich bin im hier und jetzt
verschmilze mit der Nacht

und ich möchte nie mehr von Deiner Seite weichen.

Vermisst

Lange habe ich nicht mehr an Dich gedacht.
Du bist schon fast verschwunden.
Gestern wollte ich Dir noch eine Chance geben.
Aber ich habe nichts gespürt.
Klar, hätte ich Dich gerne gesehen.
Es hat auch kurz gekribbelt.
Dann war es wieder weg.
Du verschwindest.
Ganz langsam.
Aber immer mehr.

Die Stadt war schön anzuschauen. Meine Sinne waren voll aufgedreht.
Ich habe Dich erwartet. Mich vorgefreut. Und schick gemacht.
Extra geschminkt. Und die schönste Bluse angezogen.
Für den Weltfrauentag.
Aber es war ein einsamer Womens Single Day.
Ohne Dich.

Die Straßen waren verlassen.
Die Bürgersteige hoch geklappt.
Es gab ein paar junge Leute, gewiss.
Aber da war keine Liebe in meinem Herzen.
Nur der lauwarme Frühlingswind und das kalte Stahlgehäuse meiner Kamera in den Händen.

Im Parkhaus riecht es nach Pisse.
Ansonsten ist alles taghell.
Da sind Schilder und Verbote.
Aber keine Liebe.
Wo bist Du?
Neben mir wären noch zwei Plätze frei gewesen.

Zu Spät

Irgendwann stirbst du und dann denkst Du dir „hätte ich das mal gemacht!“

Hätte ich mich mal mit meiner besten Freundin getroffen.
Wäre ich mal lieber mutiger gewesen! Anstatt nur ängstlich zu Hause zu sitzen.
Wäre ich mal lieber freundlicher gewesen!
Hätte ich mal lieber diese oder jene Person nicht geblockt und ignoriert.
Hätte ich mal mein Geld ausgegeben! Anstatt es geizig zu horten.

Wäre ich mal in die Stadt gefahren! Hätte ich mal diese Reise gemacht!
Ach, ich hätte kreativer sein müssen!
Wäre ich mal meinen Hobbies nachgegangen.

Wäre ich mal offener gewesen. Hätte ich mich mal so gezeigt, wie ich bin.
Hätte ich mal mehr auf Facebook gepostet.
Aber das, was ich wirklich denke. Nicht das, was ich glaube, was andere von mir denken, das ich denken soll.

Hätte ich mal geliebt. Hätte ich ihm / ihr mal gesagt, was ich wirklich fühle.
Wäre ich doch nur einmal Mensch gewesen.

Hätte ich mich mal verletztlich gezeigt.

Ich hätte soviel machen müssen und jetzt ist es zu spät.

Der Liebesschmerz

Passende Musik: Nothing Else Matters

„Es geht vorbei.“ Natürlich geht es vorbei.
„Die Zeit heilt Wunden“, sagt man so schön.
„Du musst nur loslassen können“, ist ein anderer Spruch.

Aber es wirklich zu fühlen und ganz im Liebeskummer zu sein, ist nochmal eine andere Qualität.
Dem Menschen nur kurz begegnet zu sein und dann zu wissen, dass man ihn nie wieder sehen wird.
Es war eine große starke unendliche Liebe, doch sie dauerte nur wenige Stunden lang. Ein Tausendstel Wimpernschlag im Augenblick der Geschichte wart ihr zusammen. Die Begegnung war kurz und heftig.
Aber sie ist geschehen. Ein unendlicher kurzer Moment. Und doch reicht er aus, dich für ein Leben lang zu prägen.

Du wirst jetzt immer diesen Mensch suchen. Du wirst ihn überall sehen.
Deine Augen wurden neu kalibriert. Du wusstest vorher gar nicht, dass du so lieben kannst. Er ist gekommen und er passte sofort, ganz unbewusst auf dein Suchschema, dass anscheinend immer geöffnet, aber selten wahrgenommen wird.

Diese kurze Begegnung mit ihm führt dazu, dass du dich nun komplett ändern wirst. Du akzeptierst deinen eigenen Status nicht mehr. Du wünschst Dir eine Wandlung, denn du selbst fühlst dich inkomplett und unfertig.

Der andere Mensch hat dafür gesorgt, dass du dich entwickeln willst.
Eigentlich müsstest du ihm dankbar sein, aber dennoch fühlst du Groll und Ärger.

Er hat dich abgelehnt und liebt dich nicht. Du fragst dich, was Dir fehlt?
Wie müsstest du sein, dass er dich liebt? Dass du neben seinem Glanz nicht völlig untergehst?
Was hast du falsch gemacht?
Welcher Schalter in deiner Biografie wurde falsch gelegt?
Bist du zu dick? Zu hässlich? Zu alt? Zu naiv?
Stimmt was mit deinem Charakter nicht?
Bist zu männlich? Zu weiblich?
Verdienst du zu wenig?
Hast du die falschen Verwandten? Oder doch eher die falschen Hobbies?

Warum fühlst du dich plötzlich so leer? So schlecht?
Ist es nicht genug, so wie du bist? Reichst du nicht?

Und warum kannst du die Fehler nicht einfach bei ihm suchen.
Warum kannst du ihn nicht einfach ablehnen, abhaken und fallen lassen!

Der Liebesschmerz legt ein ganzes Bündel an schlechten Eindrücken und Erfahrungen frei. Die alte Schale wird weggesprengt und darunter kommt ein neuer Mensch zum Vorschein.

Ich bin mir sicher, die Natur will es so, dass wir uns eher „in die Falschen“ verlieben.

Es soll nicht zu einfach sein! Der andere Mensch, er soll uns dienen.
Er soll uns dabei helfen, dass wir uns entwickeln können.

Er soll unerreichbar werden, damit wir uns anstrengen.

Verliebt – 2

Verliebt in wen oder was? – werdet ihr fragen.
Ob ich das so genau weiß?

Ob ich das so genau klären sollte?
Braucht das Objekt meiner Liebe überhaupt ein Ziel, einen ganz bestimmten Menschen, ein ganz bestimmtes Ziel?

Oder kann ich nicht einfach die ganze Welt lieben?
Eine schöne Vorstellung: Der ganzen Welt Aufmerksamkeit und Rosen entgegen tragen.
Sie in das eigene Herz einschließen und sagen „du bist mir wichtig, ich liebe dich.“

Hey Welt, guten Morgen, ich liebe dich.
Und den Typ da, den liebe ich auch. Er ist aber nicht der einzige. Bilde er sich nicht soviel darauf ein!

Ich liebe auch meine Freundin, meine Brieffreundin, die entfernte Facebook-Bekanntschaft, ich liebe meine Eltern, meine Verwandten, meine Kollegen – ich liebe sie einfach alle.
Wo soll die Liebe aufhören und wo soll sie beginnen?
Wer sagt mir, wie genau ich die Linien ziehen soll?
Wen darf ich lieben und bei wem ist es verboten?
Wer macht die Regeln, wenn nicht ICH SELBST.

Die Liebe zu den materiellen Dingen ist endlich, so wie die materiellen Dinge endlich sind.

Die Liebe zu anderen Menschen aber ist unbegrenzt, frei und stark.

Wenn man glücklich werden will, muss man die Liebe zu anderen Menschen entdecken.

Wer nur sich selbst liebt, bekommt nur einen begrenzten Anteil an Liebe zurück.
Wer die ganze Welt liebt, kann theoretisch die Liebe der ganzen Welt zurück bekommen.

Daher ist die Hinwendung zu den anderen Menschen und das Mitgefühl so wichtig.

Man muss das, was nicht mehr lebt und was einem nicht mehr weiterbringt, loslassen und man muss neue Menschen in sein Leben lassen.

Verliebt

Einfach nur verliebt. Ein schönes Gefühl.
Ich fahre im Auto durch die Gegend und in meinem Herz singt es.
Es kommt mir alles leicht und schön vor.

Ich fühle mich energetisch und stark. Aufgeladen bis in die Haarspitzen.
Eine Erkältung war im Anmarsch und wurde innerhalb von 24 Stunden wieder abgewehrt.

Das graue Wetter spielt keine Rolle und kann mich nicht runterziehen.

„Schön, dass du wenigstens heiter bist“ sagt meine Mutter zu mir.
Sie hatte die ganze Woche gejammert und geklagt.
Mein Papa bekommt nur mühsam die Worte raus und wenn, dann werden es lange Vorträge.

Beim Essen stelle ich fest, dass ich hektisch und schnell esse. Ich bin immer doppelt so früh fertig wie meine Eltern, bei denen alles langsamer geht.

Ich fühle mich unruhig. Ich will raus, spazieren gehen! Ich gehe, nein ich renne mehr durch die Nacht. Dabei geht er mir ständig durch den Kopf. Ich kann einfach nicht abschalten. Ich habe Schlafstörungen. Ich sehe Bilder von ihm in meinem Kopf, ich fühle mich verfolgt.

Es ist wie eine Droge, nur stärker, nur schöner, nur reiner.

Wann kommt mal wieder ein Lebenszeichen denke ich mir?
Wann denkt er an mich? Denkt er überhaupt an mich?
Bilde ich mir alles ein?
Was ist mit mir geworden? Wer hat bestimmt, dass ich jetzt – genau jetzt! – so sein soll, wie ich bin? Ich komme mir verrückt und aufgedreht vor.
Alles ist verschoben, kein Stein mehr auf dem anderen.

Ich denke, ich bin verliebt.

Vorbei

Und jetzt ist es vorbei, was nie begonnen hatte.
Ich spüre deinen Atem noch, ich sehe dein Lachen noch.
Dann fahre ich weiter und du bleibst stehen.

Es wird kein Happy End geben für uns beide.

Egal was ich mache, du gehst mir nicht aus dem Kopf.
Tief in meinem Herzen hast du dich eingebrannt.
ich sehe ständig dein Gesicht vor mir.

Ich spreche dich an, aber du sagst nichts.
du lächelst nur.
dann guckst du verlegen auf den Boden
und schweigst.

Geplatzte Träume, zerstörte Hoffnungen
unendliche Traurigkeit.

Das Problem sind nicht die Träume.
Das Problem ist, wenn man aufwacht.