Die heiligen drei Tage – Frohe Weihnachten

Immer noch Weihnachten!

Drei Tage lang. 😉 Soviel braucht es, um in unserer hektischen Welt mal wirklich runter zu kommen.

Dieses Weihnachten war besonders. Es war das erste Weihnachten, dass sich nicht bunt und kitschig, sondern irgendwie „wichtig“ angefühlt hat. Vor dem Hintergrund aller Krisen und vor dem Hintergrund von ganz persönlichen Krisen.

Der Wert von Weihnachten ist mir dieses Jahr stärker im Bewusstsein gewesen als sonst.

Natürlich war es wieder überaus materiell und hektisch. So wie jedes Jahr.

Fast niemand kann sich davon entziehen. Von den „offenen Büchern und Rechnungen“ die noch abgeschlossen werden müssen, vom „Weihnachtsgeschäft“, der „wichtigsten Zeit für den Einzelhandel“, welches noch unbedingt eingebracht werden muss und vor den „familiären und praktischen Verpflichtungen“, die nicht nur klassische Hausfrauen treffen.

Mein Eindruck: Es war das erste Weihnachten, wo die Leute wieder Lust hatten, aufeinander zu zu gehen, wo wir den Wert der menschlichen Verbindungen stärker als sonst gespürt haben. Mir ist das aufgefallen, bei anderen, aber auch bei mir. Zwei Jahre Corona sind vorbei, wir sind im dritten Jahr, vielleicht dem „Übergangsjahr“ zum normalen Leben vor der Corona-Krise, dass immer weiter schemenhaft in Vergessenheit gerät.

Natürlich kommen jetzt die großen Wellen hinterher geschoben, die da heißen: Krieg, Inflation, Wirtschaftskrise, Lieferschwierigkeiten. Heutzutage hängt alles miteinander zusammen. Die Krisen erschüttern uns wie große Wellen auf dem Meer. Aber so groß sie auch sein mögen- wir wissen, dass sie eines Tages vorbei sind und dass dann wieder die Sonne scheinen und das Meer ganz ruhig sein wird.

Nicht jeden konnte ich dieses Jahr erreichen. Es gab auch Menschen, die haben sich ganz bewusst zurück gezogen. Von mir, von anderen, vom Leben allgemein. Die den Krisen nicht mehr standhalten konnten. Die gesagt haben „jetzt reicht es mir“, ich brauche eine Veränderung.

Das muss man akzeptieren.

Oft ist man geschockt, wenn ein nahestehender Mensch „einfach verschwindet“ oder die Freundschaft aufkündigt. Es erscheint so leicht in dieser Zeit der digitalen Medien, wo „die anderen“ millionenfach zur Verfügung stehen und auf Knopfdruck in unser Leben treten können. Aber treten sie wirklich in unser Leben? Ich entscheide doch meistens selbst, wie weit sie kommen können. Bei menschlichen Beziehungen gibt es mehrere Schichten, durch die man erstmal durchkommen muss. Es gibt die äußere Schicht- man sieht sich. Oder die zweite Schicht, in der man sich grüßt. Es gibt die dritte Schicht, wo man sich fragt, wie es dem anderen geht- selbst das scheint in dieser kurzlebigen Welt schon eine besondere Art von Beziehung zu sein.

Aber die hunderste Schicht, die oftmals erst nach dutzenden Telefonaten, nach gemeinsamen Treffen, nach gemeinsamen Tränen, nach Entfremdung und Wieder-Annäherung entsteht, das ist die Ebene des Vertrauens. Diese erreicht man nicht so leicht und schon gar nicht mit „vielen Menschen“. Doch wenn man einen einzigen Menschen gefunden hat, dem man wirklich vertrauen kann, bei dem man bereit ist, alles zu sagen und alles zu zu geben, dann ist das viel. Mir ist es immer wichtig im Leben, solche Menschen zu gewinnen und ich arbeite fast täglich daran, aber ich scheitere auch mind. genauso häufig daran. Denn Beziehungen sind Wechselwirkungen. Sie entstehen erst im „Nehmen und Geben“- im Miteinander, wie in einer gemeinsamen Sinfonie, einem gemeinsam einstudierten Musikstück, wo es gerade am Anfang viele Disharmonien und viele „Fehler“ geben kann. Beziehungen sind Arbeit und sie benötigen neben einem hohen Einsatz, Durchhaltevermögen, Talent und Übung.

Menschliche Beziehungen sind aber noch viel mehr. Sie gelingen häufig erst dann, wenn ich auch bereit bin, mich selbst zu ändern. Wenn ich mich öffnen, einbringen, vertrauen und überhaupt „Zeit aufbringen“ kann.

Zeit ist so kostbar geworden – denn von überall gibt es Zeiträuber, die darauf erpicht sind, uns Zeit zu stehlen. Wir werden erschlagen von einer Flut von Ablenkungen. Die meisten sind negativer Natur und lenken uns ab. Sie sollen uns die Zeit vertreiben, aber sie vertreiben eigentlich nur „das Wesentliche“ aus unserem Leben. Das Smartphone, der Computer, die sozialen Netzwerke, die ganzen Flatrates mit Filmen, Spielen und die riesige Welt-Bibliothek, die uns mit dem Internet allen offen steht. Natürlich ist es reizvoll, so eine Flut an Eindrücken zu erhalten und die menschliche Neugierde und der Wunsch nach Weiterentwicklung wird angesprochen. Aber können wir auch wirklich alles verarbeiten?

ÜBERALL stehen heute Ablenkungen, zusätzlich geschickt gesteuert von Algorithmen, die uns fesseln und an das Netzwerk binden sollen-  und angesichts der Flut des medialen Druckes, der auf uns einprasselt, verlieren wir völlig den Überblick. Wir können nicht mehr sortieren und wir können uns nicht mehr davor schützen. Es ist einfach zuviel geworden. Genau wie die Summe der Nachrichten aus aller Welt- all die Informationen, die für uns eigentlich nicht wichtig sind, aber dennoch ultra-präsent.

Es ist kein Wunder, dass bei der Flut der Eindrücke das Wesentliche, nämlich die Mitmenschlichkeit und die Konzentration auf einige wenige Menschen, die uns wichtig sind, völlig aus dem Blick geraten.

Weihnachten war und ist für mich daher immer das Fest, welches genau das wieder ins Bewusstsein ruft. Wie wichtig es ist, mal ein paar Stunden mit der Familie zu verbringen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Geschäfte für ein paar Tage ruhen zu lassen, die endlose Beschäftigung mit den Zahlen und dem Geld, die wie ein endloses Brettspiel „um nichts“ wirken, mal beiseite zu lassen. Bewusst den Fernseher auslassen und die Menschen „anschalten“. Man sollte versuchen die Leute „anzuschalten“ mit Liebe, mit Begegnung, mit netten Worten und dem Versuch, sie wenigstens zu verstehen. Es erwartet nun keiner von uns, dass wir sofort alle Menschen verstehen oder sofort mit jedem gut können. Aber allein, dass wir wieder das Thema „Mensch“ und „Beziehungen“ für eine Weile in unser Leben lassen- ihm Raum und Zeit geben- dass ist für mich die heilige Botschaft von Weihnachten, die auch ohne christlichen Glauben wichtig ist und verstanden wird.

Die Depression der Gesellschaft

Alles auf Anfang. So seltsam fühlt sich die Zeit im Moment an. Wie der große „Reset-Knopf“ von dem alle reden. Aber nicht, dass er alleine im Äußeren gedrückt wurde, auch im Inneren hat es den großen „Reset“ gegeben.

Ich frage mich, woher es kommt? Das Alter, die Wechseljahre vielleicht? Mein eigener, verzerrter Blick zurück in die Jugend, die mir mit voranschreitendem Alter immer schöner und blumiger, aber auch wehmütiger und „weiter weg“ erscheint? (Vielleicht sollte ich mal ein Selfie machen)

Zwei-einhalb Jahre Corona liegen jetzt hinter uns und wir sind wie der Patient, der noch nicht ganz wieder genesen ist.

„Ob ich auch Corona hatte“, wollte meine Cousine gestern von mir wissen. „Eine schlimme Krankheit“ sage ich, aber nein, ich hatte sie noch nicht.

„Wie kannst Du dann sagen, dass sie schlimm ist?“ fragt sie mich mit aufgerissenen Augen. Erwischt! Ich überlege. Ja, wie kann ich das sagen? Ich kannte jemand mit Long Covid, der fand sie schlimm. Man liest so einiges darüber. Aber außer von den Erzählungen oder den allgegenwärtigen Medienberichten habe ich wohl keine Erfahrung damit. Nach dem Ende der Maskenpflicht hatte ich ein paar Mal Husten oder Schnupfen, aber war das jetzt wirklich Corona? Diagnostiziert hatte das niemand und alle Tests waren immer negativ. Also hatte ich nie Corona. Auch gut. Darf ich dennoch eine Meinung dazu haben?

Denn Corona und die „große Depression der Gesellschaft“, die hat auch mich erwischt.

Wir müssen zurück in die Vergangenheit. Für ein paar Wochen und Monate.

Depression, das ist der Zustand, in dem alles steht. Der Kopf sagt „stop“ – es geht nichts mehr. Keine Gefühle, keine Interessen, keine Hobbys. Sterben, inmitten vom Leben. Es fühlt sich alles taub und leer an und alles Wollen wird im ewigen Schlamm erstickt. Alles fühlt sich schwer und unerreichbar an und die Motivation selbst für die kleinsten Dinge ist nicht mehr vorhanden.

Depression, das ist aber auch die Chance. Hinter der Depression steht der Auftrag, wieder gesund und glücklich zu werden. Wenn das Glück weg ist, musst Du etwas tun, um es wieder zu erreichen. Gib Dir Mühe! „Anzuhalten, um zu lauschen“ hat ein Ratgeber mal geschrieben. Was steht denn da eigentlich? Wie fühlt sich das an, nichts zu fühlen, keine Interessen und kein Ziel zu haben? Welche Bilder fallen Dir ein? Was sagt Dir die Krankheit? Woher kommt der Schmerz, das Leid, das Elend?

Es ist wie auf der Autobahn. Manchmal fliegst Du mit 180 über die Straßen und fühlst Dich unsterblich, Deine Pläne und Arbeiten gelingen wie am Schnürchen und du kannst Dir keinen anderen Zustand vorstellen. Aber dann kommt auf einmal das Stauende. Alle stehen. Du musst bremsen, ob Du willst oder nicht. 150, 120, 100, 70, immer langsamer, 50, 30, Schrittgeschwindigkeit und dann Stillstand. Fenster runterkurbeln. Eine Fliege kommt aus der verdorrten Landschaft in den Innenraum geflogen. Sie ist schneller als Du und lacht Dich aus. Du stehst. Würdest gerne wieder Gas geben, aber es geht nicht. Vor dir ist noch einer. Und noch einer. Und 5.000 weitere. Alle stehen, alle sind depressiv. Die Gesellschaft steht im Stau.

Die Motoren brummen, verpesten die Luft, dann werden sie endlich abgestellt. Die Wirtschaft wird abgestellt. Kein Benzin mehr da. Alles zu teuer. „Autofreier Sonntag“. Tempolimit, weniger Fleisch, weniger Co2, keine Inlandsflüge mehr, länger arbeiten.

„Reichtum verteilen!“ schreien die anderen. „Es ist nichts mehr da, wenn ihr nicht arbeitet“ schreien die anderen zurück.

„Wochenarbeitszeit erhöhen“, bei den „Hartz IV- Leistungen kürzen“ wollen die einen- „Hochzeiten auf Sylt verbieten“ und „Steuergelder erhöhen“ die anderen. Vermögenssteuer wieder einführen, starke Schultern sollen mehr tragen und die Armut verbreitet sich dennoch unaufhaltsam in der Breite. „Jetzt wird auch die Mittelschicht getroffen“ schreiben die Zeitungen und rechnen uns die Heizkosten-Rechnung für den Herbst vor. Wer soll da gesund und munter bleiben? Wohlstandsverlust ist das Schlagwort dieser Zeit.

Energiemangel, das andere.

Was ist schon gerecht? Die Depression ist niemals gerecht. Sie trifft alle mittens ins Herz. Ins Leistungszentrum. Sie lähmt uns.

Zeigt unsere Sterblichkeit, unsere Vergänglichkeit und legt schonungslos jede Schwäche offen.

Die Depression zwingt dich auf unbarmherzige Weise dazu, dich zu ändern. Sie sagt, dies und das ist nicht okay, ändere es.

Es wird solange weh tun, bist du endlich ein paar Schritte unternimmst. „Reformbedarf“ gibt es schon seit den 2000er Jahren. Jetzt kommt die Quittung, denn die Reformen wurden verschlafen. „Deutschland muss wieder zukunftsfest werden“, und über den demogrrafischen Wandel haben wir auch schon seit 15 Jahren geschrieben und geredet. „Geredet“- es wurde immer nur geredet. Die Depression, „jetzt ist sie halt da“, wie unsere frühere Kanzlerin sagen würde.

Auf zum Tagesgeschäft, liebe Gesellschaft, liebe Politik und lieber Einzelne- es gibt viel zu tun, wenn Du wieder gesund werden willst!

Auf die Probe gestellt

Feierabend.
Eine seltsame Zeit ist das im Moment.

Auf der einen Seite tut sich beruflich sehr viel, auf der anderen Seite gibt es emotional noch überall Blockaden.

Wer steht auf und wird sie mal lösen?

Ich sitze im Zahnarztstuhl und überlege, welches Konzept als nächstes kommt, was das beste ist, aber ich habe einfach keine Idee. Die alten Schablonen passen nicht mehr.
Es muss was neues her. Was komplett neues. Ich habe viel Zeit, die AssistentInnen haben mich vergessen, der Arzt, der „nur mal kurz schauen sollte“ kommt nicht. Nun sitze ich hier und starre Löcher in die Decke und habe Zeit. So. viel. Zeit.

Die größte Blockade gibt es im Bereich der „sozialen Medien“. Denn sozial sind die meisten nicht mehr und die Medien sind fad, grau und langweilig geworden.

Instagram macht mich nicht mehr satt und das Schreiben fehlt mir sehr.
Dieser Wunsch, mal wieder „nach innen zu gehen“ und mich selbst zu spüren. Wer bin ich, was möchte ich – jenseits der äußeren Bedürfniserfüllung und Aufgabenabarbeitung ?

Alles Auswirkungen von der Corona-Krise nehme ich an. Oder schon wieder eine neue Sinnkrise!

Der Austausch mit anderen Menschen ist stark zurück gegangen. Nirgendwo gibt es mehr „Input“.
Im Idealfall soll das dazu führen, dass das Virus beginnt sich zu langweilen.
Und wo es keine Party mehr machen kann, stirbt es ab. Aber wir sterben mit dem Virus gleichsam ab.
Ein Teil von uns muss sterben, damit der andere Teil leben kann.

Was kann ich im Moment beobachten? Auf der einen Seite ein großes Bedürfnis, sich zu öffnen, auf der anderen Seite eine große Verletzlichkeit.

Ich frage mich, wann diese Pandemie enden wird? Dieses Bedürfnis nach Nicht-Kontakt. Dieses Schweben unter dem Radar, dieses Unterdrücken von Lebendigkeit und Menschlichkeit?

Wann kommt der große Knall, auf den wir alle warten? Der Knall, der alles in die Luft fliegen lässt und endlich ein Ende bringt?

Aber dieses Virus geht nicht schnell weg. Es zehrt an unseren Nerven, es zermürbt und testet uns.
Es stellt alles auf die Probe.

Die sterbende Gesellschaft – und die Freude auf Ostern

Es sind komische Tage, in denen wir derzeit so leben.
Es ist so, als ob irgendwer das große Licht ausgemacht hätte und wir jetzt alle im Dunkeln sitzen.

Solange sind wir ohne Menschen, ohne Familie, ohne Freunde.
Solange schon müssen wir ohne gewohnte Rituale auskommen, können nicht essen gehen und nicht verreisen.
Solange konnten wir schon nicht mehr ins Kino, zum Schwimmen, Sport oder einfach mal in einem Museum bummeln.
Selbst das Einkaufen ist kompliziert geworden! Mal braucht man einen Termin, mal geht es ohne und manchmal steht man komplett vor verschlossenen Türen.

Unser ganzes Leben hat sich radikal verändert. Es gibt keinen Trost, kein Allheilmittel aus dieser Situation.
Das Virus hat den Anfang gemacht, die Politiker sind ihm gefolgt.

Es gibt keine verünftigen Wege raus aus der Pandemie. Tag für Tag werden wir mit negativen Nachrichten bombardiert und die Glaubwürdigkeit eines ehemals starken und gut funktionierenden Systems erodiert. Wir altern. Unsere Gesellschaft altert, unsere Ideen altern, das bestehende System muss dringend ins Krankenhaus. Es ist ein Endpunkt, in dem wir uns befinden, eine Wendezeit. Aber wir haben das schlimmste noch nicht überstanden, wir sind mittendrin..
Wie in einem großen Krieg, einer großen Krise, die die kollektive Psyche der Menschen stark belastet.

Wir sind belastet. Wir sind traurig, aber es interessiert keinen mehr, wenn wir weinen. Weil wir isoliert sind.
Wir stehen jeden Tag auf, haben aber keine Kraft mehr zum arbeiten. Wir leben in unseren Palästen einer alten Zeit, die vor dem großen Crash gebaut worden sind. Ab jetzt geht es abwärts.

Der Luxus der vergangenen Zeit kommt uns weit weg vor. In den Urlaub fliegen, eine Kreuzfahrt machen, alles solche Dinge, die früher selbstverständlich sind, sind einfach verschwunden. Und das schlimmste ist: Wir vergessen, wie das war, wie es sich angefühlt hat. Also bieten auch die Erinnerungen keinen Halt mehr, es kommt uns alles hoffnungslos vor.

Wir würden gerne darüber reden, uns zu unseren Gefühlen bekennen, stoßen aber auf unsichtbare Mauern des Unverständnisses. Gefühle? In unserer Gesellschaft? Behalt die mal lieber für dich! Denn der Leistungsgedanke, der Zwang zu funktionieren, der hat bis jetzt jeden Virus gut überlebt.

Wir sind in unseren Häusern und Wohnungen eingesperrt. Tag ein, Tag aus, immer die gleichen Menschen, immer die gleichen Gesichter, immer die gleichen Abläufe. Die Sonne geht auf und geht abends unter. Dazwischen ist irgendwie nichts.

Wir entwickeln uns nicht weiter, lernen keine neuen Menschen, machen keine Reisen, wir stagnieren.
Die Lebensuhr tickt trotzdem munter weiter und so kommt es uns vor, als ob wir mit jedem Tag Lebenszeit verlieren, aber nichts dazu gewinnen.

Die kollektive Depression zieht uns in Ihren Strudel. Es wird schwieriger, Geld zu verdienen. Es wird schwieriger, selbstständig zu sein. Die Erwartungen der Arbeitgeber sind immens, Angst vor Kündigung und Entlassung sind groß. Freilich, hängen überall Stellenangebote herum „VerkäuferIn gesucht“, „Lagerarbeiter gesucht“- solche Stellen scheint es zu tausenden zu geben.

Aber wirkliche Freiheit? Glück, Entfaltung, viel Platz, Freiheit, Lockerheit, Unbeschwertheit? Sie sind so fern wie nie.

Wir hätten jetzt Zeit. Zeit für Hobbies. Zeit, eine Sprache zu lernen. Wir hätten Zeit für uns, für Yoga oder Meditation.
Wir hätten Zeit für unseren Haushalt, für unseren Garten. Aber nichts macht uns mehr Spaß. Nichts schmeckt mehr.
Alles ist fad.

Grau in Grau, jeden Tag. Warum soll ich ein neues Hobby anfangen, wenn ich mit niemanden mehr darüber reden kann?
Was soll die Freude über eine Sache, wenn mich die negative Energie der anderen sofort wieder herunterzieht?
Dann bleibt nur das Schneckenhaus.

Die Menschen spüren es und werden gereizt. Resignation liegt in der Luft. Einsamkeit. Frust. Ängste vor der Zukunft.
Schulden. Keine Lichtblicke.

Wir liegen alle kollektiv im Krankenbett und baden diese Pandemie aus.
Die Pandemie, das Virus! So schwer zu greifen! Noch nicht einmal ein richtiges Lebewesen. Und man kann bis heute noch nicht wirklich sagen, woher es gekommen ist. Einfach ein Unheil, das mit voller Wucht über die ganze Welt gebrochen ist.

Alle Krisen der vergangenen Tage konnten wir verdrängen. Überalterung der Gesellschaft, Eurokrise, Klimawandel, Flüchtlingskrise- sie waren schwierig und deuteten darauf hin, dass etwas auf der Welt im Argen liegt. Aber man konnte es verdrängen, im täglichen Luxus. Es war leicht, weg zu schieben.

Über die Sonne des Klimawandels konnten wir uns freuen, die neuen Nachbarn der Flüchtlingskrise waren schnell integriert.
Aber das Virus hat uns alle zum Gegner. Es macht keinen Unterschied mehr.

Wir müssen da durch, ob wir wollen oder nicht. Auch diese Krise wird vorbeigehen. Es wird hart, es wird schwierig, aber dahinter lauert ein Lichtblick. Nicht alle werden es schaffen, viele werden sterben oder seelisch daran zerbrechen.
Aber der Großteil der Menschen wird zu den „Genesenen“ gehören. Der Großteil der Menschen wird es überstehen.
Und vielleicht dazu gelernt haben.

Der Großteil der Menschen ist dann durch eine seelische Schule der allerschwersten Stunde gegangen. Dahinter wartet die Erlösung. Der österliche Gedanke! Die Freiheit von Leid! Der Glauben, das Schöne, die Stunden des Lichts.

Das Osterfest steht vor der Tür.

Du musst nur daran glauben.

Der neue Ernst

Was das Corona-Virus mit unserer Gesellschaft macht

Der Weg zur autoritären, anti-demokratischen Gesellschaft ist nicht weit, wenn die Welt in eine Krise rutscht.
Zuerst kommen die persönlichen Einschränkungen, die man alle noch locker wegstecken kann. Dann fallen die Schulen und Kitas aus.
Die Frauen müssen wieder in ihren eigenen vier Wänden bleiben, weil sonst keiner den Job macht. Der Mann steht auf der Arbeit unter Druck. Entweder es herrscht ein unfreundlicher Ton unter Kollegen, harter Wettbewerb und eines Tages fürchten sie sich alle vor der Arbeitslosigkeit. Weil jetzt auch die jungen Frauen so schön daheim sind und abends in keine Disco oder Bar gehen, sind die Männer erstmal unter sich. Durch die massive männliche Zuwanderung gibt es in einem bestimmten Alterssegment sowieso einen „Männerüberschuss“ und es ist kein Wunder, dass es genau der Altersanteil ist, der durch Aggression und wenig Kompromissbereitschaft auch den Herkunftsländern große Probleme bereitet. Und es ist für die Migranten ein leichtes, sich mit den hier lebenden, deutschen Jugendlichen zu verbinden. Was sie nämlich eint, ist das Gesfühl des „Ausgeschlossenseins“- der blinde Hass und die Zerstörungswut ist unpolitisch und einzig und allein ein Ausdruck der inneren Perspektivlosigkeit.

Die Restaurants bleiben geschlossen und der große Aufschwung will auch im Sommer einfach nicht kommen. Das setzt die kleinen Selbstständigen und kleinen familiengeführten Restaurants stark unter Druck. Der Druck wird natürlich nach innen, in die Familie weitergegeben. Ein Anstieg von Kindesmissbrauch- oder Misshandlung kann die Folge sein. Aggression von Jugendlichen bedeutet auch immer, dass sie selbst in der Erziehung Aggressionen ausgesetzt waren und diese als „Mittel der Erziehung“ eingesetzt wurden.
Die Fußball-WM fällt aus, die Gefühle der Zusammengehörigkeit und des freundlichen Wettbewerbs fehlen völlig. Keine Sportveranstaltungen, kein Mannschaftssport! Keine Möglichkeiten, die angestauten Aggressionen friedlich zu entladen und sich wieder im sportlichen Miteinander, als nur im Gegeneinander zu begegnen. Gerade junge Männer brauchen die Bewegung, weil sie sonst das überschüssige Testosteron nicht abbauen können! Früher hat dann wenigstens die Bundeswehr diese Rolle übernommen und die jungen Männer in die Gesellschaft „eingeführt“, aber auch diese fällt als prägende und bildene Kraft für einen gesunden Staatsbürger mangels Wehrdienst aus. Die jungen Männer haben also keine Schule, keine Freundin, kein Sport, keine Disco, keine Bundeswehr, kein Wettbewerb- sie haben gar nichts außer Alkohol und Langeweile! Und Lebewesen, die in einer Sackgasse stecken und keinen Ausweg sehen, werden immer mit Aggression reagieren. Jetzt nur mit Härte und mehr „Polizeiarbeit“ zu reagieren, wird die zugrunde liegenden Probleme nicht lösen, sondern eher verschärfen. Was die Gesellschaft braucht, ist eine Antwort auf die Krise der Jugendlichkeit. Denn die „Jugendlichkeit“ ist das Herz und die treibende Kraft unseres eigenen Landes, ganz egal, aus welchen Nationalitäten oder Gesinnungen sie zusammengesetzt ist.

Es werden für alle Menschen Regeln und Vorschriften eingeführt, um die Gefahr des Virus zu bannen. Für gebildete, eigenverantwortlich lebende Menschen in großen Häusern mit viel finanzieller Freiheit bedeutet das kein Problem. Aber in der Armut spaltet das Virus viel stärker. Da werden die engen Wohnungen und das schlechte Immunsystem (Rauchen, Ernährung, Bewegungsmangel, etc.) zu einem großen Problem. Natürlich ist die Pandemie mit Einschränkungen und Spaß-Verzicht für alle verbunden! Unsere an sich so tolle freie Gesellschaft, die nur Wirtschaftswachstum, volle Straßen und Regale kannte, endlos feiern und jederzeit in den Urlaub fliegen konnte- all das gibt es plötzlich nicht mehr. Dazu die düstereren Zukunftsaussichten und die massiven Schulden, die aufgenommen werden. Die Arbeitslosigkeit wird bis tief in die bürgerliche Mittelschicht eindringen und uns richtig durchschütteln. Lang gewachsene Industrien, die für Deutschland lange den Wohlstand erwirtschafteten, wie die Autoindustrie, der Flugzeugbau oder der Maschinenbau werden ebenfalls unter Druck geraten. In modernen Technlogien wie der Digitalwirtschaft oder der Biotechnologie und Robotik ist zu wenig nachgekommen. Der Aktienwert der deutschen Firmen ist im Vergleich zu amerikanischen oder chinesischen Firmen ein schlechter Witz. Hier braut sich bereits die nächste Krise zusammen, wenn die Steuerlast nach der überstandenen Krise nach oben korrigiert werden muss, es aber keine ausreichenden Produktivitätszuwächse in der Wirtschaft gibt. Dann muss der Staat sich das fehlende Geld bei der arbeitenden Bevölkerung holen- wo es aber auf Grund der hohen Steuerlast auf Arbeit und Einkommen nur noch wenig Spielräume gibt.

Überall, wo ich mich umhöre oder versuche, ein Gefühl für die Situation zu bekommen, merke ich eine Verschlechterung und Verschärfung des Tons. Die Menschen werden wieder härter, egoistischer. In diesen Zeiten geht es wirklich um was. Dieses Jahr hat nichts mit „Spaß“ zu tun, es ist ernst geworden. Schleichend, aber unaufhaltsam sickert der neue Ernst in unsere Gesellschaft ein. Natürlich bricht dann auch Hass und Randale auf, so wie in Stuttgart gesehen. Wir können der Jugend eigentlich dankbar sein, denn diese „unbeherrschten Teile“ der Gesellschaft sind wie ein Seismograph für die Schwingungen, die im Unterboden der Gesellschaft schon deutlich zu spüren sind. Es ist kein Wunder, dass die „Black Lives Matter“ Debatte gerade jetzt in den USA hochkocht und gerade jetzt die gesamte Geschichte des Landes durch das Stürzen von Symbolen und Statuen kritisch hinterfragt wird. Dieses Virus übt einen Druck auf den Zusammenhalt aller Gesellschaften, aller Länder und aller Menschen aus. Es ist ein Krisenbeschleuniger in jedem Bereich, den man sich vorstellen kann. Die schlechten Arbeitsbedinungen in der Fleischindustrie zum Beispiel wurden schon lange kritisiert, aber jetzt „endlich“ ist auch der politische Wille da, etwas zu ändern. Das wird natürlich auch zu Druck auf die Handelsketten führen müssen (über die bis jetzt noch keiner redet) und am Ende wird es auch bedeuten, dass wir mehr Geld für Fleisch auf den Tisch legen müssen.

Dieses Virus kann man nicht mehr verdrängen oder „schönreden“, es führt zu tatsächlichen realen Veränderungen in unserem täglichen Leben und in der Wirtschaft. Und was neu ist: Jedes Land auf der Erde ist gleichsam betroffen. Es gibt niemand, der daran vorbeikommt oder den es nichts angeht. In dieser „Gemeinsamkeit“ des Leidens liegen aber auch die Möglichkeiten für eine geeinte Antwort.

Was vom Virus übrig blieb

Das Corona-Virus ist ein Arschloch. Seit Wochen hält es uns in Bann. Immer wenn Du denkst, jetzt ist es gerade überwunden, kommt es mit aller Härte zurück.

Wir ziehen uns alle brav unsere Masken auf, halten an der Brötchenkasse Abstand zu unserem Nachbarn und bestellen beim Kellner unser Essen, der aber -weil er selbst eine Maske tragen muss- irgendwie schlechter hört als sonst! Dabei hat er das Ding doch eigentlich über der Nase und dem Mund und nicht vor den Ohren! Wir laden uns brav die neue 60 Millionen Euro App herunter, schalten unser Bluetooth immer an, auch wenn das mordsmäßig Akku zieht. Und dann gibt es da ein paar Chaoten, die feucht fröhlich auf ihren Schlauchbooten ihre Techno-“Demonstration“ feiern müssen! Aber, da haben wir nochmal Glück gehabt, denn das Arschloch-Virus deckt leider nur da wirklich Versäumnisse auf, wo es auch wirklich welche gibt. Bei den armen Fleischzerlegern z.B. die mit Sub- Sub- Sub Verträgen fast noch stärker ausgebeutet werden, als das arme Schlachtvieh, dass sie da für einen Hungerlohn für unsere samstägliche Grillwurst zerlegen. Könnt Ihr Euch noch an das bäuerliche Geschrei erinnern, als es vor ein paar Wochen noch hieß, dass wir vermutlich zu wenige Billig-Arbeitnehmer haben, die unseren Spargel aus der Erde stechen oder die kleinen roten Erdbeeren für uns abrupfen? Als ich letztens eine Fahrradtour durch die schöne Pfalz gemacht habe, kamen mir zwei volle Busse mit „Erntehelfern“ entgegen, die von der Arbeit nach Haus gefahren wurden. Der Bus war voll belegt, jeder Platz und als ich mir die traurigen und müden Gesichter hinter der Scheibe angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass es für Masken wohl kein Geld mehr vom netten Bauern-Arbeitgeber gab…
Ach und die armen Schweine erst in ihren Legehennenbetrieben, auch „Wohnung“ oder „Flüchtlingsunterkunft“ genannt, z.B. in Göttingen oder Kassel. Eingepfercht wie die Hühner, bei schlechten Essen und noch mieseren Wohnbedingungen, sind wir jetzt alle ganz verwundert, wie schnell das Arschloch-Virus um sich greift und alle dahinrafft wie eine große, dicht gedrängte Fledermaus-Kolonie. Vielleicht hätte man doch früher, schon… ja hätte, könnte, jetzt ist es zu spät! Aber die Polizisten mit Kartoffen bewerfen, wie kann das denn jetzt sein? Gibt es da etwa „versteckte Kritik“ an den Unterkunftsbedingungen?

Bei manchen Menschen scheint das Virus aber auch das Gehirn zu befallen, oder wie soll man sich die jüngste Randale in der Innenstadt von Stuttgart sonst erklären? Da kommt man gerade frohgelaunt aus der Shisha-Bar oder vom saufen mit den Kumpels an der Ecke und schon grölen ein paar von den Freunden an der nächsten Straßenecke, dass es da „Krawall gibt“. Na los, da muss man schnell mitmachen, gibt sowieso nicht viel zu tun für die jungen Leute. Schule abgeschafft, Uni abgeschafft, Festival, Weinfest, Disco abgeschafft. Da hat das Arschloch-Virus viel Zeit, im Gehirn von der schlechten Laune Besitz zu ergreifen und die Chance auf die neusten Addidas-Schuhe oder das neuste Handy aus dem nächsten Schaufenster ist einfach zu verlockend, wenn man selbst keine Perspektive mehr für sich sieht.

Die Bretter des Verzichts

Und was ist, wenn es auch nach der Corona-Krise erstmal so weitergeht?

Wenn wir erkennen, dass es so nicht weitergehen kann?

Dass wir einen Wandel in der Wirtschaft, in der Verteilung der Güter, der Gesundheit, im Konsum auf der ganzen Welt brauchen?

Wenn dieses kleine Virus, dass man nicht sehen kann, einen Prozess angestoßen hat, der dem Patient „Mensch“ auf der Erde so unglaublich gut getan hat?

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass über 10 Prozent unseres Erbgutes von Viren-DNA geprägt ist. Die Viren, sie sind geblieben.
Und sie haben Spuren in uns hinterlassen. Spuren, die wir brauchen.

Die Befruchtung der Eizelle ist nur mit einem „Trick“ möglich, der ohne die Mechanismen von Viren nicht möglich wäre. Denn das Spermium ist ja in gewisserweise auch „fremde DNA“.

Immer, wenn Widerstände überwunden werden müssen, wenn es irgendwo „klemmt“, wenn ein Organismus zu sehr wuchert und sich selbst nicht mehr erkennt, dann sind die Viren die Antwort auf viele Fragen.

Denn, was sich ja vor allem seelisch-moralisch festsetzt ist die Erkenntnis, dass man durchaus auch leben kann, wenn man weniger hat, weniger verbraucht usw.

Dass wir diesen ganzen Überfluss gar nicht für unser Glück brauchen. Wir haben es zwar geahnt, aber wir haben uns nie getraut, diesen Weg auch zu gehen. Aber jetzt, wo alle diesen Weg gehen müssen, auf der ganzen Welt, ist es viel einfacher.

Es funktioniert! Die Bretter des Verzichtes, sie tragen!

Worte des Tages vom 17.3.2020

Festsitzende Urlauber
Für immer gestrandet
Allein gelassen
100.000 deutsche Touristen
Stück für Stück
Erkrankungsfälle
Virologe
Hochstufung auf „hoch“
Maßnahmen
Ausgangssperre
Risikogruppe
Kurve
Selbstabstrich
Handextraktion
Versorgungssicherheit
EM-Verlegung
Spielbetrieb
Seniorenzentrum
Besucherstop
Härtefallregelung
Trennung
Corona-Hilfe
Sicherheitsabstand

Worte des Tages vom 16.3.2020

Notstand
Gottesdienste
Busreisen
Gesellschaftliche Vollbremsung
Stillstand
6700 Menschen infiziert
14 gestorben
Katastrophenfall zum „durchregieren“
Weisungsbefugt
Whatever it takes
Systemrelevante Berufe
Digitalisierung der Bildung
Einreisestop für Nicht EU Bürger
Sonderflüge
9000 Punkte
Werksschließung
Absatzrückgänge
CO²-Reduktion
Maßnahmenwirksamkeit

Verantwortung übernehmen

Ich glaube, so langsam dämmert es allen Menschen, dass wir in einer richtigen Krise sind. Dass das jetzt nichts mehr ist, was einfach vorüber geht. Die getroffenen Maßnahmen sind heftig. An meinen täglichen „Wasserstands- bzw. Wortmeldungen“ könnt ihr erkennen, dass sich auch die verwendeten Vokabeln eindeutig verändert haben.
Es wird aber auch ein Ende der Krise geben. Wir werden alle deutlich durchgeschüttelt. Der Virus wird zum „Game Changer“, so wie ich das schon prophezeit habe. Danach wird alles anders werden. Das Gesundheitssystem wird sich neu aufstellen müssen, die Wertschätzung der Pflegearbeit wird endlich neu durchdacht und verändert werden müssen. Die enorm große Abhängigkeit von China wird auf den Tisch gelegt, die Produktion von Medikamenten hoffentlich wieder ins eigene Land geholt. Auch Sicherheitsaspekte, Grenzkontrollen, Notfall-Programme werden eine völlig neue Bedeutung bekommen, denn jetzt kann man nicht mehr sagen: SARS gibt es nur in den asiatischen Ländern! Schlussendlich werden wir aber auch erkennen können, dass wir verletzlich sind und einander brauchen. Dass gegenseitige Solidarität die beste Gesundheitsvorsorge gegen alle Krankheiten und Krisen ist.

Ich habe gestern abend lange mit meiner Schwester telefoniert und sie hat gemeint, dass sie den Eindruck hat, dass bei vielen Menschen die „Realität“ noch nicht durchgesickert ist. Zum Beispiel waren viele ihrer Freundinnen noch vor ca. 3 Wochen im Skiurlaub in Südtirol. Obwohl es sich da schon abzeichnete, dass die Krise dort kommen wird und es von überall schon Virus-Meldungen gab. Sie haben es auf die leichte Schulter genommen und nicht glauben wollen. Und waren jetzt bei der Wiedereinreise überrascht, dass das Gesundheitsamt Quarantäne anordnet! Es ist ja auch nicht zufällig, dass die Bundesländer und Städte, in denen viele reiche Menschen wohnen, auch mehr Geld zum reisen haben und dadurch stärker betroffen sind!

Ich höre außerdem den täglichen Podcast von Christian Drosten (https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html ) , der einen auch immer mit interessanten Informationen über die aktuelle Lage versorgt. Wie wohltuend wissenschaftliche, neutrale Aussagen in diesen Tagen sind! Von ihm stammt z.B. die Information, dass die Gesundheitsämter regresspflichtig sind, wenn sie Veranstaltungen absagen und den Veranstaltern dann Kosten oder Einnahmeausfälle entstehen. Und das ist oft der Grund, warum sie sich dann zurückhalten, obwohl es medizinisch gesehen vielleicht sinnvoll wäre, alles abzusagen. Und immer wieder hört man jetzt die Meldung, dass eine Veranstaltung zwar auf 1000 Besucher gedeckelt ist, aber die Veranstalter dann einfach 999 Besucher anmelden.
Das ist eine Frechheit, finde ich. In dieser Krise sollten alle Menschen versuchen, mehr Verantwortung zu übernehmen!

Wie sind Eure bisherigen Erfahrungen mit der Krise?