Bloggen ist: weiblich.

Was für ein verregneter Tag! Ich schaue in den Blogs, mal hier und mal da … und mir fällt auf, dass heute irgendwie alle über Bücher reden. Das liegt aber nicht am Wetter, oder….?

Da ich ein einsam blökendes u. Zuneigung suchendes Herdenschäfchen bin, muss ich natürlich der Meute hinterherlaufen und habe mir überlegt, dass ich auch mal wieder neuen „Stoff“ vertragen könnte. Nein, nicht das was ihr jetzt denkt, sondern dieses Zeug mit den weißen Seiten und den kleinen Zeichen drin… was man sich seitenweise ins Gehirn imprägnieren kann und danach sieht man dann hoffentlich (nicht!) so aus. (via Xephir)

Wobei mir das Sammeln von Büchern mind. genauso viel Spaß wie das Lesen selbst macht, hihi! Und ich bin eine notorische 10 Seiten-Leserin, also 20 Bücher gleichzeitig lesen, aber nur 10 Seiten pro Buch! Das macht in der Summe immerhin auch ein Taschenbuch, kicher. Heißa das gibt ein Durcheinander, passt perfekt zu… aber ich schweife schon wieder ab…

Also der Schwerpunkt für den Wonnemonat Mai ist… tatataa! Na wer hat es geahnt, kennt ihr mich? Habt ihr´s im Gefühl? Könnt ihr Gedanken lesen?

Was wird sich eine rechtsgerichtete, konservative Autorin mit christlichen Wurzeln und der „Welt“ als Tageszeitung wohl unter den verspäteten Ostertisch legen? Naaa?
Wer kommt drauf? Das neue Papst-Buch, vielleicht? Oder Frank Schirrmachers Ergüsse? Hmmm? Nein nein nein…alles falsch!

[in die Runde guckt]

Weiß es denn keiner?

Richtig! Du da mit dem grünen Pulli u. den Birkenstock-Latschen hast es zuerst erraten, Glückwunsch! Es geht natürlich um das Herzensthema für den anstehenden Muttertag:

HARDCORE-FEMINISMUS.

Bzw. was das Medium Buch derzeit darüber so hergibt. Denn im Fernsehen sieht´s diesbezüglich eher traurig aus. Wenn man von den Frauen, die verzweifelte 21-jährige Männer zum Heiraten überreden wollen, mal absieht

Also.. da ist einmal das höchst interessante Buch, was vor Monaten durch die Medien gejagt wurde und was ich nun unbedingt mal selbst lesen will:

Der „Feuchtgebiete“- Kracher von Charlotte Roche. Ich sehne mich nach Schmutz, Charlotte! Yeah, gib mir ein bisschen Skandal! Von mir aus auch in der Mikrowelle erwärmt, aber Skandal. Das schmeckt mir immer so gut!

Dann ein relativ neues, vielleicht eher unbekanntes Buch mit dem weise klingenden Namen „Bitterfotze“ von der schwedischen Autorin Maria Sveland.

Was ich bis jetzt darüber lesen konnte, klingt viel versprechend, es wird u.a. ein neuer, ernsthafterer Ansatz versprochen, was ja nicht unbedingt selbstverständlich für den allgemein verbreiteten, neuen Feminismus „light“ ist.

Um das Ganze abzurunden, wird ein Bestseller-verträglicher Einheitsbrei über die Muttikultur und deren Gegenbewegung gesucht und mit dem Buch „Die Mütter Mafia“ von Kerstin Gier doch hoffentlich genau ins Schwarze getroffen.

Bleibt am Ende nur die Frage, ob ich zuerst das lustige, das versaute oder das bittere Buch lesen soll.

Ihr schreibenden Frauen der Welt, ich komme!

10 Gedanken zu „Bloggen ist: weiblich.“

  1. Die Feuchtgebiete liegen bei mir zu Hause auch noch herum und so gerne ich Charlotte auch mag und ihre Sprache und so überzeugt ich auch von dem Thema bin und der Message, zwanzig Seiten davon hätten gereicht, aber dann wäre es kein Roman gewesen, dann wäre es nicht in die Bestsellerlisten gekommen, dann hätte niemand ein Theaterstück daraus gemacht – na dann!

  2. wie gesagt, ich bin sehr gespannt auf das Buch.. es ist eigentlich schon längst überfällig, es endlich mal zu lesen! Danach schreib ich evt. noch was dazu!

    Viele liebe Grüße,
    Julia

  3. Ich hab „Bitterfotze“ als erstes gelesen und bin jetzt zur Hälfte durch. Das ist ein sehr gutes, kritisches und ehrliches Buch, genau wie ich gehofft hatte. Ich würde sagen, Vertreterin eines neuen, kritischen und „normalen“ Feminismus- aber doch irgendwie voller Endzeitstimmung und Traurigkeit, bitter eben.

    Die anderen liegen noch eingeschweißt rum.. ich denke, ich werde die Verpackung bald vor Neugierde aufreißen. Aber ich habe mir vorgenommen, eines zu Ende zu lesen, bevor ich das andere anfange. 😉

    Kennst Du eigentlich eins von denen?

  4. Ich habe nur von „Feuchtgebiete“ gehört und darüber gelesen. Claudias Kommentar dazu trifft es wohl, wenn man es nicht noch mehr verreisst.
    Die anderen kenne ich nicht. Mir hören sich aber die Titel schon zu reisserisch an. (Na ja, das ist halt so, wenn man älter wird. Heute beim Haarewaschen ist mir auch aufgegangen, was für eine Menge weisser Haare ich schon habe. Bloss fällt es noch nicht so auf, weil meine Haare eh nicht so dunkel sind.)

  5. ja die Titel sind reißerisch und vielleicht auch etwas geschmacklos- der Inhalt unterscheidet sich aber davon… die Autorin Maria Sveland spricht selbst ständig davon, verwendet es als Motiv, als duchgängigen Faden, den sie als Adjektiv „und da wurde ich wieder bitterfotzig…“ oder in anderen Konstellationen ständig verwendet. Ich sehe es in diesem Fall als Versuch, der zum Objekt gewordenen Frau, ein eigenes Stückchen Individualität und Subjektivität, wenn auch mit reißerischer und drastischer, vielleicht sogar pubertären Verquickung zu erreichen. Und Männer fluchen ja auch viel und verwenden Schimpfworte- bei Frauen gilt es immer als wenig chic. Aber gerade solche Tabus zu durchbrechen, dabei geht es in feministischer Literatur doch oft. Zu Feuchtgebiete schreib ich noch extra was, habt bitte ein wenig Geduld mit mir! 😉

  6. Ich war einfach neugierig, was Du zu den Büchern sagst.

    Danke für das Kompliment, ich sei oft weise. Mir fällt das gar nicht auf.

    Oh ja, meine Haare werden nicht grau, die werden weiss. Und immer mehr davon. Ich habe mir bloss gedacht, dass das irgendwie lustig ist, da ich ja ansonsten viel jünger aussehe als ich bin.

  7. Liebe Violine, ich würde mich gar nicht trauen, dich zu fragen, wie alt du bist, noch würde ich es erraten können, da das von dir Beschriebene voll und ganz zutrifft! 🙂

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