Grüblomat-Punkt 23

Als Bloggerin mit geschriebenem Religionsspecial und ständigen philosophischen Gedanken interessiert mich folgender Punkt am Positionsvergleich des Wahl-o-Maten:

Punkt 23: Christliche Werte sollen das Leitbild deutscher Politik sein!

Die CDU ist dafür, die SPD neutral, Linke, FDP, Piraten und Grüne dagegen.

Das stimmt mich etwas verwunderlich. Ist der Einfluss von Werten, auf der Basis von persönlichen, spirituellen und psychologischen Gedanken nicht das Wichtigste an der Politik?

Wenn ich keine christlichen Werte in die Politik einfließen lasse, was dann?

Atheistische Werte?

Aber wie sehen die aus?

Die CDU/CSU setzten die christlichen Werte in bestimmten Dingen um, und das ist einer der wenigen Vorteile, die ich an dieser Partei sehe. Sie betonen die Wichtigkeit der Familie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der durch sie entsteht. Indirekt koppeln sie sich aber auch an die konservativen Wertvorstellungen der Kirche, wollen z.B. die Hausfrauenrolle belohnen (durch Steuern oder Betreuungsgeld) und sind eher gegen homosexuelle Lebensgemeinschaften. Es ist immer so ein zweischneidiges Ding mit den konservativen Werten: Auf der einen Seite haben sie viel gutes und sichern die Solidarität und Verlässlichkeit in der Gesellschaft- auf der anderen Seite kommen sie immer mit so einer autoritären Strenge daher und sind nur schlecht zu verdauen.

Die Menschen heutzutage sind das nicht mehr gewohnt: Verantwortung, Pflichtgefühl und Verbindlichkeit sind Werte, die in den letzten Jahren arg gelitten haben. Menschen scheinen keine Konflikte mehr austragen zu können (Scheidungsraten), sind gerne egoistisch- wirtschaftsorientiert und somit werden die Kassen und der Sozialstaat indirekt auch belastet. Heutzutage wollen wir alles geregelt, automatisiert und versichert haben. Der moderne Mensch ist ein verwöhntes Wesen- aber er ist nicht mehr in wirklichem Bezug zum Leben, er ist vielmehr eine Variable geworden und der einzige Faktor, der sein Wirken bestimmt, ist das Geld, das er verwalten kann.

Das Prinzip „menschliche Solidarität“ sollte uneingeschränkt gelten. Solidarität für alle! wäre der Spruch, der mir gefallen könnte.

Solidarität , die aus der persönlichen Verantwortung und dem Gewissen eines jeden Einzelnen entsteht. Freiwillige Solidarität und eine Stärkung des Bodens, auf dem sie gedeihen kann.

Die Integration von Werten in die Politik ist dabei eine unvermeidbare Prämisse für Politikschaffende.

Und schon wieder sieht man, dass es nicht „die Partei“ gibt, sondern die beste Partei meistens eine Mischung aus allen anderen Parteien ist.

2 Gedanken zu „Grüblomat-Punkt 23“

  1. „Wenn ich keine christlichen Werte in die Politik einfließen lasse, was dann?“

    Wie wäre es mit Ethik? Der Lehre vom sittlichen Wollen und Handeln des Menschen! Hat mit christlichen Vorstellungen nicht zwingend etwas zu tun und wäre als Kriterium, respektive Grundlage für politische Entscheidungen erheblich besser geeignet, da vorurteilsfrei!

    Ich bin in vielen (nicht allen 🙂 ) Dingen sehr moralisch – ohne auch nur im Ansatz christlich zu sein. Moral und Ethik sind die Grundlage für alles – mehr kann es nicht geben und braucht es somit auch nicht.

    Und, die CDU/CSU haben zwar das „C“ im Namen – doch allein der Parteispendenskandal spricht eher für ein „K“ – Kapital! Es ist die KSU/KDU. Dieses Thema ist unerschöpflich …

    Grüße 🙂

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