Gewitter

Der ganze Zorn des Himmels scheint auf uns herab zu brechen.

Ein Blitz reißt sich seinen Weg durch den Himmel und Millisekunden später zittert die Luft, dass man es im Bauch noch spüren kann. Eine gigantische Druckwelle aus feuchter Luft lässt die Vögel aufschrecken und die Menschen verschreckt die Rollläden hochziehen. Über uns graue Wolken, die nach einen anfänglichen Wolkenbruch zu einem sanften, warmen Nieselregen übergegangen sind. So plätschert es gemütlich auf unser Vordach und wie ich so auf der Bank sitze, fällt mir auf, dass ein kalter Wind an meinen nackten Beinen empor streicht.

Ich überlege, ob ich noch ein wenig sitzen bleiben soll, weil die Luft so frisch und gut ist.

Drinnen ist es viel stickiger und die Hitze der letzten Tage steckt noch in den Wänden.

Zudem ist es dunkel geworden, doch ich traue mich nicht, das Licht einzuschalten. „Zu gefährlich bei Gewitter“ hat mir mal jemand gesagt.

Wie ich das schreibe, kracht es schon wieder. Die Resonanz lässt die Blechwand vom Nachbarhaus mitschwingen und ich fühle mich wie im Krieg.

Nach einer halben Stunde beruhigt sich das Wetter wieder. Die Vögel trauen sich wieder aus ihren Verstecken, das Grollen verschwindet hinter die Berge. Ein tapferer Sonnenstrahl wagt sich durch ein Wolkenloch und schon bald wird es wieder sehr, sehr heiß sein.

Absage

Seit Tagen quäle ich mich mit diesem Anruf. Seit Tagen schaffe ich es nicht, eine einzige SMS zu schicken, vor allem nicht diese. Ich bin innerlich zerissen, mal möchte ich, mal möchte ich nicht, wäge ab, was besser ist. Mein Verstand sagt so, mein Gefühl sagt so. Mein Gefühl sagt aber auch so und mein Verstand tlw. auch so.

Ich glaube nicht, dass mich im Moment jemand versteht. Es ist ein Problem, was ich ganz alleine habe und ich habe niemanden, mit dem ich das besprechen kann. Ein exklusives, narzisstisches Solo-Problem. Inhaltlich prädestiniert für die anonyme Nabelschau-Weltbühne des Blogs.

Es ist ein riesiges Chaos und ich bin verunsichert. Dann endlich- kurz vor dem Gewitter- schaffe ich es und sage die Einladung ab.

Enttäuschung auf der anderen Seite, das war klar, damit habe ich gerechnet. Aber dann doch wieder Verständnis. Ich bin beruhigt.

Warum fällt es mir so schwer, Dinge abzusagen?

Vielleicht denke ich, dass dann nie wieder eine Einladung kommt. Dass ich jemand verletzen könnte. Dass mein Egoismus stärker als die Freude desjenigen ist, der mich eingeladen hat und sich auf mich gefreut hat. Es ist so kompliziert. Ich glaube, es ist ein Frauenproblem.

Ein Mann entscheidet logisch, sieht in den Terminkalender, fragt nicht seine Gefühle, macht es einfach. Ich, also meistens eine Frau, überlege was die Personen denken und entscheide vor allem auf Grund der emotionalen Fakten. Da ist eine Absage oder ein Nicht-Kommen immer negativ, egal wie man es dreht und wendet.

Ist es ein Zufall, dass ich gerade heute Nacht von meiner ehemaligen Schule geträumt hatte und einen furchtbaren Alptraum hatte, als es in einer Mathestunde an der Tafel darum ging, logisch und zielstrebig zu sein?

Schweißgebadet bin ich aufgewacht. Zum Glück war es nur ein Traum.

Arena- Teil 4

Was für ein Hammer! Deutschland kegelt sich ins Halbfinale!

Dank der bravourösen Mannschaftsleistung und den individuellen Hochleistungen von Schweinsteiger oder Ballack schaffen es unsere Jungs eine Runde weiter.

Sie feierten ordentlich im Anschluss an die Partie – motiviert von Spaßkanone Podolski, der wieder rennen kann- und das zu Recht.

So macht es Spaß, die Zeit am Fernseher klebend und zitternd zu verbringen. Und angesichts der vielen nackten, durchtrainierten Oberkörper ist es auch kein Wunder, dass mehr Frauen als Männer das Spiel gesehen haben….. 🙂

Finale, wir kommen. Das Spiel gegen die Türken wird ein Klacks. Sie haben zwar eine gute Moral, aber wir sind spielerisch klar besser ! Olé olé olé!!!

Jetzt geht´s looos. jetzt geht’s los!

Persönliches

Webseiten, die sich zum Ziel gemacht haben, Menschen zusammen zu bringen, finde ich interessant und gut. Die Seite http://www.wer-kennt-wen.de ist so eine und zeichnet sich durch hohe Benutzerzahl und eine einfache Navigation aus. Man kann nach speziellen Gruppen suchen, z.B. nach seiner alten Schule oder dem Ort, in dem man lebt. So findet man schnell Leute anhand der Namen, die die gleiche Lebens-Station geteilt haben oder noch teilen.

Das Vernetzen über diese Seite wird eine Vermischung als alten Kontakten und neuen Menschen. Längst vergessen geglaubte Gesichter tauchen wieder auf. Das Internet hat die Macht, alles zu speichern und jedes Detail preiszugeben, vorausgesetzt, man möchte das.

Wie immer ist hier der Datenschutz das kritische Element. Aber was ist schlimm daran, andere Menschen zu kennen oder gekannt zu haben?

Ich fühle mich ein wenig an ein Stammbuch erinnert, eine lebendige Möglichkeit, die Vergangenheit hervorzuholen und mit der Gegenwart zu vereinen.

Doch wehe, wer sieht, was aus den Menschen geworden ist. Wieviel Zeit vergangen ist, seitdem man sich das letzte Mal gesprochen hat. Hier schimmert eine traurige Facette durch und ermahnt einen sogleich, es doch alles besser zu machen und alle Kontakte – auch die alten- besser zu pflegen.

Anhand der schieren Größe dieses Netzwerks wird es wohl unmöglich sein… Von den persönlichen Hemmungen und der Schüchternheit mal abgesehen.

Arena, Teil 3

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo und die deutsche Mannschaft sitzt mittendrin.

Der Auftritt war müde, schwach und ohne Kraft. Man ist nicht auf den Gegenspieler zugerannt, sondern hat gewartet, bis er was macht. Von Pressing, Laufeinsatz oder „Teamgeist“ habe ich nicht viel gesehen. Stattdessen wird immer über den Druck geredet, der irgendwo im Nirwana zu sitzen scheint und die Spieler wie durch Magie lähmt. Hatte man nicht gesagt, die Kommunikation sei verbessert worden, es gab Aussprachen und Neuorientierungen?

Verlassen konnten die Deutschen sich meistens auf ihre Abwehr und die schlechten Österreicher, die kaum einen richtigen Abschluss schafften und es den Männern in Schwarz-Weiß sehr leicht machten. Gegen Portugal wird das nicht so einfach. Da wird man auch mal rennen müssen und nicht nur auf dem Rasen spazieren gehen und die gute Luft atmen.

Dank des genialen Schuss von Ballack konnten sie das Spiel dann doch noch drehen und gewannen durch ein einziges, kümmerliches Tor. Dieses hingegen war gut und schnell geschossen. Angeblich flog der Ball 130km/h schnell. Damit wären sie auf der Österreicherischen Autobahn geblitzt worden, wie ein Moderator sagte.

Aber deutscher Fußball-Geist wo bist Du? Woran liegt es? Der Trainer hatte sich mit seinem Gegenspieler gezankt und musste auf die Tribüne verschwinden. Was für ein Negativ-Beispiel und welch taktischer und psychologischer Fehler, der direkt mit Pfiffen und Unverständnis bestraft wurde.

Löw wirkt nicht so souverän wie Klinsmann, nicht ganz so abgeklärt und irgendwie scheint ihm die Übersicht und die Entschlossenheit zu fehlen. Es waren keine guten Einwechslungen zu sehen, mit denen Akzente gesetzt wurden, stattdessen wurde Podolksi rausgenommen, der immer für eine Überraschung gut ist. Keine Ahnung, ob das eine Absprache war oder die Sache des Co-Trainers war, der den augeschiedenen Löw ersetzen musste. Aber in der Halbzeitpause spätestens hätten neue Ideen gefunden werden müssen und die Köpfe dahinter müssen einfach glühen! Von selbst gewinnt sich so ein Spiel nicht!

Ich denke nicht, dass die Deutschen im Turnier noch weiterkommen. Spätestens gegen Portugal wird Schluss sein. Und das ist wirklich sehr schade.

Fußball ist ein Massensport und er hat gute Einflüsse auf die Stimmung in einem Land. Man identifiziert sich mit den Spielern und auch mit den Leistungen. Es ist ein Spiel, ein kulturelles Ereignis und nicht unwichtig für die Gesellschaft. Selbst die Kanzlerin war dabei und zeigte Interesse.

Da muss einfach alles gegeben werden.

UPDATE
So wie es aussieht, hat sich Podolski wohl verletzt und allen Hobby-Fußballtrainer/innen, die jetzt die Taktik so vorschnell kritisiert haben, sei gesagt, dass das wohl der Grund für die Auswechslung war. Okay, okay ….
Aber das entschuldigt wirklich nicht alles! 😉

Gute Kommunikation erlernen

Kommunikation ist nicht einfach nur Kommunikation. Es gibt tausendfache Ansätze und es ist ein kompliziertes Thema. Als ersten Einstieg in die Materie habe ich mal auf die Suche nach interessanten Webseiten gemacht, die das Thema näher beschreiben. Hier folgt eine Auswahl:

Kommunikation im Betrieb

Gewaltfreie Kommunikation und logische Ansätze

Kommunikation in Beziehungen zwischen Mann und Frau

Interkulturelle Kommunikation

Kommunikation in der Schule Sehr umfassende Seite, die noch andere lesenswerte Themen beinhaltet.

Leider stoße ich durch Google immer wieder auf ähnliche Seiten, ein kleiner Web-Wegweiser durch die Welt der Kommunikationsseiten wäre noch sinnvoll. Weiß jemand einen Link?

Zudem muss ich mal dringend meine Bücherseite reaktivieren. Das Buch „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall Rosenberg zum Beispiel wird sehr oft zitiert und zum Thema „Antiautoritäre Erziehung“ kenne ich im Grunde nur ein einziges lesenswertes Buch.

Gute Kommunikation ist immer eine Mischung aus dem Erlernen der Theorie und der anschließenden Umsetzung. Erst durch die Verzahnung beider Mechanismen kann man wirklich lernen und Fortschritte machen. Zudem braucht man Unmengen an Zeit und Geduld.

Die schwierige Wahl der richtigen Worte

Nimmt man zwischenmenschliche Gespräche, egal nun in welcher Form, als Grundlage für das menschliche Miteinander, so wird schnell klar, wie wichtig eine gute Sprache und gewählte Worte für den Frieden und das Verständnis untereinander sind.

Ich analysiere die unterschiedlichsten Gespräche und merke oft, dass die meisten über die gewöhnlichen Töne der Anschuldigung, des Vergleichens, Vorhaltens, Zurechtweisung und andere verletzungsfördernde Töne nicht herauskommen. Herzlichkeit und Menschlichkeit zeigen sich aber gerade in der Sprache, in dem, was wir anderen vor den Kopf knallen. Worte können ungeheuer verletzend und böse sein, ich denke sogar, Worte sind die schlimmsten Waffen, die ein Menschen führen kann.
„Die schwierige Wahl der richtigen Worte“ weiterlesen

krasser bericht und so

Mood: aggressive
Music: rammstein

Ey Alder, ey isch hap letzt was krasses gelesen und so da gings um thema bildung
die wollen das bessa machen, damit alle was lernen und so und nicht mehr so dumm sind, ey.

vor allem wier haubtschüler, wier haben ein krasses problem. schule und so und ausbildung dahinter gehd voll nicht. erst hab ich kein bock gehapt und jetzt fint ich nix, ey

ich würds voll gern papa sagen aber der ist weg, hat ne neue Schlampe
mama hat keine zeit die ist gerad beim arbeitsamt.

muss ich halt saufen
oder dem sozial-typen da vom amt eine reinhauen

lol

Arena, Teil 2

Der brüllende Tiger zeigte sich wie ein sanftes, verhuschtes Schmusekätzchen.

Der Gegner war stark und konzentriert, zu stark für unsere Mannschaft. So wundert es nicht, dass schon bald das erste Tor fiel und die Moral auf den Tiefstpunkt sank. Hatten die Deutschen es beim Einstieg schon schwer und wirkten nicht mehr ganz so kampfstark wie im Vorgängerspiel gegen Polen, so brach ihnen das frühe Gegentor buchstäblich das Genick. Es war das Beste, was den Gegnern passieren konnte und sie verdienten es.

Deutschland hingegen war ständig in der Defensive und unfähig, gegen die taktisch und spielerisch starken Kroaten etwas dagegen zu setzen. Man wurde in unangenehmer Weise an die Trainierzeit von Berti Vogts oder Rudi Völler erinnert. Die Deutschen spielten mal wieder so, wie man sie leider zu oft schon gesehen hatte: Ideenlos, ohne Biss, gelangweilt, verunsichert.

Die Moral war der entscheidende Punkt in diesem Spiel und die Moral wurde auch in der Halbzeitpause nicht genügend verbessert. Sie wurden dann zwar stärker, erzielten auch noch den Anschlusstreffer durch Podolski, aber das war es dann leider.

Der eingewechselte Schweinsteiger brillierte ein wenig durch Dribbelstärke, Laufeinsatz und Ideenreichtum, musste seinen Elan und Übermut dann mit einer roten Karte bezahlen, als er einen Kroaten unschön umgestoßen hatte und dieser schmerzhaft mit dem Hinterkopf und Rücken auf den Boden knallte.

Das war der „krönende“ Abschluss eines rabenschwarzes Tages, der gut zum deutschen verregneten Wetter passte und hoffentlich bald vergessen ist.