Amadeus

Gestern kam wieder dieser Mozart-Film auf Arte . Das erste Mal haben wir ihn in der Schule gesehen, im Musik-Unterricht, das fand ich sehr cool. Da man auf unserer Schule leider nur sehr wenig Wochenstunden für Musik und Bildende Kunst hatte (was sich erst später durch eine neue Rektorin änderte) und der Film recht lang ist (160 Minuten), gingen einige der ungeliebten Schulstunden nur fürs Fernsehen drauf.

Damals, als Jugendliche, wurde ich nicht so warm mit dem Film, aber ich fand ihn auch nicht schlecht, es gab schlimmeres. (z.B. in Erdkunde Filme über Sedimente, Geologie und Erdgeschichte oder auch diese langweiligen Chemie-Filme, nicht zu vergessen die unzähligen u. vielzitierten Reportagen in Sozialkunde über die Nazi-Zeit).

Später sah ich ihn nochmal in Mannheim in der alten Wohnung und jetzt das dritte Mal (in Teilen) gestern Abend.

Er ist seitdem immer besser geworden und ich verstehe ihn auch immer besser.

Was aber ist an diesem Film so genial?

Irgendwie alles. Er macht Lust auf die Musik. Er erklärt die Wiener Zeit „zu Hofe“ sehr anschaulich, die ansonsten nur schwer zugänglich und langweilig ist. Er ist dramatisch, emotional und in jeder Minute mitreißend. Er hat eine tolle Ausstattung, tolle Kostüme und man kann plötzlich die Musik von Mozart viel besser einordnen.

Besonders gut gefällt mir die Figur des neidischen Hof-Komponisten Salieri, der so gar nicht damit klar kommt, dass sein junger Kollege mit seiner jugendlich-frischen Art soviel erfolgreicher ist, als er es selbst je sein wird.

Die Figur des Mozart ist hervorragend umgesetzt, er spielt den flippigen, aber gleichzeitig genialen Künstler- so hautnah und glaubwürdig wie man sonst nie einen Künstler im Medium TV dargestellt hat.

Man nimmt ihm alles ab: Die Zerrissenheit, den Arbeitseifer, die genialen Einfälle, das Verspielte, aber auch Leichtsinnige.

Salieri nennt ihn oft „einen Sohn Gottes“, oder meint, dass Gott durch ihn sprechen würde. Dass er alle anderen verhöhnt, die nicht so begabt sind und wie er es immer wieder schafft nur mit dem Wirken seiner Musik die Menschen von sich und seinen Ideen zu überzeugen.

Oft sind Filme in dieser Form ausgelegt: Der Außenseiter, der erst alle gegen sich hat und am Ende auf Grund seines Talents und seines Eifers über die Widerstände triumphiert und sie als Rauchwolke hinter sich lässt.. Eine realistische, amerikanische Perspektive? Oder nur ein schöner Traum?

Wie auch immer, Mozart hat wirklich gelebt, sein Schaffen war real. Und auch leider sein früher Tod, der dem Film „Amadeus“ ein trauriges und nachdenkliches Ende verleiht.

Wenn ihr die Gelegenheit habt, diesen Film zu sehen, dann schaut ihn euch an!

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