Twitter-Tools

oder: Was diese Woche übrig blieb

Jetzt sind schon wieder fünf Tage ohne Blog-Artikel vergangen, ich glaube langsam werde ich alt. Aber im Ernst, ich habe immer mal wieder geschrieben, aber die letzten drei Artikel wurden alle feinsäuberlich ausgearbeitet, ohne je online geschickt zu werden. Das eine war ein philosophischer Artikel, die anderen beiden gingen um das Thema Fahrrad-Fahren, das ich eigentlich ein wenig stärker ausbauen wollte.

Aber sie schienen mir nicht perfekt genug und irgendwie waren mir paradoxerweise auch zu „privat“, was ja sonst keine Hemmschwelle dargestellt hat.

Dazu kommt noch, dass derzeit Twitter meine Aufmerksamkeit mehr als je zuvor in den Bann zieht und ich immer mehr Vorteile dieses schnellen Medium entdecke.

So habe ich mich seit ca. einer Woche mit mit den nötigen Tools beschäftigt, die dieses Medium einfacher und beherrschbarer machen und bin auf folgende Seite gestoßen, wo ziemlich viele davon aufgelistet werden:

http://karrierebibel.de/…

Die Liste ist erdrückend und es hat mich einige Zeit gekostet, die wichtigsten oder besten herauszufinden (und ich bin auch noch nicht damit fertig):

Da ist zu einem Twitter Analyzer ein hübsch gemachtes Statistik-Frontend, mit dem an alle möglichen Statistiken zu seinem eigenen Account einsehen kann. Besonders wichtig fand ich hier unter „Friends“ > „Online Followers“ die Möglichkeit zu sehen, wer überhaupt online ist und ob die eigenen Tweets überhaupt gehört bzw. gelesen werden können. Unter „User“ > „Hashtag“ bekommt eine schöne Tortengrafik zu den eigenen Hashtags zu sehen, ansonsten benutze ich das Tool aber nur selektiv.

Nicht vergessen werden darf http://favstar.fm/ mit dem eine gute Übersicht über Leute bekommt, die die eigenen Tweets zu Favoriten gefügt haben, was man sonst unter der nativen Twitter-Oberfläche nicht erfährt. Auch die eigenen Favoriten kann man sich nochmal übersichtlich anschauen oder mit einem Mausklick, was andere interessant fanden. Das ist eine gute Möglichkeit, um eine qualitative Steigerung der sonst häufig unsinnigen Tweets zu bekommen, denn: nur was andere für lesenswert empfanden ist bereits einmal gefiltert und somit auch für andere lesenswert!

http://conversationlist.com/ habe ich ausprobiert, aber leider nicht zum Laufen bekommen. Irgendein PHP-Fehler bei dem Aufruf einer Prozedur. Eigentlich soll das Tool von selbst eine Liste anlegen, auf der die Leute gespeichert werden, mit denen man sich unterhalten hat. Da dies nun nicht klappt, habe ich einfach eine eigene Liste angelegt und für mich relevante Gesprächskontakte darin abgelegt. („Selfmade conversationslist“)

Eher zu den lustigen Tools gehört http://tweetwasters.com , denn es rechnet die eigene Anzahl der Tweets in auf Twitter verschwendete Zeit um. Leider ist diese Berechnung sehr ungenau, denn ich verbringe z.B. einen Großteil meiner Zeit mit dem Lesen von anderen Tweets oder dass ich mich durch Links o. Twitpics klicke. Aber als ein interessanter Ansatz und eine grobe Einschätzung der eigenen Aktivität, ist es ganz gut.

http://twitaholic.com/ ist eine Art globale Rangliste, mit der die beliebtesten und fleißigsten Twitterer überhaupt und weltweit gelistet werden. (mein lächerlicher Platz: 168.227)

Es gibt auch eine Art lokaler Rangliste, mit der der Rang anhand der Lokalität ausgewertet wird. Voraussetzung: Den Ort vernünftig angeben und darauf hoffen, dass ihn andere auch korrekt angegeben haben!

Abhilfe kann hier auch http://www.twittermap.de/ schaffen, ein sehr innovatives Tool wie ich finde, um die lokale Zuordnung von Tweets auf einer Karte präsentiert zu bekommen. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich hier einträgt bzw. den Zugriff auf das eigene Profil erlaubt, sonst wird man nicht angezeigt. Wenn man ein wenig auf die eintrudelnden Tweets wartet und sich die Orte anschaut, kann man manchmal Überraschungen entdecken, denn hin und wieder ist jemand aus der Nähe dabei. Vielleicht sollte man diesen oder diese mal näher ansprechen?

Ordnung in der Timeline schafft http://friendorfollow.com/ , denn nicht selten folgt man Menschen, die einem überhaupt nicht zurückfolgen. Die einseitige Kommunikation auf Twitter wird dann noch einseitiger, die Übersicht geht verloren und Freundschaften baut man so bestimmt auch nicht auf. Man kann auch erkennen, wer schon lange inaktiv war und seinen Account wahrscheinlich nicht mehr weiter betreibt. Ein regelmäßiges „Ausmisten“ der Be-Followten ist unerlässlich und Friend or Follow hilft einem hierbei.

Ein erst kürzlich entdecktes, aber sehr nützliches Tool ist http://twicker.net/ . Vor allem im Bereich effiziente Online-Analyse und Hashtag- Verteilung ist es schon fast unersetzlich geworden. Was noch fehlt ist ein Hashtag-Lexikon, denn nicht selten verwenden eingefleischte Twitterer Hashtags, ohne diese zu erklären. Da tappen Außenstehende auch gerne und lange im Dunkeln, was ja eigentlich nicht Sinn eines so gelobten, transparenten und modernen Mediums sein sollte.

Daran kann man übrigens auch sehen, dass Twitterer grundsätzlich andere Meinungen und Trends erzeugt, als „klassische Medien“. Plattformbezogene Themen wie z.B. das „iphone“, „ipad“, „android“ und andere liegen meist sehr weit vorne, auch die „piraten“, „twitter“, „flattr“ können viel Aufmerksamkeit auf sich verbuchen. Aktuelle Messen oder andere wichtige Veranstaltungen werden mit ihren jeweiligen Abkürzungen erwähnt. (z.B. Ffm10= future face of media, bpt10 = bundesparteitag, usw.)

Anhand der Erwähnungen von einzelnen Twitterern kann man erkennen, dass oft ähnliche Menschen wiederholt auftauchen und die anfänglich so groß geglaubte Twitter-Sphäre entpuppt ihr ihre Engmaschigkeit und Bezogenheit auf wenige Personen, die es ja auch in der Offline-Demokratie schon zu bemängeln gibt.

Der Grund liegt einfach darin, dass wichtige Personen aus dem Offline-Leben auch online eine größere Repräsentanz und Bekanntheit erlangen, die dann wieder auf ihr Online-Profil niederschlägt. Es entsteht ein Schneeballeffekt: je öfters diese Menschen erwähnt werden, desto bekannter werden sie auch. Die eigene Netzaktivität ist eine wichtige Möglichkeit, um mehr Retweets und Aufmerksamkeit zu bekommen. Stille Wasser hingegen, die vielleicht auch wertvolle Beiträge leisten können, werden auch in der Online-Welt eher überhört.

Den letzten Punkt, den man bei einem so „repräsentativem“ Medium wie Twitter nicht vergessen darf: Hier spricht nicht das Volk, sondern eben nur ein kleiner Teil, nämlich ca. 270.000 deutschsprachige Twitterer.

Rechnen wir das nur auf Deutschland um und nehmen eine Einwohnerzahl von 80 Millionen an, ergibt das einen Anteil der aktiven Twitterer von gerade mal 0,338 Prozent. Mit Österreich und Schweiz zusammen würde der Wert noch geringer sein, aber man müsste dann auch die Deutschen abzählen, die in Englisch twittern.

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