Das kalte Wetter

und die innere Leere

Vier Menschen laufen auf einer Stahlskulptur entlang, die wie eine Achterbahn aussieht. Der Himmel ist grün und hat ein paar Wolken

Das kalte Wetter macht mir momentan schwer zu schaffen. Lange habe ich auf den Frühlingsdurchbruch gewartet, aber so richtig gekommen ist er nie. Endlos lange zieht sich alles hin. Wir haben jetzt mittlerweile Mai und ich habe immer noch das Gefühl im Februar festzuhängen!

Wie abhängig man doch vom Wetter ist. Mir ist das an vielen Stellen aufgefallen. Fotografieren an der frischen Luft ist z.B. sehr schwierig.
Der Winter war hauptsächlich nass und grau. Gute Bilder sind da kaum entstanden. Schöne Sonne und glitzerner Schnee? Gab es dies Jahr nicht!

Aber auch im Januar oder Februar wurde es nicht einfacher. Als dann endlich die Mandeln anfingen zu blühen, hab ich mich sehr gefreut. Aber auch die Mandelblüte war dies Jahr sehr eisig und kalt, dazu noch ein schneidener Wind. Brr!! Das hat mein Fotografie-Hobby ziemlich einschlafen lassen, außerdem sind die Bilder meistens grau und farblos. Ja, das ganze zieht mich ziemlich runter, aber was soll man machen?

Wir haben noch kein einziges Mal im Hof gegrillt. Nur Kaffee getrunken. Ich hab mit dem Smartphone bissel Musik gehört- das wars. Dann bin ich wieder rein, weil es so gezogen hat.

Es ist halt so! Letztes Jahr war es zu warm, das ist dann auch wieder nicht gut.

Das Problem liegt vielmehr daran, dass man zu abhängig von der „Energie von außen“ ist! Man wartet auf die Sonne, dass sie einem Energie gibt. Man wartet auf andere Menschen, dass sie etwas in den sozialen Medien posten, damit man sich da dranhängen und inspirieren lassen kann. Man wartet, dass man angerufen wird, dass andere die Initiative ergreifen. Man ist eigentlich total abhängig von „außen“ und innen ist eine Wüste.

Aber was, wenn die Energie ausbleibt? Wenn nichts „gepostet“ wird, wenn nichts „scheint“ ? Dann sieht man ziemlich schnell ziemlich alt aus.
Dann ist man mit sich allein. Mit seinen Gedanken, mit seinen Fehlern, mit seinen Schwächen, mit der Krankheit…

Dann ist man gezwungen, zu reflektieren. Dann muss man ein nachdenklicher und einsamer Mensch „auf Zeit“ werden. Und plötzlich entdeckt man die schönen Seiten wieder „in sich“. Diese kleinen Oasen, die man in der Hektik völlig übersehen hat. Die Pflanzen der Liebe und der Sehnsucht im Inneren, die schon fast verdorrt sind. Man fängt sie wieder an zu gießen und wie schön sie dann plötzlich blühen! Aber du musst sie selbst pflegen, es nimmt Dir keiner ab.

Man hat so viel im Außen gesucht, dabei war im Inneren bereits alles da.

Mein Hobby: Meteorologie

Es wird Zeit, mal wieder über das Wetter zu schreiben. Über das Wetter kann man ja irgendwie immer reden.
Es ist ein Thema, das nicht endet, das sich permanent selbst-erneuert, das immer wieder neuen Gesprächsstoff bringt.
So richtig gemerkt habe ich das mal wieder, als ich in der Hitzewelle der letzten Tage (die letzten beiden August-Wochen 2016) mich kaum für „sinnvolle Tätigkeiten“ aufraffen konnte und einfach gehofft habe, dass diese Hitze wieder verschwindet. Sie musste einfach weg, ich konnte es nicht ertragen. Ich bin sowieso ein recht hitze-empfindlicher Mensch.

Ein großer Trost war da mal wieder die „Kaltwetter-Seite“ und vor allem ihr (viertneuster) Beitrag zur aktuellen Wetterlage, der mittlerweile schon über 1400 Kommentare hat. Das sind fast soviele Kommentare wie ich in den letzten 5-6 Blogjahren als Ganzes zusammen bekommen habe, aber das ist ein anderes Thema. 😉 Die Kaltwetter-Seite habe ich ja schon einmal empfohlen und ich finde sie auch weiterhin gut. Hier lebt die Blogosphäre noch und hier finden sich Menschen mit ähnlichen Interessen zusammen, die dazu noch sehr kommentierfreudig sind.

Auch wenn ich den Kommentaren noch nicht „aktiv“ dabei bin (zu schüchtern), lese ich darin sehr viel. Zum einen ist es schön, Gleichgesinnte zu finden, die das warme Wetter auch als etwas unreales, unschönes und störendes empfinden. Die sich Gedanken darüber machen, wie unsere Welt (vor allem unsere Natur und das Klima) aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei findet man viele fundierte, wissenschaftliche Erkenntnisse und interessante Diskussionen. Auch eigene persönliche Erfahrungen zum aktuellen Wetter fließen in die Beobachtung mit ein, was ich persönlich immer mit am interessantesten finde („heute morgen beim Hunde-Ausführen ganz schön ins Schwitzen gekommen“ oder „bei uns in der Dachwohnung kaum zum aushalten“ oder „Verdorrte Bäume und Pflanzen in den Wäldern“, Erörterungen über die mangelnde Bereitschaft in Deutschland Klimaanlagen zu verwenden, etc. pp)

Also nochmal ein Tipp! Ich flankiere das ganze mit weiteren Erkenntnissen und Online-Seiten, z.B. die Wetter.com -Seite.
Es gibt ja sehr viele Internetseiten, die das aktuelle Wetter und Vorhersagen produzieren, aber mit schwankender Vorhersage-Güte und teils sehr unterschiedlichen (manchmal auch überladenen) Web-Angeboten. (die besten sind noch Wetteronline oder Donnerwetter. Laut Kaltwetter taugen die meisten aber nicht viel und er empfiehlt noch Proplanta ) Die Wetter.com -Seite gefällt mir insgesamt sehr gut. Sie ist recht übersichtlich und besonders schön sind auch die ständig neuen Wetter-Videos. Hier erfährt man auf eine intuitive Art alles über aktuelle Wetter-Veränderungen, Aussichten und Prognosen. Auch aktuelle Wetter-Phänomene, Reisewetter oder das Gesundheitswetter kann man sich anschauen. Allerdings muss man bereit sein, die davorgeschalteten Werbeclips zu akzeptieren und man benötigt auch ein schnelles Internet. Die Wetter.com Seite hatte bei mir in den letzten Monaten heftige Probleme beim Streamen, das ist aber nach ein paar technischen Änderungen an der Seite deutlich besser geworden.. Es kommt immer ein Werbeclip vor jedem Video, leider wiederholt sich die Art der Werbung häufig. (( wenn man einen Werbeblocker benutzt, funktionieren die Videos nicht mehr ))
Egal, denn die Moderatoren kommen sehr sympathisch daher und erklären auch den Laien die aktuellen Wetter-Situationen sehr anschaulich. Vor allem Kai Zorn ist schon fast eine kleine Berühmtheit und vielen Menschen bekannt, vielleicht auch von den Sat1-Wetternachrichten. Seine Analysen sind immer sehr schön anschaulich, teils lustig und er berichtet oft von unterschiedlichsten Regionen in Deutschland. Für mich ist er einer der besten Moderatoren (bzw. Meteorologen), die man in deutschen Internet-Medien finden kann.

Ich benutze die Wetter.com Seite jetzt ca. seit drei Jahren. Sie hat meinen Erfahrungen nach eine recht genaue Vorhersage-Wahrscheinlichkeit. Nach eigenen Aussagen wird zur Temperatur-Bestimmung der „grüne GFS-Hauptlauf“ verwendet, den man auf professionellen Wetter-Seiten wie z.B. Wetterzentrale.de nachlesen kann. Da sich diese Berechnungen zu festen Zeitpunkten ändern (0, 6, 12, 18Z), ändert sich auch die Temperatur-Vorhersage von Wetter.com.

Es ist also recht sinnvoll, sich nebenbei noch die „echten Karten“ und Diagramme von Wetterzentrale.de anzuschauen und zu studieren. So bekommt man ersten einen umfassenderen Überblick über die Wetterdaten und kann sich zweitens noch ein eigenes Bild zur Wettersituation machen. Das wird z.B. auch bei Kaltwetter.com gemacht und die User haben tlw. sehr gute Fähigkeiten (und meteorologisches Wissen) um diese Daten richtig zu interpretieren. Deren Diskussionen zu verfolgen, ist also schonmal ein guter Anhaltspunkt und ein Start in das eigene private Hobby-Meteorologentum. 😉

Ein einfacher Weg hat sich für mich also wie folgt herausgestellt:

Ich gehe auf http://www.wetterzentrale.de und klicke da auf „Diagramme“. Dann wähle ich das amerikanische GFS-Ensemble Modell (GFS-ENS).
Dort wird dann „Temp 850hPa und Niederschlag S/W“ gewählt. Man wählt Temp 850hPa und NICHT 2 Meter, weil diese Daten auf einer gewissen Höhe gemessen werden, die für Schwankungen weniger empfindlich ist (zumindest hab ich das so verstanden). Wenn man die 2-Meter Temperatur wählen würde, bekommt man nämlich starke Tagesschwankungen (nachts ist es kalt, tags ist es warm). Die Kurven sind dann viel schwieriger zu lesen und vermutlich auch ungenauer. (Die Umrechnung der 850hPa Temperatur in die tatsächliche Temperatur ist allerdings recht kompliziert und bietet -ganz unwissenschaftlich- wiederum Spielraum für Interpretationen und Erfahrung. Wer darüber mehr wissen will, wird z.B. hier fündig )

Jetzt kommt die Interpretation der Daten: Der grüne Balken ist der „Hauptlauf“, der blaue Balken der „Kontrolllauf“. Alle anderen Balken und Striche sind „Nebenläufe“ die von der Wettersimulation mit etwas veränderten Start-Parametern berechnet wurden. Der dicke große Strich ist auch sehr wichtig, weil er das langjährige Mittel aller Temperaturen ausgibt (30 Jahres-Mittel). Hier ist mir aufgefallen, dass in den letzten Jahren die Temperaturen immer deutlich ÜBER dem Mittel lagen, also ein ziemlich deutliches Anzeichen bzw. Indikator für die Klimaerwärmung . Am unteren Rand gibt es die sog. Niederschlags-Signale. Hier wird die Wahrscheinlichkeit und Menge des erwarteten Niederschlags ausgegeben. Wiederum mit verschiedenen Parameter und daher auch verschiedenen „Wahrscheinlichkeiten“.

Wichtig ist noch, dass man auf der linken Seite einen Ort oder eine PLZ eingibt. Denn nur dann kann der eigene Standort auch korrekt bestimmt werden (mit Längengrad und Breitengrad). Wenn man alle Einstellungen getätigt hat, empfiehlt es nich noch, die gesamte URL mit einem Links-Klick in die Lesezeichen-Leiste (z.B. von Firefox) zu ziehen, damit man immer schnell darauf zugreifen kann.

Mit diesem Wissen ausgestattet, kann man schonmal gut in das Hobby Meteorologie starten. 😉 Der Rest ergibt sich meistens von selbst, wenn man die Diskussionen der Experten liest oder das eine oder andere Thema noch über Wikipedia & Co vertieft.

Der Winter geht mal schnell Zigaretten holen

Dies soll mal wieder ein langer, tiefgehender, ausschweifender, mit reichlichen Adjektiven und unzähligen Aufzählungen versehender Blog-Artikel werden… aber ich kann´s auch kurz machen und den Inhalt in einem Satz verraten: Mir fehlt der Winter!

Aber wie kann das sein? Rein objektiv haben wir doch das beste Frühlings-Wetter mit allen Vorzügen: Man muss nicht übermäßig Geld für die Heizung ausgeben, spart sich die Anschaffung für Winterreifen, wird nicht so depressiv, weil man sich viel besser an der frischen Luft bewegen kann, braucht keine Winterklamotten, braucht keinen Schnee zu schippen, sich die Hände nicht eincremen, nicht auf der glatten Straße ausrutschen und vor allem: Man bekommt keine Erkältungen!

Und doch fehlt mir der Winter… das ganze fühlt sich so kalifornisch an… manche Metereologen sprechen schon davon, dass es vielleicht in den nächsten 30 Jahren so weitergeht und Deutschland nie wieder Winter haben wird. NIE WIEDER WINTER? WHAT THE F.. ?? Der Golfstrom schwächelt, „El Nino“ betreibt sein teuflisches Spiel und Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern werden auf immer und ewig in die subtropische Zone übergehen? Selbst beim Blick auf die Europakarte wird es schwer, sich ein Reiseziel für die Winterferien auszusuchen. Da gibts einfach überhaupt nirgendwo Schnee.

Hier in Süddeutschland dümpelt das ganze schon seit November mit 8-15 Grad Tagestemperaturen und 2-10 Grad Nachttemperaturen vor sich hin. Ich habe in diesem Jahr EIN Mal Schnee erlebt, das war irgendwo in den Bergen auf einer Autobahnfart im Sauerland. Da hat es kurz geschneit. Ist sogar liegen geblieben. Wir haben uns schon gefreut, dass es im November den ersten Schnee gab. Endlich mal wieder frieren, den Atem sehen (träum) und eine rote Nase bekommen! Das ganze ließ schwer hoffen. Schnell die Winterreifen drauf machen-sau teuer- egal, das muss sein. Der Winter kommt jetzt bestimmt!!!

Und jetzt das.. sogar die Vögel fangen schon an zu singen. Im Dezember…

Warum brauche ich also den Winter? Ganz einfach, weil es sich so nicht normal anfühlt. Weil der Winter zu meinem Verständnis von Vorweihnachtszeit und Dezember/ Januar einfach dazu gehört. Weil das immer so war. Weil es immer kalt war… immer etwas unangenehm. Weil man genau wusste, dass diese Zeit kommen wird.. und die Freude auf den Frühling danach noch umso größer ist. Die Jahreszeiten schaffen Struktur im Leben, im Charakter, in der Auseinandersetzung mit dem Alltag. Wenn da ein Teil fehlt, ist das wie ein Getriebe, dem man einfach ein Rad weggenommen hat. Es läuft zwar weiter, aber es klingt so komisch!

Der fehlende Winter macht auch sehr schmerzlich bewusst, dass wir mitten in einer großen Klimakatastrophe angekommen sind. Dass das ganze doch etwas schneller ging, als man befürchten konnte. Der Klimawandel ist voll da. Und mit gutem Zureden wird er auch nicht mehr weggehen.

Kurzum: Der Winter fehlt.

Webtipp!

Wer sich noch mehr über das Wetter aufregen möchte oder eine gute Seite mit fundierten Hintergründen und tollen Artikeln sucht, dem sei diese hier schwer ans Herz gelegt: Kaltwetter.com.

Die Seite begleitet mich schon seitdem dieser Sommerfrust im Juli losging… und hat wieder etwas analytische Kälte und tlw. auch ein Lächeln zurück gebracht. Danke dafür.

Und jetzt noch: Das Wetter

Ein Thema, das viele Leute in den letzten Wochen beschäftigt hat, war das Wetter. Das Wetter ist ja eigentlich nie passend und es ist auch immer ein guter Prellbock, um alles darauf zu schieben: Heute ist mir zu warm zum Haus renovieren, morgen ist es zu nass für Gartenarbeit, der Tiefdruck macht Kopfschmerzen und Schlappheit, die Pollen lassen die Tränen laufen und setzen den Körper unter permanente Anspannung und Immunstress. Wenn es im Winter nicht schneit, ist es ein „ungewöhnlicher Winter“ und wenn es zuviel Schnee gibt, jammern auch alle darüber.. die Autos frieren ein, ständig müssen die Gehwege und Straßen freigehalten werden und überhaupt diese trockenen Schleimhäute und ständige Erkältungsgefahr!

Wenn der Frühling zu wam wird, schwitzen alle und jammern, und wenn er zu kalt ist, frieren alle und gehen mit typisch dauer-deutschen Miesepeter Gesicht durch die Gegend und sind unnahbar bis gereizt.

Ein schöner Besserwisser- Konter-Spruch zu den ganzen Wetter-Jammerern wäre z.B. „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Und so hab ich mir z.B. vor drei Wochen, in einer Zeit, in der man normalerweise kurze Hosen und T-Shirts trägt und sich über Sandalen-Käufe Gedanken macht, eine gefütterte Regenjacke mit Kapuze gekauft. Und sieh an! Die Jacke ist super, die Stimmung gleich viel besser. Mitten im Mai, mit dicken Wollpulli und gefütterter Regenjacke und schon am Überlegen, ob man sich nicht noch eine dicke Strumpfhose oder ein paar Regenstiefel dazu kaufen soll… so ein bisschen durch die Pfützen springen kann ja auch Spaß machen und ist es nicht so, dass sich der Organismus bei 12 bis 16 Grad eigentlich recht wohl fühlt? Okay, die Sonne fehlt natürlich, aber man kann man trotzdem rausgehen, einen Regen-Spaziergang machen und dem Wetter ein Schnippchen schlagen. Es wäre alles so schön einfach… wenn das Jammern nicht noch einfacher wäre!

Dennoch empfand ich die lange trübe Zeit in diesem Jahr als besonders auffällig und auch unangenehm. Der Winter soll einer der dunkelsten seit Wetter-Aufzeichnung gewesen sein und der Frühling kam eigentlich niemals so richtig in Schwung.  Die Natur ist derzeit drei bis vier Wochen zurück. Samen, die in die Erde gesteckt werden, kommen nicht heraus. Sie finden es in der wohligen Erd-Umgebung anscheinend sehr gemütlich. Die Feige hat nur kleine Blätter gebildet und kümmert vor sich hin, hat aber zum Glück den Winter gut überstanden. Nur der Wein fühlt sich relativ wohl und ist an der geschützten Hausmauer recht gut vorangekommen. Vor allem Gräser und „Unkräuter“ finden die großen Wassermassen anscheinend sehr attraktiv für die Zellbildung und wachsen was das Zeug hält. So große Gras-Abschnittmengen wie in diesem Jahr gab es lange nicht mehr.

Auch die Tierwelt verändert sich durch das Wetter. So scheint es dieses Jahr deutlich mehr Ameisen, aber auch Blattläuse zu geben. Bienen, Hummeln und Wespen sieht man noch eher selten, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie nur bei bestimmten Temperaturen zahlreich fliegen. Der Vogelwelt scheint es recht gut zu gehen, wenn man das subjektiv irgendwie beurteilen kann.

Ein schönes Dauer-Thema ist auch die Frage, ob das nun der Klimawandel ist oder nicht. Für eher einfache Gemüter ist ja das akuelle Wetter immer gleich aktuelles Klima, wobei es alleine der Definition nach schon große Unterschiede gibt. Das Wetter ist immer eine aktuelle Erscheinung und das Klima ist eine „Großwetterlage“, eine allgemeine Entwicklung.

Auch wenn es gute Argumente für einen Klimawandel gäbe und viele Wissenschaftlicher tausende an Fakten zusammengetragen haben, die man auch alle nachlesen kann: Es gibt immer Leute, die den menschengemachten Einfluss am Wetter oder Klima leugnen und meinen, das gehe sie alles nichts an. Ich habe sogar manchmal das Gefühl, dass die Klimaskeptiker in der Überzahl sind und die „Klimahysteriker“ bzw. stillen Mahner und wissenschaftlich gebildeten Denker eher in der Unterzahl sind. Skepsis ist ja erstmal eine gute Methode, den eigenen Standpunkt nicht zu ändern, keine weitere Energie in ein Umdenken investieren zu müssen und alles weiterlaufen zu lassen.

Wenn man die Sache mit dem Klima und dem Co2- Ausstoß konsequent zu Ende denken würde und sich wirklich davon berühren lassen würde, müsste man auch sein eigenes Leben radikal umstellen und das ist wahrscheinlich etwas, dass die meisten Leute fürchten oder einfach nicht wollen. Warum das eigene Auto stehen lassen? Warum auf Konsum verzichten? Warum weniger Fleisch essen? Sollen doch die anderen machen. Hauptsache, die eigenen Pfründe stimmen, ändern können sich die anderen gerne und zuerst mal die Klima-Neurotiker…

Dabei gibt es Hinweise, dass ein feuchteres Klima in den nördlichen Breiten durchaus eine Folge des Klimawandels sein kann.

Nachzulesen z.B. hier
http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Klima%C3%A4nderungen_in_Europa

Zunahme der Regenfälle vor allem in Nord-Europa um 10-40 Prozent und Abnahme in Südeuropa
Auch die Zahl der Tage mit extremen Niederschlägen hat in den meisten Gebieten in Europa zugenommen.

http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Kalte_Winter_in_Europa
Der kalte Winter kann z.B. durch Veränderungen in der Nordatlantischen Oszillation erklärt werden


Wolkenbruch

Viele kleine Regentropfen, die auf den Boden treffen und Kreise bilden
Graue, lang-gezogene Fäden stürzen sich vom Himmel. Ein dichter Teppich, durch den man kaum noch schauen kann und der das Sonnenlicht verschluckt.

Sie fallen in Reih und Glied über die Menschen her, wie eine Armee aus Wassermolekülen, die das Kommando bekommen hat, die Erde zu erobern.

Weich wird der Boden und die sorgfältig gepflanzten Blümchen knicken um. Die Erde wird durchtränkt mit Wasser und weiß nicht mehr wohin.

Im Hof sammelt sich das Nass und die Pfützen wachsen und wachsen. Weiterer Regen läuft über das Dach zusammen und sammelt sich in dunklen Rohren. An den Stellen in der Nachbarschaft, wo es keinen Heimwerker gab, drückt sich das Wasser über den Rand der geknickten Rinne und ergießt sich in einem Wasserfall-artigen Strahl auf den Beton. Wohl dem, der jetzt keinen Keller hat.

Im Abfluss gluckert es. Die Kanäle sind voll. Die Menschen haben zu viel gebaut und die freien Flächen vergessen. Da hilft auch keine Steuer. Das Wasser schaut nicht nach dem Geld. Es ist unparteiisch, aber es gibt nicht auf und nimmt sich seinen Weg. Langsam, beständig, fließt es und fließt. Dem Himmel ist zu warm, er schreit sich die Seele aus dem Leib „Nimm endlich auf mich acht, achte die Natur, beschütze die Erde, deinen Planeten…“ scheint er uns zu sagen.

Zuckende Blitze des Zorns erhellen den Himmel, ein monotoner Klangteppich aus Wasserrauschen und Bersten des Donners erfüllt die Luft. Die Luft riecht erdig und salzig und ist gut zu atmen.

In den Innenräumen ist meine Konzentration nicht ganz da, der Luftdruck ist tief und leichter Schwindel sitzt im Kopf. Kopfschmerzen. Die Nase ist zu und die erste Herbsterkältung kämpft mit dem Abwehrsystem. Die Sonne fehlt. Ich bin nicht so recht wach. Es plätschert und plätschert und hört gar nicht mehr auf.

Was muss ich heute noch machen? Oh je, nach draußen- die Pflicht erfüllen?

Hoffentlich hat der Regenschirm kein Loch…

Da, ein Fleckchen Sonne bahnt sich seinen Weg. Da, es wird hell. Auch dieser Regen geht vorüber.