Den Blickwinkel weiten

Zuletzt war diese Studie in den Medien, in der es darum ging, dass ein Sozialhilfesatz von 132€ ausreichen müsse (Link), um einem einzelnen Menschen das Überleben zu sichern. Jetzt bekommt der unbekannte Professor Rückendeckung auf prominenter Ebene, nämlich kein anderer als Friedrich Merz (Link) bestätigt seine Aussagen. Zuerst hielt ich das Ganze für einen Scherz, aber ein kurzer Blick auf den Kalender bestätigte mir doch, dass es wohl ernst gemeint sein müsse.

Nehmen wir mal die Position eines fiktiven Professors ein und stellen uns das Leben vor!

Man nimmt sich einen Bogen Hochglanzpapier, einen Taschenrechner mit 200 Funktionen, dreht die Heizung schön auf, denn draußen wird es kalt, nimmt seinen teuren Mont Blanc- Füller, rückt die eigene mit Diamanten besetzte Armbanduhr zurecht und setzt sich an den 6 Quadratmeter großen Schreibtisch und rechnet los! Zwischendrin bringt einem die Sekretärin einen Kaffee, zu Mittag geht man in die hauseigene Kantine. Zu Hause warten die Frau und die drei Kinder, für die man neben seinem Gehalt natürlich noch ordentlich Kindergeld einstreicht. Das Haus ist groß, vielleicht 250 qm Wohnfläche im Grünen und ohne Lärm, für alle ist genug Platz, die Frau und man selbst fahren ein schönes Auto. In den Urlaub fährt man 2 bis 3mal im Jahr, die Energiekosten schrecken nicht, da man ja finanzielle Reserven aufgebaut hat und zur Not auch ein Sparvertrag oder ein paar Aktien flüssig machen kann. Das Grundgehalt beträgt ca. 3600 € (Quelle) , das Kindergeld für drei Kinder 462 € (Quelle) da kann man schon ein paar Sprünge machen. Es ist natürlich nicht soviel wie in der freien Wirtschaft, aber es zeigt, dass rein finanziell die Unterschiede zum Gegenstand der Untersuchung sehr groß sind.

Nimmt man nun ein (absichtlich niedrig angesetztes) fiktives Nettoeinkommen von ca. 3500 €, ergibt das ein Verhältnis zum angestrebten Sozialhilfe-Satz von 26 zu 1. Aus dieser Perspektive muss sich meiner Meinung nach zwangsläufig eine Verzerrung der Lebenswirklichkeit ergeben. Selbst zu dem herkömmlichen Hartz IV – Satz von 351€ (Quelle) ist das noch ein Verhältnis von 10 zu 1. Die andere Frage bleibt: Ist der fiktive Professor wirklich 10mal soviel wert wie ein Mensch, der nicht soviel Glück gehabt hat und jetzt mit einem Zehntel seines eigenen Lohns auskommen muss?

Viele mögen jetzt sagen „der Professor arbeitet ja auch“ und „der Arbeitslose schaut nur den ganzen Tag lang fern!“. Damit haben sie vielleicht recht, das ist die momentane Situation der beiden. Der erste Blick verhindert aber die Untersuchung der Art und Weise wie beide in diese Lage geraten sind. Ob es selbstverschuldet war … oder eine Frage der sozialen Chance?

Hatten wir die Sozialsysteme nicht mal eingeführt, um solche individuellen Risiken abzufangen und jedem Menschen zu ermöglichen, wieder aufzusteigen und sein Leben wieder in den Griff zu bekommen? Lang ist´ s her, möge man meinen!

Das Schlimme an dieser Diskussion und an der Haltung gegenüber Arbeitslosen finde ich, dass sie grundsätzlich und mit starken Vorurteilen durch die Bank als arbeitsunwillig, faul, bequem, etc. gebrandmarkt werden und dass die Leute, die darüber urteilen, meist überhaupt keinen direkten Einblick in solche Lebenswirklichkeiten haben. Das ist die eigentliche Schande an solchen Studien und die kalte Berechnung der Zahlen ist zynisch, wenn nicht menschenverachtend. Dieser extreme Blick von der einen Seite, von oben herab ist genauso gefährlich wie der andere, frustrierte Blick von unten, weil beide zu Extremen und Vorurteilen führen. Die eigentlichen Probleme, die zu der großen Einkommensschere und den sozialen Unterschieden in Deutschland geführt haben, werden somit nicht gelöst. Die einen wollen die „Armen“ immer noch weiter ausbeuten und sehen in ihnen das eigentliche Übel, ohne zu fragen, wie es zu ihrem Unglück gekommen ist. Maßnahmen in der sozialen Förderung, im Bildungssystem und vor allem in der Haltung der Gesellschaft und jedes Einzelnen werden mit Kampfparolen übergangen, was letztendlich allen schadet.

Man vergisst zu schnell, dass die sozialen „Schichten“, über die so gerne geredet wird, nichts ist, was irgendwie angeboren oder statisch sein muss. Menschen können sich verändern, aufsteigen, aber auch ihren Job verlieren, krank werden und sehr schnell wieder „absteigen“. Wenn man aber immer in diesen Gruppen als gottgegebenes Stigmata denkt, verliert man seine Fähigkeit, die Realität wirklich so wahrzunehmen wie sie ist. Der fiktive Professor z.B. kann auch aus einer armen Familie stammen, wo die Bedingungen schlecht waren, er hat sich eben „hochgeboxt“ und verachtet jetzt vielleicht Menschen, die nicht so stark wie er waren, die er als natürliches Feindbild und als Abschreckung in seinem Kopf behalten hat. Andere bequemere Menschen oder Menschen, die einfach anders veranlagt sind, nicht so gut lernen und büffeln können, verlieren im Bildungssystem von Anfang an. Wenn dann noch die Verhältnisse schlecht sind und sie nicht gefördert werden, können sie einfach nicht mithalten, das ist ihre traurige Realität.

Diese Studien bringen meiner Meinung nach überhaupt nichts, sie verfestigen nur die Vorurteile und gehen an den Ursachen vorbei. Mit einem engen Blick auf den eigentlichen Überlebensbedarf gerichtet, mögen sie richtig sein. In einem größeren Zusammenhang verlieren sie allerdings ihren Sinn und man mag von einem Professor fordern, dass er diese Zusammenhänge auch erfassen sollte und kann!

Was bringt es, wenn Menschen noch mehr gezwungen werden, in Armut zu leben? Sie werden noch mehr ausgegrenzt, verlieren noch mehr den Anschluss, können nicht mehr teilhaben (1 € war in der Studie pro Tag für Kultur ausgewiesen!). Man stigmatisiert eine ganze Gruppe von Menschen und wirft sie in einen Topf. Man schafft Außenseiter und Verlierer, was sich wiederum in Frust und Gewalt spiegeln kann. Diese Menschen sind ja nicht weg, sondern sie werden versuchen zu überleben und alles daran setzen, ihrem Schicksal zu entkommen. Vielleicht wählen sie dann absichtlich extreme Parteien und suchen sich Seelenfänger, die ihre Bedürfnisse scheinbar besser verstehen und sich für sie einsetzen. Der Aufschwung der Links-Partei beispielsweise war vor allem eine direkte Folge der Hartz IV- Gesetze. Menschen sind nicht so einfach und sie lassen sich nicht wie Maschinen nach Kosten/ Nutzen berechnen. Sie werden sich wehren und sie werden sich einen Platz und eine Nische suchen, in der sie überleben und vor allem „zurückschlagen“ können. Wer solche Studien verfasst, produziert indirekt Hass und Gewalt. Er löst die Probleme nicht, sondern verwandelt sie in kalte Zahlen und stellt sie in sein Regal.

Es sollte andere Menschen geben in diesem Land, auf die man mehr hören sollte und es sollte andere Lösungen geben.

Das Problem an der Gesamtsituation sind meiner Meinung nach nicht die unteren Einkommensgruppen oder die Arbeitslosen und es sind auch nicht die gigantischen Gehälter der Reichen. Es ist das mangelnde Gefühl, dass wir alle in einem Boot sitzen, dass wir alle aus dem gleichen Land kommen, dass wir dafür da sind, dem anderen zu helfen und unser Glück, unsere Fähigkeiten mit anderen zu teilen. In der Nationalhymne heißt es z.B. „Einigkeit und Recht und Freiheit“, das sind die Ziele, die für unser Land gelten sollte, ganz ohne Nationalstolz, einfach literarisch kritisch durchleuchtet. Einigkeit bedeutet, wie finden zusammen eine Lösung, Recht bedeutet, dass es gerecht und fair zugeht und Freiheit für alle ist schließlich das Ziel, für das man jeden Tag neu einstehen muss. Freiheit bedeutet für den Arbeitlosen, sich jeden Tag neu aufzuraffen und für seine eigene materielle Freiheit hart zu arbeiten. Freiheit kommt durch Eigenverantwortung. Freiheit bedeutet für den Reichen, seine Freiheit zu verschenken und sein Reichtum mit anderen zu teilen, anstatt es gierig um sich zu häufen.

Manchmal habe ich das Gefühl, zu viele Leute verlieren solche Ideale aus den Augen und handeln nur noch mit dem engen Blick des finanziellen und logischen Kalküls. Oder mit der Haltung von Bequemlichkeit- ganz gleich wie man es dreht- über die unbequemen und individuellen Menschheitsfragen kommt langfristig keiner hinweg.

12 Gedanken zu „Den Blickwinkel weiten“

  1. Ich habe nur die ersten paar Zeilen gelesen, weil mir der Artikel zu lang war.
    Ich hab’s gestern mit Kai und noch ’nem Freund drüber gehabt. Kai und ich sind uns einig, dass da der „vergangene“ braune Geist Deutschlands durchkommt.

  2. Tja liebe Violine, lieber wäre es mir aber gewesen, du hättest den ganzen Artikel gelesen! Da Du im Moment die einzige aus meiner „Zielgruppe“ bist, die auch kommentiert, muss ich mir wohl mal überlegen, die Artikel-Länge ein wenig anzupassen. :mrgreen:

  3. Der Tag ist ja noch jung, Julia, und ich komm auch noch vorbeigeschneit.
    Also, ich würde die Geschichte wie du schreiben bis zu der schönen Uhr, also natürlich abschreiben,weil ich kann ja nicht so schreiben wie du, und dann käme meine Wendung:
    Der „unbekannte“ Professor sitzt am Tisch und überlegt, wie er bekannt wird. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder durch eine herausragende Leistung oder etwas absolut skandalöses. Da ihm das erste scheinbar bisher nicht gelungen ist, entscheidet er sich für das Skandalöse. Über die Putzhilfe, die sich gerade wagen wollte sein Denkzimmer von all dem Schmutz zu reinigen, hat ihn in Wut gebracht und er sinnt über Rache. Ah, wenn die dann mal HartzIV kriegen will, schlage ich ihr ein Schnippchen. 300,– Euro/Monat müssen reichen. Nee, zuviel, 250,–. Aber dann schreit das Land noch nicht auf, so werde ich nicht berühmt. 150,– Euro im Monat. Ich hab`s ruft er – 132,– Euro im Monat – und ich bin auf einem Schlag bekannt.

  4. Hallo Julia,

    also was den Professor angeht muss ich leider Menachem zu 100% unterstützen. Dekaden mit diesen Leuten (privat und geschäftlich) haben mir gezeigt, dass diese geistig, in der deutlichen Mehrheit der Fälle, weder höher noch tiefer stehen, als der Rest der Gesellschaft (was an und für sich schon das Versagen des hiesigen Bildungsapparates aufzeigt).

    Zum Thema: „Was sind die Hintergründe?“

    „Hatten wir die Sozialsysteme nicht mal eingeführt, um solche individuellen Risiken abzufangen und jedem Menschen zu ermöglichen, wieder aufzusteigen und sein Leben wieder in den Griff zu bekommen?…“

    1. Bismarck: „Nur ein gesundes Volk ist ein produktives Volk!“
    2. Die Überwindung der extremen Klassengesellschaft, welche permanent zu Revolten, Mord und Todschlag führte.
    3. Politische Stabilität ist die Grundlage komplexer Ökonomien und extrem starker Ertragsmöglichkeiten. Warum gibt es keine Solarkraft aus Nord-Afrika? Die Nachfrage ist enorm, sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Es gab schon vor rund 15 Jahren deutsche Ingenieure die dort sog. Solartürme bauen wollten. Pro Turm hätte sich eine Großstadt wie Berlin mit Energie versorgen lassen, auf einer Fläche von gerade einmal 2 Fußballfeldern! Schon damals hat RWE sehr klar festgestellt: „Die Technik ist da. Wir würden sofort bauen. Alle wollen es. Aber diese Länder sind politisch viel zu instabil.“

    Zum Thema: „Wie kam es dazu?“

    „Man vergisst zu schnell, dass die sozialen „Schichten“, über die so gerne geredet wird, nichts ist, was irgendwie angeboren oder statisch sein muss. Menschen können sich verändern, aufsteigen, aber auch ihren Job verlieren, krank werden und sehr schnell wieder „absteigen“.“

    Von Joseph Weizenbaum:

    „Der größte politische Irrtum der Moderne ist die Ansicht, dass Maschinen keine Steuern zahlen brauchen.“

    (Womit er meinte das ein Robotarm lediglich als Ding betrachtet wird, seine Funktion als Konkurrent zum Steuerzahler am Arbeitsplatz jedoch ignoriert wird.)

    Zum Thema: „Ideen und Konzepte!“

    „Es sollte andere Menschen geben in diesem Land, […] und es sollte andere Lösungen geben.“

    Es gibt recht viele Menschen -gerade in Deutschland- die neue Lösungen anbieten. Doch oftmals werden hier, entweder aus der aktuellen Not geboren, oder dem reinem Idealismus folgend, lediglich die Symptome bekämpft. An die Ursachen traut sich kaum mehr jemand heran. Und wenn doch, dann wird Sie/Er dafür auf jeden Fall im positiven Sinn ausgelacht, oder mit aller Macht ans Kreuz genagelt (Wenn man den falschen Gruppen auf die Füße tritt).

    Immerhin. Schon sehr viele Autoren von ökonomischen wie politischen Fachbüchern haben die Frage aufgeworfen, wie lange es noch dauern wird bis die (angeblich so hoch gebildete) westliche Gesellschaft endlich in sich selbst zusammenbricht. Allein schon deshalb weil die Verwaltung noch immer demokratisch/strikt formell und die Wirtschaft feudalistisch/nach Erbe u.o. Zufall organisiert ist.

    Noch ist die endgültige Entscheidung nicht gefallen. Noch ist es nicht zu spät, dass Ruder herum zu reissen.

    Doch wenn wir noch eine Dekade so weitermachen wie bisher, landen wir Alle (auch die Damen und Herren Akademiker) in einem Wirtschaftsfeudalismus aus dem es über Jahrhunderte kein Entkommen mehr geben wird. Frankreich im Jahr 1750 war geradezu ein Paradies gegen das, auf was wir direkt zusteuern. Nur verstanden wird es halt nicht, denn dazu braucht es ja Vernunft, Verstand und Verantwortung…

    Achtung! Werbung in eigener Sache: http://www.ciez.de/ciez-default/autor_mk_1.html

    LG

  5. In meinem Übermut hätte ich jetzt beinahe mit einem „Kommentarticker“ geantwortet. Aber das wäre der Ernsthaftigkeit des Artikels nicht angemessen.

    Einige Menschen werden sich bald wehren – und nicht nur in dem sie „extreme“ Parteien wählen. (Wobei die Linken für mich keine extreme Partei sind.)

    Eins ist jedenfalls klar: Gewalt wird sich lohnen. Der soziale Frieden steht auf dem Spiel – und von dem haben die Reichen und Prominenten in Deutschland immer profitiert.
    Warum wurde es denn Menschen wie Boris Becker und Herrn Schumacher in ihren Steuerparadiesen zu eintönig? Weil Deutschland lockt, mit Kultur, mit Leben, mit Klatsch und Tratsch und Lebendigsein.

    Nicht nur uns geht im Augenblick eine Menge verloren, auch die, die es aufs Spiel setzen, werden sich auf Dauer hinter ihren Zäunen und bewachten Mauern nicht mehr wohl fühlen.

  6. An die Sekretärin: Korrigieren Sie den Satz mit der Zielgruppe!

    [kramt Briefpapier auf den Tisch und rückt die goldene Uhr zurecht]

    Ebertsheim, 18.09.2009

    Sehr geehrter Herr Kostic,

    vielen Dank für ihre umfangreichen Ausführungen zu dem Thema. Sie sind- wie immer- auf den Punkt genau und schön ausformuliert. Ich traue mich kaum, etwas zu sagen, weil es neben ihnen – hm wie sagen wir das? – einfach nicht so gut wirken kann!

    Nun denn, vielleicht erlauben sie mir, doch eine kleine Ergänzung beizufügen?

    Zu ihrem dritten Punkt stellt sich beispielsweise die Frage, warum denn die Entwicklungsgelder, die der deutsche Staat augenscheinlich zahlt, nicht in solchen Ländern ankommen? Woran liegt es? Verschwinden sie einfach, werden sie zum Opfer von Korruption? Oder ist es einfach zu wenig und nicht mehr als der vielgerühmte Tropfen auf dem heißen Stein?

    Zum vorletzten Absatz: So wie es aussieht, ist die grundlegende Erkenntnis von vielen Menschen da, dass etwas getan werden muss, sehe ich das richtig? Dass Deutschland nach den Jahren des Wohlstands an einen Wendepunkt angekommen ist und unbedingt neue Ideen her müssen!

    Aber doch hängt es wieder an den entscheidenden Punkten und das ist meiner Meinung nach, eben die Politik! Also, wenn man etwas verändern möchte, als Einzelner und als Privatperson, dann wird einem nicht viel übrig bleiben, als in die Politik zu gehen oder einem Verein, o.ä. beizutreten, wo auch politische Interessen vertreten und angemessen formuliert werden!

    Ich denke- um zu einem Schluss zu kommen- dass das Blog und eben die Kontakte, die sich daraus ergeben, vielleicht schon mal ein kleiner, sehr wertvoller Anfang sein könnten.

    Daher danke ich Ihnen für ihren Besuch und ihren Beitrag und hoffe weiterhin auf ihren Besuch in unserem kleinen Internetprojekt,

    mit freundlichen Grüßen,

    Julia Böttcher

    😉

  7. Liebe Frau Sammelmappe,

    auch ihr Besuch hat mein Herz- wie immer – erfreut und zugleich zum tiefen Nachdenken gebracht! Ich musste so tief denken, dass es anstrengend wurde und ich mich ca. eine Woche lang nicht davon befreien konnte! Ich denke doch, mit den sozialen Themen ein wenig die Schnittpunkte mit ihnen zu finden, die unser gemeinsames Schaffen und Schreiben vielleicht vertiefen und verbessern könnte?

    Immerhin waren sie es, die ich damals im Jahre 2006 mit den sozialen Blogs als erste aufgesucht habe, die für mich immer ein großes Vorbild und eine Leitfigur war, zu der ich hinauf schauen wollte!

    Ich stimme ihnen nickend zu und werde nichts weiter sagen, außer das: Deutschland ist unser Land und es ist schön, hier zu leben. Aber es sind vor allem Menschen wie sie, die es jeden Tag lebenswert sein lassen.

    Bis dahin,
    treu ergeben

    Ihre stille Leserin

  8. Nun lieber Menachem, zum Schluss noch zu ihnen, obwohl sie schnell waren und der erste, gleich nach der lieben Violine! Ihre Lösung ist phantastisch, genau auf den Punkt. So wird es bestimmt gewesen sein.

    Ein bitterer Nachgeschmack bleibt indes bei der Geschichte: Immer wieder frage ich mich, ob der arme unbekannte Professor, der so brutal vor das Medienlicht gezerrt wurde, vielleicht nicht selbst ein Opfer eines Komplotts gewesen ist?

    Wie sonst, erklärt sich seine plötzliche, beinahe aus dem Himmel brechende Berühmtheit, die mit einmal schon wieder so gänzlich verschwunden ist?

    Ihre sich selbst fragende Blog- Kollegin

  9. OK 😉

    Entwicklungsländer:

    Geld/Währungseinheiten als sog. Entwicklungshilfe bringt, ausser in der Katastrophenhilfe, überhaupt nichts. Alle Punkte die Du aufgeführt hast sind zutreffend. Aber man kann es auch abkürzen:

    „Gib einem Hungernden einen Fisch und er wird satt, lehre ihn zu Fischen und er wird nie wieder Hunger leiden.“

    Doch um solcherlei zu lehren, müsste man A) erst einmal selbst wissen wie man mit bescheidenen Mitteln Fischt und B) sich intensiv mit den Lebensbedingungen der Betroffenen auseinander setzen. Beides ist sehr selten.

    Wohlstand:

    Bevölkerungsvermögen derzeit ca. € 9.000.000.000.000,-, bei einer Verschuldung von rund € 1500.000.000.000,- und einer guten Gesamtbilanz von rund 60% im Haben. Sprich, wir Welcher Wendepunkt? Der das der Bevölkerung mit aller Macht verschwiegen wird, wie reich dieses Land ist? „Maier! Wir müssen Alle den Gürtel enger schnallen, fangen Sie schon mal an!“
    Schlussendlich läuft es immer auf die sog. Umverteilungsstruktur hinaus. Durch den in Teilen übermäßigen Einsatz von Rechenanlagen und Maschinen wurden Millionen Arbeitsplätze eingespart. Das nennt sich Automation. Doch diese Rechenanlagen zahlen weit weniger Steuern, als ein „normaler“ Mitarbeiter dies täte. In den neuen Bundesländern gibt es ja z.B. nach wie vor diese unsinnige Investitionszulage von bis zu 35%. Das führt dazu das noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden und einer Quote von durchschnittlich ca. 25% Erwerbslosen. Wie ging der Spruch? „Gib mir einen Hebel lang genug, und ich heble dir die Welt aus den Angeln!“. Genau das geschieht gerade. Es wird aus den Angeln gehoben und dann wundern sich alle warum die Welt kippt…

    Vereine, Politik und Struktur:

    Das siehst Du in Summe vollkommen korrekt. Man sollte sich jedoch genau überlegen Was man hier womit unterstützt. Man sollte sich einmal fragen wie, bzw. wodurch es möglich war, dass es bis Hier[tm] kommen konnte. Könnte es etwa tatsächlich sein, dass die Struktur zwar gut und gegenwärtig ist, aber vollkommen falsch eingesetzt, bzw. mangelhaft genutzt wird? Was nutzt in einem solchen Fall alles Engagement der Welt? Ein Bsp. zur Demokratie:

    11 Personen stimmen 6 zu 5 darüber ab, dass ein Projekt umgesetzt wird. Wenn Du zu den 5 Ablehnenden gehörst, was wirst Du tun? Der Durchschnittsbürger wird sich als Ablehnender definitiv zurücklehnen und sagen „Na fein. Ihr habt es beschlossen, dann setzt es jetzt auch um!“ und derweil zum Gelingen des Projektes nicht beitragen wollen (er hatte es ja abgelehnt). Doch Demokratie funktioniert SO eben nicht. Wenn ein Beschluss getroffen wurde, müssen alle seine Umsetzung vorantreiben. Eben bis etwas Anderes beschlossen wird. Aber wer versteht das schon noch?

    LG

  10. ich finde deine Art gut, die Probleme so komplex anzugehen, wie sie sind. man merkt, wie schnell alles komplizierter wird, wenn man ein bisschen tiefer in die Materie einsteigt. es gibt tausende von Wechselbeziehungen und Regelmäßigkeiten. Politik scheint da einfacher zu sein, denn Politik wird mit einfachen Slogans gemacht.

    im Grunde muss man hin- und her übersetzen:

    zwischen der qualifizierten Meinung von Experten, der politischen, wie menschlichen Realisierbarkeit und der unmittelbaren Lebenssituation von Einzelnen. (um den Kreis wieder bei den sozialen Themen zu schließen)

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