Ein Tag

Passender Song Dockyard

Ein Tag

Ein Tag, so heiter und wunderbar
voller Sonne und Wärme –
der Horizont, hell, blau und klar
am Himmel ziehen die Schwärme.

Menschen, wohin das Auge schaut
Laute Musik, die durch die Wände schallt
der Garten, mit grell-pinken Accessoires verbaut.
eine Ohrfeige, die schonmal durch das Weltall knallt.

Vögel-Mütter, die ihre frisch geschlüpfte Brut beschützen
den Dreck, freilich, muss ich dann wegmachen.
bei Regen gibt es Vogelkot- Pfützen
das ist nicht zum Lachen.

Wer mag, kann es auch als Dünger verwenden.
Nur der Staub an den Armen, der ist gründlich abzuspülen.
und ebenso von den Händen.

Der Himmel, der endlich seine wolkenverhangenen Grübeleien beiseite schiebt
und mal wieder über das ganze Gesicht strahlt.
Ein Wetter, wie es die meisten doch sehr beliebt
vom lieben Gott- persönlich gemalt.

Neue Perspektiven, noch nicht ganz ausgereift
Nichts bewegt sich, wenn man nicht ein paar Schritte wagt
einmal gefasst, wächst der Entschluss und greift
die Sorgen, haben sich endlich zu Ende geplagt.

Kritik gibt es überall und immer
ein Zeichen für Leben und Widerstand
Wer sich ärgert, macht es nur schlimmer
und bewegt sich schnell an den Rand.

Wer nichts macht, wird nicht geachtet
wer aufhört zu atmen, ist irgendwann tot
willst du der sein, der ewiglich schmachtet?
wann bringst du es wieder ins Lot?

Luft anhalten geht nur für Sekunden
dann ist wenigstens der Schluckauf vorbei.
Die Zeit heilt alle Wunden
der Rest bleibt einerlei.

Am Tropf des Lebens

passender Song http://www.youtube.com/watch?v=JyKnYQYTuXI

Eingesogen, das pralle Leben in digitalen Buchstaben
in zahllosen Seiten
in grenzenlosen Datenmengen
tröpfelt es leise, aber beständig in die weit gedehnten
Blutgefäße.

Menschen, Blumen, Wiesen
Duft, Glanz und Liebe, soweit das Auge reicht

Grenzenlose Weiten
nur begrenzt von der eigenen Phantasie

Hast du eine Frage?
Mit einem Mausklick wird sie beantwortet

hast du ein schlechtes Gewissen?
Zwei Seiten weiter ist es behoben

Bist du einsam?
Hinter dem Link lauert deine Gesellschaft.

Brauchst du eine Meinung?
Der Kritiker steht bei Fuss.

Ist dir langweilig?
Brot und Spiele, soweit das Herz noch schlägt.

Und hoch schlägt es in weitem Rhythmus
nimmt uns gefangen in Ton und Klang.

Das Ende möchte ich nicht sehen,
das wird noch verdrängt.
nur der Moment ist wichtig,
der Rest bleibt einerlei.
………………………………….

Der einzelne ist unwichtig

Verscherbelt den Euro!
verbrennt alle Werte!
nehmt´s den Reichen!
versteckt euch vor den Besitzlosen!

spürt des Volkes Zorn,
baut Armeen aus Polizei auf,
schützt die Banken,
schröpft die Steuerzahler!

Heissa, wie sie da purzeln die Kurse,
da wird’s manchem schon Angst und Bang,
die fiktiven Werte, haben schon lange keinen Halt –
mehr im realen Leben.

losgelöst,
gesteuert von der blanken Phantasie
oder war´s eher die Gier?
entschwinden sie jeglichen Dimensionen.

Was ist es dir wert?

Passender Song: ‚The Power of Goodbye‚ von Madonna

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Die Erinnerungen … verstaubt in einer dunklen Ecke
lange nicht mehr gesehen, lange nicht benutzt

Was ist es Dir wert?
fragst du dich
als du den seltsamen Apparat endlich wieder in die Hände nimmst.
Erinnerungen, darin gespeichert für die Ewigkeit.

Licht und Farben, Umrisse und Konturen
gebrannt in digitale Daten und gespeicherte Töne.

Mit neuer Kraft und neuer Hoffnung
lässt du das Licht endlich in dein Herz
freust dich sehr auf das Kommende!

aber dann, im schönsten Augenblick
schiebt sich eine dunkle Gewitterwolke
vor des Speicherkarten Anlitz´

und verdreckt die Kontakte
ein Blitz- womöglich- löst einen Kurzschluss aus
„Daten können nicht gelesen werden“ ist die technokratische
und graue Antwort des Programmierers.

Mit einem Klick auf „alles sehen“
werden die kleinen Schätze einer nach dem anderen gelöscht!

Die Enttäuschung ist groß
ob der verlorenen Sammlung!

Was ist es Dir wert?

Zuhause lädst du dir dann ein paar Programme herunter
und die Tränen fließen in kleinen Bächen
als sich am Monitor die Vergangenheit neu zeigt
und der Schatz gerettet scheint.

aber -oh Graus!- Böse Menschen verlangen viel Geld
selbst nach dem dritten Programm
stehen dreißig Euro zwischen dir und der digitalen Erlösung

als du es auf der Suche
nach einer längst verschollenen
500 kb großen
Freeware

endlich gefunden hast!

und siehe da – der Frühling lebt!

( dank http://www.gif-bilder.de/artikel/datenrettung-freeware.html Programm: „Digital Image Recovery“ )

Beginn des Endes

Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.

Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du’s nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.

So seltsam fremd wird dir die Welt,
Und leis verläßt dich alles Hoffen,
Bis du es endlich, endlich weißt,
Daß dich des Todes Pfeil getroffen
. ((Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/3485/112 ))

~

Noch mehr von Theodor Storm hier

Die Fülle des Lebens III

Persönliche Gewissensbisse und poetische Geschmacksverstärker

Kommen wir nun zum schwierigsten Abschnitt der Reihe, die persönlichen Konsequenzen aus der gewonnen Einsicht. Wenn ich an „Fülle“ denke, muss ich unweigerlich auch an mir selbst herunterschauen: Ein kleiner Bauch hat sich gebildet und kleine Fettpölsterchen aus den letzten Jahren sind dank guter Ernährung und gestiegener Kochkunst etwas mehr an Umfang gewachsen. Ich gehe gerne in den Supermarkt und ich kaufe gerne ein. Bin ich nun automatisch ein böses Konsum-Monster? Hey, ich fahre sogar Autos, ich benutze einen Computer, ich verbrauche Strom, ich mag Lichterketten und eine Festbeleuchtung im Zimmer, im Winter hab ich´s gerne warm, ich esse gerne Fleisch, ich habe ein Handy, ich trinke vorzugsweise Kaffee (der hoffentlich nicht in Dritte-Welt Ländern angebaut wird) und ich trage manchmal auch T-Shirts aus dem Discounter. Ich ernähre mich ungesund, ich gehe zu Mc Donalds, ich bin weder Mitglied in einem Umweltverein, noch in der Kirche und spenden tu‘ ich nur zu Weihnachten.

Also, ich denke- ein ganz normaler Durchschnittsmensch.

„Die Fülle des Lebens III“ weiterlesen

Langsam

best read/ heard to „Symphony“ or „Goodbye“ by Feveria

……………………………………………………….

Langsam neigt sich die Nacht dem Geiste zu.

Langsam werden die Lichter und Geräte heruntergefahren,
können sich erholen von ihrem ewigen Getriebe.

Langsam fließt die kalte, frische Luft in die stickigen Gemächer
und umfließt schmeichelnd die Beine.

Langsam bin ich müde und die Konzentration lässt nach.
Langsam gewöhne ich mein Gehirn an das Spiel der Neuronen in der Nacht.
Wo sie nicht gelenkt, sich hüpfend, tummelnd neu verbinden
spielen dürfen wie Kinder und frei wie der Wind.

Langsam lösen sich alte Verbindungen und entstehen neue,
Langsam wird eine gute Nachricht von einer schlechten gestört.

Langsam geht der Tag zu Ende,
Langsam fällt das Denken schwer.
Langsam sehe nicht mehr schwarz und weiß,
sondern nur noch grau
und quer.

Langsam.
Langsam geht es den Bach hinunter
Langsam muss ich mich lösen, um zu fließen
Langsam muss ich loslassen, um zu gewinnen.

Über die Geißel der Wachheit, die nicht mehr lässt von mir.

Langsam,
gibt es nichts mehr Neues
und die Augen fallen endlich zu.

The human sadness

inspired by: „The sun“ von Soap & Skin

Tausende sind gestorben, Tausende wofür?

Negative Energie hat dein Herz zerfressen
Negative Energie frisst deine Freude auf
Lässt dein Lächeln versteinern
und die letzte Hoffnung vergessen.

Schaust nur noch traurig in die Ferne
hast den Willen verloren, zu leben
sehnst dich nach dem Tod
doch fürchtest du ihn noch zu sehr.

Heroische Taten, die den Schmerz übertünchen sollen
Heroische Gedanken, die dem Volk gefallen
Heroische Tode, zu hunderten schon gestorben
Heroischer Unsinn, jedes Mal neu belebt.

Leidenschaft, unser letztes Vermächtnis
Alkohol, unser einziger Freund
Das Unwissen, unsere einzige Zuflucht.

Der Frühling

Der Frühling strahlt mit warmer Sonne
bringt dir Hochgefühl und Wonne
kaum zu glauben, aber wahr-
endlich ist die Wärme da.

Alle Menschen freuen sich und lachen
selbst der allerfinstre Drachen
ringt sich schnell ein Lächeln ab.

Eingesperrt in kahlen Wänden
gelebt vom Brett unter den Händen
klein war die Welt, in letzter Zeit
kommt jetzt endlich mal Zufriedenheit?

Glück und Liebe, die wir alle brauchen
Husten kommt nicht nur vom Rauchen
klar das Denken kann nun werden,
bist zu jung noch, um zu sterben.

Also- steh auf und zieh dir Sonne rein
wer weiß, wann sie denn wiederkommt?

das Gedicht stand nur auf einem Bein
und das Ende folgte prompt.

…………..
PS: Eigentlich wollte ich das Gedicht ja „live“ twittern, aber irgendwie laggt Twitter bei mir im Moment, was den Spaß beim Schreiben ein wenig schmälert.

Außerdem ist es nicht soo besonders, also könnt ihr es hier in Ruhe nachlesen.

Noch ein Tipp für alle begeisterten Hobby-Versschmiede: Lautes Vorlesen, Singen und Sprechen hilft, die haklige Sprechmechanik aufzulockern. 😉 Also das, was ich nicht gemacht habe und auch null beherrsche…

Man muss sich ja nicht zwingend an ein bestimmtes Muster halten, aber ein wenig „rund“ sollte es schon sein.

Nicht jedes Wort passt von der Silbenlänge und reimt sich gleichzeitig. Das macht die Schwierigkeit, aber auch den Spaß beim Abdichten aus!

Kälte

Vergangenheit

Endlos geliebt, endlos versiebt
ewiglich gesehnt
und dafür geschämt
das Ende nicht gesehen
weit weg vom Verstehen.

Traurig bis in jede Zelle
Die Seele nur mit großer Delle
Trauer im Herzen
Vermisst mit Schmerzen.

Die Landschaft, zieht leer vorbei
früher, da waren wir zwei
Jetzt sind wir – allein
und sie sagen „es muss so sein“.

Kann nicht glauben, noch es verstehen
kann nicht beten und auch nicht flehen
kann nicht drohen und auch nicht drehen.

muss es still und leise akzeptieren,
in der Kälte da draußen nur frieren.

(Bester Song zum Gedicht „Ich bin verändert“ von Rosenstolz)