Deutschland, Februar 2024.

Die Menschen warten noch immer auf die ersehnten Lockerungen. Mittlerweile ist alles zum Erliegen gekommen, Deutschland wartet und zittert unter einer dicken Schneedecke. Die Kraftwerke fallen aus, Bettzeug, Wolldecken und die Pelze der gekeulten Tiere versprechen ein bisschen Abhilfe. Im Supermarkt sind mal wieder Kerzen ausverkauft. Luxusartikel wie „Gardinenweiß“ und „Duftlämpchen“ stehen direkt daneben, niemand kann etwas damit anfangen. Man hat zwar versucht, die Flüssigkeit der Dufterfrischer als Heiz- oder Leuchtmaterial in Petroleumlampen zu verwenden, aber diese Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt. Außerdem war der anschließende Geruch nicht auszuhalten.

Vor den Geschäften bilden sich lange Schlangen, weil die Warenausgabe für die meisten Dinge des täglichen Bedarfs mittlerweile rationiert sind. Wenn Du ein Päckchen Schrauben oder Nägel kaufen willst, weil zu Hause etwas wackelt oder repariert werden muss, musst Du es umständlich über eine Online-Webseite bestellen. Dann bekommst Du einen Barcode, den du auf kostbaren Papier ausdrucken musst und dann musst du dich in eine lange Schlange stellen und wenn Du Glück hast, gibt es noch diese Schrauben. Und in der Schlange vor der Online-Ausgabe stehen dann doch wieder Menschen in Gruppen zusammen.

Alle Menschen rennen mit diesen Masken herum, weil das Coronavirus immer noch wütet. Niemand ist mehr zu erkennen, manche Menschen haben sich zusätzlich einen dicken Schal um den Hals gewickelt. Man sieht nur noch die Wolke ihrer Atemluft. Niemand weiß mehr, wie der andere aussieht. Und das ist auch gut so, denn Friseurbesuche sind jetzt seit ca. 3 Jahren nicht mehr möglich. Viele haben sich selbst Schere oder Bartschneider gekauft, manche haben auch „unter der Hand“ Termine mit ihren früheren Lieblingsfriseuren ausgemacht. Es ist nicht mehr so wichtig, „hübsch“ zu sein, dieser Luxus ist einfach aus unseren Köpfen verschwunden. Der Kontakt zu anderen Menschen ist immer mindestens auf zwei Meter Abstand begrenzt. Niemand trifft mehr Freunde und gemeinsame Partys musste man schon vor vielen Jahren einstellen. Gut, für die Leute die eine große Kernfamilie haben und dort immer alle sehen können. Aber die gelobten Singles aus dem letzten Jahrtausend sind jetzt alle einsam und allein. Früher wurden sie geliebt und gefeiert, die verspielten jungen Frauen, die auf einer Plattform namens Instagram posierten und Selfies machten. Unabhängigkeit, Freiheit und Schönheit waren starke Werte, mit denen neue Follower gewonnen worden sind. Alle redeten über Freundschaften und soziale Kontakte. Es wurde als Allheilmittel gegen alles verkauft, heute kann es sich keiner mehr leisten, denn aus dem „Allheilmittel“ ist eine „Gefährdung“ geworden. Mittlerweile werden die ehemaligen Heldinnen des Social Media nur noch belächelt. Auch Social Media wird es bald nicht mehr geben. Ohne Soziales brauchst du auch keine „Sozialen Medien“ mehr. Jede Frau möchte jetzt eine Familie und Kinder, das ist die neue Lebensform, die „in“ ist. Es wird wieder gebacken und gekocht, wie damals in den 70er Jahren. Und statt großer Reisen unternehmen wir jetzt Ausflüge in die Welt der Puzzles und Gesellschaftsspiele. Frauen verschwinden zunehmend aus der öffentlichen Wahrnehmnung. Jetzt sind wieder die Falken am Drücker. Männer, die das öffentliche Leben härter und unangenehmer machen. Mit kritischen Worten beißen sie um sich und stutzen alle schwachen Menschen dahin, wo sie hingehören. Wer sich nicht wehren kann, in dieser rauen Welt, geht unter.

Gegen diese neuen Härten des Lebens hilft nur noch Rückzug und Betäubung.
Wenn es irgendwo Alkohol im Sonderangebot gibt, kaufen die Menschen ihn wie bekloppt. Die Supermärkte sind die legitimierten Dealer der Pandemie. In ihnen bekommst du noch alles, was dein Leben einigermaßen erträglich macht. Abends musst du dich dann in die Traumwelt der Medien flüchten. Alkohol und Traumwelten, vielleicht noch eine Schachtel Antidepressivum. So kommen wir gut durch den Winter.

Der Kopf friert unterdessen am Kopfkissen fest. Alle bösen Menschen können jetzt machen was sie wollen, denn die guten Menschen sind von der Welt abgeschnitten. Die öffentliche Ordnung wird langsam untergraben. Die Fußgängerzonen und Gewerbegebiete stehen ja schon lange leer, es dauert nicht lange und finstre Menschen kommen stehen jetzt auf die Bildfläche. Sie wissen, die Gunst der Stunde zu nutzen. Für sie ist es kein Nachteil, dass der Staat und die Gesellschaft erodieren. Sie nutzen die Schwachstellen geschickt aus.

Neben den Verbrechern haben es sich alle radikale Menschen gemütlich gemacht. „Querdenker“, die jetzt Botschaften unter das Volk mischen, die wie Valium wirken. „Reichsbürger“, die mit abstrusen Gedanken die einfach gestrickten Menschen auf ihre Seite ziehen. Die Vollzieher des Unrechts, große Plattformen aus den USA dienen als ihr Vehikel. So arbeiten sie alle am Untergang unserer Zivilisation. Die großen amerikanischen Versandhändler stampfen ein Verteilzentrum nach dem anderen aus dem Boden und sie sind nicht aufzuhalten. Die Politik hat ihnen sogar geholfen, indem sie die kleinen Ladenflächen als „teufliches Unding“ gebrandmarkt haben und indirekt die Großen stark gemacht hat. In den Fast Food Ketten dieser Welt bekommst du noch dein tägliches Fressen. Friss, schluck es runter und erfreue dich am Niedergang deines Landes.

Ich habe einen Traum. Ich bin weit weg in einer Stadt, in der Sommer ist. In der Ferne sehe ich Berge, die im Abendrot rötlich schimmern. Die warme Sonne strahlt auf meiner Haut. Vor mir liegt ein Tag mit touristischen Ausflügen und voller Freiheit. Ich bin mit lieben Menschen unterwegs. Es ist Sommer. Ich bin gerade in einer überfüllten Straßenbahn gefahren und einfach da ausgestiegen, wo ich Lust drauf hatte. Dieses herrliche Gefühl der Freiheit ! Da am Straßenrand ist ein Eisstand , der leckere Süßigkeiten und Softeis verkauft. Ich überlege, wie ich meine „Vanilla Icecream“ auf Englisch bestellen soll. Aber der Verkäufer kann sogar Deutsch. Er ist ein ausgewanderter Staatsbürger.

Ich bin in einer besseren Welt angekommen.

Dann wache ich auf.

Der Funke Deines Lebens

Da liegt sie nun so offen vor Dir, Deine Freiheit- und Du bist nicht fähig, sie zu betreten.

Wer entlässt Dich aus der Sklaverei Deines inneren Antriebes?

Die Sehnsüchte, ferne Leidenschaften, denen schon lange nicht mehr nachgegangen wird.

Die Träume, nur noch verblichene Papiere in der untersten Schublade Deines Schreibtisches.

Gefühle- Erinnerungen an unwirkliche Erlebnisse, die du mal vor 20 Jahren hattest..

Visionen- Gedankenmuster, die du schon lange als „Spinnerei“ abgetan hast.

Was bleibt, ist der Funken Deines Lebens.

Aus dem jederzeit wieder ein wärmendes Feuer werden kann.

Vermisst

Lange habe ich nicht mehr an Dich gedacht.
Du bist schon fast verschwunden.
Gestern wollte ich Dir noch eine Chance geben.
Aber ich habe nichts gespürt.
Klar, hätte ich Dich gerne gesehen.
Es hat auch kurz gekribbelt.
Dann war es wieder weg.
Du verschwindest.
Ganz langsam.
Aber immer mehr.

Die Stadt war schön anzuschauen. Meine Sinne waren voll aufgedreht.
Ich habe Dich erwartet. Mich vorgefreut. Und schick gemacht.
Extra geschminkt. Und die schönste Bluse angezogen.
Für den Weltfrauentag.
Aber es war ein einsamer Womens Single Day.
Ohne Dich.

Die Straßen waren verlassen.
Die Bürgersteige hoch geklappt.
Es gab ein paar junge Leute, gewiss.
Aber da war keine Liebe in meinem Herzen.
Nur der lauwarme Frühlingswind und das kalte Stahlgehäuse meiner Kamera in den Händen.

Im Parkhaus riecht es nach Pisse.
Ansonsten ist alles taghell.
Da sind Schilder und Verbote.
Aber keine Liebe.
Wo bist Du?
Neben mir wären noch zwei Plätze frei gewesen.

Fieberträume

Schon erstaunlich, was das Gehirn alles an Bildern erzeugen kann, wenn man es lässt. Gerade im Traum sieht man dann auch, wie sehr das innere Erleben an die Formung von tatsächlichen „Bildern“ geknüpft ist. Gehirn, Körper und Geist, alles ist verbunden.

Ich finde den Vorgang immer sehr faszinierend. Denn beim Schreiben macht man eigentlich nichts anderes: Man greift das innere Erleben auf und versucht daraus, ausdrucksvolle Bilder in Form von Sprache zu bauen. Im Traum passiert es unbewusst und beim Schreiben ganz bewusst!

Ich kann beim Schreiben also meinen Traum lenken, im Schlaf bin ich ihm eher ausgeliefert.

Nun ein Beispiel für zwei interessante Bilder, die mir meine Träume in den letzten Tagen hervorgebracht haben.

Ich kämpfe ja derzeit immer noch mit einem Virus herum, eigentlich schon die ganze Zeit, seit Anfang des Jahres. Gerade in der dunklen und kalten Jahreszeit tut sich mein Körper noch ein wenig schwer damit, die ganzen Erreger abzuwehren.

Und durch die anstrengende Trauerphase des letzten Jahres habe ich das Gefühl, dass die seelischen und damit auch körperlichen Reserven ziemlich verbraucht worden sind.

Alles steht in Flammen

Heute Nacht habe ich z.B. geträumt, ich wäre im Haus meiner Eltern. Draußen läuft eine Straße vorbei, auf der viele Autos fahren.
Es gibt zwar in der Realität auch eine Straße, aber die ist viel weiter weg. Im Traum war sie ganz nah, fast wie eine Autobahn und es sind sehr viele Autos darauf gefahren. Plötzlich haben sie spontan Feuer gefangen! Und das war so heftig, so nah, dass das Haus meiner Eltern plötzlich auch Feuer gefangen hat. Die Gardinen haben gebrannt und ich habe plötzlich richtig Angst bekommen! Genau in dem Moment großer Panik, bevor das „Feuer mich verschlingen kann“, bin ich dann aufgewacht.

Als ich aufgewacht bin, habe ich festgestellt, dass ich leicht erhöhte Körpertemperatur, also Fieber habe. Die Straße muss die Straße mit Erregern, vielleicht die Lymphbahnen gewesen sein. Das Haus meiner Eltern war mein Körper denke ich. Und das Feuer natürlich meine fiebrige Reaktion.

Das Werkzeug

Und ein anderer Traum war ungefähr letzte Woche. Da war ich auch noch sehr krank und habe mich extrem unwohl gefühlt.
Vor allem das Sonnenlicht hat mir gefehlt. Irgendwann wurde es dann endlich besseres Wetter und ich hatte den ganzen Tag Sonne getankt.

Außerdem habe ich zusätzlich noch Vitamin D-Tabletten eingenommen, um das Immunsystem anzukurbeln.

Der anschließende Traum war dann auch sehr eindrucksvoll: Ich gehe, nein ich laufe einen kleinen Weg durch einen Park entlang. Mir kommen lauter Soldaten in Reih und Glied entgegen, die alle sehr feindlich und aggressiv aussehen. Alles starke Männer und ich bin die einzige Frau. Ich hab Angst, dass sie mir was antun oder mich blöd anmachen wollen. Und ich laufe ihnen genau entgegen! Zuerst will mich eine große Angst packen und ich würde gerne weglaufen, dann fällt mir ein, dass ich noch ein Werkzeug dabei habe! Es ist ein riesiger Schraubenschlüssel, so wie man ihn für Autoreifen-Wechsel benutzt. Ein gekreuztes Ding, ziemlich schwer. Ich lächele, schwinge das Ding im Kreis und haue damit einen nach dem anderen um. Die Soldaten weichen mir aus, ich fühle mich unglaublich stark und selbstbewusst. Das Joggen geht plötzlich total gut, mir fällt ein, dass ich ja noch recht massig gebaut bin und keine Angst haben muss.

Ich denke dieser Traum hat mir meine Abwehrkräfte symbolisiert und der Schraubenschlüssel könnte das Vitamin D gewesen sein. 😉

Und jetzt sagt bitte nicht, dass ich verrückt bin oder eine lebhafte Phantasie habe. Das weiß ich schon selbst. 😉

Träumt ihr auch manchmal so verrücktes Zeug?

Dein Ego

Gedanken der Altruistin

Dein Widerstand ist unerbittlich. Mit dir ist nicht zu reden.
Du hast mich in ein großes schwarzes Loch aus Ignoranz, Einsamkeit und Selbstzweifel gestoßen.
Am Rand schaust du mir noch nach, wie ich falle und du lächelst gewitzt.
Es macht Dir Spaß, mich fallen zu sehen. Wie ich noch strample und mich mühe, das macht dich vermutlich an.
Du hingegen machst nichts. Du saugst nur die Energie von anderen und gibst ihnen 0.0 zurück.
Du bist ein Energiesauger und du vernichtest, kleine weibliche leuchtende Sterne, die dir meistens im Weg stehen und die Aussicht auf dein eigenes kaltes Ego versperren, dass aus nichts weiter besteht als Dir selbst.

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Frei sein

Passende Musik: Channel Isle von Paul Kalkbrenner

Was willst du machen? Es ist alles offen, alles ist frei.
Es entsteht in Deinem Kopf, also pass auf Deine Gedanken auf!
Freiheit, Sonne, der Ruf der weiten Welt erwartet dich.
Mach was draus, solange du noch kannst.

Sei still, halte mal an und lausche,
Denn die großen Dinge entstehen immer aus der Stille heraus.

Du bist frei!
Du kannst in Dein Auto steigen und irgendwo hin fahren
du hast Geld!
Du kannst jemanden einladen oder dir was schönes kaufen

Du kannst denken!
Hast einen eigenen Kopf,
was willst du damit anfangen?
Es ist alles nur begrenzt von deiner Phantasie.

Kannst du es dir nicht vorstellen zu lieben?
hast du Enge in deinem Herzen?
Dann mach ein bisschen Platz
lass Licht und Liebe rein

trau dich, machs einfach, sei frei
genieß den Augenblick
alles andere spielt sowieso keine Rolle.

Alles zurück auf Anfang

 Ich fühle mich ausgelaugt und mies. Hab keine Energie mehr. Die Sonne fehlt. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren. Die Liebe ist verflogen. Alles ist depri, alles ist scheiße!

Rückenschmerzen quälen beim Sitzen und die Infrarotlampe, die eigentlich Abhilfe schaffen sollte, hat den Stuhl und den Finger verbrannt!

Gedanken kreisen immer noch ums Vergangene. Von „außen“ kommt kein befreiender Input, sondern nur Menschen, die jammern und mich mit ihrem eigenen Scheiß belasten. Seht ihr nicht, dass ich selbst genug Probleme habe?

Ich schlafe ewig lang. Meine Gedanken kreisen dabei um den Todesfall, sie schweben über meine eigene Vergangenheit und Jugend und immer wieder erscheinst Du.

Alles vermischt sich. Ein kleiner Auszug gefällig?

Ich gehe die Straße entlang. Will eigentlich zur Schule, ein neues Jahr hat begonnen. Aber ich bin zu spät! Ich laufe, gehe zu Fuß.

Dann gucke ich immer wieder auf die Uhr und ich stelle fest, dass ich vermutlich mind. eine Stunde zu spät kommen werde. Dann frage ich mich, warum ich denn nicht das Auto genommen habe? Was mache ich hier zu Fuß auf der Straße? Dann wieder dieses unterschwellige Gefühl, einfach „aussteigen“ zu wollen, so wie ich es früher gerne gemacht habe.

Warum gehe ich diese langweilige blöde Straße zur Schule? Warum gehe ich nicht diese Abzweigung, dort drüben, sieht viel interessanter aus, einfach in die Natur! Einfach krank melden, nicht kommen. Probleme unterdrücken, mich verstecken. Decke über den Kopf, sollen doch die anderen machen.

Diagnose: „Depressiv, nicht lebensfähig.“.

Oder wie ein Psychologe mal diagnostizierte „etwas antriebsschwach“.

Antriebsschwach! Weil ich keine Lust auf das verlogene Leistungs- und Geldsystem hatte, dass sich schon in jungen Jahren mit seinen ersten Ausläufern zeigte.

In der Schule dann werde ich schnell panisch. Alle feiern um mich herum, sind ausgelassen und fröhlich. Ich aber, bin ernst.
„Wo sind die neuen Stundenpläne?“, frage ich mich. „Wie komme ich in die richtigen Klassenräume?“ Ich bin die einzige ernste unter 1000 Ausgelassenen. Ich gehe in die große Pause und frage jemand aus meiner Klasse danach. Der grinst mich an und lacht. „Worüber du dir jetzt Sorgen machst. Feier doch erstmal mit uns!“

Ich bin peinlich berührt. Ja warum ich mir so große Sorgen? Warum kann ich nicht mitfeiern?

Ich habe das Gefühl, es ist mein letzter Versuch. Ich bin plötzlich in der Wiederholungsklasse für das Abi. Der Leistungsdruck ist immens, die Fragen sind schwer. Ich muss das bestehen, sonst war´s das für immer!

Wie alt bin ich in meinem Traum? Bin ich 40 und muss noch das Abi machen? Oder bin ich 17 und alles ist „real?“.

Dann wieder der Schwenk auf die Wohnung von meinem verstorbenen Stiefsohn. Ich krame in der Kühlbox herum, die da auf dem Boden steht. Überall sind frische, tiefgekühlte Sachen. Eine Packung Pommes, daneben eine Packung gefrorene Schnitzel. Alles sieht noch gut aus und ist innerhalb vom MHD. „Die hätte er sich nur machen brauchen!“ sag ich zu meinem Partner. Ich bin bestürzt. „Es ist doch so einfach: Ofen aufmachen, Pommes reinlegen und 20 Minuten backen. Schon hast du was im Magen.“. Ich mache den Ofen von meinem Stiefsohn auf. Er ist etwas verdreckt, Backpapier liegt noch drinnen, aber alles funktioniert.

„Ja…“ sagt mein Partner leise. Er seufzt. Es wäre so einfach. „Wenn die Drogen nicht was mit deinem Gehirn machen und verhindern, dass du das einfachste erkennst“.

„Warum hat er sich nicht einfach ein paar Pommes gemacht?“ Im Traum bin ich ahnungslos und ratlos. Ich räume die Sachen aus der offenen Kühlbox in den Kühlschrank.

Und ich habe einen Kloß im Hals.

Irgendwann dann wache ich auf. Der Traum hängt mir noch in den Haaren. Ist es draußen hell oder noch dunkel?
Spielt das überhaupt eine Rolle? Mein Partner kommt und bringt mir einen Kaffee. Ich erzähle von meinem Traum.

Dann muss er weinen.

Ich gehe an den Computer und schreibe diesen Text. Höre etwas Musik. „Die Realität“ kommt langsam zurück.

Wirklichkeit und Vergangenes sind klarer zu unterscheiden. Das Leben geht weiter! Es gibt neue Pläne, neue Ziele.

Die Geister der Vergangenheit, sie können langsam gehen.


Es wird Zeit für einen neuen Anfang!

Distanziert – 3

Passende Musik: I´ll fly with you

Alles ist gut, alles ist klar, denkst du dir. Kein Grund zur Panik. Ich bekomm das schon hin mit den beiden Welten. Ich hab schon schlimmeres geschafft! Ich muss dem ganzen nur mutig ins Auge schauen, dann wird das schon. Du atmest nochmal tief durch.
Hier in dieser seltsamen Zwischenwelt gibt es noch mehr. In der ganzen Panik hast du dich noch nicht genau genug umgeschaut. Hier hängen überall rote Telefone von der Decke. Die Hörer baumeln an der Spiralschnur herunter. Sie baumeln wie Blätter im Wind. Du musst nur einen dieser Hörer greifen, langsam, und dann immer fester drücken und ihn an dich heran ziehen. Da sind Menschen am anderen Ende der Leitung, die du erreichen kannst. Menschen, die dir helfen wollen und nützlich sind. Aber Achtung! In jedem dritten Telefon lauert ein gefährliches Monster auf dich. Wenn du zu lange mit ihm redest, verwandelt es deinen Traum in etwas noch schrecklicheres und nimmt dir am Ende sogar die Telefone weg! Also such dir gut aus, wen du anrufst. Überleg es dir gut!

Du willst doch kein Monster am anderen Ende der Leitung haben? Ein Monster, das dich am Ende verschlingt und auffrisst? Du willst die gute Fee haben. Die mit dem Zauberstaub, die deine Welt, bunt, hell und schön macht.

„Ring, Ring, Ring“ macht es. Heb endlich ab! Hör auf zu träumen. Geh ran!

Wach auf! Und rede mit den Menschen, die dir etwas bringen.

Distanziert – 2

Du rauchst an dem Joint und willst ihn gar nicht mehr hergeben. Es wird alles klar jetzt.
Klar und schön, bunt und rein. Aus der Kälte des Winters ist die Wärme des Sommers geworden. Aus Einsamkeit und Leere im Herzen ist erfüllte Liebe geworden. Die Substanz hat dich gerettet und frei gemacht. Aus den zwei Geschlechtern wurde eins. Kein Mangel war mehr zu finden.

Die Kommunikation mit ihr ist jetzt viel einfacher und entspannter. Du kannst dich mehr auf ihr Gefühlsleben einstellen und mitfühlender sein. Du magst sie wirklich gerne. Wie sie da liegt mit ihren braunen Haaren und der schlanken, braun gebrannten Figur. Sie strahlt Sanftmut und Gleichmut aus. Allein ihr Anblick wirkt schon beruhigend auf dich.

Du stellst fest, dass du sie gar nicht notwendigerweise anquatschen musst. Es reicht dir einfach, in ihrer Nähe zu sein.

Du guckst immer wieder in ihr Gesicht. Wie sie lacht. Sie wirkt wie ein junges Mädchen, das sich gerade frisch verliebt hat. Du fragst dich, in wen sie sich wohl verliebt hat? Da wird dir bewusst, dass du es bist und sofort wirst du rot. Das ist dir peinlich, das willst du nicht wahrhaben.

Du guckst an deinen Armen hinab. Auf ihnen wachsen plötzlich dunkle, schwarze Haare und sie sind kräftig geworden. Du bist erschrocken. Du gehst zur Palme, an der plötzlich ein Spiegel hängt und schaust hinein. Da kommt dir ein kantiges Gesicht und ein junger Mann entgegen. Du bekommst einen Schock. Der Traum hat dich in einen Mann verwandelt. Du schüttelst dich und du willst ihn loswerden, aber es geht nicht. Wie soll der Mann „weggehen“, wenn er inmitten von dir ist?

Deine Stimme ist plötzlich tief. Jetzt ist dir klar, warum sie auf dich steht. Sie lächelt dich immer noch an und sagt mit ihren Augen „komm doch rüber“. Deine Nackenhaare stellen sich auf und du fühlst dich wie eine Katze, die man gerade in die Badewanne geworfen hat.

Du erstarrst und verkrampfst und kannst dich keinen Millimeter mehr bewegen. Du willst endlich aufwachen aus diesem Alptraum. Mit aller Kraft strengst du dich an und verzerrst mit deinem Willen Raum und Zeit. Doch es gelingt dir nur zum Teil. Du bleibst stecken. In der linken Seite deines Gesichtfeldes befindet sich jetzt die Disco mit dem dunklen, kalten Licht und auf der rechten Seite ist die Palmen-Oase. Du bist dir nicht sicher, was du lieber möchtest. Die beiden Bilder überlagern sich und erzeugen eigentümliche Farbmuster. Die Gerüche vermischen sich. Auf der linken Seite riecht es nach Zigarettenrauch, Parfüm von hundert Leibern und muffigem Achselschweiß. Auf der rechten Seite ist nur der Duft des Ozeans zu vernehmen, die salzige Luft nach Meer und Freiheit. Auf der rechten Seite ist nur ihr Duft zu finden, der Duft einer jungen Frau, die sich frisch verliebt hat. Es riecht nach dem Cocktail, nach Ananas und Himbeere und nach dem Öl von Tropenholz…

Die rechte Seite ist eine Scheinwelt, die nur mit viel Substanzen und in Ermangelung jeglicher Logik erkauft wurde. Die linke Seite ist die harte, kalte Realität deines Lebens. In beiden bist du ein Verlierer, auf keiner Seite kannst du gewinnen.

In der linken Seite bist du geboren, die rechte Seite ist geworden.

Inmitten dieser auseinander gerissenen Welt liegt ein großer Buntstift auf dem Boden. Er liegt da einfach nur rum. Er ist riesig bestimmt, ein halber Meter lang und 10 cm im Durchmesser. Er hat eine Vielfach-Farbmine. Auch wenn du zerrissen bist, kannst du dich bücken und ihn aufheben. Es kostet ein bisschen Anstrengung, weil er schwer ist. Es ist deine gesamte Schaffenskraft darin enthalten. Du kannst mit dem magischen Stift dein Leben neu anmalen. Die dunkle Technodisco bekommt ein paar rosane Glitzer-Akzente gesetzt. Und in der hellen Illusions-Welt deiner rechten Seite malst du mit schwarz harte, haltende Konturen rein. So gefällt es dir schon viel besser!

Wenn du mit den Augen blinzelst, verschwimmen beide Welten wieder und es sieht so aus, als ob sie eins wären. Du kannst dich daran gewöhnen. Dein Gehirn hilft dir dabei und es gaukelt dir „Einheit“ vor, wo eigentlich „Dualität“ herrscht.

Die Verbindung beider Welten kostet Kraft und du musst viel essen. Du musst gesund sein, um das alles zu überstehen. Du brauchst ein bisschen Masse und darfst kein Magerquark werden. Du musst stark sein, denn das Leben dreht sich schnell und wirft dich unvorhergesehen aus den Fugen.

Das Leben ist unerbittlich, schwer und schnell. Festhalten gilt nicht. Du musst es leben.

Wer weiß, wohin es dich morgen trägt?