Freitag vor Pfingsten

Eine junge Frau zwischen 30 und 40 Jahren hat heute beschlossen, das „kühle Wetter“ am Vormittag zu nutzen und ein bisschen Gartenarbeit zu machen. Nur nicht so lange warten und wieder stundenlang am PC abhängen… Man muss die Gunst der Stunde nutzen und früh ans Werke gehen! Denn, so flüsterte mir mein schlechtes Gewissen ein, an der Garage würde das Unkraut und die Hecke schon kräftig sprießen und auch aus allen anderen Ritzen an der Straße und im Vorgarten wartet einiges an Arbeit.

Gesagt, getan. Natürlich musste erstmal ein Kaffee getrunken werden, um auf Touren zu kommen. Das Frühstück lässt die junge Frau traditionsgemäß weg, das belastet nur und drückt schwer auf den Magen. Aber einen zweiten Kaffee kann man sich ruhig gönnen. Und noch die eine Schlagzeile hier und die andere Schlagzeile dort im Internet angeklickt. Geistige Nahrung für das News-Frühstück. Habt ihr schon gehört, dass Trump jetzt aus dem Klimavertrag von Paris aussteigen will? So ein Irrer, was hat der sich bloß dabei gedacht? Die Replik des französischen Präsidenten lautete daher auch passend: „Make our planet great again“. das kann ich nur unterschreiben…. und beim nächsten Blick auf die Uhr war es schon 10 Uhr!

Heute ist ein besonderer Tag, denn zeitgleich warteten wir auch auf ein besonders wichtiges Paket, das mit Express-Dienst gerade heute, meinem so wichtigen Garten-Tag zugestellt werden sollte! Noch ein Grund mehr, zeitig an die Arbeit zu gehen und nicht so sehr zu trödeln. Aber einen dritten Kaffee kann man sich noch gönnen. Mann, der wärmt auf! Lieber noch was kaltes trinken und dann gehts endlich an die Arbeit! 😉

Als ich am Platz der Arbeit angekommen bin, stelle ich fest, dass die rüstigen Rentner neben mir schon längst bei der Arbeit sind. Es ist jetzt 10 Uhr und so wie es aussieht, sind sie schon gleich fertig und bereit sich ins kühle Haus zurückzuziehen. Ein Blick aufs Außenthermometer verrät, dass es jetzt schon 28 Grad sind, dazu drückende Schwüle. Die junge Frau war mal wieder zu spät und hat zu lange herum getrödelt. Die Hecke ist schnell abgeschnitten, parallel achte ich immer mit einem Auge auf den Paketboten. Nachdem die Kämpfe mit Hecke und Unkraut fast gewonnen sind und ich die bis oben hin gefüllte Schubkarre zum Eingang schiebe, kommt gerade ein kleines Auto um die Ecke gebogen! Oh schön, denke ich, da ist endlich das Paket!

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Pflichtübungen

Gestern war ich mal wieder im Supermarkt einkaufen. Ich hatte gehofft, etwas interessantes zu erleben oder zu sehen und dann einen passenden Artikel in das Blog zu stellen, so quasi als „Nebeneffekt“ zur eher langweiligen Routinearbeit. Leider wurde ich damit etwas enttäuscht, denn der Dienstag war ausgesprochen ruhig und nur wenige Menschen tummelten sich in den Gängen. Das Klientel bestand hauptsächlich aus Hausfrauen, älteren Ehepaaren und Einzelpersonen. Jüngere Menschen oder Familien mit Kindern, vor allem in größeren Gruppen, sieht man eigentlich hauptsächlich am Samstag, dann wenn es am vollsten ist (und das Einkaufen somit auch am Streßigsten).

Ein älteres Ehepaar stand bestimmt 10 Minuten vor dem Soßenregal und Fertiggerichten, das Angebot war so groß und unübersichtlich, dass es mir auch schwer fiel und ich neben ihnen bestimmt auch 10 Minuten nach den Soßennamen „gescannt“ habe. Die Lebensmittelindustrie hat sich wirklich auf jede Individualität eingestellt. Nur bei der Orientierung bräuchte man eine angeschraubte Tablet-Regal-Suchmaschine – oder noch besser einen persönlichen Assistenten, „Verkäufer“ genannt (die haben keine Zeit, fahren gerade mit den Paletten-Hubwagen spazieren). Irgendwann war der Ehemann etwas genervt und auf einem lustigen bayrischen Akzent fragte er dann seine Frau „und hoschd es?“.. woraufhin sie irgendwas grummelte und die beiden von dannen zogen.
Große Beliebtheit erfreuten sich auch die Regale mit den Gesundheitsprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln, wo man wieder auffällig viele ältere Menschen beobachten konnte. Direkt daneben, das Schönheitsregal, wurde allerdings intensiv von ein paar jungen Frauen bevölkert. Gesundheit und Schönheit- wichtige Faktoren im Leben. Auch ich machte hier kurz halt und steckte eine Packung Bierhefe-Tabletten in den Warenkorb (nur 1.95 Euro – wie war das? wahre Schönheit kommt von innen, hoffe ich doch mal). [ Blick zurück: Vor einer halben Stunde stehe ich vorm Badezimmer-Spiegel, in der einen Hand die Probe mit der „Anti Falten-Creme“. Brauche ich wirklich schon Anti-Falten- Creme? Und wie komme ich eigentlich in den Besitz dieser Probe? Wegschmeißen will ich sie nicht, dazu sieht sie zu teuer aus. Also suche ich mein Gesicht verzweifelt nach Falten ab, um die irgendwo draufzureiben, aber vergebens. Okay, wird sie halt als normale Tagescreme benutzt. Hm… fühlt sich gut an. Hey, die Haut wird ja wirklich geschmeidig! Bilde ich es mir ein oder werde ich heute tatsächlich von allen Seiten angestarrt? ]

Der Rest des Einkaufs lief weiterhin ruhig und ohne merkenswerten Ereignisse. Ich wechselte den Markt, um im Discounter noch eine Lage H-Milch zu kaufen (nur 59 Cent, schon wieder reduziert! ). Auf dem Weg zum Ausgang entdecke ich noch was geniales: Halloween-Suppe! Mit einem grinsenden Kürbis drauf und einer gruseligen Hexe. Das Motiv spricht mich sofort an, dazu noch reduziert- zugreifen! Zu Hause merke ich dann, dass der Kürbis-Anteil leider nur bei 15 Prozent liegt und das ganze noch mit Apfel-Püree gestreckt wurde (Apfel-wtf? Das ist aber wirklich gruselig). Egal, nächstes Halloween mache ich die selbst, so wie eigentlich geplant..

Am Ausgang fällt mir dann eine junge Dame auf, die gar nicht anders kann, als aufzufallen. Allein schon von der Lautstärke und ihrer klaren, dialektfreien Stimme her. Um den Bauch hat sie einen neumodischen Tragegurt mit Baby drin, an der Hand ein kleines Mädchen und irgendwo zwischen den Regalen saust noch ein etwas älterer Junge hin und her. Ich zähle mit und komme auf drei Kinder. Die Mutter hat alle Mühe, ihre Kleinen zusammenzuhalten, vor allem die beiden Kleinkinder sausen überall hin und her und machen keine Anstalten auf die Rufe der Mutter zu hören. „Marvin komm her! Nein Lara, nicht unter das Regal klettern. ach lass doch bitte den Schrank zu. Nein das nehmen wir nicht mit, soviel Geld hab ich nicht…wo seid ihr denn jetzt schon wieder??“

Bei allen anwesenden Frauen (ältere…) wird anscheinend automatisch ein Pflege-Instinkt ausgelöst, denn plötzlich bemühen sich alle um diese deutsche Ausnahmeerscheinung „Mutter“ zu buhlen. Die eine lässt sie vor und räumt dafür extra ihre Waren auf dem Band um („kein Problem, soviel Zeit hab ich noch“) … Die anderen nehmen Kontakt mit ihr auf und reden über die Kinder und ihre eigenen Erfahrungen damit. Plötzlich haben wir Kindergarten mitten im Supermarkt! Eigentlich ganz lustig. Dennoch kann ich mein Mitleid (Mitgefühl?) über diese junge Mutter vor mir nicht ganz unterdrücken. In Frankreich oder in Dänemark hätte sie ihre Kinder ganz locker in einen Hort gegeben, hätte dann den Einkauf in Ruhe machen können und nachmittags noch ihrem Hobby nachgehen können. So oder ähnlich stelle ich es mir vor. Nur in Deutschland heißt Mutter-Sein anscheinend immer noch: Vollzeit-Mutter sein, ansonsten Rabenmutter. Entweder Mutter sein oder gar nicht. Ein „dazwischen“ gibt es nicht.

Mutter sein bedeutet: Bemitleidet werden für diesen jämmerlichen Zustand, bei dem du rund um die Uhr arbeitest, dafür aber kein Geld „verdienst“ und vor lauter schlechtem Gewissen der Nicht-Eltern mit „Mitgefühl“ überschüttet wirst. Sehr verdächtig, soviel Anteilnahme und Mitgefühl. Da muss was dran faul sein!

Ich versuche mich in das lockere Kinder-Kassen-Gespräch einzuschalten, aber es gelingt mir nicht. „Na viel los heute an der Kasse. Ist das wegen dem Umtausch?“ versuche ich die Discounter-Kassiererin in ein Gespräch zu verwickeln. Eben hat sie noch lustig-locker mit ihrem (männlichen) Kollegen erzählt, über die Köpfe der Kunden hinweg. Dann ist sie gut drauf, schließe ich. Sie schaut mich jedoch nur entgeistert an. Eine halbe Minute. Schweigt. Guckt etwas beleidigt und fängt an, mich zu mustern. Damit hat sie jetzt nicht gerechnet, dass sie jemand anspricht. Dazu noch zu einem „Kunden-fernen“ Thema, den Wartezeiten oder den seltsamen Umtausch-Gewohnheiten des Discounters …

Bezahlen und weg hier. Der Wocheinkauf ist wenigstens wieder erledigt.

Nichts anderes spielt eine Rolle

Der passende Song dazu: „Nothing else matters“ https://www.youtube.com/watch?v=9_-AU2eQ6n4

Hatte der Tag irgendwas erstrebenswertes, merk-wertes, schreibbares? Eigentlich nicht und eigentlich würde ich ihn auch gerne so beenden, wie viele andere Tage vorher. Einem guten Tag muss man nichts weiter hinzufügen. Ein guter Tag war, löst sich auf in Sein, wird zur Erinnerung, verblasst eines Tages. Dennoch will ich mich darin üben, wieder öfters zu schreiben, mich mehr dazu zu zwingen, die Gedanken zu sortieren und im Blog dann auch anderen „zugängig“ zu machen, wenn man das überhaupt kann.

Heute zog sich der Schmerz durch den Tag. Ein lang anhaltender tiefer Schmerz auf der rechten Körperhälfte, der mich schon heute morgen daran erinnerte, wie eng gestrickt das körperliche Korsett ist, in dem wir uns befinden. Wenn der Körper keine Probleme hat, nehmen wir ihn kaum war, erwarten wir das als „normal“ und beuten ihn weiter aus mit unserem Kopf und unseren Gedanken, bis er uns seine ganz eigene Grenze zeigt. Computer und Maschinen haben keine Grenzen, könnten theoretisch pausenlos, stundenlang, tagelang, wochenlang laufen. Der Mensch nicht. Er ist komplett anders aufgebaut. Ein Tag „gesündigt“ und die Rhythmen zu stark verändert, rächt sich am nächsten Tag brutal. Man steckt nicht einfach was weg. Alles hinterlässt seine Spuren. Die „guten Taten“, so wie auch die „schlechten“…

Die Migräne also. Nur leicht, aber unübersehbar und mit Nadelstichen quälend. Eine Tablette am Mittag hat dann geholfen und gerade jetzt, 10 Minuten bevor ich den Text angefangen habe zu schreiben, taucht sie wieder auf. Um mir den Feierabend zu vermiesen? Um mich um 22 Uhr ins Bett zu schicken und leise, fast unüberhörbar zu ermahnen, es heute abend nicht so lang zu treiben? Der Körper hat eine eigene Art von Bewusstsein, sagt man manchmal. Er weiß Dinge schon vorher, bevor unser Verstand, den wir doch -ach so gerne- ganz nach oben heben würden, überhaupt „weiß, was los ist“.

Die Müdigkeit? Wozu ist sie gut? Manchmal kommt sie mir so überflüssig vor. Ein Akku, der ständig leer ist und wieder gefüllt werden muss. Wo doch die Maschinen und das Internet auch „always on“ ist, so wären wir auch gerne „always on“… wir würden uns gerne von den menschlichen Grenzen lösen und größer, spirituell und überlegen sein.

Aber sind wir das, wo wir immer alles in den Maßstäben des eigenen Ichs aufdröseln und beschreiben wollen?

Wer nur das Ich kennt, kennt im Grunde niemanden. Denn die großen Wunder des Leben passieren nicht im Wettstreit mit dem „Ich“, vielleicht noch mit den eigenen Gedanken, Untiefen und Schwächen. Sie zu überwinden ist wichtig. Aber was ist das Ziel? Die große, spirituelle Vision, die uns in tausend Religionen und philosophischen Gedanken entgegen strahlt?

Es sind doch immer die Begegnungen mit dem anderen, mit den anderen. All die Dinge und die Begriffe, die man einfach und vereinfacht mit dem Wort „Liebe“ bezeichnen kann. Jeder Akt der Liebe, passiv oder aktiv ist ein Ding, das uns weiterbringt.

Alles andere hat keinen Sinn und wird schnell wieder vergessen. Wie ein Alltag, von dem nicht viel übrig bleibt.

Eine neue Tastatur

Zeit für einen Wochenrückblick. Wobei das mittlerweile eher ein Monats- oder ein Halbjahresrückblick werden müsste..
Also muss ich das ganze wohl in mehrere Artikel aufteilen.

Es fängt an mit dem Alltag. Dem einfachen, gewöhnlichen, der beim genauen Hinblick doch die eine oder andere Überraschung offenbart.

Mittlerweile habe ich die fünfte oder sechste Tastatur in meinem Leben verschlissen. Programmieren, Schreiben, Produzieren, Surfen.. es geht schon einiges über das „human interface device“. Eines schönes Tages machte Windows nur „blubb-blubb“ dieses Geräusch, wenn ein neues USB-Gerät angesteckt wird.. immer wieder, als ob es nie was anderes gemacht hätte. Erst verabschiedet sich die externe Festplatte, dann das Schreibgerät. Alle USB-Geräte entfernen, wieder anstöpseln, aber die Tastatur will nicht mehr. Der Festplatte hilft ein neuer Treiber.

Der Typ wird nicht erkannt! Dabei waren Gerätemanager und die Tastatur schon seit Jahren „per Du“, sie sahen sich jeden Tag, waren die besten Freunde und mit einmal, aus dem Nichts heraus, konnten sie nicht mehr miteinander.

Also eine neue, unbequemere, aber günstigere muss her, ohne Handballenauflage. Die stört beim Schreiben. Die Hände schweben so in der Luft, ich kenne das gar nicht mehr. Dafür klackert die mehr als die alte. Vielleicht werden die Texte dann auch zackiger? Pointierter? Treffender?

Meine Tastatur. Die Verbindung zur Außenwelt. Eine direkte Schnittstelle, etwas eigentlich sehr wichtiges. Aus der Haptik, dem Gefühl in Verbindung mit dem bei 29 Grad im Schatten aufgeweichten Gehirn entsteht etwas Fantastisches…

Also hab ich die alte Tastatur in die Ecke gelegt. Blöder Platz, das steht ihr gar nicht so gut. Einst war sie der Star! Leuchtend und bunt! Neu und unberührt! Jetzt steht sie kurz vorm Altersheim. Neuen Elektroschrott produzieren. Sich mit der Ersatz-Tastatur rumärgern (die aber definitiv den besseren Anschlag hat).

Ein Blick auf Amazon und Co offenbart: Tastaturen gibt es schon ab 10 Euro, mit Handballenauflage für 20 Euro. Dennoch Geld und CO2, Transportkosten und Erdöl. Mein Geiz wird geweckt. Ich hab die doch damals auch gekauft. Warum jetzt nochmal Geld ausgeben? Und was ist mit der Ersatztastatur? Die wäre dann auch überflüssig..

Also nochmal in ein Forum geschaut, am Treiber herumgebastelt, alle Einträge aus der Registry gelöscht. (Gutes Programm dafür: http://www.resplendence.com/registrar_pro )

Windows will immer noch nicht. „Unbekanntes Gerät“ steht da nur öde. Dann die Lösung! Endlich! Anstatt den Treiber-Automatismus laufen zu lassen, muss man einfach ein Standard-Gerät aus der Liste wählen. Also statt „hightech cyber schnickschnack Tastatur“ „Standard-USB-Gerät“ wählen. Klingt zwar nicht so toll, funktioniert aber!

Also nicht den hauseigenen Treiber wählen (der hat Fehlermeldungen), sondern den Standard-Gedöns von Microdoof.
Für alle zwei USB-Ports wiederholen und bei Tastatur nochmal „HID-Gerät“ auswählen. Zack, passt, als ob die Tastatur nie etwas anderes gemacht hätte.

Der Streit ist vergessen, sie vertragen sich wieder.

Und ich? Was denkt der Mensch, vor der Maschine? Der Anschlag kommt mir irgendwie blöd vor… die Tasten sind so ausgeleiert. Bei der Ersatz-Tastatur war er besser… Die Handballenauflage hat in der Mitte ein Loch…. Den Dreck zwischen den Tasten bekomme ich nicht mehr weg…

.. ich glaub, ich brauche bald eine neue Tastatur…

Sommergerichte: Kartoffelsalat

Zutaten

  • Kartoffeln, möglichst festkochend (erst kochen, dann schälen)
  • Eine große Zwiebel
  • Gewürzgurke oder Salatgurke
  • Salz, Pfeffer
  • Gewürze, z.B. Petersilie
  • Essig
  • Mayonaise
  • Öl (kann man bei Mayonaise auch ganz weglassen)

Heute habe ich meinen ersten Kartoffelsalat gemacht. Immer ist die Frage bei warmen Wetter gleich: Was soll ich nur kochen? Auf alles große und „richtige“ habe ich keine Lust, aber einfach nur hungern oder Eis essen ist keine gute Alternative.

Der Plan war einfach: Zuerst Kartoffeln schälen, ins Wasser, kochen lassen und dann nebenbei im Internet schauen, ob es ein Rezept gibt. Meistens gibt es ja tausende, von nochmal so vielen Benutzern. Man muss nur das richtige raussuchen… Eigentlich.

Als die Kartoffeln dann fast weich gekocht waren, hab ich festgestellt, dass in den Rezepten überall „mit Schale kochen, dann pellen“ drin gestanden hat. Egal! Das geht bestimmt auch andersrum. 😉

Größtes Problem: Wie schneide ich die Kartoffeln klein, wenn sie noch so heiß sind.. und wie fische ich die Dinger eigentlich aus dem Abtropfsieb, wenn ich mir dabei ständig die Finger verbrenne??

Und vor allem: Wie kühle ich alles möglichst schnell herunter, weil der Hunger bereits im Anflug ist?

Die Lösung war dann einfach, alles mit viel kaltem Wasser abschrecken. Nach und nach in Scheiben schneiden und die Kartoffelscheiben alle einzeln auf Teller und Glasschüssel verteilen, so dass sich die Oberfläche vergrößert. Kartoffeln speichern Energie nämlich ganz schön lange und dampfen dabei wie verrückt. Alternativ kann man noch den Ventilator drüber pusten lassen, ich weiß aber nicht, ob das so regelkonform ist… in den ganzen Rezepten stand auf jeden Fall nichts darüber.

Der Rest ist einfach gewesen: Große Zwiebel aussuchen, schälen, in kleine Würfel hacken. Eine Gurke nehmen, gutes Stück absäbeln, dann ebenfalls in kleine Hackwürfel zerhacken. Dabei bissel Frust abbauen nicht vergessen. Wer keinen Frust hat, ist auch okay. Dann schön sanft mit dem Messer durch die Zwiebel wiegen und sich dabei entschuldigen, dass man schon wieder soviel Hunger hat und dass man nicht im Geringsten davon abgehalten wird, dass sie so scharf und feurig sind.

Alles beimischen und untermischen. Dabei aufpassen, dass nicht alles zermatscht. Ist zwar geschmacklich egal, ich finde aber dass ein guter Kartoffelsalat auch nach Kartoffelstücken „schmecken“ sollte. Die Konsistenz ist wichtig. Im Rezept steht, dass erst alles abkühlen soll und dann soll man erst das Dressing machen. Es ging aber auch direkt nach dem Kochen, sobald die Scheiben lauwarm waren.

Danach das ganze abschmecken mit Essig, Öl und wer mag, Mayonaise. Macht dick, schmeckt aber gut. Bissel Salz und Pfeffer, evt. noch Kräuter und Gewürze, z.B. Petersilie.

Braucht gar nicht so lange abkühlen. Ca. eine Stunde, dann war es schon genießbar.

Fazit: Nicht ganz nach Anleitung, hat aber geschmeckt. Statt den Salatgurken soll man eigentlich Gewürzgurken nehmen. Ich hab aber festgestellt, dass ein bissig Essig darüber den gleichen Effekt hat.
Wer etwas mehr Kartoffeln nimmt, hat für den ganzen Abend und evt. den nächsten Tag auch noch was zu essen. Dazu passen Würstchen und natürlich als Beilage zum Grillen. Geht aber auch pur. Ist bis auf die Zwiebeln auch recht leicht verdaulich und fühlt sich vollwertig an. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte die Zwiebeln, aber auch die Mayonaise etwas reduzieren.

Dauer: ca. 2 Stunden, mit Vorbereiten, Aufräumen und Spülen. Ist zwar viel, im Vergleich zum fix- und fertigen Kartoffelsalat aus dem Supermarkt, bei dem man einfach den Deckel abreißt und danach die Schale wegwirft. Aber der Aufwand lohnt sich in vielerlei Hinsicht. Es ist umweltfreundlicher, nahrhafter, man produziert kein Plastik und letzendlich auch man auch Spaß bei der Zubereitung. Außerdem sind keine Zusatzstoffe drin, vor allem kein Zucker und die Kartoffeln sind garantiert frischer, und somit auch vitaminreicher.

Das Brötchenlabyrinth

Auf der Suche nach einem Kulturgut

Wozu brauchen Menschen eigentlich Mitgefühl? Wenn man so an einem normalen Alltagstag durch den Supermarkt oder die Fußgängerzone schlendert, kann man sich die Frage schonmal stellen. Alle hetzen durch das Leben, getrieben von ihren Pflichten, Ängsten und Sorgen. Man sieht unterschiedliche Gesichter, alle sind verschieden. Aber wer genau versucht, die Menschen anzuschauen und nicht gleich den Blick wieder abzuwenden, wird feststellen, wie wenige Menschen wirklich „sehen“. Wie wenig Menschen wirklich aufmerksam sind und sich für ihre Umwelt interessieren.

Im Supermarkt verhalten sich Menschen oft Roboterhaft, aber ohne das Vorhandensein jeglicher KI (Künstlichen Intelligenz). Sie heben einfach die Waren in den Wagen, stellen den irgendwo hin und gehen an die Kasse. Sicherlich, vom Markt und Konsum ein erwünschtes roboterhaftes Verhalten. Aber wie wenig Menschen nehmen Rücksicht auf die anderen und stellen den Wagen so, dass z.B. alle durchkommen. Wie oft wird man im Markt angerempelt oder angefahren, vorzugsweise in einer Schlange an der Kasse.

Wie schwer es fällt, in ein Gespräch verwickelt zu werden. Ich glaube man könnte problemlos den ganzen Tag durch die Stadt oder Supermarkt gehen, ohne auch nur ein Wort zu reden! Was bleibt, ist das obligatorische „Guten Tag“, „Wieviel macht das?“ „Ich schau mal ob ich es klein habe“ und ganz wichtig „Tschüss!“.

Ein guter Ausweg aus dieser Situation ist, selbst mitfühlend zu sein. Wenn man es nicht mit einer Maske und Gefühlspanzerung den anderen gleich tun will, muss man das Schweigen bewusst durchbrechen. Bewusst selbst freundlich sein, bewusst Worte finden, wo andere nur schweigen, bewusst Leben in das Einheitsgrau bringen, wo sonst nur Farbarmut und emotionale Leere herrscht. Es ist zwar nicht immer einfach und nicht jedem Tag ist einem danach, aber es ist ein guter Trick, der immer wieder erstaunliche Resultate hervorbringt. Zu warten, bis andere auf einen zugehen oder sich „von selbst“ etwas ändert, kann da viel langwieriger bis unmöglich sein.

Mich quält dieses tägliche Einkaufen dennoch sehr. Es versetzt den Menschen in eine groteske Situation und besonders grotesk daran ist, dass es so wenige mitbekommen und so wenige Menschen realisieren, wie abartig diese Situation ist. Wir sind abhängig von den Waren, freuen uns wenn der Einkauf schnell über die Bühne geht. Wir schauen auf günstige Waren, letztens las ich , dass Deutschland sogar besonders wenig Geld für Lebensmittel ausgibt und die Kunden sehr „preisbewusst“ sind. Aber es ist unsere Zeit, die wir hier verbringen, unser Geld, dass wir hier ausgeben? Was bekommen wir zurück, außer die Ware selbst? Wir werden zum Konsumenten degradiert und die Menschlichkeit erstickt.

Wie ist das, wenn man es anders machen will? Das Groteske ist, dass man es kaum kann, dass man sich dem Strom der Masse anschließen muss, ob man will oder nicht.

Beispiel Brötchen: Brötchen werden heutzutage kaum noch selbst gebacken, das meiste war wir essen, sind in der Industrie vorbereitete „Backlinge“, die dann nur noch im Wärmofen aufgebacken werden. Sorgfältig Zutaten aussuchen, Teig anrühren, auf Zusatzstoffe verzichten machen die kleinen „Bäckereien“ schon lange nicht mehr. Die Kunden wollen ja günstige Bröchten, achten mehr auf den Preis als die Qualität, und was man da täglich essen kann, ist das Ergebnis! Wusstet ihr, dass in manchen Aufbackbrötchen sogar der Zusatzstoff Gips, also Calziumsulfat enthalten ist? Hm, lecker..da kann man gleich auf der Baustelle bleiben und die Brötchen dort essen, macht ja eh keinen Unterschied. ((Quelle: http://www.wunderkessel.de/forum/backen-fragen-hilfe/6188-baguettes-brot-knuspern-lange.html ))

Wir haben gestern den großen Brot-Test gemacht: Bekommt man irgendwo in der Stadt noch frische Brötchen, die vom Bäcker selbst gebacken sind? Im kleinen Dorf gibt es nur eine Backstube, die aufbackt….Brötchen rund um die Uhr bekommt man nicht, einigermaßen frisch sind sie morgens. Also weiter in die Kleinstadt, acht Kilometer entfernt, es sind ja sowieso noch ein paar Besorgungen zu machen.
Im Supermarkt selbst gibt es nur die Backautomaten und die mega- umständlichen, personalfreien Verkaufsstände. Schräge Verkaufsfächer, die mit klapprigen Platten aus Plexiglas verdeckt sind. Um jetzt ein Brötchen zu bekommen, muss man mit einer Hand die Klappe aufhalten, mit der anderen Hand die Brötchenzange halten (ansonsten unhygienisch!), mit der dritten Hand die Tüte aufhalten und mit der vierten Hand schauen, dass nichts auf den Boden fällt (ansonsten bezahlen!). Das klappt nicht gut und schmeckt meistens auch nicht.

Der Verkaufstand der „Bäcker“filiale im Eingangsbereich macht es ähnlich, nur dass hier die Brötchen noch von einem echten Menschen in die Tüte gelegt werden. Also auf in die Innenstadt und weg vom Supermarkt-Einkaufsparadies-Speckgürtel. Auf der Suche nach dem großen Bäckermeister-Guru mit dem goldbemehlten Händchen.

Siehe da, das schönste Wetter und die Fußgängerzone beinahe leergefegt. Das einzige was man sieht: Menschen, die frei haben, alte Menschen, die in Gruppen schlendern und sich unterhalten. Was man nicht sieht: Familien mit Kindern, Frauen (oder gar Männer) mit Einkaufstaschen.. stattdessen leer stehende Gebäude und die Einheitssoße an großen Ketten, die noch genügend Marktmacht haben, um sich hier zu halten. Die Innenstadt stirbt aus und Schuld ist der Kaufkraft-Sog der großen Verkaufsketten im Umland. Auch das teure Sanieren des Pflasters und der Straßenlaternen kann den Verfall nicht mehr aufhalten. Vorbei der soziale Treffpunkt, vorbei der kleine Mittelstand. Wer hier noch ein Geschäft hat, geht sowieso bald in Rente und die Kinder ziehen in die Stadt.

Vor ein paar Jahren war die Fußgängerzone noch ein pulsierender Ort, in dem die Menschen dicht gedrängt ihre Einkäufe gemacht haben, weil es vor der Türen der Innenstadt noch keine Supermarkt-Flut gab. Zwanzig Jahre später sieht alles anders aus, ein trostloses Bild.

Ich sehe auch warum, das Auto ist das größte Problem. Wir laufen ca. 850 Meter durch die Sonnenhitze, bis wir endlich an einem Bäcker angekommen sind, der früher sehr gute Brötchen gebacken hat. Und jetzt? Fertig-Backlinge. Wir geben unsere Suche auf und kaufen entnervt die Backlinge, weil ich sonst weit und breit keinen anderen „richtigen“ Bäcker mehr kenne. Da kann ich auch gleich im Supermarkt kaufen!

Fazit :
Entweder 400 Kilometer fahren, bis wir einen richtigen Bäcker gefunden haben, der das Brötchen für 20 Cent mehr verkauft oder selbst backen.

Die grüne Alternative

Ein Tag in der Wüste.

Sand und trockene Luft. Geschätzte einhundertvierzig Jahre Leben „über das Maß hinaus“ hat den menschlichen Zufluchtsort Erde zu einem heißen Planeten gemacht. Aber noch gibt es Menschen, die das ganze leugnen und nicht wahrhaben wollen. Einsicht ist mit Anstrengung verbunden und vor allem die notwendigen, darauf folgenden Taten. Der menschliche Körper ist auf Energie-Einsparen programmiert. Wenig essen und viel Kalorien verbrennen ist dabei problemlos möglich. Problematischer wird es hingegen, wenn man viel isst und wenig verbrennt und die ganze schwere Arbeit von Benzin- oder Dieselmotoren machen lässt.

Am Rand ausgetrockenete Erde und Blumen, die das Köpfchen hängen lassen.
Vereinsamt und leise sterbend das ungegossene Gras. Die Menschen pflastern lieber ihren kompletten Garten mit Steinen zu. Sieht erstens geradliniger aus und muss zweitens weniger oft gegossen werden.
Dazwischen ein Käfer unsichtbar hüpfend und eine Ameise fleißig Stöckchen hebend. Wer denkt schon an die Kleinsten?

Staubige Luft, staubige Straßen und CO2-Schleudern, die unermüdlich die Straße entlangbrausen.
Am Berg sauge ich die Luft tief ein, weil mein Organismus nach beschleunigtem Puls und größerer Sauerstoffsättigung verlangt.

Gedankenlose Menschen, die sich nicht für mich verantwortlich fühlen am Steuer.
Aus kleinen Augen starren sie mich an. Treten nochmal aufs Gas, so dass eine schwere Wolke voller Gifte zwischen meine Nasenlöcher dringt. Wer hat schon Angst vor Gurken? Die größte Gefahr für das Leben lauert hier, direkt neben mir.
„Warum muss die auch ausgerechnet heute und hier fahren?“ bilde ich mir ein, dass die Fahrer es denken.

Mich starren sie an, die Alternative. Die- die am heutigen Tag das Fahrrad und den Weg per Muskelkraft genommen hat. Ich zähle die Autos auf der Landstraße und komme zum Schluss, dass auf hundert Autos ca. ein Fahrradfahrer kommt. Und das an einem Sonntag! Wo wollen die Menschen denn alle hin?

„Wählt mich“, grinse ich sie freundlich an. Ich bin die Alternative. Die radfahrende Prinzessin auf ihrem neuen Rad.
Wählt mich und ihr könnt auch so schlank und hübsch werden und die Fettpolster eures Lebens los werden.

Wählt mich und ihr werdet gesund sein. Die Autofahrer blicken noch etwas grimmiger und fühlen sich von mir und meinen guten Ideen belästigt. Vor allem die Frauen meinen, dass ich arrogant und überhaupt eine blöde Schlampe wäre. Ihr Mann am Fahrersitz schaut grimmig, und gibt schnell Gas, bevor die guten, aber fremden Ideen zum Fenster reinfliegen. Wer kann dem Kostenlosen heutzutage schon trauen?

Ich gebe Handzeichen zum Abbiegen und einer der Autofahrer fährt mir fast die Hand ab. Es ist hier nicht vorgesehen, dass fremde Radfahrer unangemeldete Handzeichen mit ausgestrecktem Arm geben. An einer anderen Stelle gibt es keine Radwege. Es ist hier nicht vorgesehen, dass jemand Rad fährt. Hier sind nur Autos vorgesehen. Beim Rückwärtsfahren wird ein anderer Radfahrer beinahe vom Bus überrollt, weil der hinten keine Augen hat und Radfahrer bekanntlich schnell und unberechenbar überall auftauchen können. Puh, das war knapp. Ich schaue mich intensiv um, entdecke aber trotz Nachforschung eindeutig kein Schild mit der Aufschrift „Bitte nicht unangemeldet hinter Bussen herumcruisen“. Das hier ist eindeutig Restriskiko, Restrisiko der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die im Verkehrsplan der Kleinstadt nicht mit einberechnet worden sind.

Weiter geht’s trotz wachsender Demotivation. Wer hat gesagt oder gedacht, dass es einfach wird? An der nächsten Kreuzung dauert es fast zehn Minuten, bis ich endlich eine freie Stelle zum Überqueren gefunden habe.
Die Autofahrer schauen weiterhin grimmig und unausgelastet. Ich bin für eine Steuer, die unnötiges Fahren an Feier- und Sonntagen teuer macht. Und für einen steuerlichen Zuschuss für Elektrofahrräder.

Ihr Körper (der Autofahrer) hätte sich heute gerne bewegt. Leider sind sie nicht gut zu ihrem Körper. Sie wollen lieber mit Fünfzig einen Herzstillstand bekommen oder mit vierzig an Überfettung sterben.

Ihre Sache. Nicht meine, nehme ich an, wenn ich vom sozialisierten Gemeinwohl der Renten, Gesundheits- und Sterbekasse mal absehe. (Radfahren spart allerdings effektiv Gesundheitskosten ein, siehe z.B. hier)

Nicht mein Ding.

Oder etwa doch?

„Wählt mich“, lächle ich sie freundlich an. Ich bin die Alternative!

Alltagsleben

Krokuss 2011
Krokus

Heute war Unkraut-Jäten angesagt. Der Vorgarten nach gutem Wetter plus anschließendem Regenfall schon einem Dschungel nahe, das Unkraut gierig aus den Ritzen der gemauerten Duldsamkeit sprießend. In einem engen, nachbarlichen Umfeld halte ich es auch für wichtig, die Straße ein wenig schön zu machen, damit vorbeigehende Menschen sich daran erfreuen können. Oder ist es eher die Angst, als nicht sauber und bürgerlich zu gelten, die mich dabei antreibt? Ich glaube, es ist ein Mittelding davon. Erwartungen gilt es stets zu erfüllen und dann sind da noch die Erwartungen an einen selbst. Da wir den Eingang zum Vorgarten kaum nutzen, ist immer ein wenig Überwindung nötig, um diesen Teil auch noch zu pflegen. Zumal mir das Beet im Hof und der Schrebergarten eigentlich schon völlig ausreichen würden..

Aber es ist schön, man ist an der Luft, der Heuschnupfen hält sich noch einigermaßen in Grenzen, die Sonne brennt auf die Haut und insgesamt noch eine angenehme Temperatur für leichte Gartenarbeit. An der Fassade zur Südseite bröckeln wieder kleine Stücke aus dem Sockel heraus, aber insgesamt geht es noch und betrifft nur kleinere Stellen. Der Anstrich, den wir 2008 gemacht haben, hält insgesamt noch sehr gut und wir sind froh, dass wir sauber und gründlich gearbeitet haben (es leben die deutschen Tugenden, auch wenn ich sie gerne schon ein ums andere Mal verflucht hätte).

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Die Fülle des Lebens

Frühling! Sonne in allen Ecken. Menschen in Massen. Autos in Reih und Glied. Es wird gehupt und gedrängelt. Hektik und Streß, Getümmel und dazwischen thront unerschütterlich die gute Laune. Positives Denken! Veränderung!

Ein Schelm wer meint, geradeaus gehen zu können. Fülle. Dichtheit und Einschränkung des persönlichen Raums, Warten in Schlangen, Gedränge. Massenkonsum. Dreckige Toiletten und nicht funktionierende Waschbecken. Trocknungspapier fehlt.

Streitende Eheleute und weinende Kinder. Mittelkleine und mittelgroße Versionen der gleichen laufen kreuz und quer oder werden wahlweise über den Lautsprecher ausgerufen, Mütter unterhalten sich munter plaudernd mit anderen. Eine volle Rolltreppe. Durchschnittsalter 35. Passt, hier bin ich unter gleichen, hier bin ich richtig. Die Marktforschung hat mich erwischt, die Werbung hat gewirkt. Wagen bis oben hin gefüllt. Ist heute Weihnachten? Nein, besser: Winter-Schlussverkauf.

Die Augen sind wieder schärfer als sonst, die Laune wieder oberhalb der imaginären Null-Linie. Das Gröbste ist überstanden und neue Hoffnung macht sich in allen noch so verstaubten (Gehirn/ Schrank-)Nischen breit. Das neue Jahr rast, braust, nein stürmt wie der Wind in die Seele der winter-geplagten Menschen.

Abends Tee und Entspannung am PC, der Tag schwankt noch etwas unter den Füßen, aber die Gedanken lichten sich schon bald. Die letzten Krankheitserreger werden abgewehrt und neue Kraft strömt in den Körper. Hände waschen nicht vergessen!

Aufbruch! Emotionaler Frühling? Nicht wirklich, aber so eine kleine Vorstufe davon.

Dazwischen ich, etwas müde, aber guter Dinge. Für das Blog war es die letzte Woche zu hektisch, aber ich hoffe, alles (inkl. der Diskussion und Kommentare) nächste Woche nachholen zu können.

Und nicht vergessen: 6,9 Milliarden Menschen auf der Erde, davon gefühlte 2 Millionen mit mir im Möbelmarkt.

Morgen wird geschraubt.

Verrückter Trubel-Dienstag

Jugendfreigabe: Dieser Text ist ab Null Jahren freigegeben. Ein wenig mitdenken und ein Blick für die Gesamtheit kann helfen, diese Zeilen zu verstehen. Unter Umständen muss man sich dafür anstrengen. Kinder dürfen das aber ruhig lesen. Erwachsene auch.
(mehr Infos zum Thema
JMStV hier )

Passender Song „Gebrünn Gebrünn
by Paul Kalkbrenner

Sonne im Gegenlicht
Sonne im Gegenlicht

Wow was für ein Tag! Neben dem verrückten und sehr kalten Wetter haben sich die Ereignisse mal wieder überschlagen. Ich hatte heute einen Tag nach meinem Geschmack, einen Tag voller Kommunikation und externer Erlebnisse. Es sieht so aus, als ob es nun mit einem Mordstempo auf den Jahresendspurt zugeht. Alles ist in Wandel, alles ist in Veränderung. Diese Tage vergehen schneller als die anderen. Sie sind intensiver, erlebnisreicher, aufregender. Es ist kalt, doch ist das Herz voll Wärme.

Im Supermarkt haben die Leute eingekauft wie verrückt. Mütter mit Kindern, die hektisch durch das Gewühl gefahren sind und dabei ihren Einkaufswagen zu 150 % vollgeladen hatten. Über-Mensch-große Adventskalender, Schleckereien, Geschenke, Regale mit Süßigkeiten und Weihnachtsgebäck, soweit das Auge reicht. Eine eigene Weihnachts-Deko-Abteilung, Sonderangebote, Medien- der Supermarkt war mal wieder voll mit Attraktionen. Es fällt manchmal schwer, die Übersicht zu behalten. Aber muss man das immer? Kann man sich nicht auch einfach mal fallenlassen und das Leben einfach leben, so wie es kommt?

Ich habe sogar eine „Freundin“ getroffen, eine mir bekannte Frau, die ich mal auf einer Konfirmation eines Art „Patenkindes“ getroffen habe. Sie ist sehr nett und war auch mit ihrem Mann einkaufen. Ich habe mich gefreut. Spontan treffen, spontan quatschen und sich sympathisch finden, ich finde das eigentlich unersetzlich und es könnte mir ruhig öfters passieren. 😉

Dann habe ich heute abend ein sehr gutes und langes Telefongespräch mit einer mir wichtigen Person gehabt, zwischendrin noch ein paar Mails geschrieben und alles in allem, was es sehr erfüllend. Abends gemütlich auf der Couch liegen und die neue „Kalkbrenner“ hören- es könnte immer so perfekt sein.