Buttersonne

Heute war ein warmer, sonniger „alles in Butter“ – Tag, von der Sorte, wie es sie nur selten gibt. Die Welt um uns herum leuchtete in bunten Farben, mit einem Grinsen :smile: auf dem Gesicht rollten wir über die Straße- der Sonne entgegen und später wieder zu ihr zurück. Der Tag war voll Licht und Liebe, netten Menschen, guten Düften, fröhlicher Laune und positiver Erwartung über das Kommende. Der Grauschleier der letzten Wochen verzog sich ein wenig, und doch hingen noch ein paar Fetzen und klammerten sich gierig an die F-a-s-e-r-n meiner Seele.

Ich wollte sie abschütteln- es gelang für eine Zeit. Abends setzen sich dann wieder die Finsternis durch, l a n g s a m   aber unaufhaltsam überfiel sie unser schlafendes Nest, klopfte an den Fenstern, heulte um die Ecken, zeigte sich gar freizügig und elegant. Mit ihrer eigenen weiblichen Kraft hauchte uns die Dunkelheit ein und drohte uns zu ersticken. Nur mit viel Kraft konnten wir dagegen ankämpfen. Wir zündeten eine Kerze an und stellten sie in die Mitte des Raumes. Von da aus konnte unser Licht leuchten. Es flackerte, mal hell, mal etwas dunkler, aber es verlosch nie.

Gemütlich auf dem Sofa kauernd, erfreuten wir uns an diesem Spiel der Schatten.

Oh Schreck- das Geld ist weg

Finanzkrise- was soll man sagen?

Etwas fassungslos und auch ratlos sehe ich abends die Nachrichten, lese tagsüber die Meldungen, die über den Ticker reinkommen, lese immer wieder die Meinungen von Experten darüber und was bleibt- das Gefühl, nicht wirklich viel tun zu können. Im Fernsehen wird viel darüber diskutiert und mal wieder gibt es kein anderes Thema- als Geld.

So wie die Menschen ständig darüber reden, so ist diese Krise (in meinen Augen) auch entstanden. Das Geld wurde überbewertet. Dies ist ein psychologischer Effekt. Ein Experte in einer Talkrunde sagte z.B. dass sich unser weltweites Geldaufkommen im Vergleich zu den realen Wirtschaftsleistungen über Gebühr vermehrt hat. Durch bestimmte Mechanismen wird das Geld künstlich aufgebläht. Es ist eine Folge der Gier und des verantwortlungslosen Handelns von Einzelnen- und somit auch wieder eine Folge des Zeitgeistes und der menschlichen Schwächen. So wie jemand ins Casino geht und das Geld verzockt, so denke ich, haben die Banker unser Geld verzockt. Und da wir aber alle so sehr von ihnen abhängig sind, wird jetzt eilig das Geld nachgeschoben, die 500 Milliarden werden es schon richten!

Dieser Schritt kam zu schnell. Der pädagogische Lerneffekt tritt nicht ein, schon sieht man wieder Menschen an der Börse, die sich freudig umarmen und alle denken- ach so schlimm war es doch nicht! Man weiß, wie es bei Kindern ist und bei Bankern wird es nicht anders sein- sie werden wieder so weitermachen.

Auf Welt.de gibt es eine schöne Bilderserie, die erklärt, was man mit dem Geld hätte noch machen können. Interessant finde ich hierbei, dass die Geldmenge ungefähr das 1,5 fache ist, was unser Staat überhaupt in einem Jahr ausgeben kann. Das wäre also so, als ob man sein gesamtes Jahres-Nettogehalt mit einem Schlag für etwas ausgibt, was andere falsch gemacht haben. Und die Geldmenge, die die USA ausgibt, ist nicht viel größer (ca. 700 Milliarden), obwohl hier die Krise ihren Lauf genommen hat und dort die Verantwortlichen sitzen.

Die Frage ist und bleibt: Warum sollen die deutschen Steuerzahler jetzt für etwas gerade stehen, was andere Menschen verbockt haben und wo jahrelang immer „Gürtel enger schnallen“ gepredigt wurde? Das ist die Kernthematik an der Sache und es zeigt auch, warum viele Menschen das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft verloren haben und auch weiterhin verlieren werden. Wenn es unserer Wirtschaft schlechter geht, werden wir alle darunter leiden: Rezession, Arbeitslosigkeit, Inflation, noch teurere Energie. Das Geld, was der Staat jetzt so voreilig verpulvert wird er im entscheidenen Fall nicht mehr haben, wenn noch andere Menschen unter der Krise leiden werden. Die Banken behalten ihre Macht und der kleine Mann zahlt die Zeche. Die sozial schwachen Schichten trift es als Erstes, aber hier braucht man immer Jahrhunderte, bis man bereit ist, zwei oder drei €uro mehr auszuzahlen.

Nimmt man die andere Position ein, sieht es auch nicht viel besser aus. Ohne Banken funktioniert es nun mal nicht. Sie geben die Kredite und auch kleine Familienunternehmen (Mittelstand) bekommen so ihr Geld und bleiben wirtschafts- und zahlungsfähig. Wenn den Verbrauchern ihre Einlagen garantiert werden, dann ist das eine gute Sache.

Am Ende ist diese Krise etwas, was von der Gier verschuldet wurde, jetzt voreilig von anderen zugestopft wird und uns alle mit Verzögerung überrollen wird- ob wir wollen oder nicht.

Die notwendigen Korrekturen an der sozialen Marktwirschaft, die eigentlichen Probleme der Ungleichheit (der Geld-Verteilung) und das Bekämpfen der ausufernden Geld-Gier werden nicht gelöst. Solange diese Schritte nicht unternommen werden, bleibt die Gefahr eines Rückfalls und einer Verschlechterung der Lage stets präsent.